P
Plutonia
Gast
Jetzt möchte ich Euch auch einmal berichten was mir letztes Jahr Weihnachten wiederfahren ist, genau am 26.12.04. Ich hatte Dienst auf der Station einer Klinik in der ich arbeite, von 12:30 bis 16:30 Uhr, mit Vorfreude, denn ich wollte nach der Arbeit in meine Heimat fahren, in die ich meinen Sohn, der es nicht abwarten konnte, schon am 22.12. per Bahn geschickt hatte. Ich fuhr also nach Haus, mein Vater empfing mich, hielt meine Hand und fragte mich, ob es mir gut gehe. Ich antwortete "geht so", er wiederholte die Frage, ließ meine Hand nicht los. Da er kein Händchenhalter ist, bekam ich Angst und fragte ihn was los sei. Er sagte, "ruf seinen Vater an, es ist etwas mit Robin" (lebte schon seit 1991 vom Kindesvater getrennt). Das tat ich dann und erfuhr, Robin ist tot. Mein einziges Kind. Ich schrie "Nein, nein", meine Mutter hielt und wiegte mich die ganze Nacht wie ein Kind. Ich wollte ihn sehen, das ging nicht, denn sie hatten ihn schon fortgebracht, weil Kinder die plötzlich sterben immer obduziert werden müssen. Er hatte mittags zu seinem Vater gesagt, er wolle sich noch etwas hinlegen, weil er müde sei. 15:30 ca. ging Siggi in sein Zimmer und fan ihn leblos vor seinem Bett. Notarzt, Versuche der Reanimation....nichts zu machen. Nach 4 Tagen wurde er wieder freigegeben und aufgebahrt. Ich stand vor der Tür der Leichenhalle, aber zu dem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr hineingehen. Ich stürzte in den Nebenraum, bat ihn um Verzeihung, ich konnte nicht. Die Beerdigung war Silvester. Die Obduktion ergab einen epileptischen Anfall mit Herzversagen, genau am Tag des Tsunamis in Südostasien.
Die ersten Wochen habe ich gedacht, ich möchte jetzt auch nicht mehr leben. Schuldgefühle, hättest Du doch.....oder auch nicht....., Zwangsgedanken...er wird wach, kratzt von innen an seinem Sarg.....Sprung auf die Metaebene....das kann nicht sein, er ist obduziert worden....., warum ich....? Selbstmitleid....ich habe keine Geschwister, keine weiteren Kinder...."nur noch" meine Eltern (Gott sei Dank), aber wenn die gehen, was dann......?
Es ist weiterhin sehr schwer. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht weine und wenn ich nicht weine, dann fehlt mir das. Aber eins weiß ich ganz genau, ich entscheide mich für das Leben.
Ich möchte jetzt erst mal nicht weiter schreiben und schauen, was an Fragen oder Kommentaren von Euch kommt.
Eure (nicht nur) trauernde Plutonia
Die ersten Wochen habe ich gedacht, ich möchte jetzt auch nicht mehr leben. Schuldgefühle, hättest Du doch.....oder auch nicht....., Zwangsgedanken...er wird wach, kratzt von innen an seinem Sarg.....Sprung auf die Metaebene....das kann nicht sein, er ist obduziert worden....., warum ich....? Selbstmitleid....ich habe keine Geschwister, keine weiteren Kinder...."nur noch" meine Eltern (Gott sei Dank), aber wenn die gehen, was dann......?
Es ist weiterhin sehr schwer. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht weine und wenn ich nicht weine, dann fehlt mir das. Aber eins weiß ich ganz genau, ich entscheide mich für das Leben.
Ich möchte jetzt erst mal nicht weiter schreiben und schauen, was an Fragen oder Kommentaren von Euch kommt.
Eure (nicht nur) trauernde Plutonia