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Mir geht's schlecht - Weil es mir gut geht

MadameSamsa

Mitglied
Hallo,

Ich habe folgendes Problem:
Vor ein paar Tagen hat es sich herausgestellt,dass ich unter Borderline-Syndrom leide,und das schon ziemlich lange.Ich erfülle auch sogut wie alle Kriterien (ca. 7-8) und habe auch schon einen Termin beim Psychologen.In einer Hinsicht finde ich es sogar gut,da ich jetzt endlich eine Erklärung für alles gefunden habe.
Nur muss ich sagen,es ging mir früher schlechter - und das stört mich.
Es ist nicht so,dass ich das "cool" finde oder das sein "muss",aber irgendetwas stimmt nicht. Es kann durchaus sein,dass es eine Höhenperiode der Stimmungsschwankungen ist,aber die hat bisher noch nie so lange wie jetzt angehalten. Es kommt mir so vor,als würde es mir niewieder schlecht gehen (Natürlich weiß ich,dass das nicht so ist...)
Aber irgendetwas stört mich an diesem Glück,ich weiß nur nicht was.
Klar möchte ich glücklich sein,aber anderer seits möchte ich das überhaupt nicht.
Selbst wenn ich mir vorstelle,Hilfe zu bekommen (zB von dem Psychologen) und Besserungen zu sehen,beunruhigt mich das,weil ich es eben unverständlicherweise absolut nicht will.

Es bringt mich zum verzweifeln,mich nicht auf etwas festzulegen zu können.Ich werde total wahnsinnig!
 
M

MiraNoire

Gast
Hallo, in einigen Büchern habe ich schon über das Phänomen gelesen, dass sich grade Borderliner besser fühlen, wenn sie dann endlich eine Diagnose bekommen, die als Erklärung für ihr Empfinden taugt. Wenn man über lange Zeit überhaupt nicht weiß, was mit einem los ist, dann ist es ja auch erleichternd, dem "Kind" endlich einen Namen geben zu können. Zu Deiner Frage - ist das überhaupt eine Frage? - wie es nur sein kann, dass es Dir schlecht geht, weil es Dir gut geht, fällt mir lediglich ein, dass kein Mensch etwas tut, ohne eigenen Nutzen daraus zu ziehen. Kann es sein, dass Dir das "namenlose Kind" etwas brachte, was Dir fehlen könnte? Oft bekommen wir mehr Aufmerksamkeit, Verständnis, Zuwendung, Fürsorge usw., wenn es uns nicht gut geht und der Wunsch, dass es uns weiter nicht gut geht, könnte meiner Meinung nach darin begründet sein. Was meinst Du dazu? Alles Liebe!
 

Unwissend

Neues Mitglied
Hallo,
vielleicht hast du jetzt, nachdem die Diagnose gestellt wurde, einfach das Gefühl, es müsste dir schlecht gehen weil du sonst Angst hast als "Simulant" zu gelten? Dass du Angst hast, man würde dir nicht glauben und von dir denken, dass du alles nur vortäuschst? Das kam mir jetzt zumindest so als spontaner Gedanke...

Es ist nicht so,dass ich das "cool" finde oder das sein "muss",aber irgendetwas stimmt nicht. Es kann durchaus sein,dass es eine Höhenperiode der Stimmungsschwankungen ist,aber die hat bisher noch nie so lange wie jetzt angehalten.
Ich weiß zwar nicht, wie das bei dir ist, aber mich beunruhigt es immer, wenn sich etwas ändert - egal in welcher Hinsicht. Auch eigentlich positive Änderungen können beunruhigen, weil es einfach etwas Neues und Ungewohntes ist. Wenn ich mich für längere Zeit mal besser fühle als sonst, hab ich auch immer das Gefühl "da stimmt irgendetwas nicht".
Sich auf neue Dinge, neue Sichtweisen, Gefühle und Gedanken einzulassen fällt - mir zumindest - immer schwer.

Ich hoffe mal, dass ich nicht zu viel Unsinn erzähle, aber so kann ich es mir zumindest bei mir erklären.. vielleicht hilft es dir ja auch.
 

MadameSamsa

Mitglied
wie es nur sein kann, dass es Dir schlecht geht, weil es Dir gut geht, fällt mir lediglich ein, dass kein Mensch etwas tut, ohne eigenen Nutzen daraus zu ziehen. Kann es sein, dass Dir das "namenlose Kind" etwas brachte, was Dir fehlen könnte? Oft bekommen wir mehr Aufmerksamkeit, Verständnis, Zuwendung, Fürsorge usw., wenn es uns nicht gut geht und der Wunsch, dass es uns weiter nicht gut geht, könnte meiner Meinung nach darin begründet sein. Was meinst Du dazu? Alles Liebe!
Das ist möglich,aber als es mir vor einiger Zeit noch schlecht ging,bekam ich keine Aufmerksamkeit,Zuwendung ect.
Genau deswegen bin ich so ratlos.
Aber vielen Dank für deine Meinung!




Hallo,
vielleicht hast du jetzt, nachdem die Diagnose gestellt wurde, einfach das Gefühl, es müsste dir schlecht gehen weil du sonst Angst hast als "Simulant" zu gelten? Dass du Angst hast, man würde dir nicht glauben und von dir denken, dass du alles nur vortäuschst? Das kam mir jetzt zumindest so als spontaner Gedanke...
Das kann durchaus sein und klingt auch nach der Lösung des Probems,aber es macht mir selbst ein schlechtes Gefühl.
Das heißt,ich möchte es nicht,dass ich mir selbst nicht glaube?
Deine Vermutung bringt mich sehr zum Nachdenken...



Ich weiß zwar nicht, wie das bei dir ist, aber mich beunruhigt es immer, wenn sich etwas ändert - egal in welcher Hinsicht. Auch eigentlich positive Änderungen können beunruhigen, weil es einfach etwas Neues und Ungewohntes ist. Wenn ich mich für längere Zeit mal besser fühle als sonst, hab ich auch immer das Gefühl "da stimmt irgendetwas nicht".
Sich auf neue Dinge, neue Sichtweisen, Gefühle und Gedanken einzulassen fällt - mir zumindest - immer schwer.
Aber ist das dann nicht gut,wenn etwas nicht stimmt,dass sich etwas positiv geändert hat?


Nochmals danke an euch zwei!
 
M

MiraNoire

Gast
Hallo Du, Danke für Deine Stellungnahme. Recht hast Du, es ist nicht immer einfach zu erkennen, worin der eigentliche Nutzen besteht. Manchmal ist es auch, dass man sich selbst in einem Zustand hält, wo man eben keine Aufmerksamkeit bekommt. Es sind alles nur Ideen - mir wird z.B. manchmal (sag ich jetzt vorgeworfen oder nachgesagt?)... über mich sagt man z.B. manchmal, dass ich einen Hang zum Märthyrertum habe. Da scheine ich einen Nutzen draus zu ziehen. Einmal habe ich mich sogar dabei erwischt, wie ich so war, weil ich mich schlecht fühlen wollte... so im Sinne der Selbstbestrafung gemeint. Anscheinend besteht auch darin ein Nutzen. Am allermeisten hat mir jedoch - wenn ich mich schlecht gefühlt habe - geholfen, dass ich mich darauf besinnen konnte, dass es in meiner Verantwortung liegt, wie ich mich fühle. Alles Fingerzeigen auf "die Anderen" oder "Situationen" hat mich nicht wirklich weiter gebracht. Irgendwann ist mir gelungen, mit der Ursachenforschung aufzuhören und es in die Hände zu nehmen. (Es, mein Leben, mich selbst) Seit dem geht es mir, wie es mir geht. Und ja, sich selbst vertrauen, auf seine Gefühle hören, keine Energie verpulvern beim Ursachenforschen, "es" in die eigenen Hände nehmen, gut für sich sorgen, liebevoll mit sich umgehen, sich selbst neugierig kennen lernen, feststellen, was wirklich zu einem gehört und was eben unüberlegt-übernommenes Zeug ist, nach Überzeugungen forschen gehen, innere Sümpfe trocken legen und und und sich selbst dabei nie aus den Augen zu verlieren... Alles Liebe
 

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