Liebe Community,
eigentlich könnte man sagen, dass es mir gut geht: Nachdem die letzten 6-7 Jahre beruflich der Hammer waren, was Stress und Überlastung betrifft, ist es mir vor einem Jahr gelungen, eine Arbeitsstelle zu finden, die mir grundsätzlich Spaß macht und bei der die Rahmenbedingungen stimmen. Überhaupt über einen Wechsel nachzudenken, war das Resultat einer Therapie. Ansonsten hätte ich weitergemacht nach dem Motto „Augen zu und durch/ du musst das schaffen, sonst bist du ein Weichei“. Nach dem Wechsel blieb endlich auch mal wieder Zeit und Energie für meine Hobbies. Ich habe augenblich mein Lesepensum hochgeschraubt, interessiere mich für Kunst und gehe gerne in Museen. Vor zwei Jahren habe ich mit dem Joggen angefangen. Das macht zwar nicht unbedingt Spaß, aber ich tue es für die Gesundheit (aktuell: 2mal/Woche 7-8km laufen).
Trotzdem ist mein Leben natürlich nicht frei von Problemen. Aktuell quält mich die Sorge um meinen Mann (er hat trotz Alkohol- und Fleischverzicht hohe Leberwerte, wobei diagnostisch wenigstens so heftige Diagnosen wie Krebs und Hepatits ausgeschlossen werden können, weitere Untersuchungen laufen an). Auch bei mir ist ein chronischer Bluthochdruck festgestellt worden, der medikamentös eingestellt werden muss. Alle anderen Blutwerte sind zum Glück gut bis sehr gut. Bei der Arbeit ist es gerade nicht sehr einfach durch die Langzeiterkrankungen mehrerer KollegInnen und einen unterschwelligen Konflikt, der mit anstehenden Veränderungen unseres Arbeitsfelds zu tun haben. Das mal so zu dem, was mich beschäftigt.
Eigentlich bin ich in einem guten sozialen Netzwerk. Ich bin glücklich verheiratet, habe nicht viele, aber gute Freunde. Und da geht es los: all diese Personen sind gerade, aus verständlichen Gründen, mit sich selbst beschäftigt. Mein Mann ist vor kurzem in einer neuen Arbeitsstelle angefangen, steckt mitten in der Einarbeitung und muss schon jetzt viel bewegen. Meine beste Freundin ist vor einigen Monaten Mutter geworden. Das ist total toll, ich bin Patentante ihres Kindes, aber es dreht sich jetzt hauptsächlich um das Kind und den neu zu organisierenden Alltag. Eine andere Freundin von mir steckt seit Monaten mitten in einer unglücklichen Liebesgeschichte, wieder eine andere hat große gesundheitliche Probleme. Ich verstehe jedeN einzelneN sehr gut und kann alles nachvollziehen. Aber es kommt gerade zu der Situation, dass ich mir bei allen ihre Probleme und Themen anhöre, darauf eingehe, unterstütze und den Rücken stärke, nachfrage, Interesse zeige. Aber wenn ich mal etwas aus meinem Leben erzähle, verhallt das ins Nirvana oder wird kurz abgewickelt. Mein Mann ist sehr liebevoll, aber ich merke regelrecht, wie er im Gespräch gedanklich abdriftet. Meine beste Freundin geht teilweise noch nicht mal mehr auf das ein, was ich ihr zu ihren Themen schreibe. Um die Geschenke, die ich meinem Patenkind zur Taufe gegeben habe, habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht, es sind wirklich keine Allerwelts-Geschenke. Es kam nur ein lapidares „Dankeschön“ und schon im nächsten Satz war sie wieder bei anderen Themen, die sie gerade beschäftigen. Die andere Freundin fragt mich schon gar nicht mehr, wie es mir geht, da ist das Maximale, dass sie mir ein schönes Wochenende wünscht.
Wie gesagt, für alle habe ich Verständnis. Trotzdem fühle ich mich gerade so furchtbar einsam und habe das Gefühl, nur zu geben und nichts zu bekommen. Und natürlich gab es auch mal Zeiten, bei denen ich Gehör für meine Probleme gefunden habe. Ich habe aber wirklich immer auch darauf geachtet, selbst bei größten Problemen nachzufragen, wie es dem anderen geht. Schon allein deswegen, um mich selbst abzulenken und klar zu haben, dass die Welt sich nicht nur um meinen Nabel dreht. Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll, denn wie geschrieben – jeder hat gute Gründe…
eigentlich könnte man sagen, dass es mir gut geht: Nachdem die letzten 6-7 Jahre beruflich der Hammer waren, was Stress und Überlastung betrifft, ist es mir vor einem Jahr gelungen, eine Arbeitsstelle zu finden, die mir grundsätzlich Spaß macht und bei der die Rahmenbedingungen stimmen. Überhaupt über einen Wechsel nachzudenken, war das Resultat einer Therapie. Ansonsten hätte ich weitergemacht nach dem Motto „Augen zu und durch/ du musst das schaffen, sonst bist du ein Weichei“. Nach dem Wechsel blieb endlich auch mal wieder Zeit und Energie für meine Hobbies. Ich habe augenblich mein Lesepensum hochgeschraubt, interessiere mich für Kunst und gehe gerne in Museen. Vor zwei Jahren habe ich mit dem Joggen angefangen. Das macht zwar nicht unbedingt Spaß, aber ich tue es für die Gesundheit (aktuell: 2mal/Woche 7-8km laufen).
Trotzdem ist mein Leben natürlich nicht frei von Problemen. Aktuell quält mich die Sorge um meinen Mann (er hat trotz Alkohol- und Fleischverzicht hohe Leberwerte, wobei diagnostisch wenigstens so heftige Diagnosen wie Krebs und Hepatits ausgeschlossen werden können, weitere Untersuchungen laufen an). Auch bei mir ist ein chronischer Bluthochdruck festgestellt worden, der medikamentös eingestellt werden muss. Alle anderen Blutwerte sind zum Glück gut bis sehr gut. Bei der Arbeit ist es gerade nicht sehr einfach durch die Langzeiterkrankungen mehrerer KollegInnen und einen unterschwelligen Konflikt, der mit anstehenden Veränderungen unseres Arbeitsfelds zu tun haben. Das mal so zu dem, was mich beschäftigt.
Eigentlich bin ich in einem guten sozialen Netzwerk. Ich bin glücklich verheiratet, habe nicht viele, aber gute Freunde. Und da geht es los: all diese Personen sind gerade, aus verständlichen Gründen, mit sich selbst beschäftigt. Mein Mann ist vor kurzem in einer neuen Arbeitsstelle angefangen, steckt mitten in der Einarbeitung und muss schon jetzt viel bewegen. Meine beste Freundin ist vor einigen Monaten Mutter geworden. Das ist total toll, ich bin Patentante ihres Kindes, aber es dreht sich jetzt hauptsächlich um das Kind und den neu zu organisierenden Alltag. Eine andere Freundin von mir steckt seit Monaten mitten in einer unglücklichen Liebesgeschichte, wieder eine andere hat große gesundheitliche Probleme. Ich verstehe jedeN einzelneN sehr gut und kann alles nachvollziehen. Aber es kommt gerade zu der Situation, dass ich mir bei allen ihre Probleme und Themen anhöre, darauf eingehe, unterstütze und den Rücken stärke, nachfrage, Interesse zeige. Aber wenn ich mal etwas aus meinem Leben erzähle, verhallt das ins Nirvana oder wird kurz abgewickelt. Mein Mann ist sehr liebevoll, aber ich merke regelrecht, wie er im Gespräch gedanklich abdriftet. Meine beste Freundin geht teilweise noch nicht mal mehr auf das ein, was ich ihr zu ihren Themen schreibe. Um die Geschenke, die ich meinem Patenkind zur Taufe gegeben habe, habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht, es sind wirklich keine Allerwelts-Geschenke. Es kam nur ein lapidares „Dankeschön“ und schon im nächsten Satz war sie wieder bei anderen Themen, die sie gerade beschäftigen. Die andere Freundin fragt mich schon gar nicht mehr, wie es mir geht, da ist das Maximale, dass sie mir ein schönes Wochenende wünscht.
Wie gesagt, für alle habe ich Verständnis. Trotzdem fühle ich mich gerade so furchtbar einsam und habe das Gefühl, nur zu geben und nichts zu bekommen. Und natürlich gab es auch mal Zeiten, bei denen ich Gehör für meine Probleme gefunden habe. Ich habe aber wirklich immer auch darauf geachtet, selbst bei größten Problemen nachzufragen, wie es dem anderen geht. Schon allein deswegen, um mich selbst abzulenken und klar zu haben, dass die Welt sich nicht nur um meinen Nabel dreht. Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll, denn wie geschrieben – jeder hat gute Gründe…