Liebs Frarale und alle anderen,
wir kommen klar. Wie sich das anhört 🙄.
Aber der erste Schock ist verarbeitet.
Die Trauer kommt aber immer wieder hoch.
Meine Schwägerin hat viele Momente, grade wenn sie zur Ruhe kommt, in denen der Schmerz sehr groß ist.
Erst kürzlich arbeitete sie im Garten (das war das Reich meines Bruders), schaffte viel.
Aber dann setzte sie sich hin, ruhte aus und dann... lies sie (wie so oft) alles raus :wein:.
Trotz allem ist sie ein sehr positiver Mensch, redet täglich mit meinem Bruder und arbeitet hart an sich. Sie sucht Kontakte und holt sich Hilfe.
In mir beobachte ich Veränderungen - zum positiven.
Die Krankheit, das Leiden und das Sterben, vor allem aber das Zusammensein mit ihm und meiner Schwägerin, unsere Tiefe haben mir das Leben zurückgebracht.
Ja, ich weiß, dass mein Bruder möchte, dass ich lebe und nicht nur für ihn, für mich und das spüre ich jetzt auch (grade).
Es ist ein völlig neues Gefühl für mich, da ich selbst die letzten Jahre ziemlich hoffnungslos war, eigentlich nur noch darauf wartete, dass ich keine Verantwortung mehr tragen muss und endlich auch gehen kann. Hatte keine Lebenslust mehr.
Diese kommt nun wieder und ich bin dran - auf verschiedenen Ebenen (physisch wie psychisch) das Leben wieder als etwas wertvolles und schönes zu sehen.
Ganz abgesehen davon, dass ich viele liebe und tolle Menschen wiedersehen durfte und neue kennenlernen durfte (Verwandte, die aber trotzdem mein Einzelgängerdasein achten).
Ich bin so voller Dank, dass ich so einen tollen Bruder hatte/ habe, denn ich spüre ihn stark bei mir.
Ich bin so voller Dank, dass ich so eine tolle Schwägerin habe.
Und ich danke euch allen, ihr habt auch sehr viel dazu beigetragen, dass ich so weit bin wie ich jetzt bin.
Das Leben kann schön sein, wenn man möchte.