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Mein Beruf - wird immer mehr zur Qual….

MalibuBeachGuy

Mitglied
Hallo ….
Ich bin gerade in den letzten Wochen viel am nachdenken über meinen Job/Beruf und wo das noch alles hinführen soll …. (Sorry wird wohl was lang der Text )….
Ich arbeite nun seid knapp 14 Jahren als Erzieher / stellvertretende Kita Leitung in einer kleineren Einrichtung (Kirche als Träger) in NRW .
Zu Anfang hat mir die Arbeit auch noch echt viel Spaß gemacht und ich bin morgens mit einem guten Gefühl aufgewacht.
Das hat sich gerade in den letzten 4 Jahren stark verändert ! Es wird immer mehr von uns verlangt an schriftlichen Sachen , alles muss protokolliert werden , immer mehr Angebote zu den verschiedenen Bereichen wie :

Bewegung,Körper, Gesundheit und Ernährung,Sprache und Kommunikation,Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung,Musisch – ästhetische Bildung,Religion und Ethik,Mathematische Bildung, Naturwissenschaftlich-technische Bildung

sollen/müssen am besten individuell auf jedes einzelne Kind vor-bzw ausgearbeitet werden

dazu Elterngespräche, Feste , Teamsitzungen etc …..

die Zeit für die Kinder wird dadurch immer weniger :-( es ist so schon kaum zu bewältigen und wenn dann noch eine Kollegin Wgn Krankheit /Urlaub / Fortbildung ausfällt ist das Chaos perfekt ….
Und ganz ehrlich gesagt , werden die Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten von Jahr zu Jahr mehr ….
Eltern fordern und fordern ebenfalls von uns Dinge die sie ihren Kindern zuhause nicht beigebracht haben ….
Ich bin vom Typ her sehr ordentlich, pflichtbewusst, habe immer viel noch mit nach Hause genommen und dort zb die Entwicklungsberichte geschrieben…
Aber mein Körper zeigt mir durch Dauerkopfschmerzen, Übelkeit ,morgens sich übergeben , Magenkrämpfe, Verspanntheit, ständiges Gedankenkarussell etc das ich es so nicht mehr weitermachen kann !
Meinen beiden anderen Kolleginnen gehts ebenfalls nicht besser . Dazu kam jetzt noch die Info , dass die Kirche sich erstmal !!!nicht!!! an den Tarifverhandlungen/ deren Ergebnisse für alle Erzieher im öffentlichen Dienst orientieren wird und das bedeutet für uns . dass wir u.a.nicht Mehr Gehalt und die 2 zusätzliche Urlaubstage bekommen . Die zweite Corona Prämie wurde ebenfalls nicht gezahlt . Das frustriert einen zusätzlich noch mehr …..

Ich weiß , vieles belastet

aber(!) mein Problem ist : was habe ich als Alleinstehender für Alternativen?Stunden reduzieren kann ich mir gerade jetzt wo eh alles teurer wird nicht leisten , Wechsel in eine andere Kita würde auch nichts verändern , Wechsel in einen anderen Beruf( ohne jeweilige Ausbildung ebenfalls schwierig)….

Sorry für den langen Text - ich musste es gerade einfach mal loswerden …..

:-(
 
G

Gelöscht 123871

Gast
Einfach einsehen das du ein Opfer des Systems bist und die Gesellschaft den Bach runtergeht.

Achja und immer positiv denken und zur Not einen Verein suchen oder einfach mal warm duschen.
 

MalibuBeachGuy

Mitglied
Könntest du zu einem nicht kirchlichen Träger wechseln, der nach Tarif zahlt? Sie suchen doch gerade überall.

Wäre das eine Option?
Habe ich auch schon mal überlegt , aber im Umkreis von 20/25 km gibts hier keine städtische Kita …. Die nächsten 2 davon suchen zZ nur Halbtagskräfte….
Das generelle Problem ist einfach , dass die Bundesregierung es nicht versteht , was das eigentliche Problem ist (Zuviele Kinder, wenig Personal, viel zu viel schriftkram, weniger Zeit für die Kids) …..
immer mehr Kinder muss man aufnehmen und dadurch in die Überlegung gehen …. Auch mit Inklusion müssen wir alle irgendwie (auf Kosten oftmals der anderen) klar kommen ….
es ist alles nicht richtig… das ist halt unsere Gesellschaft
 

57-55

Aktives Mitglied
Es gibt immer mehr Firmen, die Kinderbetreuung für ihre Mitarbeiter anbieten, vielleicht kannst Du da mal suchen. Da wirst Du aber bestimmt umziehen müssen.
Mein Sohn ist auch Erzieher, er hat einige Jahre in einer Einrichtung für Menschen mit Einschränkungen gearbeitet. Hat ihm viel Spaß gemacht, allerdings ist die Bezahlung nicht so gut und es gibt kaum Vollzeit Jobs.
 

Traveller

Mitglied
Meine Frau arbeitet ebenfalls in dem Bereich und von ihr höre ich dasselbe. Wir haben uns jetzt entschlossen, aus dem städtischen Bereich NRW wegzuziehen, damit sie in einer Kita arbeiten kann, wo die Kinder und auch die Eltern noch zugänglich sind. Ist ein ziemlicher Aufwand, aber so einige ihrer Kolleginnen sind ebenfalls diesen Weg gegangen und sind jetzt wieder zufrieden mit ihrer Tätigkeit.
 

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