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Manchmal will ich einfach weglaufen.

G

Gelöscht 72699

Gast
(Ich war in sehr ähnlicher Lage bezüglich des Kümmerns um Geschwister.)

Nein, Du MUSST nicht.
Wenn, dann entscheidest Du Dich dafür, dies zu tun.
Womit ich Dich als überfordert sehen würde, was es zu einer klaren Fehlentscheidung für Dich und ebenso für Deine Schwester machen würde!
Vernunft und Verantwortungsbewusstsein sieht anders aus.

Was da in Dir wirksam ist, wäre sicherlich ein gutes Therapiethemie.



Ja, und in beiden Bereichen scheint es laut Deiner Schilderung nicht geringe Probleme zu geben.



Da gab es nicht die zwischenmenschlichen Schwierigkeiten wie jetzt, sie deuteten sich auch nicht an?
Was war da anders als jetzt?



Diese Gefahr scheint ganz real zu sein.



Inwiefern setzt Du die Ausbildung nicht gut um?
Sind die Noten grundsätzlich eher mittelmäßig oder schlechter?
Tendierst Du dahin, Dich in dieser Ausbildung eher überfordert zu fühlen?
Oder war die letzte Prüfung ein Ausrutscher?

Was ist mit der zwischenmenschlichen Komponente, dem Problem mit und am Klienten? Es klingt nicht nach nach einem einmaligen Vorfall.



Ok.
Warum?
Stehst Du voll dahinter, Du willst Logopäde werden, weil...?

Du willst mit und am Menschen arbeiten und siehst Dich dazu in der Lage und geeignet?

Gedanklich tendiere ich wie Schroti in die Richtung, dass ein Beruf mit weniger Bezug zur Arbeit mit Menschen möglicherweise besser geeignet wäre.

Leider gehst Du wenig auf Fragen ein, so dass nur dieser winzige Blick und Bezug auf Dein Eingangspost bleibt.

Zum ersten Punkt:
Ich sehe hier eine deutliches Problem mit meiner Formulierung. Dafür bitte ich um Entschuldigung. Mit "Muss" meine ich definitiv, dass ich das will, weil ich meine Schwester liebe. Und was hat das mit geringem Verantwortungsbewusstsein zu tun? Ob es unvernünpftig ist, ist hierbei subjektiv. Für mich währe es durchaus vernünftig meine Schwester aus der Scheiße zu hohlen und mit ihr z.B. ne WG zu gründen.

Zweiter Punkt:
In dem Praktikum konnte ich stehst gut mit Kindern und Erwachsenen umgehen und meine Konzepte umsetzten. Ich habe eine enorm gute Bewertung erhalten. Nur, wenn es dann darum geht in der Schule vor den Dozenten Leistung zu erbringen, mit Kameraaufnahme für das Feedback beiner Mitschüler, versage ich.

Dritter Punkt:
Sehe ich auch so, deshalb schreibe ich hier meine Probleme auf. Aber ich bin fest entschlossen etwas dagegen zu unternehmen und mich nicht klein kriegen zu lassen. ich suche nur nach einer Lösung

Vierter Punkt:
Schwer zu sagen, da es nur wenige Leistungsüberprüfungen gibt. Die Probezeitprüfung habe ich gerade so bestanden. In der darauf folgenden Hausarbeit hatte ich ne 2- und in nem Anatomie Vortrag eine 1 (Zusammen mit Anderen), Dafür im Förderpket eine 4+ also eher ausgeglichen. In Linguistik war ich immer zwischen 2 und 4.
Die Blockprüfung ist eine Überprüfung des Kompletten Wissensstandes für den bereich Kindersprache. Da eine 5- zu schreiben lässt einen natürlich vieles in Frage stellen.

Fünfter Punkt:
Ich will Logopäde werden weil ich mich im Praktikum dazu entschieden habe. Ich wollte schon immer beruflich etwas mit meiner Stimme machen und Menschen dabei auch noch zu helfen war für mich einfach die Ideale Kombination. Und wenn ich es schaffe meine Probleme in den Griff zu bekommen werde ich auch ein guter Logopäde.
Das ich mit Menschen umgehen kann hat mir das Praktikum gezeigt. Nur in der Schule komme ich schlecht mit dem Druck klar.
Deshalb tendiere ich dazu zu bleiben.

Ich hoffe, dass ich damit einen besseren Überblick geben konnte. Mir ist bewusst, dass man mir nur helfen will und das die Wahrheit weh tun kann. Nicht umsonst war meine Therapie eine der Schmerzhaftesten Erfahrungen meines Lebens.

Ich fühle mich aber allein durch das Beantworten der Fragen schon ein gutes Stück besser.

I see what you did there .....
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Mit "Muss" meine ich definitiv, dass ich das will, weil ich meine Schwester liebe. Und was hat das mit geringem Verantwortungsbewusstsein zu tun? Ob es unvernünpftig ist, ist hierbei subjektiv. Für mich währe es durchaus vernünftig meine Schwester aus der Scheiße zu hohlen und mit ihr z.B. ne WG zu gründen.
Weil Du Deine Schwester liebst, würdest Du die bestmögliche Lösung für sie wollen.
Könntest Du ihr das bieten, genügend Stabilität zum Beispiel, Forderung und Förderung im nötigen Maß uvm.?

Und wäre es gut für Dich, Kraft aufzuwenden für die Sorge um eine jüngere Schwester, wo Du selbst ziemlich am Limit mit ganz eigenen Problemen kämpfst?

Das meine ich mit Verantwortungsbewusstsein und Vernunft. Eigenverantwortung, den eigenen Werdegang nicht gefährden, sich nicht selbst überlasten, eigene Grenzen nicht missachten...
Und aus dem Verantwortungsgefühl heraus keine Fehlentscheidung für die Schwester zu treffen, zukunftsorientiert, etwas, was sie vermutlich selbst noch nicht in Gänze überblicken kann.

Ihr zu Lösungen verhelfen, so gut Du das kräftetechnisch leisten kannst, sicher.
Das könnte z. B. sein, für sie einen Beratungstermin beim Jugendamt zu vereinbaren, sie dorthin zu begleiten, ihre Schilderung unterstützen und vielleicht eine betreute Wohngruppe zu finden.
Ob besser in Deiner Nähe und ob da eine Genehmigung zu bekommen wäre, müsste überlegt werden.
Was alles nicht der Hit ist, aber - je nach Situation zu Hause - der bessere Weg!
Für sie da sein könntest Du so trotzdem, doch entzerrter, mit weniger Spannungen (es wäre naiv davon aiszugehen, das kleine und größere Spannungen ausblieben) und ohne die komplette Verantwortung tragen zu müssen.
Ohne Dir etwas abzuverlangen, was in der jetzigen Lage zuviel wäre und so niemals gut für Euch beide sein könnte.

Zweiter Punkt:
In dem Praktikum konnte ich stehst gut mit Kindern und Erwachsenen umgehen und meine Konzepte umsetzten. Ich habe eine enorm gute Bewertung erhalten. Nur, wenn es dann darum geht in der Schule vor den Dozenten Leistung zu erbringen, mit Kameraaufnahme für das Feedback beiner Mitschüler, versage ich.
Ja also, da zeichnet sich doch das Problem ab: Prüfungsangst, Kameraangst, Angst vor Bewertung, Versagen in Augen anderer, Verletzung.

Fünfter Punkt:
Ich will Logopäde werden weil ich mich im Praktikum dazu entschieden habe.
Hm.
Das ist ja nun eine Weile her.
Was willst Du jetzt und warum?
Gelten diese folgenden Punkte noch, kamen weitere dazu?

Ich wollte schon immer beruflich etwas mit meiner Stimme machen und Menschen dabei auch noch zu helfen war für mich einfach die Ideale Kombination.
Mir fällt halt auf, dass Du die Vergangenheitsform wählst.
Es war so, Du wolltest.
Zufall ist das in der Regel nicht; sagt Dein Unterbewusstsein etwas anders, als Du bewusst denken/schreiben darfst?

Und wenn ich es schaffe meine Probleme in den Griff zu bekommen werde ich auch ein guter Logopäde.
Das ich mit Menschen umgehen kann hat mir das Praktikum gezeigt. Nur in der Schule komme ich schlecht mit dem Druck klar.
Deshalb tendiere ich dazu zu bleiben.
Gut, das klingt nach einer klaren Entscheidung.

Welche Schritte stehen nun an, um dieses erreichen zu können?

Ich fühle mich aber allein durch das Beantworten der Fragen schon ein gutes Stück besser.

I see what you did there ....
😉
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Mir geht es darum, dass ich Angst habe, durch die Probleme in meinem Kopf, die Sorgen, die Eigenvorwürfe und die Einsamkeit meinen Fokus zu verlieren und die Schule nicht zu schaffen. Ich will weglaufen, statt zu versagen aber gleichzeitig reiße ich mich immer wieder zusammen.
.........es gibt eine Zaubermedizin: Eigenstolz. Stolz auf das sein, was Du gechafft hat. Stolz darauf sein, das
Du trotz Deiner negativen Ausgangssituation stets das Positive fokusiert hast. Stolz darauf sein, das Du mit jedem Schritt stärker und stärker geworden bist und das Du es zulassen kannst, auch mal schwach zu sein - weil Du weißt, aus dieser Schwäche schöpfst Du neue Stärke und Kraft.
Die Probleme in Deinem Kopf sind Herausforderungen, die Dir das Leben stellt, um Dich weiter wachsen zu lassen und nicht, um Dich in die Knie zu zwingen. Eigenvorwürfe sollen Dich daran hintern weiter zu gehen, sie wollen nur eines - das Du für einen kleinen Moment stehen bleibst, um zu erkennen - das Selbstzweifel nichts mit Schuld zu tun hat - sondern mit Erkenntnis.
Im Fokus hast Du Deinen Schulabschluss und mit so einer Priorität im Kopf kannst Du nicht versagen.
Nutze Deine Einsamkeit, um zu lernen - denn Wissen ist ein guter Gefährte durch die Einsamkeit - zumal Du davon ausgehen kannst, das Einsamkeit nur eine Momentaufnahme ist ;)
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo U.,

ich kenne deine Probleme ein bisschen, auch wenn ich es nicht so schwer hatte wie du.
Ich hatte zwar nie Selbstmordgedanken, aber das ist eines der wenigen Dinge, die mir erspart blieben. Ich habe die selbe Krankheit, wie deine Mutter, aber ich hab mich eigentlich nie daneben benommen. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwierig deine Gedanken und Gefühle sein können, wenn du falsch behandelt wirst.
Ich finde, dass du dich fabelhaft schlägst, so wie du das beschreibst. Du scheinst sehr gut differenzieren zu können, was dir gut tut und was nicht. So wie die Psychotherapie, die du eine Zeit lang gemacht hast und dich dann dagegen entschieden hast und einen anderen Weg gegangen bist.
Aber ich denke, dass egal, wie man sich in deiner Situation entscheidet, dass man nie eine wirklich gute Lösung finden kann. Das mit deiner Schwester und deinen Gedanken und Gefühlen zu ihr, das bewegt mich sehr. Und ich kann verstehen, dass du der Verzweiflung Nahe bist, wenn du an sie und eure Situation denkst. Aber wenn du die Ausbildung schaffen solltest und einen Arbeitsplatz bekommst, vielleicht kannst du dann das machen, was dir mit euch vorschwebt?!
Ich finde du hast eine sehr gute Art zu schreiben und einen tollen Wortschatz. Passt denke ich sehr gut zu deinem Beruf. Dein Problem ist denke ich, dass du auf sehr wackligen psychischen Beinen stehst. Bei mir und meiner Ausbildung war das ähnlich. Aber ich habe so meine Beschäftigungsmöglichkeiten gefunden außerhalb der Ausbildungszeit, die mich von den Schwierigkeiten abgelenkt haben und mir ein gutes Lebensgefühl und Ausgeglichenheit gegeben haben. Ohne diese andere Zeit hätte ich es denke ich niemals geschafft, obwohl meine Noten gut bis sehr gut waren. Deshalb ist mein Rat dich nicht zu sehr auf die Erfolge und Misserfolge zu konzentrieren, weil die hinterlassen sowieso ihre Spuren, sondern dass du dir am besten verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten suchst, die dich anders beschäftigen und die mit etwas anderem zu tun haben, wie das, was sowieso schon schwer genug ist.
Lese ein Buch, male ein Bild oder puzzle, geh spazieren, such dir ein stilles Örtchen, fang an zu träumen, mache Sport, koch dir was leckeres, trinke Wein, sing ein paar Lieder, spiel ein Spiel, schreibe eine Geschichte, pflück dir einen Blumenstrauß, schaue eine interessante Doku, bastle, Pflege deine Erinnerungen...
Ich zum Beispiel hatte es sehr schwer in meinem Bett gehabt. Inzwischen ist das meine beste Zeit. Und das ist denke ich wichtig bei meiner Krankheit. Es gibt viele Möglichkeiten und du hast bestimmt deine eigenen Ideen und Veranlagungen. Aber ich sehe immer wieder, dass bei psychischen Problemen oft ein Fixpunkt auf der Sache liegt und man kaum eine Möglichkeit sieht auszuweichen. Aber der menschliche Geist ist für mehr da, wie nur sich damit zu beschäftigen, wie das Problem anzupacken ist. Und wenn man andere Dinge erlebt, dann ist es meine Erfahrung, dass man anders fühlen kann. Und das hilft bei Problemen sehr, weil die meist negative Gefühle verursachen. Und die kommen denke ich bei dir ziemlich schnell und stark.
Wenn ich in deine Zukunft blicke, dann sehe ich in dir einen guten Mensch und gar eine gute Mutter. Weil du dich sorgen wirst und Durchhaltevermögen hast. Wenn du noch besser gesunde Dinge in die Realität bringen kannst und nicht alles versuchst mit Vernunft zu lösen, dann bin ich mir sicher, dass du mal eine schöne Familie haben kannst.
Das siehst du bestimmt aus deiner jetzigen Sicht nicht. Aber das liegt auch sehr daran, dass auch deine Mitstreiter für soetwas keinen Blick haben und man nicht weiß, auf was es ankommt. Aber du bist sehr Gefühlsbetont und das ist sehr wichtig. Wenn du ein stabiles Leben hast, dann denke ich wird es dir sehr viel besser gehen. In unserer Gesellschaft mag man kritischdenkende Menschen nicht so sehr und mit einer unausgeglichenen Psyche ist das eine schwierige Eigenschaft. Aber wenn man Kinder hat und man die Entwicklung im Auge behalten tut, dann brauch man das. Weil ein Kind entwickelt sich immer weiter und brauch Veränderung. Ich denke, dass deshalb dein Beruf auch gut für dich ist. Weil man nicht einfach nur eine gelernte Strategie anwenden kann, sondern man auch auf die Reaktionen und Lernerfolge und Probleme schauen muss, um richtig reagieren zu können.
Deshalb denke ich fällt dir die Ausbildung besonders schwer, weil es fast nur darum geht alles einfach aufzunehmen und wiedergeben zu können ohne einen Bezug zur Realität zu haben.
Aber ich bin mir sicher, dass du mit deiner Veranlagung und deiner Berufserfahrung eine gute Entwicklung machen wirst und das Erlernte zu einer Fähigkeit umwandeln wirst.
Weil du kommst aus einer sehr schwierigen Vergangenheit und stehst trotzdem so, wie du es erzählst gut da in meinen Augen. Andere sind einfach, wie sie sind und das reicht. Das ist bei dir denke ich anders. Da gehen manche Dinge eben gut und andere nicht so gut.
Und das Problem ist denke ich in erster Linie das, dass sich bei dir Schwierigkeiten sehr schnell sehr negativ auswirken. Deshalb hoffe ich, dass mein Rat bei dir gut ankommt einen Ausgleich zu finden. Ich denke du bist sowieso mehr die Einzelgängerin?
Jetzt bin ich gespannt auf deine Kritik, weil ich mich würde schon interessieren, was du zu meinen Gedanken denkst.
lg
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
kennt ihr das Gefühl? Ihr wart euer Leben lang unglaublich stark und kommt dann zu einem Punkt an dem ihr euch einfach nur noch Frieden wünscht? Und, dass das Leiden endlich aufhört?
nein, eigentlich nicht und im Vergleich zu meinem Leben ist das der meisten ein Ponyhof. Alle Erfahrungen dabei bei mir oder mir nahen Angehörigen wie Eltern oder Kindern:
Selbstmord, "normalen" Sterbefällen, Alkoholismus, psychische Störungen und heftige Erkrankungen (bipolar etc..), Drogensucht. Psychiatrieaufenthalten, Transgendererfahrungen, Mobbing....
 
G

Gelöscht 72699

Gast
Hallo U.,

ich kenne deine Probleme ein bisschen, auch wenn ich es nicht so schwer hatte wie du.
Ich hatte zwar nie Selbstmordgedanken, aber das ist eines der wenigen Dinge, die mir erspart blieben. Ich habe die selbe Krankheit, wie deine Mutter, aber ich hab mich eigentlich nie daneben benommen. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwierig deine Gedanken und Gefühle sein können, wenn du falsch behandelt wirst.
Ich finde, dass du dich fabelhaft schlägst, so wie du das beschreibst. Du scheinst sehr gut differenzieren zu können, was dir gut tut und was nicht. So wie die Psychotherapie, die du eine Zeit lang gemacht hast und dich dann dagegen entschieden hast und einen anderen Weg gegangen bist.
Aber ich denke, dass egal, wie man sich in deiner Situation entscheidet, dass man nie eine wirklich gute Lösung finden kann. Das mit deiner Schwester und deinen Gedanken und Gefühlen zu ihr, das bewegt mich sehr. Und ich kann verstehen, dass du der Verzweiflung Nahe bist, wenn du an sie und eure Situation denkst. Aber wenn du die Ausbildung schaffen solltest und einen Arbeitsplatz bekommst, vielleicht kannst du dann das machen, was dir mit euch vorschwebt?!
Ich finde du hast eine sehr gute Art zu schreiben und einen tollen Wortschatz. Passt denke ich sehr gut zu deinem Beruf. Dein Problem ist denke ich, dass du auf sehr wackligen psychischen Beinen stehst. Bei mir und meiner Ausbildung war das ähnlich. Aber ich habe so meine Beschäftigungsmöglichkeiten gefunden außerhalb der Ausbildungszeit, die mich von den Schwierigkeiten abgelenkt haben und mir ein gutes Lebensgefühl und Ausgeglichenheit gegeben haben. Ohne diese andere Zeit hätte ich es denke ich niemals geschafft, obwohl meine Noten gut bis sehr gut waren. Deshalb ist mein Rat dich nicht zu sehr auf die Erfolge und Misserfolge zu konzentrieren, weil die hinterlassen sowieso ihre Spuren, sondern dass du dir am besten verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten suchst, die dich anders beschäftigen und die mit etwas anderem zu tun haben, wie das, was sowieso schon schwer genug ist.
Lese ein Buch, male ein Bild oder puzzle, geh spazieren, such dir ein stilles Örtchen, fang an zu träumen, mache Sport, koch dir was leckeres, trinke Wein, sing ein paar Lieder, spiel ein Spiel, schreibe eine Geschichte, pflück dir einen Blumenstrauß, schaue eine interessante Doku, bastle, Pflege deine Erinnerungen...
Ich zum Beispiel hatte es sehr schwer in meinem Bett gehabt. Inzwischen ist das meine beste Zeit. Und das ist denke ich wichtig bei meiner Krankheit. Es gibt viele Möglichkeiten und du hast bestimmt deine eigenen Ideen und Veranlagungen. Aber ich sehe immer wieder, dass bei psychischen Problemen oft ein Fixpunkt auf der Sache liegt und man kaum eine Möglichkeit sieht auszuweichen. Aber der menschliche Geist ist für mehr da, wie nur sich damit zu beschäftigen, wie das Problem anzupacken ist. Und wenn man andere Dinge erlebt, dann ist es meine Erfahrung, dass man anders fühlen kann. Und das hilft bei Problemen sehr, weil die meist negative Gefühle verursachen. Und die kommen denke ich bei dir ziemlich schnell und stark.
Wenn ich in deine Zukunft blicke, dann sehe ich in dir einen guten Mensch und gar eine gute Mutter. Weil du dich sorgen wirst und Durchhaltevermögen hast. Wenn du noch besser gesunde Dinge in die Realität bringen kannst und nicht alles versuchst mit Vernunft zu lösen, dann bin ich mir sicher, dass du mal eine schöne Familie haben kannst.
Das siehst du bestimmt aus deiner jetzigen Sicht nicht. Aber das liegt auch sehr daran, dass auch deine Mitstreiter für soetwas keinen Blick haben und man nicht weiß, auf was es ankommt. Aber du bist sehr Gefühlsbetont und das ist sehr wichtig. Wenn du ein stabiles Leben hast, dann denke ich wird es dir sehr viel besser gehen. In unserer Gesellschaft mag man kritischdenkende Menschen nicht so sehr und mit einer unausgeglichenen Psyche ist das eine schwierige Eigenschaft. Aber wenn man Kinder hat und man die Entwicklung im Auge behalten tut, dann brauch man das. Weil ein Kind entwickelt sich immer weiter und brauch Veränderung. Ich denke, dass deshalb dein Beruf auch gut für dich ist. Weil man nicht einfach nur eine gelernte Strategie anwenden kann, sondern man auch auf die Reaktionen und Lernerfolge und Probleme schauen muss, um richtig reagieren zu können.
Deshalb denke ich fällt dir die Ausbildung besonders schwer, weil es fast nur darum geht alles einfach aufzunehmen und wiedergeben zu können ohne einen Bezug zur Realität zu haben.
Aber ich bin mir sicher, dass du mit deiner Veranlagung und deiner Berufserfahrung eine gute Entwicklung machen wirst und das Erlernte zu einer Fähigkeit umwandeln wirst.
Weil du kommst aus einer sehr schwierigen Vergangenheit und stehst trotzdem so, wie du es erzählst gut da in meinen Augen. Andere sind einfach, wie sie sind und das reicht. Das ist bei dir denke ich anders. Da gehen manche Dinge eben gut und andere nicht so gut.
Und das Problem ist denke ich in erster Linie das, dass sich bei dir Schwierigkeiten sehr schnell sehr negativ auswirken. Deshalb hoffe ich, dass mein Rat bei dir gut ankommt einen Ausgleich zu finden. Ich denke du bist sowieso mehr die Einzelgängerin?
Jetzt bin ich gespannt auf deine Kritik, weil ich mich würde schon interessieren, was du zu meinen Gedanken denkst.
lg
Hi,
also erst mal vielen dank für deine zahlreichen und tollen Worte. Tatsächlich bin ich ein Mann und dementsprechend werde ich höchstwahrscheinlich keine gute Mutter :D. Ich habe aber deinen Kommentar einfach auf mich abgewandelt und es tut gut auch mal zu lesen, dass man für seinen Job geeignet ist.

Die Idee mit der inneren Ablenkung ist mir eben tatsächlich auch schon gekommen. Vielleicht kannst du meine Entscheidung nachvollziehen, denn ich habe mich für ein Medien Detox entschieden. Ich konsumiere zu viele Youtubevideos und Pornos und das lenkt mich von den Dingen im Leben ab die mich vorran bringen.

Ich habe es tatsächlich schon häufiger mit Hobbys versucht. Bücher schreiben oder lesen, Gitarre spielen oder Videos auch mal selbst aufnehmen. Auch gewandert bin ich oft aber durch Corona hatte ich eine prima Ausrede um damit aufzuhören. Ich habe früher auch viel Sport gemacht und war regelmäßig joggen.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz warum die Tatsache, dass ich später eine gute Mutter (Vater!) werden könnte mir bei meinem jetzigen Problem hilft aber ich ich verstehe worauf du hinaus möchtest. Im Moment ist aber nix in der Richtung geplant :).

Ich mag deine Kritik. Sie ist wertschätzend und hilfreich gleichermaßen.
Vielen Dank dafür.
 
G

Gelöscht 72699

Gast
nein, eigentlich nicht und im Vergleich zu meinem Leben ist das der meisten ein Ponyhof. Alle Erfahrungen dabei bei mir oder mir nahen Angehörigen wie Eltern oder Kindern:
Selbstmord, "normalen" Sterbefällen, Alkoholismus, psychische Störungen und heftige Erkrankungen (bipolar etc..), Drogensucht. Psychiatrieaufenthalten, Transgendererfahrungen, Mobbing....
Verstehe. Tut mir leid, dass dein Leben auch nicht einfach war oder ist. Woher schöpfst du deine Kraft um damit umzugehen?
 

trigital

Aktives Mitglied
Komisch. Ich hab gar nicht darüber nachgedacht, dass du ein Mann sein könntest. Aber mir macht das nichts. Dir anscheinend auch nichts!!!
Das mit dem Vater finde ich sehr wichtig. Ich bemängele oft bei uns Menschen, dass wir zu wenig an die Zukunft denken und dazu gehört das Vater sein finde ich sehr wohl dazu!
Ein Mann mit Durchhaltevermögen ist sehr wichtig. Und dass man durch die Scheiße gegangen ist und trotzdem noch steht. Jetzt kann ich mich mich mit dir mehr identifizieren!!!
Bei mir war/ist es ähnlich. So richtig hört die Kacke ja nie auf!
Aber es ist echt gut, wenn man weiß, dass man es kann!
Und wenn man die Schwierigkeiten des Lebens und des Menschseins kennt, dann kann man in der Not immer für sein Kind oder andere Menschen da sein. Weil man weiß, dass man genug davon durchgestanden hat.
Ich bin echt froh, dass du bei meinem Beitrag gute Gedanken haben konntest und nicht so viel Negatives darin gesehen hast. War mir wichtig!
Ich spiele übrigens auch Gitarre. Eigentlich jeden Tag. Irgendwann habe ich seltsamer Weise Lust auf Bass bekommen. Konnte mir aber keinen leisten. Da habe ich Bass auf der Gitarre gespielt und mir eine coole Technik angewöhnt. Lieder die mir gefallen auf einer Saite zu begleiten. Ist eine Mischung aus Gitarre und Leadgitarre. Ist auch eine echt gute Beschäftigungstherapie. Eigentlich vergeht zur Zeit kein Tag ohne dieses Spiel! Probier es doch auch mal aus!
Oder bist du zu gut für diese simple Technik?
Ich finde die Sache mit dem Vater sein deshalb wichtig, weil du hattest mal einen Vater und weißt, was es bedeutet einen schlechten Vater gehabt zu haben glaube ich. Wäre doch gut, wenn du in dir das Gegenteil sehen könntest? Außerdem ist eine Zukunftsperspektive für die Psyche eine sehr wichtige Sache. Das ist meine Erfahrung! Und vielleicht tut es dir gut als Motivation, wenn du dir vorstellst, dass deine Kinder mal zu dir aufsehen können... nicht so, wie in deiner Vergangenheit!
Aber diese ...filmchen... haben mich auch lange Zeit getröstet!
lg
 

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