Hiraeth
Mitglied
Die gute Nachricht: ich habe meine Traumfrau/Seelenverwandte getroffen und verbringe viel Zeit mit ihr.
Die schlechte Nachricht: ich bin krank vor Sorge, dass sie mich nur als Freund mag.
Mich (26, m) hat eine junge Frau selbst angeschrieben (21, w). Sie ist, wie auch ich, Migrantin einer bestimmten Ethnie, einsam in Deutschland und hat jemanden mit ähnlichen Interessen (Kunst, Architektur, allgemein Schöngeistiges) gesucht. Auf mich aufmerksam geworden ist sie über eine gemeinsame Bekannte. Zum ersten Mal getroffen haben wir uns in einer Kunstgalerie.
Persönlich hat es sofort Klick gemacht. Wir sind einfach dasselbe, Seelenverwandte. Sehr intelligente, überaus analytische Menschen, vielseitig gebildet und interessiert, aber sozial nicht allzu kompetent und daher sehr einsam. Zwei Vögel, die nicht landen können, umgeben von lauter Katzen; gemeinsam einsam. Sie hatte noch nie einen festen Freund und eigentlich nicht einmal richtige Freundinnen in diesem Land.
Angeblich hat ein Psychologe bei ihr eine Schizoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert - wundern würde es mich nicht, sie ist schon sehr speziell, doch das macht sie für mich nur noch liebenswürdiger: bin ja genauso.
Obwohl das erste "Date" mehr als nur gut verlief und darauf auch weitere, sehr lange in beidseitigem Einvernehmen folgten, fühlte ich mich zunehmend unglücklich. Warum? Weil ich nun plötzlich sehr viel zu verlieren hatte. Zuvor lebte ich in freiwilliger sozialer Isolation, aus tiefer Überzeugung, dass es keine anderen Menschen gibt, welche so sind, wie ich - und ich soziale Interaktion nie wirklich genießen, höchstens vortäuschen kann. Dementsprechend hatte ich nie Interesse an einer romantischen Beziehung, obwohl einige Frauen/Mädchen im Gymnasium etwas von mir wollten.
Und nun treffe ich aus dem Nichts auf einen Menschen, mit welchem ich sechs Stunden am Stück verbringen kann, einfach durch die Stadt wandern, plauschen. Ich verstand, dass ich doch in einer Beziehung glücklich sein kann, wenn es nur konkret mit ihr wäre. Sie hat so eine wundervolle Persönlichkeit für mich persönlich, so einen klugen Kopf. Ja, auch das Äußere spielte eine Rolle für meine sofortige Vernarrtheit: sie ist sehr hübsch, zierlich, mit langen schwarzen Haaren und hellblauen Augen - obgleich wirklich wenig von Selbstdarstellung, wie Mode, Nägeln oder Make-Up versteht; viele Frauen würden mit ihr sofort Gesichter tauschen.
Wir haben nun drei lange Dates hinter uns - mag sie mich als Mann und nicht bloß als Freund, so müsste sich das bereits geäußert haben. Ich bin also mangels eigener Beziehungserfahrung viele Listen durchgegangen: "signs she is really into you" und so ähnlich. Dass sie selbst einen introvertierten und verkopften Charakter hat, selbst keine Beziehungserfahrungen, erschwert die Analyse.
Was auf jeden Fall stimmt: sie liest & antwortet sofort auf meine Texte; sie ist immer zu haben und hat noch kein einziges Treffen abgelehnt oder auf eigene Initiative beendet; sie interessiert sich für mein Privatleben, erinnert sich an Details und Kleinigkeiten; sie fragt häufig nach meiner Meinung; sie teilt vertrauliche Informationen über Familie, Vergangenheit, Pläne; macht mir Komplimente - selten, aber kam vor; sie schreibt mir häufig (ja eigentlich meistens) zuerst. Aber das sind alles Zeichen für psychologische Anziehung, welche auch auf einen sehr guten Freund zutreffen könnten.
Mit den körperlichen Zeichen sieht es mauer aus, wenngleich nicht ganz hoffnungslos. Sie erwidert all meine Gesten, aber sie initiiert nie und scheint irgendwie nicht so viel Wert auf Körperlichkeit mit mir zu legen. Ich umarme sie - sie umarmt zurück, drückt mich manchmal auch etwas länger: aber sie macht es nie zuerst. Beim dritten Date habe ich nach ihrer Hand gegriffen - sie erwiderte, ohne Zögern, wir gingen eine Stunde durch die belebte Innenstadt lang Hand in Hand. (Ist das schon ein eindeutig romantisches Zeichen?) Ich habe häufiger ihre Finger umklammert, sie ließ es sehr bereitwillig geschehen. Zwei Mal erwiderte sie dann sogar die Geste.
Ich habe mich zum Schluss entschlossen, sie intimer zu umarmen, als bislang: meine Arme um ihre Haare gelegt und ihren Kopf leicht gegen mich gedrückt (da ich einen ganzen Kopf höher bin, als sie, kein Kunststück). Sie erwiderte mit einer gewöhnlichen Umarmung und einem sehr merkwürdigen Kommentar: "Warum magst du meinen Kopf so sehr? Weil er klug ist?" Rätselhafte Reaktion, selbst für eine verkopfte Frau. Wie kann man nicht verstehen (oder nicht verstehen wollen), was ein Mann, der sie so anfasst, von ihr wirklich will?
Zusammengefasst: ich spüre keinerlei Widerstand oder Ekel ihrerseits, wenn ich sie berühre, sie lässt alles gewähren - was vielleicht schon einmal etwas aussagt. Aber sie initiiert fast nie und wartet nicht darauf. Dabei müsste eine verliebte junge Frau für diese Berührungen leben. Vielleicht aber ist sie bloß unerfahren und schüchtern, wie auch ich.
Ja, das ist nicht viel und fast kindisch für drei Dates: Umarmen, Händchen halten, Händchen streicheln. Ich weiß, dass Tinder-Dates sich häufig schon beim zweiten Date küssen und beim Dritten Sex haben (oder sich eben trennen, weil es nicht dazu kam): aber angesichts dessen, dass wir beide doch ziemlich zaghafte, unbeholfene Menschen und in unserer ersten möglichen Beziehung im Leben sind, war das nie ein realistischer Zeitplan. Und ich habe auch noch nie mehr versucht.
Daher frage ich die vielen Frauen, sicherlich auch viele introvertierten Frauen, wie sie eine ist: wie würdet ihr ihre Reaktionen deuten? Ist sie an mehr als Freundschaft interessiert und verheimlicht es etwas, oder betrachtet sie mich ausdrücklich als Freund? Hättet ihr bei einem Nur-Freund bereits einen Schlussstrich gezogen bei unseren Berührungen?
Edit: lest Seite 4, wenn ihr die Antwort auf die Threadfrage lesen wollt.
Die schlechte Nachricht: ich bin krank vor Sorge, dass sie mich nur als Freund mag.
Mich (26, m) hat eine junge Frau selbst angeschrieben (21, w). Sie ist, wie auch ich, Migrantin einer bestimmten Ethnie, einsam in Deutschland und hat jemanden mit ähnlichen Interessen (Kunst, Architektur, allgemein Schöngeistiges) gesucht. Auf mich aufmerksam geworden ist sie über eine gemeinsame Bekannte. Zum ersten Mal getroffen haben wir uns in einer Kunstgalerie.
Persönlich hat es sofort Klick gemacht. Wir sind einfach dasselbe, Seelenverwandte. Sehr intelligente, überaus analytische Menschen, vielseitig gebildet und interessiert, aber sozial nicht allzu kompetent und daher sehr einsam. Zwei Vögel, die nicht landen können, umgeben von lauter Katzen; gemeinsam einsam. Sie hatte noch nie einen festen Freund und eigentlich nicht einmal richtige Freundinnen in diesem Land.
Angeblich hat ein Psychologe bei ihr eine Schizoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert - wundern würde es mich nicht, sie ist schon sehr speziell, doch das macht sie für mich nur noch liebenswürdiger: bin ja genauso.
Obwohl das erste "Date" mehr als nur gut verlief und darauf auch weitere, sehr lange in beidseitigem Einvernehmen folgten, fühlte ich mich zunehmend unglücklich. Warum? Weil ich nun plötzlich sehr viel zu verlieren hatte. Zuvor lebte ich in freiwilliger sozialer Isolation, aus tiefer Überzeugung, dass es keine anderen Menschen gibt, welche so sind, wie ich - und ich soziale Interaktion nie wirklich genießen, höchstens vortäuschen kann. Dementsprechend hatte ich nie Interesse an einer romantischen Beziehung, obwohl einige Frauen/Mädchen im Gymnasium etwas von mir wollten.
Und nun treffe ich aus dem Nichts auf einen Menschen, mit welchem ich sechs Stunden am Stück verbringen kann, einfach durch die Stadt wandern, plauschen. Ich verstand, dass ich doch in einer Beziehung glücklich sein kann, wenn es nur konkret mit ihr wäre. Sie hat so eine wundervolle Persönlichkeit für mich persönlich, so einen klugen Kopf. Ja, auch das Äußere spielte eine Rolle für meine sofortige Vernarrtheit: sie ist sehr hübsch, zierlich, mit langen schwarzen Haaren und hellblauen Augen - obgleich wirklich wenig von Selbstdarstellung, wie Mode, Nägeln oder Make-Up versteht; viele Frauen würden mit ihr sofort Gesichter tauschen.
Wir haben nun drei lange Dates hinter uns - mag sie mich als Mann und nicht bloß als Freund, so müsste sich das bereits geäußert haben. Ich bin also mangels eigener Beziehungserfahrung viele Listen durchgegangen: "signs she is really into you" und so ähnlich. Dass sie selbst einen introvertierten und verkopften Charakter hat, selbst keine Beziehungserfahrungen, erschwert die Analyse.
Was auf jeden Fall stimmt: sie liest & antwortet sofort auf meine Texte; sie ist immer zu haben und hat noch kein einziges Treffen abgelehnt oder auf eigene Initiative beendet; sie interessiert sich für mein Privatleben, erinnert sich an Details und Kleinigkeiten; sie fragt häufig nach meiner Meinung; sie teilt vertrauliche Informationen über Familie, Vergangenheit, Pläne; macht mir Komplimente - selten, aber kam vor; sie schreibt mir häufig (ja eigentlich meistens) zuerst. Aber das sind alles Zeichen für psychologische Anziehung, welche auch auf einen sehr guten Freund zutreffen könnten.
Mit den körperlichen Zeichen sieht es mauer aus, wenngleich nicht ganz hoffnungslos. Sie erwidert all meine Gesten, aber sie initiiert nie und scheint irgendwie nicht so viel Wert auf Körperlichkeit mit mir zu legen. Ich umarme sie - sie umarmt zurück, drückt mich manchmal auch etwas länger: aber sie macht es nie zuerst. Beim dritten Date habe ich nach ihrer Hand gegriffen - sie erwiderte, ohne Zögern, wir gingen eine Stunde durch die belebte Innenstadt lang Hand in Hand. (Ist das schon ein eindeutig romantisches Zeichen?) Ich habe häufiger ihre Finger umklammert, sie ließ es sehr bereitwillig geschehen. Zwei Mal erwiderte sie dann sogar die Geste.
Ich habe mich zum Schluss entschlossen, sie intimer zu umarmen, als bislang: meine Arme um ihre Haare gelegt und ihren Kopf leicht gegen mich gedrückt (da ich einen ganzen Kopf höher bin, als sie, kein Kunststück). Sie erwiderte mit einer gewöhnlichen Umarmung und einem sehr merkwürdigen Kommentar: "Warum magst du meinen Kopf so sehr? Weil er klug ist?" Rätselhafte Reaktion, selbst für eine verkopfte Frau. Wie kann man nicht verstehen (oder nicht verstehen wollen), was ein Mann, der sie so anfasst, von ihr wirklich will?
Zusammengefasst: ich spüre keinerlei Widerstand oder Ekel ihrerseits, wenn ich sie berühre, sie lässt alles gewähren - was vielleicht schon einmal etwas aussagt. Aber sie initiiert fast nie und wartet nicht darauf. Dabei müsste eine verliebte junge Frau für diese Berührungen leben. Vielleicht aber ist sie bloß unerfahren und schüchtern, wie auch ich.
Ja, das ist nicht viel und fast kindisch für drei Dates: Umarmen, Händchen halten, Händchen streicheln. Ich weiß, dass Tinder-Dates sich häufig schon beim zweiten Date küssen und beim Dritten Sex haben (oder sich eben trennen, weil es nicht dazu kam): aber angesichts dessen, dass wir beide doch ziemlich zaghafte, unbeholfene Menschen und in unserer ersten möglichen Beziehung im Leben sind, war das nie ein realistischer Zeitplan. Und ich habe auch noch nie mehr versucht.
Daher frage ich die vielen Frauen, sicherlich auch viele introvertierten Frauen, wie sie eine ist: wie würdet ihr ihre Reaktionen deuten? Ist sie an mehr als Freundschaft interessiert und verheimlicht es etwas, oder betrachtet sie mich ausdrücklich als Freund? Hättet ihr bei einem Nur-Freund bereits einen Schlussstrich gezogen bei unseren Berührungen?
Edit: lest Seite 4, wenn ihr die Antwort auf die Threadfrage lesen wollt.
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