Definitiv keine Haustiere, aber setz dir auch jetzt generell keine großen Ziele.
Klingt jetzt irgendwie komisch, aber das ist das schlechteste was du machen kannst.
Denn erst einmal musst du dich um die angesammelten Probleme kümmern, im wahrsten Sinne des Wortes.
1.) Mach keine Listen oder "Aufrämpläne". Das funktioniert selten, bis garnicht. Im Grunde ist es nämlich nur ein passiver Versuch. Statt es wirklich zu machen, vertrödelst du die Zeit damit Listen zu machen, damit es so "aussieht" als würdest du etwas tun, damit du eine Rechtfertigung vor dir selbst hast, dass du einen Plan erstellen musst bevor du es beginnst. Damit kannst du dich vielleicht eine Weile austricksen, auf Dauer funktioniert es aber nicht.
2.) Unterteile deine Wohnung in 3 Segmente/Abschnitte. Welcher Abschnitt ist am stärksten befallen? Besorge auf jedenfall genügend Müllbeutel. Am Besten auch ein paar Einweghandschuhe.
Am sinnvollsten ist aber der Raum an dem du dich am meisten aufhälst, diesen beginnst du. Ich würde zwar Küche sagen, aber es ist immer schöner einen "Rückzugsort" während des Aufräumens zu haben für kleine Pausen. Am Besten arbeitest du dich dann einfach von diesem Ort aus nach außen. Schmeiß ALLES weg, was du die letzten paar Monate nicht genutzt hat. So kannst du das am Besten unterteile
- Dinge, die du wohl nie BENUTZEN wirst
- Dinge, die du nicht benutzen KANNST
- Dinge, die kaputt und/oder "angegriffen" sind.
Am Besten du versuchst soweit es nur geht eine "weiße Ebene" zu erstellen. Das bedeutet, auch Deko etc WEG.
Die musst du aber nicht wegschmeißen, solange es nicht kaputt ist du es aber nciht benutzen kannst, es also keinen praktischen Nutzen hat (wie z.B. Kleidung, Wasserkocher oder auch einfach Bett) kannst du es in Kisten verstauen und an den Straßenrand stellen. Der Sperrmülldienst kann das dann abholen. Denn je mehr du hast, desto schwieriger wirst du aus dem Teufelskreis des Messies rauszukommen.
Wenn du Teller und Besteck in der Küche hast das wirklich schon extrem angegriffen ist, wegschmeißen. Alles was noch zu retten ist in die Badewanne und alles abspülen.
Das Zeug kannst du dann alles nach unten tragen, hilfreich wäre wenn du dann einen Sperrmülldienst bestellst, der das alles abholt. Du wirst diese Menschen auch danach nie wieder sehen, also muss es dir nicht unangenehm sein. Denen ist es auch ziemlich egal.
So, und dann brauchst du Wischlappen, mehrere, einen Eimer und ein Desinfektionsmittel und ackerst dich von Raum zu Raum. Am Besten du fängst in der Küche an. Auch den Kühlschrank, die Schränke, etc. Danach räumst du dann alles wieder richtig ein.
3.) Pausen. Wenn du echt nicht mehr kannst, du absolute Unlust verspürst. Strecke dich kurz. Vertrete dir die Beine im Zimmer. Lauf kurz ein bisschen rum. Schließe aber dabei die Augen. Warum? Denn wenn du dich ablenken lässt dann wird deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet und deine Pause dehnt sich aus. Das sollte nicht passieren. Also. Schließ die Augen und strecke dich ein bisschen. Oder mach kurz das Fenster auf, schließe die Augen und atme ein bisschen frische Luft. Und dann machst du weiter.
Natürlich musst du nicht alles in einem Rutsch machen, aber es ist von Vorteil.
Denn Wille ist ja schön und gut, aber unangenehm wird es dir immer sein, und es macht auch keinen Spaß. Das sagt auch keiner. Tun musst du es ja irgendwann, so oder so.
3.) Wichtiges vom Unwichtigen unterscheiden. Am Besten du beschränkst dich bei deinem Geschirr auch nur auf das wesentliche. Warum dazu komm ich später. D.h. vier Gläser, vier Tassen, vier Mal Besteck, vier Teller, einen großen Topf, einen kleinen Topf, eine Pfanne, ein Sieb, einen Pfannenwender, zwei große Tupperboxen, eine kleine Tupperbox, eine Suppenkelle, ein scharfes Messer und ein großes Schneidebrett. Wenn du dann doch etwas unbedingt brauchst tu es dazu, aber nur solange es nichts von dem ist was schon aufgelistet ist.
Auch was deine anderen Räume betrifft solltest du so vorgehen, zum Beispiel auch Kleidung. Kleidung kannst du so machen: zehn Unterhosen, drei BHs (wenn du das trägst), zwölf Socken, drei Hosen, zehn T-Shirts, sechs Langarmshirts, sechs Pullover, eine Winterjacke, eine Übergangsjacke, feste Schuhe, zwei paar Sommerschuhe. Auch hier das gleiche, wenn du etwas hast an dem dir sehr viel liegt behalte es. Aber wenn es dir nicht so wichtig ist, raus!
Auch Bücher, oder Dekokram, oder weiß der Geier. Gleiches Prinzip.
So, warum?
Denn du brauchst Routine. Routine geht am einfachsten, wenn du nicht viele Dinge hast um die du dich kümmern musst. Vier Teller klingt einfacher zu spülen als zehn. Wäsche kannst und musst du alle paar Tage machen, und du kommst in einen Rhythmus.
Praktisch ist auch, wenn du in den meisten Räumen einen Mülleimer hast, vorallem in der Küche.
Mach es dir zur Aufgabe, dich zum Beispiel während des Kochens schon um das Aufräumen zu kümmern. Das geht fixer, als wenn du nach 4 Tagen alles machen musst. So hast du schon alles fertig und musstest nicht viel tun.
Warum aber jetzt und nicht erst wenn es dir besser geht? Meine Ma hat da zum Beispiel als ich ein Kind war immer gesagt "So wie es in deinem Kopf aussieht, so sieht es auch in deinem Zimmer aus." Du wirst dich also nicht über Nacht besser fühlen, und hast plötzlich die Motivation dich um Ordnung zu kümmern. Da kannst du ewig und drei Tage warten. Im Grunde musst du nur anfangen und es dann durchziehen.
Wichtig ist aber die Kontinuität, d.h. du wirst das nicht perfekt beherrschen können, du wirst auch mal zurückfallen und es sieht aus wie es jetzt aussieht. Nur, dann brauchst du einen Schlachtplan. Schlachtplan ist dann der wie oben beschrieben.
Aber ich versichere dir, ziehst du das ein paar Monate durch wirst du feststellen, dass es dir schon ein bisschen besser geht.