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Mein 15-jähriger Sohn rutscht ab und ist emotional nicht mehr erreichbar

cucaracha

Urgestein
psychotische Kleinkinder, die nach endlosen Therapieversuchen als hoffnungslose Fälle abgeschrieben

Zitat Ende

Kleinkindern kann man wesentlich besser helfen als älteren grossen Kindern..
--------------------

Menschen tun sehr oft Dinge, ohne zu wissen, warum sie es tun - nicht nur Heranwachsende. Wenn jemand ein auffälliges, ja selbstschädigendes Verhalten an den Tag legt, hat das meistens einen Grund. Diesen Grund kennt zunächst niemand.
Man verhält sich in extremer Weise so, dass es einem selbst schadet. Warum? Zu dem eigentlichen Grund hat man keinen Zugang.
Was dann oft geschieht, verschlimmert dann auch noch oft die Situation, denn das, was dahinter liegt, wird gar nicht berührt, ja es wird sogar vielleicht noch angefeuert. Das ist verheerend.

Übertragen auf die Situation hier würde das bedeuten, dass etwas im seelischen Leben des Sohnes "schreit", aber niemand weiß, was es ist, auch er selbst nicht.
Was kann das sein? Dabei muss man nicht (nur) nach einer einzigen Antwort suchen, nach einem einzigen Wort. Es kann "einfach" sein (etwa Liebe, das Bedürfnis danach, dass aber nicht eingestanden werden "darf") oder aber auch recht komplex (etwa diverse Probleme aus der Kindheit).

Die Frage ist, wie kann so ein Zustand beruhigt werden, ohne das der Kern des Problems berührt wird? Ist das überhaupt möglich?

Zitat Ende

Das ist sehr wichtig.

Es geht um seine ungelösten Probleme in seinem Unterbewusstsein.
Aus diesem Grund schlug ich die Psychotherapie mit Hypnose vor.

Aber : Durch sein aggressives Verhalten geht die Abwärtsspirale nach unten, wenn keine Lösung gefunden wird.
 
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Gelöscht 75427

Gast
Hi,

Jz wird es absurd. Ich kenn ADHS Leute, und keiner von denen wurde kriminell, sondern sind trd. vernünftig geworden. Ein Kind das Scheiße baut, hat nicht zwingend ADHS. Nach der Logik hätte selbst Hannibal Lecter nur ein bisschen ADHS gehabt...
Ein Kind das Scheiße baut, hat nicht zweingend ADHS. Nein. Aaaaber sehr viele ADHSler bauen einfach extrem viel Scheiße. Das kannst Du in jedem ADHS-Buch nachlesen!

...oder mann bemüht Google:

1. In Schweden ist jeder dritte männliche ADHS-Patient (36,6 Prozent) und jede sechste weibliche ADHS-Patientin (15,4 Prozent) im Alter über 15 Jahren schon einmal wegen einer Straftat verurteilt worden.

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52505/ADHS-Therapie-senkt-Kriminalitaetsrate

2. Expertenschätzungen gehen von einer ADHS-Quote von 30 % - 50 % in deutschen Jugendstrafanstalten und bis zu 30 % unter den erwachsenen Inhaftierten aus.[SUP][11][/SUP] Studien zeigen, dass sich inhaftierte mit ADHS im Vollzug häufig negativer entwickeln und häufiger rückfällig werden[SUP][12][/SUP]. Eine Behandlung in Gefangenschaft gestaltet sich diffizil,(...)

Quelle: https://www.adhspedia.de/wiki/Kriminalität_und_ADHS

3. Stockholm – Eine medikamentöse Therapie könnte dazu beitragen, dass Patienten mit der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) seltener mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Dies zeigt eine Studie im New England Journal of Medicine (2012; 367: 2006-2014).

;)

Ich kenne wie gesagt jede Menge kriminelle ADHSler. Darunter auch schwerkriminelle, die kenne ich aber "nicht wirklich", sonder nur vom kurzen Gespräch. Bzw. wollte ich sie nicht kennen lernen...

4. Übrigens sieht es beim Thema Drogen- und Alkohol ähnlich aus: "So besteht bei ADHS ein hohes Risiko, im Erwachsenenalter einen Substanzmissbrauch zu entwickeln. Es wird geschätzt, dass dieses viermal höher liegt als bei Gesunden (3). In einer Literaturübersicht finden sich hohe Raten von Alkohol- (17 bis 45 Prozent) und Drogenmissbrauch (9 bis 30 Prozent) beim Erwachsenen mit ADHS (4)."

Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-062007/sucht-als-selbstmedikation/

Ich sage nicht: Kriminell = ADHS oder gar ADHS = Kriminell. Ich sage nur: Schau mal (edit: evtl. auch ein zweites Mal!) in Richtung ADHS, ADHS begünstigt Drogenmißbrauch und kriminelle Energie.

LG
Wolf
 
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Gelöscht 75427

Gast
Er hat kein ADHS, kein Autismus etc.. Er ist seinerzeitumfangreich getestet worden. Ich war vor 9 Jahren für 4 Wochen mit ihmstationär zur Diagnosestellung in einer Klinik. So richtig in ein Raster passter eigentlich nirgends.
Vor 9 Jahren? Ich würde das mal wiederholen.

ADHS wird auch gerne übersehen, wenn breitbandig abgeklopft wird. Denn es gibt ja z.B. - neben vielen Anpassungstrategien - bei ADHS den sog. Hyperfokus. Das ist eines von den angenehmeren Symptomen und der ADHSler kann sich über eine gewisse Strecke plötzlich übermäßig gut konzentrieren. (Insgesamt aber den Fokus sonst nicht richtig beeinflussen.)

Naja, wahrscheinlich hat er kein ADHS. Aber trotzdem hier mal eine gute Symptomliste:


  • Konzentrationsprobleme, Ablenkbarkeit
  • „Aufschieberitis“
  • Fehlende Tagesplanung (Arbeit ohne To-Do-Liste)
  • „Verzetteln“, Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen
  • Chaos im Kopf
  • Innere Unruhe und Getriebensein
  • Ständig in Bewegung (z. B. mit Fingern auf Tisch trommeln oder mit Füßen wippen), häufige Änderung der Körperhaltung
  • Sich schnell angegriffen fühlen
  • Sehr schnell und sehr heftig emotional aufgewühlt sein (emotional „überreagieren“);
  • Handeln, ohne über die Folgen nachzudenken (z. B. riskante Fahrweise im Straßenverkehr)
  • Schnelle und starke Gefühls- und Stimmungsschwankungen;
  • Depressive Stimmungs-Einbrüche mit Gefühlen von Minderwertigkeit, Aussichtslosigkeit und Resignation
  • Sich schnell gelangweilt und antriebslos fühlen
  • Mangelnde emotionale Abgrenzung von anderen Menschen
  • Schlechte Wahrnehmung für eigene Stimmungen, Gefühle und Bedürfnisse
  • Gefühle als „Knäuel“ wahrnehmen und nicht differenzieren und beschreiben können
  • Unregelmäßige Essenszeiten, Essen „vergessen“
  • Haltestelle verpassen, Zug, Bus verpassen
  • Dinge verlegen, vergessen
  • Häufiges Zuspätkommen
  • Vergessen von Terminen/ Verabredungen
  • Spontane, unüberlegte Einkäufe (ohne Überblick über das Konto)
  • Unordnung

LG
Wolf
 
S

saminabi

Gast
Hallo,

ich hab jetzt nicht alles durchgehend gelesen, muss ich zugeben.

Der Junge ist 15 und wurde schon im Vorschulalter auffällig. Ich bin ja immer der Meinung, dass so Kinder und das Umfeld eigentlich eine Familientherapie bräuchten. Weil das eine Kind meistens ein Symptomträger ist für tiefgreifende familiäre Probleme. Dabei müssten allerdings alle Beteiligten bereit sein, sich dem zu stellen. Aber meistens wird sowas auch nicht angeboten und selbst, wenn man als Eltern davon weiß, dass es sowas gibt, schrecken die meisten Eltern davor zurück. In meinem Freundschafts- und Familienkreis habe ich schon einige solcher Fälle miterleben können. Vorschlag für Familientherapie wurde einfach ignoriert. Für mich als Außenstehende offensichtlich, dass nicht nur das Kind Probleme hat, sondern die ganze Familie. Aber das ist ja für die Familie bedrohlich.

Und dem müsste man sich erstmal stellen. Die meisten Eltern wollen das gar nicht. Wenns denn gar nicht mehr geht, wird das Kind therapiert. Zumindest wird es versucht.

Mit 15 ist es schon sehr spät und schwierig, vor allem, wenn Drogen im Spiel sind.

Ich wurde mit 15 (damals ne ganz andere Zeit,ich bin jetzt 58) auch in die Erziehungsberatung geschickt. Ich wusste null, was der Typ von mir wollte, hatte absolut nicht das Gefühl, dass der hilfreich für mich sein könnte und habe kurz danach meinen ersten Suizidversuch unternommen.
 
S

saminabi

Gast
Tja, und dann die Geschichte mit dem Vater, der ja trotz aller Widrigkeiten immer wieder Kontakt zum Sohn haben durfte, sollte.

Also, ich muss mal sagen, irgendwie bin ich froh, dass ich nie Kinder hatte. Obwohl ich immer Kinder wollte. Aber sicherlich nie so, dass man mal mit jemanden ein Kind bekommt, der sich dann als A...l... entwickelt usw.

Und dann viele Jahre drunter leidet. Oh Mann, ich finde das gerade so schlimm. Kindermachen ist so einfach. Kinder werden immer wieder in Situationen geboren, wofür sie nichts können.

Ach Mann
 
S

saminabi

Gast
Tja, und wenn du unter das Gewaltschutzgesetz gestellt wurdest bezüglich des Vaters des Sohnes, der Vater aber trotzdem Kontakt zum Sohn haben konnte, frage ich mich, was unser heutiges Jugendamt da eigentlich macht.

Mutter soll vor Gewalt geschützt werden, aber Sohn darf regelmäßig zum Vater. Bestimmt ganz hilfreich für Sohn, Mama muss vor Gewalt vom Vater geschützt werden, aber ich bin regelmäßig bei ihm.

Oh Mann, ich verstehe das alles nicht. Die armen Kinder, die unter solchen Entscheidungen leiden müssen. Wie sollen die denn diese ganze Scheiße verstehen?
 
Tja, und wenn du unter das Gewaltschutzgesetz gestellt wurdest bezüglich des Vaters des Sohnes, der Vater aber trotzdem Kontakt zum Sohn haben konnte, frage ich mich, was unser heutiges Jugendamt da eigentlich macht.

Mutter soll vor Gewalt geschützt werden, aber Sohn darf regelmäßig zum Vater. Bestimmt ganz hilfreich für Sohn, Mama muss vor Gewalt vom Vater geschützt werden, aber ich bin regelmäßig bei ihm.

Oh Mann, ich verstehe das alles nicht. Die armen Kinder, die unter solchen Entscheidungen leiden müssen. Wie sollen die denn diese ganze Scheiße verstehen?

Das hat das Familiengericht entschieden. Drei Mal war ich vor Gericht. Zu der damaligen Zeit wurden gerade die Väterrechte gestärkt und die Familiengerichte hatten anscheinend Angst, ein gegenteiliges Urteil zufällen. Ja es ist total absurd gewesen was die gemacht haben und nicht nachzuvollziehen. Ich werde nie vergessen, wie der eine Polizist mal zu mir sagte, dass ich ihm bloß das Kind nicht geben soll, da es offensichtlich ist,dass er mir nur schaden will. Also zog ich wieder vor Gericht, mit dem gleichen Ergebnis. Es gab Tage, da bin ich mit meinem Sohn aus dem Haus gegangen bevor er gekommen ist…zum Dank hat er mir dann meinen Briefkasten zerstört oder dieHaustür beschädigt. Konnte ich ihm nie nachweisen, aber ich weiß dass er es war. Das Anti-Stalking Gesetz war noch auf dem Weg und noch nicht verabschiedet, sodass mir nur das Gewaltschutzgesetz blieb. Ich hatte eine einstweilige Verfügung, dass der Umgang ausgesetzt wird und er seinen Sohnnicht mehr sehen darf….das ganze wurde verhandelt, wieder mit dem gleichen Ergebnis…
 
Um nochmal auf das Thema Diagnostik zu kommen. Die Diagnostik vor 9 Jahren war nicht die Einzige.
Vor 1,5 Jahren hat seine KJP ambulant eine neue Diagnostik durchgeführt inkl. IQ-Test. Wieder mit dem Ergebnis kein ADHS, kein Autismus,kein Raster in welches er passt, sodass die Ärztin (und sie kennt ihn ebenfallsseit 8 Jahren) ein Trauma vermutete. Sie hat dann anschließend eine ambulanteTraumatherapie begonnen, wohl hypnoseänlich. Leider hält mein Sohn das alles für Schwachsinn, er ist der Meinung, dass ihm sowieso keiner helfen könne.Anscheinend ist er schon übertherapiert oder einfach zu therapieerfahren und hat sich irgendwann einfach aufgegeben?
Fakt ist, dass er nicht minderbemittelt ist. Er liegt mit seiner Intelligenz im oberen Durchschnitt und hat alle Resourcen, um im Lebenalles erreichen zu können, jeden Schulabschluss zu machen. Ich denke, er ist sich durchaus bewusst, was er tut, aber es ist ihm egal.
 

cucaracha

Urgestein
Der Vater wird vermutlich einen grossen Anteil an den Problemen mit dem Sohn haben.

Versuche ihn zu einer Therapie mit Hypnose zu überreden.

Ist ihm der jetzige Jugendknast und ein zukünftiger Gefängnisaufenthalt lieber als solch eine Therapie ?
 
Der Vater wird vermutlich einen grossen Anteil an den Problemen mit dem Sohn haben.

Versuche ihn zu einer Therapie mit Hypnose zu überreden.

Ist ihm der jetzige Jugendknast und ein zukünftiger Gefängnisaufenthalt lieber als solch eine Therapie ?
Was eine stationäre Therapie betrifft, so muss ich die Frage leider mit Ja beantworten. Das ist tatsächlich seine eigene Aussage: Lieber gehe ich in den Knast als nochmal in eine Klinik.

Ich habe die Idee mit der Hypnose aufgegriffen und bereits einen Therapeuten kontaktiert, der mir einen guten Eindruck macht. Mal sehen, wie es da weitergeht.
Vielen Dank erstmal an dieser Stelle. Ich bleibe dran und gebe ihn nicht auf.
 

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