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Misanthrop oder nicht?

DarkLink

Mitglied
Hallo zusammen! :)

Ich hätte da mal ein kleines Anliegen.
Und zwar bin ich mir nicht sicher, ob man meine Einstellung gegenüber Mitmenschen als Misanthropie bezeichnen kann oder nicht. Um euch das mal verständlicher zu machen mal ein Beispiel.

Neulich hab ich mit nen Kumpel über WhatsApp geschrieben. War zu einem Moment in dem ich etwas „down“ war. Es ging im großen und ganzen über die Gesellschaft und die Oberflächlichkeit der Menschen. Er wollte sich als Beispiel dagegen vorbringen und meinte ich könnte ja jederzeit mit ihm über alles reden. Dachte ich mir super. Kam aber gleich im nächsten Moment der Wehmutstropfen. Er hätte in nächster Zeit aber keine Zeit für ein Treffen müsste man sehen wann es passt. Das war vor ca. einem Monat und bislang hat er darüber auch kein Wort mehr verloren. Im Nachhinein hat er also meine These unterstützt.
Und dann noch ein zweites Beispiel.
Eben dieser Kumpel war am Samstag Abend bei mir. Wollten zusammen was unternehmen und haben gerade darüber gesprochen was man machen könnte als er eine Nachricht von ein paar seiner Freunde bekommen hat. Ende des Lieds war, dass er abgehauen ist und mich um halb zehn allein ohne einen Plan zurück ließ.
Ich könnt jetzt ewig so weiter machen. Bringt aber nichts.
Jetzt zu meinem Problem.
Wegen solcher (unzähligen) Vorfällen in meinem Leben bin ich neuen Bekannschaften nie offen gegenüber aufgeschlossen und erwarte meistens das schlimmste. Deswegen hab ich mich zum Einsiedler entwickelt, der außer Familie, Kollegen und einem (richtigen) Freund keine weitere Menschen in seinem Leben hat.
Da ich mich selbst nicht als Misanthrop sehen würde (hasse ja nicht pauschal alle Menschen sondern eher die Gesellschaftsform in der wir leben) betrachte ich mein Verhalten als eine Art Selbstschutz. Aber da ich dieses Verhalten schon seit frühster Kindheit an mir habe und mich dazu auch noch als relativ stark introvertiert bezeichnen würde schaff ich es auch nicht aus meinen Schneckenhaus auszubrechen.
Habt ihr da vielleicht irgendwelche Tipps?
 
G

Gast

Gast
Ich sehe das auch als Selbstschutz,denn Menschenhasser gehen anders mit ihren Mitmenschen um als Abstand zu nehmen. Aber einen Tip kann ich Dir da nicht geben.
 
S

Stieglitz

Gast
Ich würde dich weder als Misanthrop, noch als jemanden bezeichnen, der in einem Schneckenhaus lebt.
Ich sehe dich auch eher als einen vorsichtigen Menschen, der sich mit Menschen umgibt, die ihm gut tun. Du schreibst, dass du Familie, Kollegen und einen guten Freunden hast - doch in ein Schneckenhaus passt immer nur einer. Ich habe deshalb eher das Bild vor Augen, dass du nicht in einem Schneckenhaus, sondern in einem kleinen, feinen aber solide gebauten Wohlfühl-Haus lebst, in das zwar immer wieder jemand eingeladen wird (wie für diesen Kumpel neulich), wo aber dann nur diejenigen bleiben düften, die zu der harmonischen Stimmung des Häuschens und zu der dort lebenden Gemeinschaft passen.
An sich ein schönes und stimmiges Bild, das sich viele für sich wünschen würden.
Umso stimmiger, da du schreibst, dass du die gesellschaftliche Norm hassen würdest.

Deshalb wollte ich nochmal fragen: wie möchtest du denn überhaupt dein gesellschaftliches Leben gestalten? Wie viele Mensche bräuchtest du um dich, damit du den Eindruck hast, nicht mehr im Schneckenhaus zu leben? Wie sollte denn das "Haus" aussehen, das einerseits kein Schneckenhaus ist, andererseits aber nicht die allgemein gültige gesellschaftliche Norm kopiert?

Für meine Begriffe lebst du nämlich bereits in einem solchen Haus - deshalb diese Frage, um dich besser zu verstehen....
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Darklink,

wenn Du zurückgezogen lebst, ist das erst dann bedenklich, wenn Du den Wunsch verspürst, Gesellschaft, Freunde und evt. eine Partnerin um Dich herum zu haben - aber diese Situation nicht herstellen kannst. Deine schlechten Erfahrungen haben dann damit zu tun, dass Du abhängig bist von den Leuten, die Dich in Deinem Schneckenhaus besuchen.

In dem Fall kannst Du nur unter den Menschen Deine Auswahl treffen, die eben von sich aus auf Dich zukommen.
Im übrigen könntest Du versuchen, diese Menschen auch zu mögen, weil sie eben auf Dich zukommen. Sie sind ggf. nicht zuverlässig und gehen auch ihre eigenen Wege. Aber sie kommen zu Dir, nehmen Kontakt mit Dir auf. Das ist eine kleine schmale Basis - aus der man aber was machen kann. Du könntest ihnen sagen, was Dich traurig macht und auch, warum Du sie magst. Wir alle sind fehlerhafte Menschen... und so mancher von uns ist nicht böse, wenn er erfährt, was ihn liebenswert macht und wie sich eine Beziehung verbessern lässt. Auch mal Wünsche äussern, auch mal über Gefühle reden.... Dankbarkeit zeigen.... das sind so "Kleinigkeiten", die das Zusammenleben erleichtern.

Vorwürfe treiben die Menschen weg, auch wenn Vorwürfe und Kritik berechtigt sind. Loben und Dankbarkeit ziehen an.

Deine Wahl der Menschen, mit denen Du Dich umgeben möchtest, wird automatisch größer, wenn Du "hinaus" gehst und die Nähe von den Menschen suchst, die Deinem Wesen eher entsprechen. Wie wäre es, wenn Du z.B. Kurse bei der VHS besuchst zu einem Thema, welches Dich interessiert? Und schon triffst Du Menschen mit gleichen Interessen. So fängt es an. So kann es anfangen.

LG; Nordrheiner
 

Guppy

Aktives Mitglied
Hallo. Ich plaudere einfach aus meiner Erfahrung, da ich viele Gemeinsamkeiten
erkenne. Nun, erst zu deiner Frage: Nein. Du bist kein Misanthrop, sondern ein
kritischer Mensch in einer bestimmten Lebensphase, der natürlich zu einem
Misanthrop mutieren kann.

Durch deine kritische Haltung zu Gesellschaft ziehst du natürlich sehr viel Negativität
an und bist von vornherein gegenüber anderen Menschen negativ/falsch eingestellt. Das
führt dazu, dass die anderen deine Negativität spüren und von dir Abstand nehmen.

Du kritisiert irgendwann nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Menschen
die in dieser Gesellschaft am Leben teilnehmen. Solch eine Haltung führt oft
zu Isolation/Einsamkeit und Entzug von sozialen Kontakten. Später kommt noch hinzu,
dass du auch das materielle verweigerst und dich körperlich veränderst, weil du es
für nicht als wichtig erachtest. (Muss nicht auf dich zutreffen!)

Früher hat man dazu gesagt: Du bist nicht geerdet. Solchen Phasen hat jeder im Leben.
Mit dem Unterschied, ein paar wenige bleiben in dieser Lebensphase stecken.

Der Grund? Dein Unwohlsein, welches natürlich die Negativität anzieht, alles und jeden
abwertet. Später wird es natürlich viel schlimmer:

Schmerz - Unwohlsein - Flucht - Kritik - Abwertung - Negativität - Isolation/Einsamkeit - Hass - sozialer Tod

Finde dein Unwohlsein heraus und stelle es ein.

p.s. Muss natürlich auf dich nicht zutreffen. Nur meine persönliche Meinung!

L.G.uppy
 

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