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Mit 29 exmatrikuliert, keine Ausbildung, neues Studium?

samuel101

Neues Mitglied
Guten Tag liebe Community,

Ich bin jetzt schon 29 Jahre alt. Ich habe mit 24 mein Jura Studium begonnen. Leider habe ich seit jeher Probleme mit dem studieren, weil ich nicht erkennen wollte, dass dies meine einzige Chance ist und fühle mich unter diesen Menschenmassen sehr alleine. Ich bin allgemein auch von meinem Umfeld als sehr intelligent eingeschätzt. Ich habe jedoch anscheinend unterbewusst all die Jahre Ängste und Unsicherheiten gehabt. Als ich mein Studium begann war ich leider kaum in bilde was Jura eigentlich ist und habe mich nach einem Semester bereits zurückgezogen und 5 Jahre lang mich und jeden belogen, dass ich wirklich studiere. erst jetzt erkenne ich das Desaster, dass ich wegen Fristablaufs exmatrikuliert werde und verstehe nun was ich für einen scheiß gebaut habe. Ich habe nie eine Ausbildung gemacht und wüsste auch nicht welche. Ich interessiere mich für Geisteswissenschaften. ich bin nicht der Typ, der in einem Ausbildungsberuf glücklich werden könnte. Mein Umfeld sagt ich soll akzeptieren, dass ich keine Zukunft mehr habe und in einem Job versauern, den ich hasse aber der mir ein einkommen sichert wie zb bei einer Verleihfirma oder sowas. Ob ich eine Ausbildung bekomme weiß ich nicht aber es wird wohl schwierig. am liebsten würde ich nochmal studieren. Diesmal etwas, dass mir mehr liegt als Jura wie zb Kunstgeschichte, Philosophie oder soziale arbeit. wenn das aber nicht klappen sollte habe ich wieder ein oder zwei Jahre in den Sand gesetzt. ich wurde deswegen auch schon von meiner Freundin verlassen und bin ganz alleine. ich habe jetzt harzt 4 angemeldet und weiß einfach nicht weiter mit meinem leben. Ich bereue es sosehr mich der harten Realität des Lebens nie gestellt zu haben und jetzt habe ich alles verloren. ich habe ein passables gutes Abitur (2,5) und könnte mich jetzt Jurist nennen aber die Realität ist Sozialhilfeempfänger. ich bin so unentschlossen was ich tun sollte, um glücklich zu werden mit meiner beruflichen Laufbahn. Vllt eine Ausbildung und mit 40 zum Spaß studieren oder nochmal Teilzeit arbeiten und voll durchziehen mit einem Studium an einer kleineren Uni. was wären eure unvoreingenommenen Vorschläge? In einer psychologischen Beratung kam heraus, dass ich zu resistent sei, um eine Ausbildung zu finden, die meine eigenen Erwartungen an mich selbst stillen können. auf der anderen Seite ist in Studium erneut ein Risiko mit offenem Ende und der Notwendigkeit neben dem jobben auch durch zu kommen. zudem ist ein Bachelor mit 33 zu erlangen und diese Vorgeschichte aufzuweisen eine garantiert vergeudetet zeit höre ich oft...ich will doch auch mal eine Familie haben und Kinder haben und alle diese Sachen aber viel mehr möchte ich endlich ein Diplom haben, um mir selbst gerecht zu werden.
 
E

earlywinter

Gast
Guten Tag liebe Community,

Ich bin jetzt schon 29 Jahre alt. Ich habe mit 24 mein Jura Studium begonnen. Leider habe ich seit jeher Probleme mit dem studieren, weil ich nicht erkennen wollte, dass dies meine einzige Chance ist und fühle mich unter diesen Menschenmassen sehr alleine. Ich bin allgemein auch von meinem Umfeld als sehr intelligent eingeschätzt. Ich habe jedoch anscheinend unterbewusst all die Jahre Ängste und Unsicherheiten gehabt. Als ich mein Studium begann war ich leider kaum in bilde was Jura eigentlich ist und habe mich nach einem Semester bereits zurückgezogen und 5 Jahre lang mich und jeden belogen, dass ich wirklich studiere. erst jetzt erkenne ich das Desaster, dass ich wegen Fristablaufs exmatrikuliert werde und verstehe nun was ich für einen scheiß gebaut habe. Ich habe nie eine Ausbildung gemacht und wüsste auch nicht welche. Ich interessiere mich für Geisteswissenschaften. ich bin nicht der Typ, der in einem Ausbildungsberuf glücklich werden könnte. Mein Umfeld sagt ich soll akzeptieren, dass ich keine Zukunft mehr habe und in einem Job versauern, den ich hasse aber der mir ein einkommen sichert wie zb bei einer Verleihfirma oder sowas. Ob ich eine Ausbildung bekomme weiß ich nicht aber es wird wohl schwierig. am liebsten würde ich nochmal studieren. Diesmal etwas, dass mir mehr liegt als Jura wie zb Kunstgeschichte, Philosophie oder soziale arbeit. wenn das aber nicht klappen sollte habe ich wieder ein oder zwei Jahre in den Sand gesetzt. ich wurde deswegen auch schon von meiner Freundin verlassen und bin ganz alleine. ich habe jetzt harzt 4 angemeldet und weiß einfach nicht weiter mit meinem leben. Ich bereue es sosehr mich der harten Realität des Lebens nie gestellt zu haben und jetzt habe ich alles verloren. ich habe ein passables gutes Abitur (2,5) und könnte mich jetzt Jurist nennen aber die Realität ist Sozialhilfeempfänger. ich bin so unentschlossen was ich tun sollte, um glücklich zu werden mit meiner beruflichen Laufbahn. Vllt eine Ausbildung und mit 40 zum Spaß studieren oder nochmal Teilzeit arbeiten und voll durchziehen mit einem Studium an einer kleineren Uni. was wären eure unvoreingenommenen Vorschläge? In einer psychologischen Beratung kam heraus, dass ich zu resistent sei, um eine Ausbildung zu finden, die meine eigenen Erwartungen an mich selbst stillen können. auf der anderen Seite ist in Studium erneut ein Risiko mit offenem Ende und der Notwendigkeit neben dem jobben auch durch zu kommen. zudem ist ein Bachelor mit 33 zu erlangen und diese Vorgeschichte aufzuweisen eine garantiert vergeudetet zeit höre ich oft...ich will doch auch mal eine Familie haben und Kinder haben und alle diese Sachen aber viel mehr möchte ich endlich ein Diplom haben, um mir selbst gerecht zu werden.
Hi,

traurig, dass es soweit gekommen ist. Ich kenne das selbst. Man hat Pläne, man will was Großes erreichen und irgendwann muss man aufpassen, dass man nicht im sozialen Abgrund landet.

Was ich mich frage ist, wie man 5 Jahre lang ein Studium vortäuschen kann. Was hast du in dieser Zeit denn gemacht?

Wenn ich ehrlich bin, lass das mit dem Philosophie- und Kunststudiengängen. Zum einen glaube ich nicht, dass man damit große Fuß fassen kann im Arbeitsleben und zum weiteren bist du zum Zeitpunkt des Bachelors auch etwas zu "alt". Wenn, dann würde ich etwas Sicheres studieren, wo du vielseitig eingesetzt werden kannst wie BWL oder sowas.

Allgemein aber würde ich dir kein Studium empfehlen, das ist einfach nicht so sicher wie eine Ausbildung. Du bist 29, bemühe dich schnell um einen Ausbildungsplatz. Leicht wird es nicht werden, aber auch nicht unmöglich. In meiner Berufsschulklasse damals war eine 39-Jährige Azubine, es ist also möglich. Das muss dann aber auch sitzen!

Falls du nichts findest, na ja... dann musst du wohl den Rest deines Lebens Ungelerntenjobs machen und das ist echt kein Zuckerschlecken. Da verdienst du praktisch fast nichts.
Ich weiß, sehr dumme Situation. Mach das beste draus!
 

Bloodangel´s Cry

Aktives Mitglied
Ich sehe das nicht ganz so schwarz wie meine Vorredner. Natürlich ist es nicht toll, dass du fünf Jahre zum Schein studiert hast – Mich würde da auch interessieren, ob du nebenbei noch etwas gemacht hast?

Deine Hauptaufgabe sollte nun darin bestehen, dir klar zu werden, in welche Richtung du gehen möchtest. Du interessierst dich für Geisteswissenschaften, das ist schon mal ein Anhaltspunkt. Es ist beruflich gesehen kein Jackpot, aber ganz unmöglich damit etwas zu bekommen ist auch nicht der Fall.

Hast du denn schon mal irgendetwas ausprobiert, als Praktikum, Nebentätigkeit? Was interessiert dich, was sind deine Hobbys? Hast du dich mal beim Arbeitsamt beraten lassen?

Nicht alle Ausbildungen laufen gleich ab. Vielleicht wäre ein duales Studium etwas für dich.
 

samuel101

Neues Mitglied
Ich habe schon ein paar Scheine gesammelt in der Zeit aber halt nicht genug. Eine bekannte sagt ich habe bei soziale Arbeit durchaus noch Chancen auf einen Platz später, auch mit einem Bachelor. Es seien dort viele eingeschrieben, die schon älter seien. Ich habe einige hobbies wie Musik machen und ich schreibe nebenbei Skripte. Ich bin auch immer gerne pumpen gegangen. Ich denke ich werde jetzt bis zum kommenden Herbst warten und zusehen, dass ich entweder soziale Arbeit studiere oder in eine Ausbildung gehe. Dass meine Familie und Verwandten jetzt denken, dass ich nichts hinbekommen kann in meinem Leben muss ich wohl einfach ausblenden. Ich versuche jetzt am besten mich darauf zu konzentrieren ein Comeback zu machen. Ein Diplom zu haben und dennoch keine Aussicht klingt immernoch besser kein Diplom und keine Aussicht. Von Ausbildung her käme für mich eigentlich nur was kaufmännisches in frage. Meine Mutter meint Pflegeberufe aber das will ich eigentlich garnicht machen. Ich werde jetzt eben neu starten. Ich dachte auch an Polizei dich leider habe ich seit Jahren eine mpu am Hals. Es ist alles sehr traurig gerade für mich
 

ithink

Aktives Mitglied
Mann oh Mann. Das muss man erstmal schaffen. Exmatrikuliert zu werden ist ja nicht so ganz einfach. Und laut Therapieaussage bist du immer noch zu anspruchsvoll? Ich weiß nicht, wäre es jetzt nicht an der Zeit so richtig realistisch und demütig zu werden? Weiterstudieren? Klar, kannst du machen. Mit einem 400 Eurojob geht das ja schon irgendwie, es sei denn das Amt lässt dich nicht in Ruhe. Hast' ja auch schon eine sehr konkrete Vorstellung, Kunst oder so. Hauptsache nichts, wo man so richtig arbeiten muss, nicht wahr? In meinem Bekanntenkreis gibt es zwei Fälle deiner Marschrichtung. Ich sag nur soviel: Der eine lebt jetzt seit 30 Jahren von Stütze, hat mal dieses und mal jenes studiert, hat keine Frau und keine Kids, haust in einem Ghettoviertel im Pott und seine verbliebenen Freunde sind entweder Vollproleten oder Alkoholiker oder beides. Der andere wohnte ähnlich, war nur zusätzlich auch noch vereinsamt und ist Anfang des Jahres, nachdem er zwei Monate in seiner winzigen Dachgeschosswohnung rumgelegen hat, tot aufgefunden worden. Er war nach einem Schlaganfall bewegungsunfähig und ist jämmerlich verdurstet.

Wie sieht es denn mit deinen sonstigen Fähigkeiten aus? Handwerklich, technisch, sonstwas. Oder wie wäre es mit einer Ausbildung zum Steuerberater? Vielleicht kannst du ja dann einiges von deinem Studium verwenden. Außerdem ist die Ausbildungsphase kurz und der Verdienst kann sehr gut sein.

Eine Alternative wäre z.B. die Bundeswehr oder die Bahn. Die suchen zur Zeit ja händeringend neues Personal. Da ist für so ziemlich jeden etwas zu finden und da du noch ohne Kind und Kegel bist, könntest du ja sogar schwerpunkmässig nach Jobinteresse und weniger nach Familientauglichkeit auswählen.

Also, mach dich ran.
 

Kätzin

Aktives Mitglied
Ich sehe das nicht so dunkel wie meine Vorposter.
Was war, das war, das kannst du nicht mehr rückgängig machen. Wichtig ist, dass du dir ein neues Ziel suchst und dieses versuchst zu erreichen. Gut wäre evtl. erstmal ein kleines Ziel. Schritt für Schritt.
Zu Kunstgeschichte kann ich nichts sagen.
Zu Philosophie: Ich kenne Leute, die das studieren / studiert haben. Einer war echt voll dabei, ist voll drin in der Materie und kniet sich richtig rein. Er meinte aber schon, dass - abgesehen von Lehr- oder Forschungstätigkeit - nicht viel damit anzufangen ist. Bei ihm wirds wohl auf eine Lehrtätigkeit an einer Uni rauslaufen.
Der andere machte das eher weil es wenig Arbeitsaufwand ist. Es ist eher unwahrscheinlich, dass er jemals was damit anfangen kann.
Ebenfalls jemand, der Soziologie studiert hat. Wenn ich den fragte, was er so studierte, worum es ging und so, dann kam nie viel. Er hielt den Aufwand fürs Studium aber eher gering um ehrlich zu sein.

Soziale Arbeit, na ja, da kenne ich zwei. Nun, extrem überlaufener Studiengang. Wie die Aussichten danach sind weiß ich nicht so genau. Aber gibt wohl recht viele Teilzeit-Stellen in diesem Bereich. Ob du damit eine Stelle findest, die deiner Qualifikation nach einem Studium entspricht, weiß ich nicht.
Das ist sicher auch regional verschieden.

Jede Ausbildung birgt aber auch das Risiko sie nicht zu schaffen.

Nur: Je länger du überlegst, desto älter wirst du und desto länger bist du auf der Suche und alles verzögert sich nach hinten.
 

Bonsoir

Aktives Mitglied
Diesmal etwas, dass mir mehr liegt als Jura wie zb Kunstgeschichte, Philosophie oder soziale arbeit.
Mit 29 nochmal zu studieren und eine Bauchlandung zu machen würde ich dir nie und nimmer empfehlen!!!!!!!

Keiner der genannten Studiengänge bringt dir das große Geld ein. Ich bin selbst Sozialpädagogin. Gut, im Gegensatz zu Kunstgeschichte und Philosophie wirst du im sozialen Bereich immer Arbeit haben, aber zu super beschissenen Konditionen. Teilzeitstellen, befristete Verträge. Ich habe netto momentan zwischen 1200 und 1300 Euro raus.

Ich kenne eine Absolventin der Kunstgeschichte, die danach 2 Jahre arbeitslos war und dann noch ein Zweitstudium drauf sattelte und einen Philosophen hab ich in der Familie. Schult jetzt nach 3 Jahren Arbeitslosigkeit zum Krankenpfleger um. Bitte, bitte tue dir die genannten Studienrichtungen nicht an!!!

Mein Gefühl ist bei deiner Biographie eher, du rettest dich ins Studium, weil du vor irgendwas Angst hast. Die Konfrontation mit der Arbeit? Angst vorm scheitern?

Ich würde dir mit 29 generell eher zu einer Ausbildung raten. Danach kannst du immer noch ein Fernstudium machen.
Aber nochmal verzetteln und nochmal Studium? Sein wir ehrlich. So ein Studium birgt ja auch eine Gefahr. Unregelmäßigkeiten, die Neigung alles schleifen zu lassen und mal liegen zu bleiben, obwohl man aufstehen müsste.

In der Ausbildung hast du einen festen Ablaufplan. Beim Studium bekommst du die Konsequenzen später.

Ich kenne beruflich 2, bis 3 Fälle, die allerdings kurz davor sind ihre Abschlussarbeit zu schreiben und es einfach nicht auf die Reihe kriegen. Deshalb bin ich gespannt, was dir die anderen hier raten.

Soziale Arbeit oder z. B. Erzieher wird auch sehr auf dem Arbeitsmarkt gefragt, was zu machen was einem liegt finde ich einen guten Ansatz,
Bitte nicht alles durcheinander hauen. Sozialarbeiter ist kein Erzieher.


Mit einem 400 Eurojob geht das ja schon irgendwie,
Dein grenzenloser Optimismus in allen Ehren, aber wenn du nicht gerade in einem kleinen Dorf in der Uckermark wohnst, wirst du mit 400 Euro Nebenjob nicht weit kommen. 300 gehen in vielen Städten minimum für die Miete drauf. Und da wohnst du schon irgendwo im Osten und nicht in München oder in Hamburg und Berlin.
 

Bonsoir

Aktives Mitglied
Frage an den oder die TE: Was hast du von 18 bis 24 gemacht? Doch hoffentlich nicht nur rumgejobbt? :(

Bitte verfalle nicht dem Glauben Soziale Arbeit sei ein Sammelbecken für Unentschlossene.
Soziale Arbeit fordert von dir 110 prozentige Belastbarkeit, Flexibilität, Ausdauer und wenn du mit Jura schon fix und alle warst, wirst du als Sozialarbeiter nicht bis zur Rente glücklich werden. Erst recht nicht als Mann und erst recht nicht zu diesen beschissenen Konditionen. Mein Freund (bald Mann) und ich sind beide Sozialpädagogen.
Um dir ein wenig vom Alltag zu erzählen: Ich arbeite auf einer Teilzeitstelle, befristet (heißt zwischenzeitlich auch die Gefahr der Arbeitslosigkeit), wir nutzen unseren Privat PKW für die Arbeit!!!, schieben unbezahlte Überstunden und liegen von der Bezahlung weit unter dem Durchschnitt eines Akademikers. Ich bekomme nur etwas mehr als eine Kassiererin. Außerdem schaust du sehr tief in die Abgründe menschlicher Seelen und musst großteils schauen, dass du da unbeschadet raus kommst. Ich habe bei meiner ersten Arbeitsstelle einen Klienten verloren, der gestorben ist (habe zeitweise in der Suchthilfe gearbeitet, ganz am Anfang), habe bis heute keine Supervision bekommen und musste sehr vieles mit mir selbst ausmachen (und mit meiner Familie, die mich gut stützt). Bei jeder anderen Stelle hätte man ein Coaching gehabt oder eine psychologische Gesprächsrunde, bei unserem Träger war für sowas kein Geld da.
Sicher, es gibt auch schöne Momente, aber die sind überschaubar. Ich habe Freunde, die in der Flüchtlingsberatung arbeiten und sich den ganzen Tag Erlebnisse über Vergewaltigungen auf der Flucht, Folter, Kindersoldaten, körperlichen Missbrauch, Verfolgung und Krieg anzuhören. Glaub mir, das hält ein normaler Mensch keine 40 Stunden durch. Die meisten haben schon deshalb Teilzeitstellen dort, weil es psychisch eine zu große Belastung ist und haben noch eine Nebentätigkeit an anderen Stellen.

Ich als Frau hab mich damit arrangiert, dass ich beschissen bezahlt werde, aber als Mann ist die Bezahlung für einen akademischen Abschluss echt unter aller Kante.
Du schreibst selbst, du willst mal Familie gründe. Wie willst du das machen als Haupternährer mit den paar Kröten? Wir selbst vermeiden das Kinderthema, weil wir finanziell wenn ich dann zu Hause wäre echt an der Armutsgrenze leben würden.

SozialarbeiterIn sollte man werden, weil man es wirklich will, weil man sich mit wenig Geld arrangiert und weil man seine Werte nicht auf materieller Ebene sieht. Und bei dir liest sich das eher nicht so, denn du scheinst mit Hartz 4 ein Problem zu haben. Genau das bist du aber, wenn du Soziale Arbeit studierst und zwischen neuen Projekten immer mal in die Arbeitslosigkeit rutscht. Von der Rente reden wir lieber nicht.

Überleg dir daher gut, ob du dich als Mann diesem Risiko aussetzt. Mein Freund kriegt nur etwas weniger als ich. Noch dazu zahlen wir immer noch unser Bafög ab. Wovon willst du denn dein Studium finanzieren? Bafög wirst du nicht mehr bekommen und das Leben ist teuer. Bedenke auch, dass du mit 30 aus der studentischen KV fliegst.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 50913

Gast
Was ich bei den ganzen Posts vermisst habe, ist ein duales Studium. Das wird mittlerweile in vielen Bereichen (kaufmännisch, sozial, technisch...) angeboten. So hättest eine Ausbildung + 1/2 bis 1 Jahr später ein abgeschlossenes Studium und dann meist für 2 bis 4 Jahre einen Job. Jedoch wird es eine harte Zeit!

Ich bin seit 2016 Industriekaufmann und kann sagen, dass zumindest in NRW so gut wie alle Unternehmen ein Studium im kaufmännischen Bereich verlangen. Allgemein geht derTrend mittlerweile zum Master. Somit kann eine reine kaufmännische Ausbildung zur Sackgasse (Zeitarbeit) werden.
 
E

earlywinter

Gast
Was ich bei den ganzen Posts vermisst habe, ist ein duales Studium. Das wird mittlerweile in vielen Bereichen (kaufmännisch, sozial, technisch...) angeboten. So hättest eine Ausbildung + 1/2 bis 1 Jahr später ein abgeschlossenes Studium und dann meist für 2 bis 4 Jahre einen Job. Jedoch wird es eine harte Zeit!

Ich bin seit 2016 Industriekaufmann und kann sagen, dass zumindest in NRW so gut wie alle Unternehmen ein Studium im kaufmännischen Bereich verlangen. Allgemein geht derTrend mittlerweile zum Master. Somit kann eine reine kaufmännische Ausbildung zur Sackgasse (Zeitarbeit) werden.
Es ist extrem schwer in ein duales Studium reinzukommen. Hatte selbst mal eine Einladung erhalten, die erwarten was von dir. Das ist nicht wie bei einem normalen Studium, wo du nur paar Formulare ausfüllst.

Ich glaube nicht dass die einem, der 5 Jahre studiert und dann aufgegeben hat, diese Chance anbieten. Das Risiko dass der TE nochmal abbricht ist einfach zu hoch, zumal das Unternehmen dann au viel Geld verlieren würde. Außerdem stehst du da unter einem enormen Druck weil du nicht so Freiheiten hast wie in einem normalen Studium. Klar versuchen kann man es aber ich würde es realistisch sehen.

TE soll eine Ausbildung machen und gut ist.
 

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