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Monologe über mein Leben

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
ich bin gerade von meinem klienten gekommen. immer wenn ich den sehe, sehe ich auch seine familie. und seine eltern lieben mich ja. übertrieben. besonders der mutter. aber auch der vater gibt mir einfach.. liebe. mit worten und umarmungen.

mein mindset war davor ja schon auch schon ziemlich.. optimistisch. und dann hat mich diese familie noch so gut behandelt..

fühlt sich so "normal sein" an? einfach respektiert zu werden? für das, was man ist? weil das gefühl bekomme ich von denen. das die irgendwie respekt vor mir haben oder.. mich einfach krass mögen.. also so richtig für mich selbst. wegen der person, die ich bin.

klar. ich greif ihrem jungen sohn regelmäßig in verschiedensten sachen unter die arme und habe eine echt krass gute beziehung zu dem jungen.

so zum kontext: der junge hat verschiedene körperliche und evtl. auch geistige einschränkungen. und seine familie ist wirklich.. SEHR christlich. zwar "nur" evangelisch, aber trotzdem immernoch SEHR christlich. also im sinne von: die glauben wirklich an jesus. also das es den mal gab. und das seine.. wunder.. real waren? poah alter, ich krieg das immernoch auf keine platte, wie irgendjemand in deutschland an sowas glaubt..

ich hab erst vor kurzem herausgefunden, dass auch evangelische christen.. wirklich crazy shit machen und an sehr.. ausgefallene konzepte der realität glauben...

für die ist gott.. wirklich irgendwie.. real.

ich hab darüber glaub ich schon paar mal geschrieben, wie weird seltsam ich das finde, dass ich mih mit denen so gut verstehe und die mich so hart feiern und lieben. ich glaub, die müssten mich eigentlich HASSEN. wenn die wüssten, was ich über religion und auch speziell übers christentum denke.

und ich halt das auch selbst regelmäßig kaum aus.

manchmal würd ich die mit beiden händen am kopf packen, den ganz doll schütteln und die dabei anschreien:

"GLAUBT IHR WIRKLICH AN DIESE GEISTESKRANKE SCHEIßE!?! HAAAAAAAALLLLLLOOOO!?! EILMELDUNG: GOTT EXISTIERT NICHT! IHR SEID AUF DIE GRÖßTE LÜGENGESCHICHTE DER WELT HEREINGEFALLEN!! WACHT AUF AUS DER MATRIX! BEFREIT EUCH VON EUREN RELIGIÖSEN KETTEN! GLAUBT MEINETWEGEN WIEDER AN DIE ALTEN NORDISCHEN GÖTTER! ODIN! THOR! LOKI! DAS WAREN EURE GÖTTER! FINDET ZURÜCK ZU EUREN GÖTTERN!! TÖTET DEN MONOTHEISTISCHEN GOTT!"

aber nö. geht ja nicht, weil: respekt und toleranz. und so. die stecken da sowieso zu tief drin, als dass ich da iirgendetwas mit sachlicher oder unsachlicher kritik irgendwas anrichten könnte. aber irgendwie will ich das auch gar nicht. ich raffs halt auch langsam, wieso menschen in diesem pädophilen, menschenfeindlichen und kriminellen club bleiben. der grund dafür ist nämlich: sie genießen dadurch ganz konkrete vorteile. privilegien. die andere menschen nicht haben, die nicht in diesem "club" sind.

das werd ich aber an anderer stelle mal zusammenfassen.

das klingt jetzt auch alles gaz schrecklich. ich sage natürlich nicht, dass die familie pädophil, kriminell oder sonstwas ist. die verschließen halt ihre augen davor. sehr doll. vor all dem bullshit. um weiter vorteile zu genießen, die sie eigentlich gar nicht nötig haben.

naja.. wie man sieht: bloß nicht ansprechen. ich lasse manchmal durchblicken, dass ich etwas religionskritisch bin und sowieso vollkommen unreligiös.

wie gesagt.. ich lieb die ja auch. und hab den.. allergrößten respekt vor denen.

was aber halt auch so fucking wierd seltsam ist.

...

und ja, ich scheiß jetzt auf's "wierd/weird" und schreib nur noch "seltsam". das wird mir sonst zu wierd.

hehe.

...

wie gesagt: ist seltsam.

vor allen dingen, der vater hat schonmal ein "angela merkel ist schlimmer als adolf hitler" gedroppt. und der und die ganze familie war.. "maximal coronakritisch", um das mal sanft auszudrücken.

die sind also rechts. konservativ.

rechte deutsche. und ich lieb die.

WIESO!?

GOTT! ERNSTHAFT JETZT!? BIST DU DAS!? LACHST DU DICH DA OBEN ÜBER MICH KAPUTT, DU MONOTHEISTISCHES A*******! DU GÖTTERTÖTER, DU! ERSTMAL ALLE ANDERE POLYTHEISTISCHEN GÖTTER ABSCHLACHTEN UND DANN MIR VOR DIE FÜßE SCHEIßEN! GEIL! WIRKLICH! ERSTMAL REDEST DU MIR EIN, DAS ALLE DEUTSCHEN FASCHOS SIND UND JETZT ZEIGST DU MIR, DAS RECHTE, KONSERVATIVE, CORONALEUGNENDE MENSCHEN MICH..

einfach lieben.

ohne sinn.

OHNE SINN EINFACH!

meine ganze familie ignoriert und behandelt mich wie scheiße und die so einfach: "EY DU BIST ECHT EIN RICHTIG TOLLER MENSCH! UND WIR HABEN EINFACH RESPEKT VOR DIR! MACHEN ALSO DAS, WAS DEINE FREUNDE, DEINE FAMILIE UND AUCH SONST NIEMAND SCHAFFT."

wie macht das sinn? in welchem multiverse? in welcher dimension? in welcher realität?

das sind einfach nette menschen. und ich auch. und die sind einfach rechts.. und ich bin einfach links. und die sind christen und ich bin anti-religion. und die mutter hat letztens einfach mal "mischling" zu nem menschen gesagt. weil deren eltern aus zwei verschiedenen nationen kommen.

ach ich raff GAR nichts mehr.

vieleicht wach ich morgen auf und bin einfach ein vogel. wahrscheinlich ein storch. wegen meinen langen, dünnen beinen. höhö. dann pick ich so mit meinem schnabel vollkommen verzweifelt auf der tastatur herum um mich irgendwie weiter mitteilen zu können.

jedenfalls scheint das aktuell im bereich des möglichen zu liegen.

...

coming up next: ich werd einfach millionär, hab 'ne freundin, bin im linksradikalen untergrund tätig und habe super-viele, super-coole linke poc freunde die alle voll cool aussehen, so'n bischen wie superhelden und ich steh so dazwischen, als storch und hampel da irgendwie rum, vollkommen fehl am platz, aber übelst glücklich. hab ja ne millionen auf dem konto. und ne freundin. storch-life, babyyyy.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
es ist grad wirklich sehr.. interessant.

ich sehne mich nach.. sehr vielem, das ich nicht habe oder lange nicht mehr hatte.. kontakt zu meiner mutter. zu meiner schwester. zu meiner familie mütterlicherseits. zu meinem früheren besten freund (ein anderer, nicht der, der gerade in der anstalt sitzt). aber auch sehnsucht nach sowas wie.. einer beziehung. nach "neuen freunden". neuen bekantschaften.

und gleichzeitig weiss ich, dass es "besser ist, so wie es es ist". zu viel schmerzpotential. zu viel risiko. zu viel wut. und hass. zu viele negativen erfahrungen, die eine erneute positive oder sogar neutrale begegnung ausschließen.

und dennoch überkommt es mich immer wieder. besonders in der woche, in der ich krank war, habe ich viele sachen und leute vermisst.

gerade fühl ich das aber nicht mehr.

grad fühlt sich nämlich alles gut an. so wie es ist.

das ich keine beziehung habe. keinen kontakt zu meiner mutter, zu meiner schwester, meiner familie, meinem besten freund, den ich so vermisse..

das ist gut so.. wie es grad ist.

es gibt.. andere punkte in meinem leben, um die ich mich kümmern muss. uni. fitness. mentale gesundheit. diese dinge sind zwar auch anstrengend und schwer zu erreichen.. dennoch ist das frustpotential viel geringer.

alleine wenn ich über das thema "beziehung" oder "dating" nachdenke.. dann ist das eine einzige katastrophe in meinem kopf.. und auch stark tagesabhängig. jedenfalls kein zustand, den man irgendeiner frau antun sollte.

und dennoch werd ich diesen sommer wieder irgendwen finden und daten uuuund..kein plan was das dann wird.

ich muss es halt einfach nochmal versuchen. wenigstens ab und zu. ich bin noch nicht 40. bis dahin hab ich ja theoretisch noch zeit.. aber..

ACH KEIN PLAN.

...

jedenfalls: wie gesagt, grad fühlts sich gut an. niemanden zu haben. und auch nie wirklich jemanden gehabt zu haben. hat halt auch seine vorteile. zum beispiel hab ich keine beschissene ex-frau. und auch kein kind mit einer beschissenen ex-frau. und bin allgemein auch kein allzu beschissener mensch. wenn ich mich so umschaue, in meinem alter.. was die leute da für bullshit labern oder für lebensstile leben.. ich weiss, ich weiss, ich sollte da ganz leise sein in sachen beschissener lebensstil und bullshit labern.. aber trotzdem. es gibt wirklich so massenhaft viele leute, die noch so viel mehr bullshit labern, als ich es jemals im stande wäre, zu tun.

ich bin unabhängig.

frei.

zumindest fühlt es sich wieder so an.

ich war eine woche lang krank und lag mit gestutzten flügeln am boden. aber die flügel sind wieder fast ganz heile. und ich kann bald wieder fliegen. grad flatter ich noch so vor mich hin. niedrig. in der safe-zone.

ab morgen flieg ich aber wieder loopings. und mache sturzflüge. auf nazis. und kakk denen auf die glatze.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
vor ein paar tagen habe ich ein paar daten auf meiner festplatte hin und her verschoben, sie geordnet, manches gelöscht und manches umbenannt.

irgendwann später habe ich dann bemerkt, dass auf einmal mein "fotos" ordner weg war. was echt.. traumatisierend war. in dem ordner sind so ziemlich exakt ALLE digitalen fotos, die ich jemals gemacht habe. das reicht zurück bis in die early 2000er. zum anfang der digitalkamera. alle fotos sind sogar nach jahreszahlen geordnet. ein richtiges archiv. mein leben. in bildern. und videos. bilder aus meiner jugend. exfreundinnen. kumpels mit denen ich keinen kontakt mehr habe. zeiten, die längst vergangen sind und der einzige wirkliche beweis, dass diese momente passiert sind.. sind diese fotos.

zwei tage lang stand ich unter dem eindruck, dass die fotos weg waren. irgendwann hatte ich mich damit getröstet, dass ich die fotos einfach wiederherstellen lasse, mit so einem programm, das daten rettet. nachdem ich mich da bischen umgesehen hatte und paar programme ausprobiert hatte, wurde mir klar, dass ich mindestens 100 € dafür berappen müsste, weil die pro version mit allen funktionen so viel kostet. aber so wie es aussah konnten die meisten fotos "gerettet" werden.

also war ich nach einem tag wieder etwas beruhigt. trotzdem war ich noch etwas geschockt. weil mir dsa bewusst gemacht hat, wie sensibel diese daten sind. diese fotos. wenn irgendwas mit der platte passiert.. dann ist die futsch.. und die bilder sind vom persönlichen wert her kaum in gold aufzuwiegen. die sind fucking unbezahlbar.

ein paar tage später habe ich die platte dann wo anders angeschlossen und windows hat mir angeboten, die zu "reparieren", so vom hauseigenen system her. nach 5 minuten war das programm fertig und, ta-da: der foto ordner war auch wieder da.

spätestens dann war ich wieder übelst glücklich..

...

und grad schau ich so durch die fotos. und freu mich einfach.. dass ich die noch hab. und die jetzt auch mal sichern werde. regelmäßig. weil alle anderen daten quasi vollkommen scheißegal sind.

...

so. hab die jetzt doch grad nochmal bischen intensiver durchforstet und.. alder.. das ist schon krass. wie aus so einer paralleldimension. als wäre das alles irgendwie nie passiert. außer auf den fotos.

wie HART anders mein leben ist. wie unschuldig die zeiten waren..

und im adhs kontext: wie kaputt ich war. schon immer. das ist absurd. zum allerersten mal gucke ich diese bilder durch mit dem wissen, dass ich adhs habe und immer hatte. wie HARTE probleme ich mit meinem körper und meinem aussehen schon IMMER hatte. spätestens seit der pubertät. und wie ich die immernoch habe. wie die sich entwickelt haben. wie tief die sich in mir manifestiert haben. diese unsicherheiten. wie ich immer wieder versucht habe, zu reflektieren, WAS denn genau das problem war?

"bin ich nicht, normal, oder was?"

immer wieder. diese frage. irgendwie schwingt das auch in den fotos mit. und immer wieder dieses "jaaa, aaaach, du bist vollkommen normal. so wie du denkst und bst und existierst, so sind auch alle anderen."

aber bullshit. ich hab adhs. (und evtl. autismus, aber dass muss ich mir noch bestätigen lassen.)

und das erklärt so vieles.

...

hätte ich das gewusst, wäre so vieles einfach anders gelaufen. das wird mir immer wieder schmerzlich bewusst.

andererseits: joa, deshalb hab ich viel verkackt, in sachen in denen andere erfolgreich waren. aber ich seh ja auch, wo und wie die "erfolgreichen" nun alle sind. und das die alle vollkommen geisteskrank geworden sind. von all dem erfolg und den privilegien, die dieser erfolg mit sich bringt. ich will so nicht sein. ich will so nicht leben. das kann ich auch gar nicht. weil mein gehirn einfach so nicht gestrickt ist.

ich habe mich zu tode selbstreflektiert und bin einfach nicht auf die lösung gekommen.

dafür habe ich jetzt übung in selbstreflektion.

belastend viel übung.

aber ja, irgendwie mittlerweile auch: befreiend.

weil ich mich wirklich versucht hab aus jeglicher perspektive selbst-zu-reflektieren. und ich habe endlich den "fehlenden winkel" der selbstreflektion entdeckt, der mich weiterbringt. und der lautet "ich habe adhs."

...

diese fotos. ich entdecke immer mehr darauf. zeichen meiner jugend. zeichen meiner "krankheit". die zeichen meiner depression und meiner trauer. zeichen meines kampfes.

und tausend selfies. alter. SO FUCKING VIELE SELFIES.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
und dann.. einfach so.. veröffentlicht "sony pictures entertainment" ein weiteres absolutes meisterwerk, diesmal im kurzfilmformat.


ohne scheiß. als hätten die da ne kleine kamera in meinem hirn installiert und sich gefragt: "ok, wie kann man das am besten visualisieren..?".

das visualisiert auf so übelst vielen ebenen mein inneres gefühlsleben und meine wahrnehmung. das ist adhs. depression. stress. druck. soziale angst. trauma. "der kampf gegen sich selbst". gegen das "tier im manne". die filme die man schiebt. im grunde genommen ist dies eine uralte geschichte die schon unzählige variationen erfahren hat. aber hier passt einfach alles. miles. spider-man. diese dunkle version von ihm selbst. die verwandlung zur spinne. der kampf mit sich selbst. und der druck und die unendliche angst, den dieser innere kampf mit sich bringt.

deshalb lieb ich die spider-verse filme so sehr. einerseits weil: multiverse-thematik. andererseits weil: der kampf gegen sich selbst. oder zumindest gegen variationen von einem selbst. ich find das so übelst.. sinnbildlich. für die art, wie ich mein leben und das leben selbst wahrnehme.

...

ach kein plan, ich bin einfach glücklich. mehr spider-man content. ich werd das mal direkt mit meinem kleinen bro gucken, obwohl ich bischen angst hab, dass der kurzfilm etwas zu gruselig ist für ihn. aber der führt auch solche "inneren kämpfe" durch. und kämpft gegen "das tier in sich selbst". mal sehen, ob ich ihm das mit dem video klar machen kann. obwohl.. der ist erst zehn. ich glaub der rafft diese abstrakte ebene noch gar nicht. mal seh'n. wird interessant.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
morgen geht es auf's konzert. und ich bin richtig am A****. mir fehlt die "soziale energie". mir ist kaum nach menschenmengen.

außerdem fängt ab nächster woche die uni an. und ich fühle mich machtlos der angst gegenüber, die mich wie immer überfällt, wenn ich daran denke.

versagensängste. schuldgefühle. meiner familie gegenüber. mir selbst gegenüber.

ich fühle mich immernoch "arbeitsunfähig". der kampf mit dem jobcenter in den letzten sechs monaten hat mir extrem viel energie geraubt und mich endgültig zum misanthropen gemacht.

und ich kann es nicht loslassen. diese abneigung gegen.. menschen. ich versuch es immer wieder zu ändern.. und ja, die kinder helfen mir manchmal dabei ein gefühl aufzubauen, das es eventuell auch mal wieder mit erwachsenen klppen könnte.

ich ertappe mich aber leider immer wieder dabei, wie ich irgendwelche filme schiebe. das leute mich nicht mögen. in meinem umfeld. wie sie über mich reden. basierend auf den sachen, von denen ich schon weiss, wie sie über mich denken.

...

das gefühl der wertlosigkeit übermannt mich.

lethargie ergreift meinen körper und meinen geist.

trauer.

einsamkeit.

meine fortschreitende, soziale isolation macht mir angst. ich fühle mich entfremdet. von mir selbst. von meiner familie. von meinen freunden.

was mir am meisten angst macht, ist die erkenntnis, dass ich da auch nicht mehr rauskommen werde. aus der selbst-isolation. dass ich mich selbst in eine ecke manövriert habe.

das ich unbedingt hilfe brauche. und sie schon immer gebraucht habe. sie aber nie bekommen habe.

ich fühle mich niedergeschlagen.. aber wenigstens nicht "depressiv". zumindest nicht so wie früher. die pillen wirken also noch. ich falle nicht mehr in diese abwärtsspirale.

trotzdem fühle ich leere und lethargie. "die absenz von liebe".

...

morgen ist das konzert. und ich würd am liebsten nicht hingehen. ich werd aber. ich zwing mich. das ist mein erstes konzert bei einem meiner lieblingssänger. eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dort auch bischen mehr mit den leuten dort zu interagieren.. aber kein plan. eventuell sitz ich einfach irgendwo in ner ecke, geb mir das konzert und gehe dann am ende einfach.

ach ich hab doch auch kein plan.

das leben ist halt beschissen. was soll ich denn sagen.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
absolute leere. im kopf. in der seele. im herzen.

ich habe beschlossen heute nicht zum konzert zu gehen. weil ich mich zu schlecht fühle. überhaupt nicht bereit.

es fühlt sich seltsam an.

diese einsamkeit.

eigentlich bin ich dran gewohnt.

"depression".

trotz pille.

ja, ich gleite nicht mehr ab in diese emotionalen untiefen. aber trotzdem bin ich heute traurig.

keine vogelperspektive. "wurmmodus". kopf in den sand und einbuddeln. und es akzeptieren. irgendwie.

ich kenne die gründe. ich weiss, wieso ich so traurig bin. ich weiss, das es sogar "richtig" ist, dass ich grad traurig bin. weil es keine andere rationale reaktion gibt, auf all das, was geschehen ist und immernoch geschieht. auf das, was mit mir geschehen ist. was in deutschland geschieht. in israel/palestina. in türkei. in amerika.

es gibt kleine hoffnungsvolle ereignisse in diesem wust an chaos und menschenhass. früher habe ich mich daran festgehalten. an diese kleinen lichtern in der dunkelheit. ich wollte es ihnen gleichtun. auch ein licht werden. selbst wenn alles düster wird.

aber ich hab's nicht geschafft.

ich hab versagt.

alles ist dunkel. und das licht ist erloschen.

die wut und der hass, den ich tagelang in mir getragen habe.. auf mich selbst, auf die welt, auf mein umfeld.. entlädt sich in einem schwall von tränen.

der einzige "richtige" umgang, auf soviel hass und wut und frust. ist trauer.

ich weiss das.

also lasse ich sie raus.

endlich.

...

ich weine. ich spüre die trauer. den schmerz. meine gefühle. ich merke, dass sie berechtigung haben. auch wenn es sich blöd anfühlt.

doch dann kommen die dopamine.

einfach so. weil das immer so ist. man vergisst das nur immer. weinen erzeugt dopamin (obwohl ich grad lese, dass das wohl eher kein dopamin ist, aber andere "glückshormone" ausgeschieden werden, bzw dabei stress abgebaut wird). das vergisst man bloß immer. unsere gesellschaft ist so sehr darauf ausgelegt, weinen als menschliche schwäche zu interpretieren (besonders bei männern),

ich erkenne, zum wiederholten male. dass dies meine einzige "lösung" ist.

die trauer. das weinen. das "gefühle haben und sie rauslassen".

bilder malen. texte schreiben. die ukulele greifen und irgendwas singen. oder dazu pfeifen. pfeifen kann ich gut.

...

vieles geht mir durch den kopf. gutes. und dann wieder schlechtes.

ich bin einfach traurig.

heute bin ich einfach traurig. und ich blieib traurig.

irgendwann vergeht das ja auch wieder..

...

grad hab ich irgendwo gelesen, das nur bei "gesunden menschen" nach den tränen die glücksgefühle kommen. also werte ich das alles einfach als einen weitern schritt zur "normalität" und zur "guten gesundheit".

oder so.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
BAMM! BOOM! BÄNG!

einfach heute morgen mit depression und weltuntergangsstimmung aufgewacht und abends dann DOCH aufs konzert gegangen. allein. und ES WAR SO FETT.

JMSN ist eine wahrer künstler. ein wahrer musiker. es ist vollkommen absurd, aber der typ kann SINGEN, alter. und zwar GENAU SO (!!!) wie in den liedern. nicht ein ton war schief oder anders.

dikker..

ICH HAB EINFACH JMSN GESEHEN!

den typen, den ich feiere seit seinem ersten fucking album. wie lange ist das her? zehn jahr? noch länger! damals hat das mit meiner depression erst so richtig angefangen.. ich war anfang zwanzig. und so fucking traurig und kaputt. so wie heute quasi nur nicht in ganz so schlimm. oder schlimmer. je nachdem, wie man es sieht.

jedenfalls: jmsn hat mich begleitet. und jetzt hab ich den typen gesehen. und es war SO seltsam, einfach mal. diese kunstfigur, die man jahrelang bewundert hat.. die musik gesuchtet hat wie weissnichtwas.. und dann kommt der einfach auf die bühne und ist der KRASSESTE MENSCH DER WELT.

ich merk, da gibt es so eine schere in unseren köpfen.. zwischen kunstfigur und "echtem menschen". irgendwie weiss man ja, dass das, was man da auf den videos sieht, nicht die realität ist. und man weiss eigentlich gar nicht.. was das für ein mensch ist, der da dieses lied singt.

irgendwie war er.. anders als ich es mir vorgestellt hatte.. aber dann doch gleichzeitig schon so wie ich dachte. er war halt so, wie in seinen videos.

...

ich schwörs euch, ich wäre fast gegangen. fast wäre ich sogar gar nicht gekommen. und als ich da war hatte ich direkt keine lust. weil: weiße menschen. zum glück war es nicht wirklich voll. JMSN scheint in deutschland noch hardcore unter dem radar zu laufen. was ich nicht verstehen kann, da der typ ein absoluter ausnahmemusiker ist.

und jetzt kommt das geilste: irgendwie hab ich es geschafft, das ganze konzert durchzuhalten. eigtl hatte ich mir vorgenommen, mir ein paar tracks anzuhören und vorzeitig zu gehen. ich hab schon richtig abturn geschoben, auf alles. auf das publikum, auf mich selbst, auf das konzert, auf die pre-show. aber dann kam JMSN. und der erste track. und spätestens beim zweiten oder dritten track war ich voll drin. und habs gefeiert. und zwar immer mehr.

ich hab mich erinnert.. an die alten zeiten.. in denen ich fast jedes wochenende in diesen clubs war. mit meinem cousin. mit meinen atzen. mit irgendwem. wie oft man so etwas in berlin erlebt.. durch irgendwelche dunklen, überfüllten gänge huschen, die clubbeleuchtung, die blicke, der smalltalk. besoffene leute überall. berliner nachtleben halt.

wie krass ich das vermisst hab. das wusste ich gar nicht. wie gut das auch tut.

weil, und jetzt kommt das krasse: als das konzert vorbei war hab ich es noch irgendwie geschafft, mir ne kippe zu drehen und noch im club (gretchen am mehringdamm) nen drink zu drinken und mich im raucherbereich aufzuhalten, anstatt direkt reinzuhauen. und siehe da: ich werde draußen direkt angesprochen und in ne bar eingeladen von irgendwelchen random leuten.

und ich sag einfach ja.

ich schwörs euch, normaler weise mach ich sowas nicht. einfach so mit fremden leuten mitgehen. besonders in berlin nicht. zumindest hat mir das meine mama damals so beigebracht. damit bin ich auch ganz gut gefahren. dachte ich zumindest. in den letzten jahren hab ich an dem kurs etwas gezweifelt und mir vorgenommen, bei sowas weniger oder gar nicht mehr nein zu sagen und einfach mitzugehen. mich von "fremden" entführen zu lassen. früher brauchte ich das irgendwie auch nicht. damals hatte ich ja noch freunde. höhö.

und dann waren wir halt in dieser bar. zu viert. und es kamen noch andere dazu.

und DANN bin ich irgendwann erst reingehauen. nachdem ich mit den allen noch was getrunken habe und viel gequatscht habe. der typ und seine freundin kam aus frankreich. das andere mädel aus USA und afrika. alle englisch gequatscht und bischen gebrochenes deutsch. und ich hab versucht mitzuquatschen. mit meinem denglisch. hab aber komplimente bekommen obwohl ich konstant am worte-suchen war.

...

alder. ohne scheiß.

berlin einfach. beste stadt der welt. allein die u8. was man da für menschen trifft und sieht, wenn man da mal von anfang bis fast zum ende durchfährt. echt. diese linie. meine lebenslinie. nirgendwo fühl ich mich wohler und sicherer. umringt von schwarzköpfen. genau der gleiche grund dafür, wieso deutsche almans diese strecke nicht mögen und sie "dreckig" finden. zumindest brauch ich in der u8 keine angst davor zu haben, von deutschen rassisten angepöbelt und zusammengeschlagen zu werden.

jedenfalls: das war so gut. so random. aber so gut man.

gott? bitte! diesen sommer mehr davon! wetter war heute auch top. auch wenn ich nicht an dich glaube: danke!
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
als ich da im gretchen rumstand und alles scheiße fand.. musste ich nochmal an den neuen miles morales/spider-man/spider-verse kurzfilm denken. daran, wie mich das schon immer beschäftigt hat. das gute und das böse in uns. die helle und die dunkle seite. und wie ich mein leben lang versucht habe, vor dieser dunklen seite in mir wegzulaufen. kein beschissener kanake zu werden. kein "scheiß ausländer". und gleichzeitig kein deutsches weißbrot zu werden.

und dabei hab ich zum ersten mal realisiert: ich bin zu dieser dunklen version von mir selbst geworden. zumndest heute war ich das. ich bin zu dem geworden, vor dem ich mich am meisten gefürchtet habe. das, vor dem ich versucht habe, wegzurennen. vor dem bösen wolf. venom.

...

oder hatte ich diesen gedanken schonmal? ich glaub ich hab das sogar schon irgendwo hier in dieses tagebuch geschrieben.. poah, das wär mal interessant.. zu gucken wo und wann ich das schonmal realisiert habe. vieleicht hab ichs einfach verdrängt.. und mir weiter eingebildet, dass ich vor diesem "dunklem selbst", vor diesem dämon in mir flüchten würde.

manchmal hab ich mir auch eingebildet, dass ich mich mit ihm angefreundet habe. das ich die angst vor dieser dunklen gestalt, die in mir lauert und die nur drauf wartet auszubrechen, verloren habe.

"embrace your inner demon, if you cant defeat or run away from him".

...

jedenfalls: war schon kakke. zu merken, dass mich dieses "dunkle selbst" mittlerweile in vielen situationen beherrscht und gefangen hält.

es schlägt zwar nicht alles kurz und klein und in tausend stücke.. so wie venom oder der hulk.. aber das bischen "peter parker" in mir.. bzw.. das bischen "ötze" in mir, das geblieben ist.. der "gute teil in mir", versucht diesen dämon trotzdem gefangen zu halten und zu betäuben.. indem ich.. mich weiter isoliere.

ist das der grund? fürs kiffen? fürs isolieren?

...

glaub schon.

kann sein.

vieleicht auch nicht.

unter anderem aber.. im zusammenspiel mit allem anderen, also mit meinen multiplen traumata, adhs, suchterkrankung, vollkommen gestörten selbstwertgefühl und leichter depression? bestimmt.

mal mehr mal weniger halt.

...

der fachbegriff dafür lautet glaub ich "dualismus". also für dieses gut/böse, schwarz/weiss denken. darüber muss ich mich auf jeden fall noch intensiver informieren, über den begriff. weil ich merk, dass ich hardcore dualistisch bin. wie viele (oder alle?) menschen.

ich mag das. aber das tun ja viele. die meisten geschichten sind dualistisch. es gibt "die bösen" und es gibt "die guten". und dazwischen? wenig.

spider-man und venom.
gott und teufel.
jedis und siths.
harry potter und voldemort.
und jeder. einzelne. disney. film.

ich liebe diese geschichten mit stark dualistischen motiven übelst. weil sie mein denken sehr gut widerspiegeln. und sinnbildlich sind, für vieles, was in der realität abgeht. da fühle ich mich auch ausnahmsweise mal eins mit der "gefühlten mehrheit", da der mainstream auch stark auf diese geschichten abzufahren scheint.

...

das mit der verkörperung meines "dunklen selbst" muss ich nochmal reflektieren. wie oft war ich schon so? bzw. seit wann bin ich schon so? so beschissen? so depressiv. so übelst und "endgültig" broken..?

to be continued..
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied

ich geb mir grad zum ersten mal seit langem das priscilla album von jmsn. alter. diese melancholie. diese depression. diese beats. dieser gesang. einfach nur absolute extraklasse. und ich war dabei. einfach nur zu krass.

...

ohne scheiß. um 4 uhr besoffen ins bett gehen und um 8 wieder aufstehen, bei vadder frühstücken!

diese rückkopplungen in meinem gehirn, die dieses erlebnis erzeugt und die heute morgen durch meinen gehirnwindungen geistern sind echt.. gut.

...

diese dame gestern.. die auch auf dem konzert war und später mit in der bar.. diese süd-afrikanisch-amerikanische dame.. alter.. das war so eine bombe. die hat einfach mal in LA gelebt. wie die redet, ihr amerikanischer slang, das war einfach göttlich. und ihr gesicht. und ihr style. und ihr körper. goddamn. was das für ne frau war, mann. sowas findest'e nur einmal unter tausend. diese frau war/ist einfach mal fucking cleopatra.

leider ist mir das irgendwie alles im nachhinein eingefallen.

ich hoffe, das ich die mal irgendwann wiedersehe. von dem typen hab ich mir noch die nummer geklärt und vieleicht ergibt sich ja so noch etwas. und wenn nicht auch gut. zu wissen, das sowas in berlin rumläuft, ist wichtig. für mein gehirn.

...

außerdem, bzw. auch deshalb: ich muss dringend auf mehr konzerte gehen. am besten auf konzerte von irgendwelchen indie-künstlern, die keiner kennt. der frauenanteil gestern war wirklich absurd hoch. und was da auch rumlief, so ganz allgemein.. goddamn! absolute extraklasse. man kommt dort viel leichter ins gespräch und hat auch direkt irgendwie ne basis für smalltalk, bzw. ein grundlegendes, gemeinsames interesse. die musik. was direkt ein gewisses maß an sympatie und "kongruenz" widerspiegelt.

folgende konzerte sind mir eingefallen, die auf dieses profil zutreffen:
- hannes wittmer/spaceman spiff
- sonder
- ssio wäre eigentlich auch übelst lustig
- JAW wäre auch ne überlegung wert

auf "große konzerte" von irgendwelche top-stars hab ich kein bock. da könnte auch michael jackson höchstpersönlich auf der bühne stehen, ich würd mir das nicht geben. viel zu fucking anstrengend.

diese kleinen konzerte, das ist das, auf was ich stehe. ich baller mich da einfach zu mit meinem whisky cola und genieß die berliner nacht auf hackness. und laber mit irgendwelchen random leuten. so wie gestern.

...

sonst geht mein gehirn grad echt in alle richtungen. ich muss das jetzt mal mit bischen yoga, zocken, duschen unter kontrolle bringen.

scheiße wird das ein geiler sonntag.

FROHE OSTERN!
 

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