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Meine Gedanken bringen mich seelisch um

ExistenzlosesMädchen

Neues Mitglied
Hallo,

also zuerst möchte ich sagen, dass ich hier das erste Mal so aktiv bin.

Ich habe mich oft an Fremde Menschen gewendet, aber ich konnte nie die richtige Hilfe bekommen, die ich gebraucht habe.

Nach meinem Namen hier könnt ihr vielleicht mein Problem schon ahnen.

Womit soll ich anfangen? Es gibt so vieles. Ich bin erst 15, stelle mir jedoch schon seit ich sechs bin die Frage, ob meine Existenz berechtigt ist. Es ist nicht nur das, denn seit ich sechs bin, hasse ich mich auch. Es gab nie wirklich einen Moment, indem ich mich jemals gemocht habe. Alles, was ich mir von meiner Kindheit an gesagt habe, ist, dass ich nichts kann und zu nichts zu gebrauchen bin.
Ich bin eine Plage, wenn ich weg wäre, wären alle froh. Ich bin nur eine Last, die zu nichts zu Stande ist. Wieso lebe ich denn noch, wenn mich niemand so mag wie ich bin.
Für mich ist es erschreckend, dass ich sowas schon mit sechs Jahren gedacht habe.

Vielleicht sollte ich erzählen, wie es zu diesen Gedanken kam. Ich bin mir nicht sicher, ob das die Gründe sind, aber es scheint einleuchtend zu sein.

Mit sechs Jahren wurde ich in die Grundschule eingeschult. Der Schularzt meinte, dass ich sofort in die erste Klasse kann, denn ich habe bei diesem Schultest sehr gut abgeschnitten. Da bin ich nun eingeschult und der erste Tag verlief gut, aber es währte auch nicht lange. Meine Lehrerin mochte keine ausländischen Schüler. (Bin Türkin). Der erste Schüler ging, dann der nächste, dann wieder der nächste bis nur noch ein Chinese und ich zurückgeblieben sind, der wurde jedoch akzeptiert. In der Zeit, wo die anderen uns verließen, hat sie sich nie um mich gekümmert. Ich war immer außen vor und alleine. Ich hatte (und habe immer noch) meine beste Freundin, die immer bei mir war in den Pausen, aber auch nur da. Beim Unterricht konnte sie nicht dabei sein, weil sie in eine andere Klasse ging. Diese 3 1/3 Jahre mit dieser Lehrerin und der Klasse wurden langsam aber sicher zur Hölle. Schon früh habe ich mich immer mehr in Frage gestellt durch deren Verhalten mir gegenüber. Als wäre ich ein Wesen, dass merkwürdig ist. Ich wurde von Einigen auch eine Zeit lang gemobbt. Ein Mädchen hat mich ein Jahr lang durchgehend gekniffen, andere haben mich indirekt ausgeschlossen und die Lehrerin hat meiner Mutter immer gesagt, dass ich es nicht schaffen werde. Sie wollte mir am Ende sogar eine Hauptschulempfehlung geben.

Jedenfalls habe ich dann wiederholt, weil ich in der Schule immer schlechter wurde und die Lehrerin sich einen Dreck für mich interessiert hat und meine Klassenkameraden auch. Dann ging es besser, aber ich wurde dann von einigen Jungen aus der alten Klasse gemobbt. Sie haben mir ein halbes Jahr das Leben zur Hölle gemacht und mir immer wieder das Gefühl gegeben, dass ich überhaupt kein Recht darauf habe zu leben. Auch in der neuen Klasse hatte ich einige Probleme mit einigen Leuten, aber das war nicht so extrem. Als ich dann auf das Gymnasium kam (, weil meine Lehrerin Potential in mir gesehen hat und mir immer wieder eingetrichtert hat, dass ich intelligent bin), wurde es dann viel viel besser. Ich hatte schnell neue Freunde gefunden und mit meinen zwei Kindheitsfreunden hatte ich durchgehend Kontakt. Meine Noten waren super, aber auch da habe ich nie meine Qualitäten erkannt. Auch da gab es Zeiten, wo ich mich gefragt habe, ob es sich lohnt zu leben oder warum gerade ich leben muss.

Nach zwei Jahren wurde dann der 6. Jahrgang komplett gemischt. Ab da ging es einfach nur noch bergab. Meine Noten waren zwar immer noch gut, aber ich habe mich immer wieder verschlechtert. Die Klasse konnte ich nicht leiden, aber ich hab es nie gezeigt. Ich wurde teilweise von 3-4 Jungen gemobbt. Einmal bin ich heulend zusammen gebrochen und die anderen haben nichts gesagt und getan. Meine "Freunde" haben geschwiegen und sind nur für sich eingetreten. Ich habe sie aber immer unterstützt, habe für sie sogar gestritten und bis heute ist es so! Jedenfalls nach diesem Zusammenbruch hat sich das gelegt und ich hab mich immer mehr an die Klasse gewöhnt, aber ich habe mich einfach verschlechtert. Ich hatte keinen Halt, meinen echten Freunden habe ich nichts erzählt und wenn ich es jemanden erzählt habe, war ich am Ende immer Schuld, sowie ich in meinem gesamten Leben immer an allem Schuld hatte. Es ging so weiter bis zur achten und ab da habe ich mich rapide verschlechtert. Da haben sich alle verändert und ich war schockiert, warum das auf einmal so war. Bis zur neunten, also bis jetzt, kann ich alle nicht verstehen. Deren Denkweise, deren Ansichten und so weiter. Sie denken alle in Schubladen, sind oberflächlich und stempeln einen sofort ab.

Das Beste Beispiel bin natürlich ich. Ich hatte in der 7. einen 2,0 Durchschnitt und in der 8. einen 2,5. Das sind tolle Notendurchschnitte, aber dieses Jahr war einfach nur für die Mülltonne, weil meine Mutter ins Krankenhaus musste, ich diese Gedanken in extremer Häufigkeit hatte, meine Oma gestorben ist und ich wirklich verlernt habe zu vertrauen. So, jetzt in der neunten habe ich einen 3,2 Durchschnitt bekommen, kein wunderbarer Durchschnitt, aber passabel. Fand ich, aber mein Umfeld nicht. Ich wurde und werde als dumm beschimpft, als naiv und was weiß ich noch. Mir wird alles vorgeworfen und einerseits tötet es jedes Mal einen kleinen Teil von mir, aber auch andererseits wird mir das egal. Aber nicht nur das, mir wird alles egal. Was ich werden will, wird mir auf einmal egal, obwohl ich seit 12 Jahren schon einen Beruf hatte, den ich ausüben wollte! Mein Umfeld wird mir egal, obwohl ich mich noch dazu zwinge Kontakt zu halten. Mein Leben ist mir egal.

Es tut mir Leid euch damit zu belästigen, das ist auch alles was ich kann, aber ich muss es aufschreiben. Ich habe mir schon vorgestellt wie ich sterbe oder wie ich sterben soll. Ich habe mir schon weh getan. Ich habe eine Zeit lang noch weinen können, aber nicht mal das kann ich mehr. Ich hasse mich so unendlich. Ich will mir immer eine rein schlagen, wenn ich in den Spiegel sehe. Ich halte mich für wertlos und das schon seit so langer Zeit! Ich durfte Liebe erfahren, aber was bringt mir das, wenn ich mich niemals lieben kann? Ich hab materielles, aber was bringt mir das, wenn ich nicht mal ein Fünkchen Akzeptanz und Respekt bekomme? Ich verstecke mich hinter weiten Sachen, in der Hoffnung ignoriert zu werden. Ich kann mein Aussehen nicht ab, das konnte ich noch nie. Ich kann meine Denkweise nicht leiden, ich kann mich nicht leiden, ich hasse mich verdammt nochmal! Ich mach mich für die Menschen, die ich liebe zum Trottel und bekomme nie was dafür. Ich verliere Menschen, die ich liebe. Egal ob sie sterben oder einfach nur weggehen von mir!
I
ch halte mich für dumm, so unendlich dumm. Ich sage und denke, dass ich nichts kann, dass ich sterben soll, damit alle glücklich werden. Ich will einfach nicht mehr. Es gibt Tage, da will ich nur noch im Bett liegen und nie wieder aufstehen. Die Probleme anderer belasten mich auch noch! Ich will doch nur Akzeptanz und Wärme...

Ich weiß, dass es euch bestimmt nerven muss, aber ich brauch irgendwie Hilfe. Das aufschreiben hilft mir nicht mehr, weil ich das immer mache. Ich habe genug Selbstbewusstsein meinen Freunden zu sagen, was ich denke oder auch jedem Menschen, aber mein Selbstwertgefühl... Ich hatte nie eins. Ich habe mich noch nie glücklich gefühlt.

Was ist das? Ich will keine Depression haben!
:wein:

Jedenfalls Danke, falls ihr euch das hier antut...

Ich wünsche jedem einen schönen Tag!

LG
 

marut

Aktives Mitglied
hallo Mädchen,es ist absolut nachvollziehbar, dass du dich so fühlst, wie du dich fühlst. Dir ist kalt, dir fehlt einfach ein bisschen (soziale) Wärme, das ist alles. Aber deshalb bist du noch lange kein wertloser Mensch, ganz im Gegenteil, viele Menschen, die wie du keine leichte Kindheit oder Schulzeit hatten, werden später sehr hilfsbereit und mitfühlend.Tja, aber was kannst du bis dahin machen? Darfst du Haustiere haben? Z.B. einen Hund?viele ganz liebe Grüßemarut
 
S

Sonnenwind

Gast
Hallo Kleene,
Keine Angst! Deine Seele kann nicht umgebracht werden, nicht mit Feuer und Schwert und auch nicht mit den übelsten Gedanken.

Deine Seele hat Dich dahin gebracht, wo Du heute stehst - und sie hatte irgendeine Absicht damit.

Du hüpfst nun erst ein paar Jahre auf dieser Erde herum und erwartest Dinge von Dir selbst, die sehr viele Erwachsene noch längst nicht geregelt bekommen - natürlich bist Du dumm und unerfahren und selbstkritisch und gehemmt und liebebedürftig und ängstlich und und und - aber.... warum sollte es Dir anders ergehen als Millionen von anderen Menschen ?

Der Mensch wird nicht als starke Persönlichkeit geboren. Der Weg dorthin ist eine Entwicklung.

Sei einfach das was Du bist, nämlich ein junges Mädchen, das am Anfang seines Lebens steht und nimm Dir alle Zeit der Welt die Du benötigst, um Dich langsam zu dem zu entwickeln, was Du aufgrund Deiner Tiefsinnigkeit und Deines Verstandes und Deines mitfühlenden Wesens und was Du sonst noch alles so verkörperst, in ein paar Jahren sein wirst.

Nimm Dir Zeit und bleib Dir treu und lass Dich überraschen!
 
L

Lenja

Gast
Liebes Mädchen,
ich habe deinen Beitrag mitfühlend gelesen, ich spürte Deinen Schmerz, Verwirrung, aber auch Dein sensibles, offenes und natürlich - liebenswertes Wesen.

Irgendwann, wahrscheinlich als Du sechs Jahre alt warst, hast Du leider Zweifel bekommen, ob es tatsächlich so ist... Anscheinend hast Du als Kind das Verhalten deiner Lehrerin als "ich bin nicht liebenswert" verstanden und das noch geglaubt! Das tun oft Kinder, weil sie noch nicht richtig das Erlebte relativieren und differenzieren, es in Frage stellen können. Und wenn sie mit einem Erwachsenen nicht darüber sprechen können, von ihm liebevoll beruhigt werden - bleiben sie in dieser Überzeugung und verinnerlichen sie mir der Zeit immer mehr.

Obwohl sie nicht stimmt! Eigentlich müssten sie diesen negativen, falschen Botschaften der Umgebung einfach trotzen. Und das habe ich als Kind zum Beispiel getan, wahrscheinlich weil ich die Liebe meiner Großeltern regelmäßig spüren konnte. Ich trotzte vor allem innerlich, indem ich den negativen Rückmeldungen nie ganz geglaubt hatte. Ich wusste, dass es nicht (ganz) stimmt.
Ja, ich denke - dieser Trotz, der in der eigenen Überzeugung wurzelt, kann uns vor Entwertung schützen und uns auch helfen zu dem Gefühl für eigenes Wert zurück zu finden.

Vielleicht sollst Du in in Deiner Vorstellung Dich in die Zeit deiner frühersten Kindheit versetzen, wo alles noch "in Ordnung" war? Dich an dieses positive Gefühl von damals immer wieder erinnern? Das könnte vielleicht eine Grundlage für Deinen "neuen" Trotz werden.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute! :)
Lenja
 

chengato

Mitglied
Hi ExistenzlosesMädchen,

- Dein "Wert" wird nicht durch deine Schulnoten bestimmt.
- Du bist kein "Ausländer". Du bist das, was WIR auch sind.
- Du hast vergessen, was dich erschaffen hat und das es dich uneingeschränkt liebt und dich niemals verurteilen wird.
- Die Meinung die du über dich selbst hast, kommt nur aus dem Vergleichen mit dem, was dir die "Gesellschaft" so einredet. TV, Werbung, Superstar, Erfolg, Leistung bringen usw..
- Das was du bist kann nicht sterben, du bist "Seele". Du besitzt das nicht !!
- Du bist perfekt, genauso wie du sein sollst ! Nichts an dir ist falsch.
- Du benötigst keine Akzeptanz oder Zustimmung. Die Tatsache das du existierst, ist Zustimmung. Etwas stimmt deiner ewigen Existenz zu !
- du benötigst selbst keine Liebe, weil DU selber Liebe bist. Gib anderen Liebe und du wirst dich wieder erinnern was du bist !
- das was man liebt, verliert man nicht. NIEMALS!!

- du erzeugst Gedanken die negative gefühle hervorbringen (depression) - sag dir einfach, das "diese Gedanken ohne Bedeutung sind". Immer wenn sie hochkommen. Gib diesen Gedanken einfach keine Bedeutung. Sie sind einfach egal. !

- unternimm soviel du kannst / magst. mit freunden sprechen/treffen, spazieren gehen, hobbys nachgehen usw. usw.
- tu was dir freude macht, ohne darüber nachzudenken ob du es richtig machst oder nicht !
- sieh die welt und das leben nicht so verdammt ernst.
- und es ist auch nichts falsch daran, freude zu empfinden !

Warum willst du dich entschuldigen ? Weil du uns belästigst ? :rolleyes:
Wir texten und reden gerne mit dir ! Also bist du UNSCHULDIG ! kein Grund sich zu entschuldigen !!!

meld wieder

gruss
chengato
 

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