Sadie02
Aktives Mitglied
@Kunkina234
Hi nochmal!
Sorry, dass ich erst jetzt antworte, ich bin wegen meiner Ausbildung unter der Woche sehr selten online, aber jetzt möchte dir noch kurz etwas schreiben.
Ich bin auch überzeugte Atheistin, trotzdem hängt einem, selbst wenn es nicht logisch ist, so ein Restrisiko im Kopf, ob danach nicht doch etwas kommen könnte. Das ist ganz normal, denke ich.
Und natürlich ist ein Leben, in dem man unterdrückt wird und mit Gewalt aufwächst, schlimmer als der Tod. Das fühlt sich so an und ist auch objektiv so, denn wenn der Tod, was wahrscheinlich ist, Nicht-Existieren bedeutet, dann sind alle Gefühle und Schmerzen weg. Nur diesen Zustand erreichen wir ja alle sowieso irgendwann. Wir alle „sind“ (eigentlich doofes Wort, denn tot sind wir ja gerade nicht mehr) viel länger tot als dass wir leben.
Ich finde deine Gedanken absolut nicht merkwürdig. Sie könnten teilweise total von mir vor zwei Jahren sein. Und es ist doch ganz klar, dass du dich als Alien fühlst. Andere 18jährige, die ohne Gewalt und normal aufgewachsen sind, haben andere Gedanken und Interessen als du. Kennen nicht das, was du erlebt hast. Von älteren Leuten hast du natürlich nach den Heimerfahrungen die Schnauze voll. Also bleiben nur Leute, die ähnliches erlebt haben. Naja...und sein Trauma erlebt vielleicht dann auch wieder jeder alleine.
Vielleicht ist das, was dich scheinbar aus dem Himmel ruft, auch eine Stimme, die dir sagt, dass es noch zu früh ist, alles zu beenden? Das ist nur ein Gedankenspiel. Und ja, ich würde dir niemals sagen, ob du leben sollst oder sterben, das wäre ja total übergriffig. Das kannst nur du selbst entscheiden.
Für gewisse Erzieher bist du vielleicht ein Mensch Zweiter Klasse gewesen, aber die Meinung einer Person, die einer Jugendlichen den Arm umdreht, bis er fast bricht, auf die kannst du verzichten. Es ist ähnlich wie beim Mobbing: An sich ist es schon mies, aber richtig schlimm wird es, wenn man selbst beginnt, zu glauben, was die anderen behaupten. Wichtig ist, dass DU selbst dich nicht für einen Menschen Zweiter Klasse hältst. Deine Meinung über dich ist nämlich wichtiger.
Du bist eine Kämpferin! So sehe ich das. Du schreibst hier. Dir geht es nicht gut, du fühlst dich falsch unter Menschen...aber mal deftig gesagt, bei deinen Erfahrungen gibt es auch Leute, die mit 13 in den Drogen versinken und mit 16 mit einer Nadel im Arm auf einem Bahnhofsklo sterben. Und was machst du? Du hast hier geschrieben, du schreibst Geschichten! Dazu gehört doch etwas, dazu gehört Kraft und auch ein Willen. Den hast du in dir...auch wenn es sich gerade oder auch oft nicht so anfühlt. Und dieser riesengroße Graben zwischen dir und den anderen, den habe ich mal genauso empfunden. Und heute ist der Graben noch da, aber an manchen Stellen sind da Brücken entstanden. Und manche wiederum sind schon ziemlich stabil.
Die Erzieher und was passiert ist, das alles ist in deinem Kopf. Aber du bist achtzehn. Du bist frei. Und vielleicht – nur mein Gedanke dazu – wäre es jetzt an der Zeit, zu überlegen, was Leben auch sein kann und ob da nicht auch für dich noch etwas mehr wartet, als nur schlechte Erfahrungen?
Der Tod läuft dir in jedem Fall nicht weg.
Nochmals alles Gute!
Hi nochmal!
Sorry, dass ich erst jetzt antworte, ich bin wegen meiner Ausbildung unter der Woche sehr selten online, aber jetzt möchte dir noch kurz etwas schreiben.
Ich bin auch überzeugte Atheistin, trotzdem hängt einem, selbst wenn es nicht logisch ist, so ein Restrisiko im Kopf, ob danach nicht doch etwas kommen könnte. Das ist ganz normal, denke ich.
Und natürlich ist ein Leben, in dem man unterdrückt wird und mit Gewalt aufwächst, schlimmer als der Tod. Das fühlt sich so an und ist auch objektiv so, denn wenn der Tod, was wahrscheinlich ist, Nicht-Existieren bedeutet, dann sind alle Gefühle und Schmerzen weg. Nur diesen Zustand erreichen wir ja alle sowieso irgendwann. Wir alle „sind“ (eigentlich doofes Wort, denn tot sind wir ja gerade nicht mehr) viel länger tot als dass wir leben.
Ich finde deine Gedanken absolut nicht merkwürdig. Sie könnten teilweise total von mir vor zwei Jahren sein. Und es ist doch ganz klar, dass du dich als Alien fühlst. Andere 18jährige, die ohne Gewalt und normal aufgewachsen sind, haben andere Gedanken und Interessen als du. Kennen nicht das, was du erlebt hast. Von älteren Leuten hast du natürlich nach den Heimerfahrungen die Schnauze voll. Also bleiben nur Leute, die ähnliches erlebt haben. Naja...und sein Trauma erlebt vielleicht dann auch wieder jeder alleine.
Vielleicht ist das, was dich scheinbar aus dem Himmel ruft, auch eine Stimme, die dir sagt, dass es noch zu früh ist, alles zu beenden? Das ist nur ein Gedankenspiel. Und ja, ich würde dir niemals sagen, ob du leben sollst oder sterben, das wäre ja total übergriffig. Das kannst nur du selbst entscheiden.
Für gewisse Erzieher bist du vielleicht ein Mensch Zweiter Klasse gewesen, aber die Meinung einer Person, die einer Jugendlichen den Arm umdreht, bis er fast bricht, auf die kannst du verzichten. Es ist ähnlich wie beim Mobbing: An sich ist es schon mies, aber richtig schlimm wird es, wenn man selbst beginnt, zu glauben, was die anderen behaupten. Wichtig ist, dass DU selbst dich nicht für einen Menschen Zweiter Klasse hältst. Deine Meinung über dich ist nämlich wichtiger.
Du bist eine Kämpferin! So sehe ich das. Du schreibst hier. Dir geht es nicht gut, du fühlst dich falsch unter Menschen...aber mal deftig gesagt, bei deinen Erfahrungen gibt es auch Leute, die mit 13 in den Drogen versinken und mit 16 mit einer Nadel im Arm auf einem Bahnhofsklo sterben. Und was machst du? Du hast hier geschrieben, du schreibst Geschichten! Dazu gehört doch etwas, dazu gehört Kraft und auch ein Willen. Den hast du in dir...auch wenn es sich gerade oder auch oft nicht so anfühlt. Und dieser riesengroße Graben zwischen dir und den anderen, den habe ich mal genauso empfunden. Und heute ist der Graben noch da, aber an manchen Stellen sind da Brücken entstanden. Und manche wiederum sind schon ziemlich stabil.
Die Erzieher und was passiert ist, das alles ist in deinem Kopf. Aber du bist achtzehn. Du bist frei. Und vielleicht – nur mein Gedanke dazu – wäre es jetzt an der Zeit, zu überlegen, was Leben auch sein kann und ob da nicht auch für dich noch etwas mehr wartet, als nur schlechte Erfahrungen?
Der Tod läuft dir in jedem Fall nicht weg.
Nochmals alles Gute!