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Meine Gefühle sind ihm egal

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LikeCandy84

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

auch wenn ich nicht der Foren-Typ bin, zumindest nicht als aktiver Schreiber, wäre ich dankbar über einen „Blick von oben“.

Folgende Situation: Ich habe in den letzten zwei Wochen viel Stress auf der Arbeit gehabt. Bei uns herrscht seit längerer Zeit ein enormes Arbeitsvolumen, ich bin bei vielen Themen eingebunden und muss mich sehr anstrengen, damit nichts „hinten runterfällt“. Mein Kollege, mit dem ich das Aufgabenfeld teile, ist zwar groß im reden, schafft aber leider wenig, so dass ich seine Aufgaben auch noch mit auffangen muss.

Demnach war ich in der letzten Woche geschafft und müde, als ich nach Hause kam. Hab meinem Partner auch gesagt, was auf der Arbeit los ist und ich kaputt bin. Mein Problem liegt darin, wie er damit umgeht.

Sobald es mir mal nicht gut geht, reagiert er genervt, zieht sich zurück, schweigt. Ich kann nie über meine Sorgen und Gefühle sprechen, er sagt, es interessiert ihn nicht. Ich soll mich lieber um die Beziehung kümmern, sagt er. Er fragt nie, wie mein Tag war. Wenn ich fertig von der Arbeit bin, ist sein einziger Kommentar, ich soll weniger arbeiten. Wenn ich von Problemen mit der Familie spreche, Dinge die mich belasten, will er davon nichts hören. Er interessiert sich nicht für mein Leben, es überfordert ihn, wenn ich ihn damit belaste.

Und das schlimmste ist, wenn ich aufgrund der „Alltagsprobleme“ mal nicht funktioniere, mal nicht so gut drauf bin, mit den Gedanken woanders, schweige, dann fühlt er sich ungeliebt, stellt meine Liebe infrage. Er versteht dann nicht, dass es nichts mit ihm zu tun hat. Er sagt, dass ich kalt bin.

Er nimmt mich nur an, wenn ich mich so verhalte, wie er es möchte. Ich gut drauf bin, mit ihm kuschel, Sex habe, lache usw. Wenn das nicht der Fall ist, zieht er sich zurück, wird depressiv, redet nicht, wartet dass ich komme.

Ich hab ihm hundert mal gesagt, dass es keine „Launen“ sind, wenn es mir mal nicht gut geht. Es sind einfach normale menschliche Gefühle. Er ist einfach nie für mich da in solchen schwachen Momenten. Im Gegenteil, er zieht mich noch weiter runter, weil er sich nicht genug beachtet und ungeliebt fühlt.

Es ist so schwer, immer alles mit sich selbst auszumachen, nur damit es nicht wieder zum Beziehungsdrama kommt. Warum bezieht er alles auf sich? Warum erkennt er nicht, dass ich ihn in schwachen Momenten einfach brauche?

Er versteht es einfach nicht.

Ein Beispiel: Mein Vater ist nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Er war nicht da, im Knast wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis. Als ich es erfuhr, war er am Telefon. Ich war natürlich sehr, sehr traurig, habe viel geweint. Die ersten zwei Tage hat er mich getröstet, mich aufgebaut, auch geweint. Dann fing er an zu sagen, ich soll jetzt wieder lieb mit ihm reden, normal reden, weil er ja auch nichts dafür kann. Sonst würde er erstmal nicht mehr anrufen, weil er damit nicht umgehen kann. Er hatte kein Verständnis für meine Verzweiflung, ich sollte normal mit ihm reden. Also riss ich mich zusammen und machte meine Trauer mit mir selbst aus.

Es ist so schwer, wenn man nie schwach sein darf, weil er es immer auf sich bezieht. Wenn ich ihm sage, es hat nichts mit ihm zu tun, dann sagt er, dass die Beziehung darunter nicht zu leiden hat.

Ich kann nie mit ihm reden, weil er sagt, das hat in einer Beziehung nichts zu suchen. Mit wem soll ich sonst sprechen? Irgendwo muss ich doch damit hin?

Wenn ich dann sage, „du bist nicht für mich da“, „dich interessieren meine Gefühle nicht“, dann weint er, weil ich ihn angeblich beleidige und schlecht mache.

Es ist alles so krank und verzwickt, ich bin am verzweifeln. Ich weiß, Männer fühlen sich schnell mit dem Gefühlsleben der Frauen überfordert. Aber so?
 

Sisandra

Moderator
Eine Beziehung besteht aus Geben und Nehmen. Bei euch scheint es aber so zu sein, dass eine ständig nimmt und du nur gibst. Das kann auf Dauer nicht funktionieren.

Was liebst du denn an ihm? Und was gibt dir diese Beziehung?
 
G

Gelöscht 87651

Gast
Wenn man das so liest, kommt es mir auch eher einseitig vor und zwar zu Gunsten Deines Freundes. Du bist als Partnerin nicht dafür da, nur ihn glücklich zu machen und wenn es Dir nicht gut geht, kannst Du gucken wie Du damit selbst zurecht kommst, da es für ihn zu unbequem ist. Früher oder später, wirst Du Dich mit ihm zu kurz gekommen fühlen, während Du ihm alles gegeben und ihn verwöhnt hast.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
"Wenn ich dann sage, „du bist nicht für mich da“, „dich interessieren meine Gefühle nicht“, dann weint er, weil ich ihn angeblich beleidige und schlecht mache."


Wie alt ist er?
 

Reignoverme

Aktives Mitglied
Ist einfach schwierig, wenn man mit jemandem zusammen ist, dessen selbstreflektion bei nahe null liegt und der von empathie auch noch nie gehört hat. Eigentlich müßte er ja hier posten und fragen, wie er sich ändern kann.

Ich hab da zweifel, das du da was bewegst. Den leidensdruck hast ja du, nicht er. Von daher sieht er keine veranlassung was zu ändern. Das einzige was du vielleicht tun kannst ist, ihm zu vermitteln, daß wenn er liebevoller und mitfühlender mit dir wäre, du auch schneller über manche probleme hinwegkommen würdest und er davon ja letztendlich dann auch profitiert.

Frage ist, ob das bei ihm ankommt, oder auch noch zu "hoch" ist.
 

LikeCandy84

Neues Mitglied
Ist einfach schwierig, wenn man mit jemandem zusammen ist, dessen selbstreflektion bei nahe null liegt und der von empathie auch noch nie gehört hat. Eigentlich müßte er ja hier posten und fragen, wie er sich ändern kann.

Ich hab da zweifel, das du da was bewegst. Den leidensdruck hast ja du, nicht er. Von daher sieht er keine veranlassung was zu ändern. Das einzige was du vielleicht tun kannst ist, ihm zu vermitteln, daß wenn er liebevoller und mitfühlender mit dir wäre, du auch schneller über manche probleme hinwegkommen würdest und er davon ja letztendlich dann auch profitiert.

Frage ist, ob das bei ihm ankommt, oder auch noch zu "hoch" ist.
Das schlimme ist ja, dass er immer derjenige ist, der schlussendlich leidet und ich ihn trösten muss. Obwohl es eigentlich mir schlecht geht.
 

LikeCandy84

Neues Mitglied
Eine Beziehung besteht aus Geben und Nehmen. Bei euch scheint es aber so zu sein, dass eine ständig nimmt und du nur gibst. Das kann auf Dauer nicht funktionieren.

Was liebst du denn an ihm? Und was gibt dir diese Beziehung?
Er hängt sehr an mir, ihm ist die Zweisamkeit sehr wichtig. Mir fehlt es nie an Kuscheleinheiten und er redet offen über seine Gefühle zu mir. Das kenne ich so von Männern nicht. Er unterstützt mich im Haushalt.

Aber es ist wirklich nur dann alles gut, wenn ich meinen ganzen Fokus auf ihn setze. Sobald irgendwas anderes dazwischenkommt, Sorgen, Probleme, Arbeit, Familie endet es immer in einer Krise, wie von mir beschrieben.
 

LikeCandy84

Neues Mitglied
Noch ein Nachtrag, ganz aktuell:

Wir lagen gestern morgen zusammen im Bett und haben einen Film gesehen. Ich lag bei ihm im Arm. Hier sagte ein Mann zu seiner Exfreundin: Bringt er dich zum Lachen? Und sie meinte: Er bringt mich zumindest nicht zum weinen.

Ich habe nur genickt. Da springt er auf, „dann such dir doch endlich nen anderen“ und rennt aus dem Schlafzimmer. Setzt sich auf Sofa. Ich steh kurz danach auch auf, setze mich dazu, frage ob wir frühstücken wollen. Er ist genervt, guckt mich nicht an, „ich hab schon“. Man bedenke meine vergangene Arbeitswoche, nach der ich Kraft auftanken müsste. Es war klar, dass es wieder ein Terrortag werden würde. Wegen einem Nicken. Ich hab ihm dann gesagt, dass es der Horror ist, was hier passiert, dass ich es hasse. Daraufhin ist er gegangen. So wie 100 Mal im den letzten drei Jahren. Er verschwindet tagelang, über Nacht und erwartet, dass ich ihn anbettel zurückzukommen.

Das Schema ist immer das gleiche. Er geht, weil ich ihn nicht liebe. Am Ende bin ich immer und grundsätzlich schuld. Es ist egal, was ich getan habe. Wenn ich ihn angefleht hab, zurückzukommen, hat er es ignoriert. Wenn ich mich nicht gemeldet habe, hat er es mir vorgeworfen. Das Ende des Liedes ist immer, dass er irgendwann zu Hause auftaucht, völlig fertig ist, ich mich entschuldigen soll, schuld bin und er das Opfer ist. So auch heute. Er kommt, guckt mich an, geht ins Schlafzimmer. Ich sage nichts. Kommt später raus, wir begegnen uns im Flur und er sagt „Findest du, dass das eine angemessene Reaktion ist?“

Jede andere Frau würde ihm die Hölle heiß machen. Aber bei ihm bin ich die Schuldige, dass er gegangen ist und ich hab das wieder gutzumachen.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viele Wochenenden das schon so war. Das kostet mich soviel Kraft. Meistens droht er, wenn er weg ist, mit Selbstmord, so dass ich zuhause keine Ruhe finde. Er tut es immer wieder.
 
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