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Gast
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[…]Aber er ist grade mal 14 Jahre alt und da sehe ich es als Pflicht als sein Vater einzugreifen, wenn ich sehe, dass er unter schlechten Einfluss gerät. Und dieser Nachbarsjunge beeinflusst ihn auf jeden Fall negativ.
Auch wenn er sagt, dass er alles freiwillig gemacht hat, so habe ich in unseren Gesprächen doch an einigen seiner Formulierungen gemerkt, dass er eigentlich gar nicht richtig wusste, was dieser andere Junge da mit ihm angestellt hat. [...]
Lieber Gast,
Stell dir mal zwei Fragen zu diesen Argumenten:
1. Wenn es nicht schlimm ist, dass dein Sohn schwul ist und auch nicht, dass er Sexualität entwickelt; Inwiefern beeinflusst ihn dieser 18-jährige dann negativ?
Ich weiß du hast Sorge, dass es zu früh für ihn ist. Aber jeder macht das in seinem eigenen Tempo.
Ich war 11 als ich das erste mal probiert hat, wie es sich anfühlt, hinten was reinzustecken.
Mit 14 habe ich mit anderen Jungs wild geknutscht und gefummelt und ähnliche Dinge versucht, wie dein Sohn.
Abgesehen davon hab ich mich schon mit 12 praktisch ständig in über 18-jährige verknallt und mir zumindest vorgestellt, Sex mit ihnen zu haben.
Geklappt hat das nur nicht, weil die Kandidaten immer Hetero waren. 😀
Sonst hätte ich sicherlich selbst versucht, sie zu sowas zu überreden.
Und
2. Dein Sohn geht zur Schule und hat Internet, oder?
Dann weißt du vermutlich selbst, dass er sehr wohl wahrscheinlich mehr Ahnung als du von dem Thema hat.
Ich bin 22 und hatte bis ich mit 19 auszog nicht mal Internet.
Dr. Sommer, der Aufklärungsunterricht, die Bibliothek und meine Mitschüler haben mich gut genug aufgeklärt, dass ich mit 8 alles über Verhütung, Schwangerschaft und Sexualformen wusste und dann, wie du oben ja schon lesen könntest entsprechend wenig später über entsprechende Praktiken.
Ich kann ehrlich sagen, mit 13 wusste ich in der Theorie, wie das klappt, was man dazu braucht (Gleitgel, Vordehnung, Kondome) und dass ich jederzeit sagen darf, wenn ich was nicht will oder gut finde.
Ich bin heute wie gesagt 22, hab einen guten Schulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung bei der Bank, werde vermutlich noch ein Studium anhängen und brauche mir um nichts im Leben Sorgen zu machen.
Ich habe einen lieben Freund, mit dem ich zusammenlebe.
Nur ein Problem hab ich: Meine Eltern.
Die sind leider ziemlich homophob und haben mir jeden Freund aus dem Haus gejagt, jedes Aufklärungsbüchlein zum Thema Homosexualität abgenommen und versucht mir Sex und Liebe zu verbieten.
Es resultierte darin, dass ich bei meinem jeweilgen Freund Sex hatte oder außer Haus, im hohen Gras, im Wald, in der Garage meiner Großeltern und der Schultoilette.
Heute habe ich keinen Kontakt mehr zu diesen Menschen.
Tu dir und deinem Sohn einen Gefallen:
Setz dich zu ihm und klar ihn auf oder kauf ihm ein ausführliches Buch zum Thema.
Schärf ihm ein, dass er alles darf und nichts muss.
Und drück ihm nen Kuss auf die Wange und eine große Packung Gummis in die Hände. 😉
Ich glaub, was dich viel mehr verfolgen würde, wäre, wenn dein Sohn dich irgendwann nicht mehr sehen will oder plötzlich mit AIDS oder sonst was dasteht, weil du dich nicht gekümmert und seine Entwicklung abgelehnt hast und er stattdessen alleine in den Kampf der Pubertät gezogen ist.
Nimms einfach hin.
Aufhalten kannst du es nicht, wenn es Liebe ist.
Nur in die richtigen Bahnen lenken.
(Stichwort Selbstbestimmung und Verhütung)