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Mitarbeiterin verdient gleich viel, obwohl sie komplett ungeeignet ist.

soundless

Neues Mitglied
Guten Morgen zusammen, ich war längere Zeit mit meinem Chef alleine und habe nun seit dem 01. August eine neue Kollegin (Anfang 50).
In ihrer Bewerbung hat sie sich sonstwie toll dargestellt und behauptet, sie hätte in dieser Branche bereits gearbeitet und dementsprechend Kenntnisse in den Programmen etc.

Letztendlich stellte sich schon in den ersten Tagen raus, dass dies alles nicht der Wahrheit entsprach (sie hatte übrigens auch keinerlei Arbeitszeugnisse, um ihre angeblichen Qualifikationen und Abschlüsse zu belegen). Sie kann weder mit dem PC umgehen (ich muss ihr die einfachsten Sachen erklären, z.B. wie man E-Mails weiterleitet). Unser Standardprogramm habe ich ihr schon mehrfach ausführlich erklärt, sie begreift aber auch hier gar nichts und kapiert ihre eigenen Notizen, die sie sich währenddessen macht, nicht.

Dasselbe Spiel mit dem Scannen, Bedienung der Telefonanlage etc.
Man hat das Gefühl, dass sie entweder schon ewig kein Büro mehr von innen gesehen hat oder schlichtweg alles gelogen ist, was sie angeblich an Kenntnissen hat.

Nun bleibt meinem Chef das in einem so kleinen Büro natürlich nicht verborgen, er hat mich auch schon nach meiner Meinung zu ihr gefragt und ich habe ihm klar gesagt, dass ich sie für unfähig halte. Sie ist jetzt 2 Monate da und hat kaum was dazugelernt, weil sie sich nichts von dem merken oder es umsetzen kann, was ich ihr immer und immer wieder erkläre.

Er meinte dann zu mir, dass er sie dennoch hier behalten will, weil man ja so schlecht Personal findet (außer ihr hat sich auch tatsächlich keiner auf die Stelle beworben). Allein das war für mich schon fast ein Schlag ins Gesicht, denn sie schafft die Aufgaben natürlich nicht, die mein Chef ihr zuweist und somit habe ich doppelt Arbeit, weil ich ihr ständig was erklären und es letztendlich selber machen muss.

Nun hat uns mein Chef am Freitag die Entgeltabrechnung auf den Schreibtisch gelegt und hat diese vertauscht. Ich konnte das von außen nicht sehen, da es nur ein weißer Umschlag ist. Als ich diesen öffnete habe ich auch nur zufällig gesehen, dass da gar nicht mein Name oben dranstand, sondern der meiner Kollegin, denn das Gehalt ist dasselbe. Ich war doch ziemlich überrascht, dass sie exakt dasselbe verdient wie ich. Sie war von Anfang an eigentlich dazu gedacht, mir zuzuarbeiten und mir die einfachen Dinge abzunehmen, während ich die anspruchsvolleren erledigen soll.

Ich finde es aber vor allem aufgrund der Tatsache, dass sie wirklich überhaupt keine Kenntnisse hat und auch kaum was aufnimmt, irgendwie frech, dass sie genau dasselbe verdient. Ich bin nun schon das ganze Wochenende am hin- und herüberlegen, wie ich das meinem Chef sage bzw. ob ich ihn auf seinen Fehler mit den vertauschten Lohnzetteln hinweisen soll.

Meine Motivation sinkt natürlich gen null, da ich nicht das Gefühl habe, dass meine Arbeit überhaupt wertgeschätzt wird aufgrund der Tatsache, dass es ja nicht mal finanziell honoriert wird, im Gegenteil. Jemand, der über seine Qualifikationen lügt und quasi bei null anfängt im Bereich Büro erhält immerhin genau dasselbe Gehalt wie ich, sowas macht mich einfach stinksauer. Was würdet ihr denn tun an meiner Stelle?
 

Chlodwig

Mitglied
Sehr schwierige Situation.
Wende Dich, sofern vorhanden, an den Betriebsrat oder an den Vertrauensmann.
Wenn es ein sehr kleines Unternehmen ist, wird's knifflig. Mache Deinem Chef aber deutlich, wie umfangreich die Mehrarbeit für Dich geworden ist und dass die neue Kollegin in ihrer Bewerbung schlicht erkennbar unwahre Angaben gemacht hat.
Diese unwahren Angaben muss man bereits als vorsätzliche Täuschung werten; die Beendigung des Arbeitsverhältnisses - zumal in der Probezeit - wäre problemlos möglich.
Das mit den vertauschten Lohnzetteln würde ich tunlichst für mich behalten, denn darin kann man einen Vertrauensbruch von Deiner Seite sehen, auch wenn Du den Brief versehentlich geöffnet hast.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Zu den Umschlägen sage ich jetzt mal nichts.

Letztendlich stellte sich schon in den ersten Tagen raus, dass dies alles nicht der Wahrheit entsprach
In den ersten Tagen kannst du das feststellen?

Die Frau ist 50, keine 20.
Vermutlich etwas aufgeregt.
Vielleicht ein unsicherer Typ mit Ängsten.
Jedenfalls kann es viele Gründe für Startschwierigkeiten geben.
Was hast du getan, um ihr dabei zu helfen, diese zu überwinden?

Unser Standardprogramm habe ich ihr schon mehrfach ausführlich erklärt, sie begreift aber auch hier gar nichts und kapiert ihre eigenen Notizen, die sie sich währenddessen macht, nicht.
Wie schnell gehst du das jeweils mit ihr durch?
Wieviel Zeit gibst du ihr, um in Ruhe mitzuschreiben?
Wie gut erklärst du?
Hast du es schon auf andere Weise versucht?

Ich lese rundum nur Abneigung und Ablehnung.
Brauchst du Entlastung oder nicht?
 

Portion Control

Urgestein
Allein das war für mich schon fast ein Schlag ins Gesicht, denn sie schafft die Aufgaben natürlich nicht, die mein Chef ihr zuweist und somit habe ich doppelt Arbeit, weil ich ihr ständig was erklären und es letztendlich selber machen muss.
Natürlich sollte man auch mit 50 Jahren in einem Büro nach 2 Monaten den normalen Büroalltag draufhaben. Man ist ja nicht geistig behindert nur weil man die 50 überschritten hat. Und wer vorgibt mega Kenntnisse zu haben, der muss das natürlich in der Praxis auch unter Beweis stellen.

Es zwingt dich aber niemand dazu ihre Aufgaben zu übernehmen oder ihr alles 100x mal zu erklären.
Von daher ist dein Gefühl, du würdest alles doppelt machen müssen, eher dein eigenes Problem.
Eine gewisse Einarbeitungszeit braucht es und natürlich hält einen das etwas auf. Wie bei einem Praktikanten der eigentlich auch nichts bringt sondern eigentlich nur Zeit kostet.
2 Monate kann man ruhig mal guten Gewissens investieren. Kommt ja auch etwas auf die Tätigkeit an.
Spätestens ab jetzt sollte sie im Großen und Ganzen selbständig arbeiten können.

Dein Chef hat sie eingestellt, also ist es auch sein Bier wenn es nicht läuft. Ich würde mich einfach zurück halten.
 

Kommentar

Aktives Mitglied
Wenn das Personal so knapp ist, dass man sich auch Arbeitnehmer leistet, welche keine hinreichenden Qualifikationen haben, werden sie Dir ggf. auch eine Gehaltserhöhung zukommen lassen. Begründung: Erfahrung, Mehraufwand durch Einarbeitung und Du solltest die anspruchsvollen Aufgaben übernehmen. Da der Umschlag weiß war, liegt auch kein Vertrauensmissbrauch vor. Also kann man das gleiche Gehalt schon auch erwähnen.
 

Enie

Aktives Mitglied
Als ich diesen öffnete habe ich auch nur zufällig gesehen, dass da gar nicht mein Name oben dranstand, sondern der meiner Kollegin, denn das Gehalt ist dasselbe. Ich war doch ziemlich überrascht, dass sie exakt dasselbe verdient wie ich. Sie war von Anfang an eigentlich dazu gedacht, mir zuzuarbeiten und mir die einfachen Dinge abzunehmen, während ich die anspruchsvolleren erledigen soll.
Hm. Kann es sein, dass sie mit 50 einiges älter ist als du? Ältere Arbeitskräfte verdienen in der Regel mehr.

Die Situation scheint mir schwierig. Krass, dass du nun sogar doppelte Arbeit hast, ich kann es mir gut vorstellen.
Die Frage ist, ist sie langsam, aber sehr bemüht, oder geht sie davon aus, dass du es ihr eh noch fünf Mal erklärst? Ich finde, die Haltung ist wichtig.
Für dich bedeutet es, Grenzen setzen. Nicht dass ich das könnte, aber irgendwo musst du ja auch für dich schauen.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Zunächst mal sollte der Chef in der Lage sein, eine Probezeit zu vereinbaren und dann zu sehen, ob er das Geld für den Mitarbeiter aus gibt.

Parallel sollte er die Arbeitskraft einweisen oder die Einweisung an jemand anderen delegieren.
Der Einweiser müsste dann entscheiden, was er beibringen muss bzw was vorhanden ist. Für die Einweisung müsste er frei gestellt werden und diese nicht auch noch nebenbei erledigen.

Bei uns im Betrieb ist es beispielsweise so, dass, wenn Vorgesetzte wechseln, sie aus einem Bereich kommen, wo es um komplett Anderes geht.
Sie sind deswegen Vorgesetzte, weil man von ihnen erwartet, dass sie Leute zusammen rufen, von denen sie die Fachkenntnisse bekommen. Anschließend besitzen sie mehrere Wissensgebiete und bringen diese - als Führungskraft - unter einen Hut.
Der einzelne an der Basis kennt durch Routine natürlich seinen Bereich in- und auswendig.

Als ich (auch) einen neuen Vorgesetzten vor 2 Jahren eingearbeitet habe, habe ich ihm peinlich genau den Verlauf eines Arbeitsganges aufgeschrieben. Vom Eingang bis zum Abschluss, wer was daran bearbeitet und warum in dieser Reihenfolge.
Dazu gab es notwendige Systemeintragungen, die ich wie ein Lehrbuch mit screenshots erläutert habe.
Daher konnte der Neue sofort alles gleich am nächsten Tag was ich kann, wusste genau wo er wie und wo er was findet und brauchte nicht mehr nachzufragen.

In Eurem Betrieb gibt es also scheinbar Systemfehler.
Rege bei Deinem Chef an, wie es besser geht.

Dass die neue AK dasselbe wie Du verdienst mag daran liegen, dass die Einkommensgruppe dieselbe ist, oder dass sie verhandelt hat.
Natürlich kannst Du es wie sie machen und wechseln, um dasselbe mit weniger Aufwand zu verdienen.
Schneller arbeiten um mehr zu schaffen klappt auf Dauer nicht. Man kann aber länger arbeiten, dafür in Ruhe. Fallen bei Dir auf Dauer Überstunden an, so wird der Chef sich fragen müssen, woran das liegt.
 

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