Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Meine Mutter ist abhängig von ihrem Partner (Kontaktabbruch?)

Feinstaub

Neues Mitglied
Hallo zusammen

Ich schreibe hier um einerseits meine Gedanken in Worte zu fassen und andererseits für Ratschläge, Inputs und einfach um das Gefühl zu haben, damit nicht alleine zu sein.

Es geht um meine Mutter, welche sich sehr stark ihrem Lebenspartner unterwirft.
Als ich 13 Jahre alt war ging diese Unterwerfung soweit, dass mein Stiefvater sich alles erlauben konnte. Er behandelte mich wie Dreck, wurde immer aggressiver und am Ende es gipfelte in Gewalt. Meine Mutter trennte sich von ihm da auch ihr Umfeld langsam mitbekam, dass etwas nicht stimmte in der Familie. Sie bereut einerseits, dass es häufig zur Gewalt mir gegenüber kam. Andererseits sagt die selbe Frau ganz offen, dass dieser Stiefvater ein guter, netter Mensch ist.
Nach all dem hielt ich nichts mehr von meiner Mutter. Ich war 16 Jahre alt und wollte nur noch weg von zu Hause. Meine Mutter fing eine Therapie an und wollte unbedingt ein gutes Verhältnis zu mir wieder herstellen.
In den nächsten Jahren bemühte sie sich und ging über Jahre regelmässig in die Psychotherapie. Ich dachte mir: Warum ihr nicht eine Chance auf ein gutes Verhältnis geben? Sie ist meine Mutter und ich liebe sie.

Meine Mutter hatte nach meinem Stiefvater eine Reihe weitere Partnern mit denen ich allerdings nicht viel zu tun hatte. Sie liess sich jeweils immer sehr viel von ihnen gefallen. Bspw. ein Freund bestimmte jeweils wann und wie lange sie sich sahen. Der Kontakt zwischen meiner Mutter und mir blieb immer sehr oberflächlich, aber doch nett und freundschaftlich.

Ich bin heute 27 und meine Mutter hat vor gut einem Jahr einen neuen Freund, dem es wohl ernster mit ihr ist als ihre vorherigen Bekanntschaften. Die Beiden unternehmen viel und wir feierten Weihnachten zusammen. Anfangs gab es ein paar gemeine Bemerkungen. Dann erzählt sie im Plauderton, dass ihre Kennenlerngeschichte ab jetzt eine andere ist, um seine erwachsenen Kinder nicht zu belasten. Immer mehr kreisen die Gespräche darum, wie toll ihr neuer Freund und seine Familie ist und wie verzogen ich im Gegensatz bin. Anfangs dachte ich mir, sie sei einfach verliebt und lobt ihren Freund deshalb in den Himmel. Aber jetzt ist die Beziehung ein Jahr alt und ihre Abwertungen mir gegenüber werden immer heftiger. Ihr Freund war Anfangs sehr nett mir gegenüber. Jetzt spricht er ausschliesslich von sich, seiner Arbeit, seinen Problemen. Andere Themen finden keinen Platz mehr. Er kritisiert auch zunehmend meine Mutter und macht Aussagen, welche ich als daneben empfinde. (Nicht dazu stehen, wer wenn angesprochen hat, Lebensstil von ihr abwerten, Jammern über Geld etc.) Meine Mutter wird selbst immer aggressiver. So verlor sie einmal die Fassung und schrie herum und machte mich mit allem erdenklichen fertig, weil eine Bekannte den Zug verpasst hat und es kein Café auf dem Bahngleis gab. Ich könnte hier noch viel mehr schreiben...

Zusammengefasst: Es erinnert mich an die Kennenlernphase, welche sie mit meinem Stiefvater hatte: Alles von ihm wird vergöttert und er darf sich alles erlauben. Allen anderen wird kein Interesse geschenkt oder es wird abgewertet. Alle sind eifersüchtig auf ihre gute Beziehung (Das wirft sie mir auch in ihrer neuen Partnerschaft vor. Allerdings sollen jetzt auch meine Tante und die besten Freundin meiner Mutter ihr neues Glück nicht gönnen).

Ich habe den Kontakt mit ihr reduziert und lasse mir die Abwertungen nicht mehr bieten. Ich laufe ihr dann jeweils einfach davon oder drücke sie am Telefon weg. Langsam denke ich, ich sollte den Kontakt mit ihr abbrechen. Ist das eine gute Lösung?
Ich weiss nicht ob ein Gespräch mit ihr etwas bringen würde. Die Rollen sind vom vornherein verteilt. Sie sieht ihren Lebenspartner als unfehlbar an und alle anderen sollen sich nach ihm richten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Feinstaub,

ich kann Dich nur ermutigen dazu genau das zu tun, was Du selbst in Angriff nehmen möchtest: massiv auf Distanz zur Mutter gehen ! Sie scheint Dich zur Zeit als Punch-Ball zu missbrauchen ( bei dem man Aggressionen, Frust und so weiter ablassen kann) , und das schadet Dir nur. Nehme an, dass Deine "Liebe" durch solche Behandlungen abgenommen hat so dass Dir der Distanz-Schritt nicht mehr so weh tun wird.


Es ist traurig, dass Deine Mutter in ihrer Therapie nicht stärker profitieren konnte ( das kommt leider auch vor...weswegen auch immer. Manchmal hilft es einen zweiten , dritten Helfer aufzusuchen , doch viel kommen
nicht auf die Idee. Leider), und sich immer wieder schlussendlich dermassen von einem Mann dominieren lässt, und vor allem ihr Kind , bzw. den erwachsenen Sohn nicht schützen kann. Deine Mutter hat offenbar den Mut verloren,
hebt den Übeltäter jetzt erst recht in den Himmel ( um sich ihr erneutes Versagen nicht eingestehen zu müssen ev.) und lässt dafür die Ent-Täuschung an Dir raus. Du bist der Böse, der Mann der nette. Geschieht leider nicht so
selten. Vor allem bei Eltern und Kinder: weil die Kinder so viele Jahre lang von den Eltern abhängig waren , sich auch nicht wehren können, denken viele Eltern, das könne so weiter gehen, die Jungen werden immer verzeihen...


Ich wünsche Dir viel Glück mit Deinem sehr guten Plan, Judith
 
Du könntest deiner Mutter in einem Brief schreiben was dich stört.

Es kann sein, dass sie sich trotzdem so bleibt.
Wenn sie sich nicht verändert und sich weiterhin demütigend und abwertend dir gegenüber verhält ...würde ich den Kontakt zu ihr für eine gewisse längere Zeit abbrechen.
 
Hallo,

erstmal hoffe ich das es dir gut geht.. Familien Geschichten sind immer schwierig, Vorallem wenn es um das Mutter-Kind Verhältnis geht. Ich finde deine Geschichte einfach nur traurig, an deiner Stelle würde ich Ihr und Ihrem Freund das mal klar machen, ansonsten würde ich den Kontakt zu deiner Mutter, so hart wie es auch klingt, vermeiden.. vielleicht öffnen sich dann ihre Augen. Wenn nicht dann soll sie meiner Meinung nach mit ihrem Freund glücklich werden. Wünsche dir viel Kraft & Gesundheit

LG mahe
 
Als erstes vielen Dank für eure Antworten!

Judith: Du hast die Situation gut erfasst und ich danke dir für deine Ermutigung meinen Plan durchzuführen. Ja, in ihren Augen bin ich wohl ihr Punch-Ball für all ihre Probleme. Gegen ihren Freund sagt sie oft nichts, dafür explodiert sie um so mehr, wenn sie mich sieht. Es stimmt, dass meine Liebe zu meiner Mutter immer mehr abnimmt und der Enttäuschung über ihr erneutes, für mich schmerzvolles Handeln Platz macht.

Cucaracha: Die Idee mit dem Brief gefällt mir. Ich glaube nämlich, dass ein Gespräch mit ihr nur wieder in Beleidigungen ausarten würde. Andererseits möchte ich den Kontakt nicht ohne eine Erklärung einfach so abbrechen. Meine Gründe dafür könnte ich ihr gut in einem Brief erklären.

Girlwithheart: Obwohl mich diese Situation mit meiner Mutter belastet, geht es mir ansonsten wirklich gut. Ich habe einen wunderbaren, lieben Freund und zwei gute Freundinnen, die alle zusammen schon seit vielen Jahren eine Art Familie für mich sind. Aber ich danke dir um deine Sorge.
Ich gebe dir recht, ich habe die Abwertungen satt. Es ist auch nicht so, dass ich mich nicht dagegen wehren würde. Nur nimmt mich meine Mutter nicht für voll. Ihrer Meinung nach bin ich das Problem. Ich sei eifersüchtig auf ihren Freund oder dessen Kinder. Wenn sie mich wirklich heftig verletzt mit ihren Worten und ich lauter werde, kommt der Vorwurf ich sei aggressiv und reagiere über. Was mich zu deinem letzten Satz bringt. Ich bin immer mehr soweit ihr einfach den Rücken zu kehren. Soll sie mit ihm glücklich werden oder zumindest mich nicht in ihr Unglück mit hineinziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben