Worauf bitte sollte ich neidisch sein? Dass meine Schwägerin die wertvollsten Momente im Leben ihrer Kinder verpasst? Unwiederbringliche Ereignisse wie den ersten Schritt? Dass das erste Wort nicht "Mama" lautet, sondern "Hallo"? Sicher nicht.
Ich brauche Argumente, mit denen ich vertreten kann, dass ihr Familienmodell schlichtweg nicht gut für die Kinder ist. Die "Quality Time", wie meine Schwägerin das nennt, die Stunde vor dem Zubettgehen, die sie ausschließlich mit den Kindern verbringt, reißt es doch nicht heraus. Ich habe 24 Stunden am Tag "Quality Time" mit den Kindern. Ich meine, sie kann ja leicht mit den Jungs die Stunde abends spielen, sie haben ja eine Putzfrau. Was lebt sie ihren Kindern denn vor? Dass andere immer den Dreck wegräumen?
Ich nehme die Kinder mit, wenn ich einen Arzttermin habe, sofern mein Mann keine Zeit hat, von der Arbeit zu Hause zu bleiben oder ich die Arzttermine entsprechend legen kann. Man muss Prioritäten setzen im Leben und wer Kinder in die Welt setzt, sollte sich um sich kümmern, wenn sie so klein sind und alles andere hinten anstellen. Die beiden, Schwägerin und Schwager, machen das aber gar nicht. Er hat nicht mal Elternzeit genommen, weil er angeblich im Betrieb unentbehrlich ist, ha, ha. Und sie rennt wieder ins Büro, sobald die Lütten die erste Beikostmahlzeit bekommen. Halt, nein, beim zweiten Kind ließ sie sich gar den Jungen ins Büro bringen, sobald er gestillt werden musste. Das kann doch nicht richtig sein?