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Mit Mutter zusammen ziehen?

miamiam

Mitglied
Nabend! Ich habe vor Jahren hier bereits zum Thema schon mal geschrieben, stehe wieder vor einem ähnlichen Problem.
Mein Vater hat mir vor Jahren mein Elternhaus überschrieben. Wir (mein Mann und ich) haben damals einen Kredit aufgenommen, das Dach neu gedeckt, Obergeschoss renoviert, etc. und den Kredit nun in 3 Jahren abbezahlt. Damals wohnten wir dann mit meinen Eltern unter einem Dach und ich wollte und sollte ja immer die "große Stube" bekommen. Ist aber nie geschehen, da mein Vater zwischenzeitlich an Demenz erkrankt ist und uns beschuldigt hatte, Geld geklaut zu haben (was wir natürlich nicht getan haben), wir sind daraufhin ausgezogen in eine Mietswohnung in der Nähe, die auch jetzt schön eingerichtet ist. Mein Vater ist vor zwei Jahren verstorben. Meine Mutter (85, rüstig) wohnt nun allein in dem Haus, sie sagt, es ist ihr zu groß und im Winter gruselt sie sich auch in dem Haus allein.

Mein Mann und ich könnten uns nun vorstellen, wieder zurück zu ihr zu ziehen, wir würden so 1150 Euro pro Monat sparen (was gut in das Haus investiert werden könnte, da es wirklich noch viel zu sanieren/renovieren gäbe). Aber nicht nur des Geldes wegen, ich liebe meine Mutter wirklich sehr und würde zu gern wieder mit ihr zusammen leben und mein Mann versteht sich auch bestens mit ihr.

Ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich aber dann die "große Stube" auch haben möchte und gerne nach meinen Wünschen gestalten will, sie will sich aber weiterhin partout nicht von ihren Möbeln trennen, die dort drin sind, bzw. die möchte sie in ihre "kleine Stube", aber das passt dort nicht alles hinein, beim besten Willen nicht. Die "große Stube" muss aber komplett saniert werden, also es muss erstmal alles komplett raus und in den Schränken ist viel drin und ich merke jetzt schon, dass es nie im Leben funktionieren wird, dass da mal wirklich "entrümpelt" wird. Das macht mich wirklich wahnsinnig, dass sie sich nicht auf 1 Wohnzimmer beschränken kann, ich solle am liebsten doch alles nach der Sanierung an Möbeln, Gardinen etc. wieder so aufbauen und in ihren Sachen leben oder aber sie sagt, dass kriegt sie schon irgendwie unter, aber wie gesagt, das funktioniert nicht, weil beide Stuben ja nun voll sind. Und ich würde das gerne schon vorher alles klären, was wo hinkommen soll und was wirklich weg kann. Ich würde ja auch mich von vielen Möbeln/Dingen trennen müssen, weil der Platz dann einfach nicht reicht, mir fällt das nun leider viel leichter. Ich will ihr auch nicht weh tun, aber dann müssten wir anbauen um das alles weiter zu verwahren (und das funktioniert auch nicht).

Hab ihr auch vorgeschlagen, ich behalte dann eben ihre Möbel in der großen Stube (Eiche rustikal :-(), aber zumindest wird erstmal ordentlich saniert und sie nimmt dafür in ihre kleine Stube meine Wohnzimmermöbel und mein Sofa (würde da tatsächlich richtig gut reinpassen) und die Möbel dort kommen auf den Sperrmüll (die sind nämlich wirklich durch damit). Aber auch das will sie nun doch nicht. Sie möchte aber wirklich ungern allein bleiben und das Haus und der Hof, da ist soviel zu machen, ich und mein Mann müssten ihr da ständig helfen und es ist mein Haus, was ich ja irgendwann mal entrümpeln/renovieren/sanieren muss.

Mich macht das irgendwie total depressiv. In unserer Wohnung bleiben bedeutet für mich auch immer irgendwie so ein Unbehagen, ich fühl mich dann, als würd ich sie im Stich lassen mit allem bzw. muss ja zusehen, dass das Haus irgendwie auch in Schuss bleibt, das müsste dann an den Wochenenden gemacht werden, also irgendwie, als hätt man 2 Haushalte. Würde mich allein in dem Haus auch überfordert fühlen, genau wie sie, das kann ich schon verstehen, bringt mich aber ja nicht weiter. Es funktioniert nicht, wenn sie alles behalten will. Ich hab nur mal aus Neugierde gefragt, wie es denn mit der alten Stehlampe aussieht, ob die weg darf (aus der großen Stube), nein, natürlich geht das nicht, die bringt sie dann auch noch unter in ihrem kleinen Wohnzimmer, wo bereits aber schon eine Stehlampe ist, die ebenfalls nicht weg darf.

Dabei ist meine Mutter sonst so eine lustige und liebe Person, ich verstehe auch, dass sie an den Sachen hängt, aber sie muss doch auch die Vorteile sehen, die es mit sich bringt, wenn wir zusammen wohnen. Es muss wirklich noch viel saniert werden und wir schießen jeden Monat soviel Geld für Miete weg und meine Mutter ist das Haus zu groß...
Wie seht ihr das? Wir müssten auch noch einen Kredit aufnehmen um die besagte große Stube zu sanieren (soll 30000 Euro kosten). Wenn wir aber nun in der Wohnung bleiben, dann werden wir das nicht tun. Aber dennoch muss die Stube saniert werden, wird ja nicht besser, aber wir können das nicht machen, wenn wir auch noch die Miete zahlen. Und meine Mutter wird sich die Stube nicht für das Geld sanieren lassen. Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Wie könnte ich sie überzeugen, dass man schon mal aussortieren muss und es ist wie gesagt wirklich sehr viel und wir haben keine großartigen Lagermöglichkeiten und selbst wenn meine Mutter noch einen Raum bekommt (der bisher als Abstellraum genutzt wird von ihr), dann behagt es mir auch nicht, wenn da einfach alles reingestopft wird und Chaos ist.

Was soll ich bloß machen??
 
Ich habe nicht alles gelesen, aber wenn sie schon 85 Jahre alt ist, dann steht doch bald eh alles anders da, man kann sich nicht aussuchen, wie alt man wird.
Bewahre ihre Ruhe, die hängt sicher auch mit dem gewohnten Wohnfeld zusammen und so nach und nach holt aus einem Lager, was ihr noch braucht. Das wird dann sicher hingenommen.

Ich freu mich sehr, dass du erzählst, wie sehr du deine Mam magst und achtest. Das zeichnet euch aus und sie ebenso.

Es kommt der Tag, da ist alles so, wie du es willst. Bis dahin könnt ihr ja kleine Kompromisse hinnehmen zuerst, bis mehr Fähigkeit da ist, Änderungen auszuhalten. Noch hat sie die nicht.
 
Es ist dein Haus, du kannst im Prinzip danit machen was du willst (rein rechtlich gesehen). Du könntest es sogar verkaufen wenn du wolltest und deine Mutter in ein Altersheim abschieben. Da darf sie dann ein Bett und einen Stuhl mitnehmen und damit hat sich's.

Das geht einfach nicht, dass sie die grosse Stube behält mit diesen hässlichen Massivmöbeln, die vollgestopft sind mit Krimskrams, den sie seit Jahren nicht mehr angeschaut hat. Das würde ich auf keinen Fall dulden. Ich kann deine Mutter schon verstehen, aber es geht nicht. Es ist auch eine Kostenfrage.

Ich würde nicht diskutieren, sondern ihr die kleine Stube schmackhaft machen. Mach einen hübschen Plan mit denjenigen Möbeln, die platz haben und die notwendig sind, damit sie es sich auch vorstellen kann wie nett das aussehen wird und der Rest kommt weg. Sie wird sich sträuben, aber auch sie wird sich daran gewöhnen.

Oder noch besser, alles kommt weg und sie darf mit euch in den Möbelhäusern nach einer völlig neuen, praktischen Einrichtung für die kleine Stube stöbern.

Du solltest ihr auch alle Vorteile, die sie haben wird, vor Augen führen.
  • Sie ist nicht mehr allein
  • Wird im Krankheitsfall umsorgt
  • Muss nicht putzen, kochen, waschen
  • Darf in ihrem geliebten Haus bleiben bis sie stirbt
  • Muss sich nicht mehr um Rechnungen kümmern
  • usw.
Im Gegenzug muss sie sich von einem Teil ihrer Möbel verabschieden. Es wird Tränen geben und vermutlich böse Worte, aber wenn du bestimmt bleibst und nicht aus Mitleid einknickst, wird sie sich wohl oder übel fügen müssen. Die Alternative Altersheim hat sie ja auch noch.
 
Deine Mutter möchte nicht allein sein und sie benötigt objektiv Hilfe, um mit Haus und Grundstück klar zu kommen. Und diese Konstellation verschärft sich noch in Zukunft.

Sie möchte aber nicht ihr Leben ändern, sondern alles soll bleiben wie es ist. Ich hätte keine Lust, über so etwas zu streiten. Solange ich das Geld für die Mietwohnung noch aufbringen kann, würde ich da bleiben.

Und falls ich doch einziehe wäre die Ansage, das diese Stube auf jeden Fall ausgeräumt wird und es nichts zu diskutieren gibt. Es käme ja auf den Versuch an, vielleicht ist es dann praktisch gar nicht so ein Drama wie angenommen.
 
Also, naja....
Meine Mutter ist 94, ich kenne diesen Starrsinn, alles zu behalten, sind ja Andenken ,da hängt die Seele dran. Auch wenn euch das Haus eigentlich gehört, ich würde sie da zu nichts zwingen.
Gleich garnicht drohen mit Altersheim oder so. Das ist herzlos und das hat eine Mutter nicht verdient..
Ihr Leben ist ja nicht mehr endlos, und klar, es wäre praktischer und sinnvoller, das so zu machen, wie ihr vorhabt. Keine Frage. Nur wenn ihr sie mit guten Worten nicht überzeugen könnt, was bleibt dann noch? Andererseits würde ich dann auch nicht da hin ziehen und mich da rein quetschen.
 
Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen.
Du liebst deine Mutter und willst gerne wieder mit ihr zusammenwohnen.
Wegen einen (entschuldige bitte) scheiß Raum so ein Gezeter zu machen.
Sie ist 85 Jahre alt. Lass ihr den Raum. So kennt sie es ihr ganzes Leben und fühlt sich wohl. Mit dieser Stube hängen so viele Erinnerungen zusammen. Ich würde mich auch nicht auf meine letzten Tage umquatieren lassen. Es könnte sonst schnell der Eindruck entstehen das ihr sie schon ausquatiert.
 
Meine Mutter ist 94, ich kenne diesen Starrsinn, alles zu behalten, sind ja Andenken ,da hängt die Seele dran
Ich denke entsorgen, wegschaffen erinnert sehr alte Menschen an ihre eigene Endlichkeit. Es wird bereits für die Zeit danach geplant, und der Tod ist unausweichlich. Darum hängen sie auch an einer 50 Jahre alten Stehlampe. Wie gesagt, ich würde das hinnehmen.

Und ixh würde auch hinnehmen, daß ich meiner Mutter dann aber auch nicht in Form von zusammen wohnen helfen kann.
 
Möchtest du den gleichen Fehler nochmal machen? Hat dein Partner da wirklich Bock drauf?

Dieses "Wir überschreiben dir mal eben das Haus" (um Steuern zu sparen oder was weiß ich) hat der Teufel gesehen. Der neue Eigentümer hat die Kosten und das Gezeter, und für den alten Eigentümer ist es mental noch das "Eigenheim". Das führt meistens zu Konflikten, die es so nicht geben würde, hätte man diesen Unfug gelassen.

Da es bei euch aber nun mal so ist: Für mich gäbe es keine Alternative dazu, dass ich an eurer Stelle in eurer Wohnung bleiben würde. Und natürlich gibt es keinen Grund, jetzt eine "Stube" für 30.000 EUR zu sanieren. Solange deine Mutter noch in dem Haus lebt, bist du für das Nötigste zuständig (dafür dass die Heizung funktioniert zB) und sonst für gar nichts.
 

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