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Mein Freund hat Alpträume von Afghanistan

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Elenora

Mitglied
Ich wohne nun seit einigen Monaten mit meinem Freund zusammen. Er war von 2013 bis 2015 in Afghanistan stationiert und es ist einiges passiert. Mittlerweile arbeitet er nicht mehr dort und hat einen ähnlichen Bereich aber nicht mehr als Soldat. Er hat dann noch eine Ausbildung gemacht. Bis heute leidet er unter Alpträumen mal schlimmer mal weniger. Er schreit und wimmert dann im Schlaf und wacht dann oft völlig verschwitzt auf. Mich macht das fertig ihn so zu sehen. Ich weiß dann oft nicht wie ich ihm helfen kann. Oft ist er auch sehr orientierungslos wenn er aufwacht. Einmal dachte ich schonmal er geht mir im Schlaf an den Hals und drückt mir die Luft ab weil er im Schlafzustand denkt ich wäre der Feind. Als er dann aufwachte hat er sich halb zu Tode erschreckt. Seitdem mache ich ihn nicht mehr wach. Bei der Therapie war er schon aber wenn es auf Arbeit bei ihm stresst träumt er schlechter. Wie kann ich ihn noch unterstützen? Er tut mir so leid.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Mein Jüngster hat sich auch diese Arbeit antun wollen und sich ausbilden lassen für solche Einsätze, dazu gehörten Extremsituationen durchspielen, wie in echt. Bei ihm aber war dann aber zum Glück ein anderer Weg dran, weil Österreich sich nicht mehr beteiligt hat an diesem Afganistankonflikt.

Du kannst deinem Freund Ruhe vermitteln, indem DU gelassen bist, wenn er solche Anfälle hat. Man kann als Nebenliegender/Nebenstehender einwirken auf jemand, rein durch dessen Wellenlänge, die er aussendet. Nervosität ist ansteckend, Panik, auch Ruhe. Also sei du betont cool und angenehm stark, in deiner Mitte. Das spürt er, wie auch ein Kind spürt, wenn man gelassen ist bei einer schwierigen Situation, das überträgt man. Mach, wie bei einem Baby, schhhhh...schhhhh...gib beruhigende Laute von dir, leise, ganz, ganz leise und sachte.. und leg deine Hand auf seinen Körper, sehr sachte und eben wie man macht, wenn man wimmern hört. Intuitiv tut man dann so. Weich kuschelig und beruhigend wie eine Mutter - das ist in uns allen eingeprägt, das haben wir gespeichert unser Lebtag lang, dieses in den Arm genommen werden und das ist das, was mehr hilft, als alles andere. Kein Therapeut auf der Welt kann solch eine Geste ersetzen. Probiers mal. Ohne Worte.
 

Jhn

Aktives Mitglied
Ich wohne nun seit einigen Monaten mit meinem Freund zusammen. Er war von 2013 bis 2015 in Afghanistan stationiert und es ist einiges passiert. Mittlerweile arbeitet er nicht mehr dort und hat einen ähnlichen Bereich aber nicht mehr als Soldat. Er hat dann noch eine Ausbildung gemacht. Bis heute leidet er unter Alpträumen mal schlimmer mal weniger. Er schreit und wimmert dann im Schlaf und wacht dann oft völlig verschwitzt auf. Mich macht das fertig ihn so zu sehen. Ich weiß dann oft nicht wie ich ihm helfen kann. Oft ist er auch sehr orientierungslos wenn er aufwacht. Einmal dachte ich schonmal er geht mir im Schlaf an den Hals und drückt mir die Luft ab weil er im Schlafzustand denkt ich wäre der Feind. Als er dann aufwachte hat er sich halb zu Tode erschreckt. Seitdem mache ich ihn nicht mehr wach. Bei der Therapie war er schon aber wenn es auf Arbeit bei ihm stresst träumt er schlechter. Wie kann ich ihn noch unterstützen? Er tut mir so leid.
Klingt danach das er unteranderem an pavor nocturnus leidet. Eine Art Panik/Angst Attacke im schlaf die einen aus dem schlaf "Schrecken" lässt. Oft ist man danach völlig orientierungslos, hat Todesangst, schreit und schlägt um sich.

Helfen können da eine bessere schlafhygiene.
Bei mir haben eine gewichtsdecke und white noice geholfen. (ein rauschen was ich während der Nacht laufen lasse)
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
(...)

...

ich kann vollkommen verstehen, wie schwer die situation für euch beide ist. dein freund hat seinen albträumen entsprechendes erlebt.

leider ist es da schwer, tipps zu geben. auch wenn die "krankheit" deines freundes bestimmte symptome hat, bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass jeglicher geistiger zustand individuell ausgeprägt ist und auch individuelle verhaltens- und denkweisen aufweist, die eigentlich schwer zu kategoriesieren und damit auch schwer zu bekämpfen sind. es könnte sein, dass aus irgendeinem grund die albträume schlagartig aufhören, für immer oder halt nur für ne gewisse zeit. vieleicht wird es auch immer bleiben. vieleicht wird es mal extremer, mal softer. die äußeren faktoren zu identifizieren sind sehr schwer, weil sehr komplex und ineinandergreifend. kleinste trigger können ja ausreichen. alleine der ukraine krieg und die berichterastattung darüber wird ihn schon hart triggern aktuell.

das einzige was ich sagen kann: informiert euch. über seinen zustand. versucht ihn, soweit es geht zu verstehen und nachzuvollziehen. auch wenn man oft das gefühl hat, das man im dunklen tappt, irgendwann findet man etwas, was passt, was klappt und funktioniert, wenn auch nur im kleinen. vieleicht ist es einfach nur ein neues "mindset". auch wenn das nichts stoppen wird.. vieleicht wird es zumindest dadurch langfristig etwas softer und ihr kriegt es mehr in griff.

nur so kleiner input, auch wenn ich da als "depressiver mensch mit cannabis als suchtproblem und gleichzeitig einzige hilfe gegen meine depression" etwas vorbelastet bin: ich hab schon oft gelesen, das bei ptbs cannabis stark helfen soll. vieleicht probiert ih's mal über den arzt? sollte eigentlich mittlerweile kein problem mehr sein in deutschland mit der diagnose, soweit ich weiss. kann aber sein, dass das nur in berlin so ist. auch ich habe ptbs ähnliche zustände und das einzige was bei mir da hilft ist das grüne zeugs.

mir wäre wichtig, dass du dich selbst irgendwie schützt, vor nächtlichen attacken. falls es auch anfängt im alltag zu tage zu treten, wenn er mal etwas mehr stress hat, musst du stark auf dich selbst acht geben. bitte verlier dich nicht in seiner krankheit. das würde er auch nicht wollen, wenn er dich liebt. pass einfach auf dich auf.

du/ihr schafft das schon.
 
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Elenora

Mitglied
Tagsüber ist er ganz normal. Es ist nur wenn er träumt. Er hat sich ja selbst erschrocken als er die Hände durch den Alptraum an meinem Hals hatte. Seitdem habe ich ihn dann nicht mehr aufgeweckt. Es ist auch nicht jede Nacht nur wenn er mehr oder weniger Stress hat.
 

Jhn

Aktives Mitglied
Tagsüber ist er ganz normal. Es ist nur wenn er träumt. Er hat sich ja selbst erschrocken als er die Hände durch den Alptraum an meinem Hals hatte. Seitdem habe ich ihn dann nicht mehr aufgeweckt. Es ist auch nicht jede Nacht nur wenn er mehr oder weniger Stress hat.
Sind es richtige Träume? Also er träumt und bewegt sich im schlaf, oder passiert sowas Sekunden vor dem aufwachen?

Habt ihr irgendwelche Dinge festgestellt die das auslösen? Geräusche in der Nacht, Beschäftigung mit bestimmten Themen, Stress am Tag?
 
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