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TeGeHh
Gast
Hallo zusammen.
Ich habe zum Thema Rettungsdienst ein Buch geschrieben, und auf der Suche ob der Name meines Buches event. schon vergeben war, bin ich hierauf gestossen. Mein Buch trägt zufällig den gleichen Namen wie dieses Forum.
Nun will ich hier nicht Werbung für dieses Werk machen [Amazon, Artikel : 3837050661 ], sondern mich als ehemaliger aktiver RA an eurem Gespäch beteiligen.
Ich war 12 Jahre als Haui auf´m Bock und bin bereits seit 9 Jahren nicht mehr aktiv dabei. Beim Durchlesen dieser Beiträge, habe ich mich in vielen Aussagen wieder gesehen und doch blicke ich anders auf Euer Problem.
Ihr prangert die mangelnde Bereitschaft der Kollegen an, sich für Neues zu interessieren.
Ich denke, das ist kein mangelndes Interesse. Es sind genau 2 Sachen die sich hier bei Euch spiegeln - wie damals auch in meiner Wache.
Punkt 1
Lethargie: Nun weiß ich nicht welche Rettungsform ihr habt, ich war im Bereich der Landrettung unterwegs. Da sind Aufträge nicht groß gesäht, aber wenn etwas ist, dann ist man richtig gefragt.
Aufgrund der fehlenden Aufträge, wird man müde.
Im Laufe der Jahre, immer müder.
Das Interesse ist da, aber der morgentliche Schlaf ist wichtiger als den RTW zu kontrollieren.
Schon wieder ein Wochenend Dienst und als Beispiel schon wieder an keiner Party teil genommen - das nun schon seit Jahren. Schichtdienst macht vieles Egal.
Das ist halt so, das bringt die Zeit mit sich.
Punkt 2
Angst:
Mein Partner war damals ein älterer, der nur Kaffee kochen wollte und das Lenkrad für sich beanspruchte.
Ich hatte mich damit Abgefunden, denn wir hatten eine Abmachung: Er fährt alles, wenn er genau das macht was ich ihm anweise.
So war ein Kompromiss vereinbart und es ging viele Jahre gut. Es war aber ein ehrlicher Kompromiss.
Ich zeigte ihm versteckt auf, dass ich seine Angst vor dem neuerlichen Erkenne, aber ihn bei der täglichen Arbeit unterstütze.
Wir waren ehrlich und dieses ehrliche Gespräch hat sich auf das gegenseitige Vetrauen im Dienst verstärkt. Wir waren ein echtes Team.
Resumee:
Damals hatten wir keine Navi. Ich hatte mich aber hingesetzt und von der Wache aus, alle Strassen ausgearbeitet. Beethovenring: 2.te links - 3.te rechts, usw.
Niemand hat sich dafür bedankt, aber alle haben sich meiner Arbeit bedient.
Da ich das während der Arbeitszeit gemacht habe, war es mir egal. Ich aber habe etwas bewegt und das war mir wichtig.
Das was unser Freund vonne Insel da macht - das ist gut. Genau von solchen Leuten profitiert der RD - ich kann ihn sehr gut verstehen.
Aber Kopf in den Sand und verbittert sein - das bringt nichts.
Also, Kopfhoch, weiter machen.
Aber schaut Euch Euere Kollegen bitte mal genauer an.
Haben die wirklich kein Interesse an Ihrer Arbeit? Fehlt denen nur etwas Abwechslung? Vielleicht auch Annerkennung der vielen Jahre die diese bereits für den Job geopfert haben?
Haben diese eventuell auch Angst vor diesen neuerlichen Geräten, wie damals mein Kollege? Heute sollen 12Kanal EKG auf dem Wagen sein - das wäre für mich ein Gerät, welches ich nicht verstehen würde.
Macht weiter so, habt aber ein Auge auf die Alten und urteilt nicht zuschnell über Lethargie und versteckte Angst. Nehmt sie behütet an die Hand und zeigt Ihnen wie das funktioniert. Nicht einmal, sondern 12 mal. Immer wieder. Ruhig und besonnen.
Es sind zwar nicht Eure Kinder, aber Eure Partner mit denen Ihr das höchste Gut zu retten habt. Euer Partner mit denen ihr viel Zeit verbringt. Mehr Zeit als mit Euren Kindern.
Auch ihr werdet älter und steht in 15 Jahren da, wo diese jetzt stehen. Dann wärt ihr froh, wenn ein junger motivierter Kollege das Gerät wiederholt erklärt, mit dem man einen Bioscan inklusive Röntgen macht.
Gemeinsam sind wir stark.
Gruß eines Ehemaligen.
Thomas Gebhardt
Hamburg
Ich habe zum Thema Rettungsdienst ein Buch geschrieben, und auf der Suche ob der Name meines Buches event. schon vergeben war, bin ich hierauf gestossen. Mein Buch trägt zufällig den gleichen Namen wie dieses Forum.
Nun will ich hier nicht Werbung für dieses Werk machen [Amazon, Artikel : 3837050661 ], sondern mich als ehemaliger aktiver RA an eurem Gespäch beteiligen.
Ich war 12 Jahre als Haui auf´m Bock und bin bereits seit 9 Jahren nicht mehr aktiv dabei. Beim Durchlesen dieser Beiträge, habe ich mich in vielen Aussagen wieder gesehen und doch blicke ich anders auf Euer Problem.
Ihr prangert die mangelnde Bereitschaft der Kollegen an, sich für Neues zu interessieren.
Ich denke, das ist kein mangelndes Interesse. Es sind genau 2 Sachen die sich hier bei Euch spiegeln - wie damals auch in meiner Wache.
Punkt 1
Lethargie: Nun weiß ich nicht welche Rettungsform ihr habt, ich war im Bereich der Landrettung unterwegs. Da sind Aufträge nicht groß gesäht, aber wenn etwas ist, dann ist man richtig gefragt.
Aufgrund der fehlenden Aufträge, wird man müde.
Im Laufe der Jahre, immer müder.
Das Interesse ist da, aber der morgentliche Schlaf ist wichtiger als den RTW zu kontrollieren.
Schon wieder ein Wochenend Dienst und als Beispiel schon wieder an keiner Party teil genommen - das nun schon seit Jahren. Schichtdienst macht vieles Egal.
Das ist halt so, das bringt die Zeit mit sich.
Punkt 2
Angst:
Mein Partner war damals ein älterer, der nur Kaffee kochen wollte und das Lenkrad für sich beanspruchte.
Ich hatte mich damit Abgefunden, denn wir hatten eine Abmachung: Er fährt alles, wenn er genau das macht was ich ihm anweise.
So war ein Kompromiss vereinbart und es ging viele Jahre gut. Es war aber ein ehrlicher Kompromiss.
Ich zeigte ihm versteckt auf, dass ich seine Angst vor dem neuerlichen Erkenne, aber ihn bei der täglichen Arbeit unterstütze.
Wir waren ehrlich und dieses ehrliche Gespräch hat sich auf das gegenseitige Vetrauen im Dienst verstärkt. Wir waren ein echtes Team.
Resumee:
Damals hatten wir keine Navi. Ich hatte mich aber hingesetzt und von der Wache aus, alle Strassen ausgearbeitet. Beethovenring: 2.te links - 3.te rechts, usw.
Niemand hat sich dafür bedankt, aber alle haben sich meiner Arbeit bedient.
Da ich das während der Arbeitszeit gemacht habe, war es mir egal. Ich aber habe etwas bewegt und das war mir wichtig.
Das was unser Freund vonne Insel da macht - das ist gut. Genau von solchen Leuten profitiert der RD - ich kann ihn sehr gut verstehen.
Aber Kopf in den Sand und verbittert sein - das bringt nichts.
Also, Kopfhoch, weiter machen.
Aber schaut Euch Euere Kollegen bitte mal genauer an.
Haben die wirklich kein Interesse an Ihrer Arbeit? Fehlt denen nur etwas Abwechslung? Vielleicht auch Annerkennung der vielen Jahre die diese bereits für den Job geopfert haben?
Haben diese eventuell auch Angst vor diesen neuerlichen Geräten, wie damals mein Kollege? Heute sollen 12Kanal EKG auf dem Wagen sein - das wäre für mich ein Gerät, welches ich nicht verstehen würde.
Macht weiter so, habt aber ein Auge auf die Alten und urteilt nicht zuschnell über Lethargie und versteckte Angst. Nehmt sie behütet an die Hand und zeigt Ihnen wie das funktioniert. Nicht einmal, sondern 12 mal. Immer wieder. Ruhig und besonnen.
Es sind zwar nicht Eure Kinder, aber Eure Partner mit denen Ihr das höchste Gut zu retten habt. Euer Partner mit denen ihr viel Zeit verbringt. Mehr Zeit als mit Euren Kindern.
Auch ihr werdet älter und steht in 15 Jahren da, wo diese jetzt stehen. Dann wärt ihr froh, wenn ein junger motivierter Kollege das Gerät wiederholt erklärt, mit dem man einen Bioscan inklusive Röntgen macht.
Gemeinsam sind wir stark.
Gruß eines Ehemaligen.
Thomas Gebhardt
Hamburg