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Mein Vater hat mich beschimpft

A

Anonym.......

Gast
Hallo :)
Heute ist etwas passiert, was mich noch immer total schockiert...vorab zu mir: Ich bin weiblich, 26 Jahre alt und Lehrerin. Ich bin mit 22 von zuhause ausgezogen und lebe seitdem mit meinem Freund (26) zusammen. Heute war ich bei meinen Eltern zu Besuch, um den Vatertag gemeinsam zu verbringen. Ich bin übrigens Einzelkind. Beim Mittagessen haben wir diskutiert, jedoch hat sich das ganze dann (relativ plötzlich bzw. unvorhersehbar) zu einem Streit entwickelt. Das Thema war übrigens folgendes: Mein Vater war schon immer jemand, der mehr auf andere gehört hat, als beispielsweise auf meine Mutter oder mich. Wir haben über die Geschichte diskutiert bzw. historische Fakten. Ich habe, unter anderem, Geschichte auf Lehramt studiert und kenne mich daher (logischerweise) aus. Auf jeden Fall hat mein Vater heute mit völlig abstrusen und falschen Informationen um sich geworfen, keine Ahnung, wo er diese her hat. Ich habe ihm dann ruhig erklärt, dass das so nicht stimmt, was ihn dazu animiert hat, noch lauter zu werden (er hat regelrecht rumgebrüllt). Ich bin ein sehr geduldiger Mensch, der selten ausrastet, aber hier musste ich mich echt beherrschen. Durch seine Schreierei bin ich dann doch irgendwann lauter geworden und habe gesagt, dass die Informationen, die er von sich gibt, völlig falsch sind und ich sowas hasse, also wenn man falsche Tatsachen verbreitet. Daraufhin hat mein Vater gebrüllt, dass, wenn man mich so reden hört, man glauben würde, "ich wäre komplett debil" und "hätte sie doch nicht mehr alle". Dann hat er noch hinzugefügt, dass mein Freund "genau so behindert wäre". Ja, er hat wirklich dieses Wort benutzt. Ich finde das unglaublich respektlos und gemein...und das von meinem eigenen Vater! Ich bin dann wortlos aufgestanden und bin gegangen. Meine Mutter hat übrigens versucht, meinen Vater zu beruhigen, ansonsten aber nichts gesagt, auch nicht, als er mit seinen Beleidigungen losgelegt hat.
Ich möchte noch kurz hinzufügen, dass mein Vater in der Vergangenheit öfter mal gegen meinen Freund gehetzt hat, aus denselben Gründen, wie heute bei mir. Mein Freund hat Jura studiert und mein Opa interessiert sich sehr für seinen zukünftigen Beruf (mein Freund möchte mal Richter werden) und hat demnach auch viele Fragen. Jedes Mal (wirklich jedes Mal), wenn die beiden miteinander ein Gespräch führen, mischt sich mein Vater ein und meint, dass er alles besser weiß. Meinem Freund, der sehr höflich und auch eher ruhig ist, ist das mittlerweile total unangenehm, da mein Vater auch hier mit völlig falschen Informationen protzt, er ihn aber nicht permanent belehren möchte.
Komischerweise verhält sich mein Vater nur gegenüber uns so. Meine Cousinen und Cousins werden hoch gelobt, denn "die wissen, was sie tun" und "verstehen ihr Fach". Hat jemand vielleicht ähnliches erlebt?
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Hallo anonym,
ich gehe mal davon aus, dass es keine konstruierte Geschichte ist, du nachträglich noch den "Vatertag" mit ihm feiern wolltest - was auch nachvollziehbar wäre.
Meine Meinung zu dem Vorfall.
ein Grund könnte sein: Dein Vater hat nicht studiert, fühlt sich unterlegen und das nagt am Selbstwertgefühl. Er kompensiert dieses indem er euch ständig "klein halten will".
Zum Verhalten gegenüber deinem Freund: Du bist Einzelkind. Dein Vater ist eifersüchtig auf den Freund. Kommt öfters vor. Da musst du mit einem sanften Lächeln drüber hinweggehen und deinen alten Herren öfters mal in den Arm nehmen.
Zum Verhalten deiner Mutter: sie scheut Konflikte mit deinem Vater. Stellt sie sich auf deine Seite und du bist wieder weg, kann sie die Launen ihres Göttergatten ertragen. Ich vermute, deine Mama hat sich nie gegen ihren Ehemann durchsetzen können.
Sicher hast du erwartet, dass deine Mama sich auf deine Seite stellt, vor allem bei deinem Hintergrundwissen.
Halte ihr zu Gute, dass sie konfliktscheu ist.
Allerdings finde ich das Verhalten deines Vaters dir und deinem Freund gegenüber als ein No Go.
Setzt du jetzt keine Grenzen, dann hast du verloren.
Du bist erwachsen und kein kleines Kind mehr und kannst erwarten, dass der Vater dir und vor allem dem Freund gegenüber Respekt zeigt.
An der Stelle des Freundes würde ich das Haus deiner Eltern nicht mehr betreten. Das hat nichts mit dir zu tun, aber so schräg muss er sich nicht behandeln lassen.
Du solltest den Freund dabei unterstützen und deinen Eltern gegenüber das auch ganz klar kommunizieren.
Was bleiben dir für Möglichkeiten, ohne deine Mama zu involvieren?
Schmollst du und schränkst die Besuche ein, bestrafst du auch deine Mama.
Ich würde zu weiteren Besuchen raten, würde aber Themen, mit denen du deinen Vater reizt außen vor lassen. Ergibt sich zufällig wieder mal so ein Streitthema, dann brich sofort das Gespräch ab und sage: " Sorry Paps, wir haben zu diesem Thema unterschiedliche Ansichten, darum halte ich es für sinnvoll wenn wir das Gespräch hier abbrechen"

Ich kenne Streitthemen aus dem eigenen Haushalt.
Mein Schwiegersohn (auch Lehrer) ist sehr sozial eingestellt und ein "Gutmensch". Mein Exmann hat, bedingt durch seine beruflichen Erfahrungen nach 45 Jahren Polizeidienst jegliche Illusion verloren.
Habe ich alle mal bei mir zum Essen am Tisch, liefern sich die Zwei schon manches Wortgefecht. Es hat Zeiten gegeben, wo mein Schwiegersohn wortlos aufgestanden und aus dem Raum gegangen ist.
Da prasseln halt zwei Welten aufeinander. Wobei jeder auf seine Art im Recht ist - im Gegensatz zu deinem Vater.
Ich will dir mit diesem Beispiel einfach zeigen, wie mein Schwiegersohn mit diesem Konflikt umging um ihn nicht eskalieren zu lassen.
Eine andere Möglichkeit wäre, deinem Vater einen Brief zu schreiben, ihn mit seinem Verhalten zu konfrontieren und ihm mitteilen, dass du ihn erst wieder besuchst, wenn er sich bei dir entschuldigt hat. Du kennst ihn am Besten, ob er wirklich die Größe hat oder ob er lieber auf deine Besuche verzichten würde anstatt sich zu entschuldigen.
Mir gehts hier um deine Mama. Bestrafe sie nicht für etwas, wofür sie nichts kann.

Alles Gute und Kopf hoch, lass dich nicht von deinem Vater unterkriegen.
 
A

Alböguhl

Gast
Du bist ja zum Teil auch ein Stück deines Vaters, seines Charakters und Verhaltens.
Ihr seit euch ähnlich, jeder meint es richtig zu machen.
Laß ihm seine Meinung , du mußt mit deinem Freund leben, nicht mit deinen Eltern.
Du bist Lehrerin, hast Erfahrung mit Kindern und Menschenführung, da gehst du doch sonst anders mit um, oder!
Er weiß es nicht besser, du kannst ihn nicht Überzeugen, warum auch,.
Manch einer denkt, daß es darum geht, zu lernen und als Mensch zu wachsen.
Das Ziel, als Mensch zu wachsen, besser zu werden, reifer zu werden, ist bestimmt nicht verkehrt.
Es geht darum, als Mensch fähiger zu werden.
Also Dinge besser zu können, mit Situationen besser umgehen zu lernen, mehr und schwierigere Aufgaben bewältigen zu lernen.
Beruflich oder persönlich, aber wo anfangen?
Eine mögliche Antwort auf diese Frage liegt in unseren Ängsten.
Denn die Furcht bestimmt, was wir alles tun: nämlich nur die Dinge, die sicher sind.
So ist das wohl bei Ihm, er fürchtet wohl nicht mehr der Starke Beschützer zu sein, wenn er zugibt das er was falsch macht, etwas nicht kann.
Vieles ist einfacher, wenn ich Freunde habe, die mir meine Hand halten, wenn ich mich fürchte.
Er sieht dich als Diktator , der anderen seinen Willen aufzwingt.
Jemand, der diktiert, wo es langgeht.
Was gemacht wird und was nicht gemacht wird.
Er gefährdet sich dadurch ja nicht selber an Laib & Leben,,. den mußt du nicht retten.#
Nütz dir nix Recht zu haben, was bringt es dir ein, den du packst dir eine zusätzliche Sorge auf die Schultern.
Mein Leben Spruch:
Der Humor nimmt die Welt hin, wie sie ist, sucht sie nicht zu verbessern und zu belehren, sondern mit Weisheit zu ertragen.
 
A

Anonym........

Gast
Hier die TE:
Danke für die Antworten :)
Ich komme aus Österreich,bei uns ist heute Vatertag.
Ich habe die Geschichte keineswegs irgendwo rauskopiert,wo denn auch??
Mein Vater hat nicht studiert,mir eigentlich auch eher vom Studium abgeraten.Als meine Cousinen und Cousins ein Studium begonnen haben,war er aber immer total begeistert.
Meine Mama hat sich,was ich mitbekommen habe,eher weniger gegen meinen Vater durchsetzen können...
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Es gibt Menschen, mit denen kann man nicht diskutieren. Ich habe solche Personen auch im engsten Familienkreis. Einfach die Leute labern lassen, auch, wenn es schwer fällt.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
ich habe bin auch im RL promoviert und bin seit Jahr und Tag in der Forschung bzgl. menschlicher Kommunikation bzw. Chancengleichheit, mal so ganz grob.
Und ich kann mir von meinen Eltern und meinen Bruder regelmäßig anhören, was ich für ein "blödes Geschwätz" drauf habe, wenn was kommt, was sie nicht kennen, ich aber erzähle.
Jedes Wort von mir wird als Angriff genommen und mir wird am Tisch der Mund verboten.
ich sehe die Dinge nicht "normal"und "jeder andere" versteht unter dem und dem Wort/Begriff was anderes.... Liste beliebig weiterführbar.
Dabei übersehe ich ständig grobe sprachliche, inhaltliche und argumentatorische Fehler und halte mich insgesamt in der Gesprächsführung wirklich zurück, wenn ich merke, ich überfordere sie in der Gesprächsführung (These/Antithese, innere und äußere Kohärenz.....).
aber wenn ich das so sagen würde, würden sie total austicken, dann würde ich die Arroganz zeigen, die sie mir sowieso unterstellen....
Muss ich dazu sagen, dass ich der einzige bin, der studiert hat?

mich belastet das auch und ich habe nun echt Jahre gebraucht um zu erkennen, dass die Leute sich unterlegen fühlen bzw. denken, ich nehme sie nicht für voll (was eigentlich gar nicht stimmt aber durch das Verhalten wird das allmählich zur self fullfilling phrophecy); aber es nervt unglaublich, dass ich bei meiner eigenen Familie aufpassen muss, was ich wie sage und dass ich noch ruhig das Thema eruiere, während die anderen schon auf 180 sind und mir den Mund verbieten.
Das ist das letzte Mal passiert und das hat mich echt richtig getroffen. Die legen eine Aggressivität an den Tag, die mich echt sprachlos macht -
ich kann Dir nur raten, da früher als ich einzuschreiten und klare Grenzen zu ziehen. Nicht mit:
aber die Schlacht war nicht 1011, sondern 1013, sondern eher mit:
ich respektiere Deine Kenntnisse und bitte nimm zur Kenntnis, dass ich Dich nicht für dumm halte, wenn ich Dir aber fachlich ergänzen darf, dass....
das werde ich das nächste Mal versuchen.


Du bist Lehrerin, hast Erfahrung mit Kindern und Menschenführung, da gehst du doch sonst anders mit um, oder!


das nutzt einem aber nichts;
die eigene Familie trifft einen emotional ganz anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
D

Deliverance

Gast
Versuch mal, deinem Vater Recht zu geben, dass wirkt schon Wunder.
Manchmal ist der schönste Weg der mit dem geringsten Widerstand ;)
 

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