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mag heim

W

werbinichüberhaupt

Gast
also an jungfrau salome:

Ich verdiene momentan rein gar nichts. Ich besitze auch nichts um etwas abzahlen zu könne. Ich würde die Schulden ja sehr sehr gerne zurückzahlen, hätte auch schon auf die erste Meldung betreffend der Ratenzahlung reagiert, allerdings war ich da noch in der Schule und hatte nichts in Aussicht wo ich arbeiten könnte um wenigstns 50 Euro im Monat bezahlen zu können. Ich wohne sehr abgelegen und mein Führerschein ist ja nun weg, daher schwierig etwas zu finden. Ich hätte und könnte auch jetzt noch bei meinem Vater arbeiten, aber das kann ich nicht bzw. ich will es einfach nicht, ich würde vorher eher sterben. Darum ist es ja auch überhaupt soweit gekommen. Wahrscheinlich hätte er mir auch die 3500 Euro geliehen die anfangs als einmalige Zahlung angeboten wurden statt 5000, aber ich kann und will die Hilfe meinen Eltern nicht annehmen. Sie haben mich im Stich gelassen als ich sie am meisten gebraucht hätte und das werde ich ihnen nie verzeihen, darum will ich mit ihnen auch nichts mehr zu tun haben. Das soll jetzt nicht auf diese Situation zutreffen, sondern ich werde es nie vergessen, als meine Mutter, die letzte die mit mir noch in der alten Wohnung war, mit ihren Verwandten abgefahren ist. Ich bin alleine auf der Treppe gesessen im Treppenhaus. Die Haustüre halboffen/halbzu. Ich war 13 Jahre alt. Keiner war mehr da, Die Wohnungstüre abgeschlossen. Meine Geschwister weg, ohne was zu sagen wohin, mein Vater hätte beinahe das gleiche getan, wenn ich an dem Abend nicht so schlecht geschlafen hätte als er ausgezogen ist, hätte ich es nicht mal mitbekommen, dass er weg ist. Ich konnte an dem Tag einfach nicht schlafen. Ich bin vorgegangen. Hab irgendein Gebrabbel von "Papa geht weg" mitbekommen, sofort nach unten gestürmt und da war er schon im Auto und ist losgefahren. Ohne was zu sagen wohin. Naja das ging mir da auf Treppe dann eben auch durch den Kopf, sogar meine Katze war weg. Ich hab keinen Menschen auf der Straße gesehen. Es war als ob mich einfach jeder verlassen hätte.Es war als wär ich gestorben. Genau dieses Bild, das ich da in Erinnerung habe geht mir tagtäglich durch den Kopf. Ich bin da gesessen und habe gewartet bis mein Vater kommt, er war typischerweise wieder einmal zu spät. Ich weis nicht wie lange, ob es 5 Minuten waren oder 5 Stunden spielt keine Rolle, für mich war es eine Ewigkeit. Genau dieses Bild werde ich nie vergessen. Darum will ich mit keinem aus meiner Familie mehr etwas zu tun haben. Sie sind alle abgehauen, Keiner hat gesagt wohin, keiner hat gesagt warum, einfach nur weg. Deswegen werde ich mit Sicherheit kein Gespräch suchen. Der Hass ist zu groß.
Ich würde ja am liebsten ausziehen weiter weg am besten in ne größere Stadt mit etwas größerer Arbeitsaussicht, denn hier geht einfach gar nichts.
Tja Hobbies... Mir fällt spontan überhaupt keines ein. Früher hätte ich hier das ganze Forum damit füllen können, Fußball, Badminton, Tisch-Tennis, Radfahren, Inline-Skaten, Skateboard fahren, Tennis, Schützenverein, ... Alles Dinge, die ich seit ich weggezogen bin von daheim nie wieder gemacht habe. Ausser in der Schulde, aber die ist ja nun auch zu Ende. Darum will auch hier weg, wohin wo ich mein eigenes Leben aufbauen kann. Das komisch ist, hier wären sogar mal Fußballer gesucht worden, doch ich will hier nichtm ich kann hier nicht, ich kann nichts in der Nähe meines Vaters machen. Ich bin wie gelähmt. Sobald er von der Arbeit nach Hause kommt renn ich in mein Zimmer und schließe ab. Programmieren etc würde mich schon interessieren auch wenn ich momentan nur noch am spielen bin und nebenher anderen helfe sich mit den grundlegendsten Dingen am PC überhaupt nicht auskennen. Ich habe mir eigtl. alles was ich weis PC betreffend selbst beigebracht durch langes ausprobieren. Ich würde allerdings darüber sehr gerne mehr wissen, mehr lernen, allerdings glaube ich bin ich einfach zu dumm dafür.

und an Werner:

MIt was soll ich denn deiner meinung dann anfangen?

Lg
 
Hallo werbinichüberhaupt,

schau mal hier: mag heim. Hier findest du was du suchst.
Hey du ichweißnichtwerichbin,

Das ist eine ganz schön krasse Geschichte. Deine Mutter hat dich verlassen. Wo ist sie denn hin? Weißt du warum sie weg ist? Hast du sie irgendwann mal zur Rede gestellt? Und hat sie deine Geschwister mitgenommen, nur dich nicht? Oder wie war das?

Ich weiß nicht, was da bei Euch daheim passiert ist damals, aber mir scheint, deinem Vater hat es gereicht. Es muss ein Vorfall zwischen ihm und deiner Mutter gewesen sein, woraufhin er dann mitten in der Nacht weg ist. Vielleicht ist er so "heimlich" weg, weil er euch Kinder da nicht mit reinziehen wollte?

Er hat dich da also abgeholt, als du mit 13 vor deiner alten Wohnungstür gewartet hast? Dann hast du bei ihm gelebt, ja? Er hat für dich gesorgt? Erzähl mal, es hilft bestimmt, wenn du dir das von der Seele schreibst.

Und wie alt bist du jetzt? Über 18?

Gruß,
Salome
 
W

werbinichüberhaupt

Gast
Naja ich sagmal so, jeder andere Mensch hätte gesehn, dass es auf Dauer so nicht mehr weitergehen kann mit meinen Eltern, daheim herrschte wochelnag nur noch Streit, sie haben sich gegenseitig geschlagen, Aggressionen und Gewalt wurden teilweise auch an uns ausgelassen. Es war klar, dass es irgendwann aus sein wird zwischen beiden. Doch ich bin ein Mensch der auf solchen Augen blind ist, der nur das sieht, was für ihn von Bedeutung ist. Es gab wahrscheinlich zu 90% nur Streit zuhause, aber wenn es mal ruhig war, dann war es schön, sehr schön sogar. Und an genau das erinnere ich mich, das andere war halt einfach so. Als mein Vate da fest ausgezogen ist, war er ja vorher schon 2 Wochen sowas nicht mehr daheim. Dennoch wusste ich nichts davon, dass er wirklich ausziehen wird. Er hat es ja auch nie konkret gesagt. Auch nicht wohin. Ich denke mal er hatte Angst einigen von uns in die Augen zu sehen und unsere Enttäuschung zu sehen, dennoch macht man so etwas nicht. Ich habe meinen vater früher sehr gemocht. Wenn ich in mein Fotoalbum blicke, ist das erste Bild wie ich mit meinen frühen Wochen in seinem Arm auf dem Sofa schlafe, auf der nächsten Seite ist ein genau identisches Bild, nur dass ich da schon 8 bin und er älter war, dennoch die gleiche Situation. Ich hätte ein Recht gehabt zu erfahren wohin er geht. Ich wusste ja dann auch nach einiger Zeit wo er hin war und hab ihn auch alle 14 Tage besucht, nur war er wenn ich dann mal da war (wie früher) nicht sehr oft da, da er immer unterwegs ist. Nicht unbedingt nur Arbeit. Mein Geschwister sind alle älter als ich. Sie wurden in meinen Augen allerdings richtig rausgeekelt von daheim. Jeder ist noch bevor er 18 war ausgezogen. Da mein Vater nicht mehr da war, war auch nicht mehr so viel Geld im Haus, meine Mutter war einfach immer nur Mutter, sont nichts, wobei es da bei 5 Kindern doch recht viel zu erledigen gibt. Das weis ich deshalb weil ich immmer versucht habe so gut wie möglich mitzuhelfen und es dennoch so viel war. Auf jeden Fall zahlt das Sozialamt keine Riesenwohnung für 2 Personen. Meine Mutter war deswegen gezwungen auszuziehen, wobei es ihr auch recht war, das habe ich gemerkt, sie wollte da weg, in Richtung zu ihrer Verwandschaft. Nur ich wollte da nicht hin, Weit weg von meinen Freunden hätte das bedeutet. Sie waren alles was ich hatte. Und ich wollte sie nicht aufgeben. Wobei ich ein Mensch bin der extremst schnell Freundschaften schließt. Aber ich wollte einfach nicht mit ihr mitziehen. Ich wollte nicht von meiner Schule weg. Sie hatte mich sogar noch gefragt ob sie sich denn keine Wohnung hier in der Nähe suchen soll, falls ich lieber bei ihr bleiben möchte aber nicht so weit weg will. Tja, es war ein Ultimatum für mich. Allerdings habe ich es ihr einfach angesehen, Sie kann hier nicht mehr ihr Leben auf die Beine stellen. Da wo sie jetzt wohnt ist sie auch schon wieder 2 mal umgezogen und hat nun auch wieder einen Freund der ganz nett ist. Ich habe sie eigentlich immer regelmäßig besucht. Allerdings nervt es mich manchmal einfach nur. Warum muss ich eine Stunde mit dem Zug fahren um meine mama zu sehen? Warum kann sie nicht einfach bei mir wohnen? Ich habe sie nun seit knapp 6 Monaten nicht mehr besucht. Ich mag einfach meine Ruhe haben. Ich brauche einfach nur Zeit. Zeit für mich alleine. Allerdings ist es hier bei meinem Vater auch unerträglich. Ich weis einfach nicht ob ich mich richtig entschieden habe zu wem ich gegangen bin. Bei meinem Vater war natürlich anfangs auch das "etwas mehr" verlockend. Er hat ja gearbeitet. Ich bekam zum ersten Mal in meinem Leben Taschengeld. Naja für enen Jungen mit 13 Jahren, der allgemein schon sehr selbstständig war ist so etwas einfach genial, dazu noch eine Arbeitsmöglichkeit um noch mehr Geld zu verdienen. Es war toll. Ich hatte ja mit 11-12 Jahren schon bei meinem Vater mitgeholfen und habe mit dem Geld bei meiner Mutter einen DVD Player gekauft. Ich war ja jetzt sozusagen der Mann im Haus, der dafür verantwortlich ist, dass Geld nach Hause kommt. Wenn ich an die Zeit denke, und an jetzt versteh ich mich einfach nicht. Oder wurde es mir auf Dauer zu viel? Ich weis noch, ich habe meine ganzen Ferien durchgearbeitet, von 7-8 Uhr morgens bis teilweise 9 Uhr abends und das von Montag bis Samstag. Ich bin nicht faul! Ich brauche nur eine Aufgabe. Eine Aufgabe, von der ich denke, dass ich sie gut machen kann. Und das habe ich auch. Ich habe eigentlich viel Lob von den ganzen Kunden bekommen. Ich bekomme generell viel Lob für Dinge die ich mache, allerdings nicht von denen, von denen ich es mir am meisten wünschen würde - meinen Eltern. Ich war ja früher in zahlreichen Vereinen. Ich habe mehrere Pokale gewonnen, viele mit 1. Platz oder aber auch mal 2. Platz. Aber es war nie, niemals, in keinem einzigen Spiel, in keiner einzigen Meisterschaft auch nur irgendeiner da, der es mitangesehen hätte. Ich denke wenn ein Fußballspiel z.B. an einem Samstag abend ist, dann sollte es auch für einen Elternteil zeitlich möglich sein so etwas auch nur ein einziges Mal anzusehen. Und ich habe mich sehr oft umgesehn, ob vielleicht nicht doch einer da ist. Doch dem war nie so. Derartige und ähnliche Situationen häuften sich. Warum bin ich allein, wenn eigtl jemand da sein müsste? Deswegen will ich jetzt einfach meine Ruhe von allen und allein gelassen bleiben. Denn wenn ich weis ich bin allein, ist es mir egal! Dann such ich nicht, ob nicht doch wer da ist, denn ich weis es ist niemand da. Ich würde auch sehr gerne, wenn ich eine eigene Wohnung habe wieder meinen alten Aktivitäten nachgehen. Aber weg von hier, weit weg. Wo mich niemand kennt, mein Leben neu aufbauen. Das Problem ist nur, ich weis nicht wie. So etwas kostet Geld und das habe ich nicht. Areiten kann ich, nur sparen geht nicht, da ich zum einen meine Schulden abzahlen muss und ich andererseits einfach zu spendabel bin, selbst wenn ich nichts habe, wäre ich noch bereit mein allerletztes Hab und Gut für jemanden hergeben, dem es schlechter ergeht als mir. Liegt vielleicht daran, dass es für mich nichts schöneres gab als Sankt Martin im Kindergarten. Allerdings wird sich das nie ändern. Wenn ich jemandem was gutes tun kann, geht es auch mir gut. Vielleicht geht es mir ja deswegen momentan so "schlecht", weil ich nichts mache(n kann)? Ich musste ja meine Sozialstunden in einem Pflegeheim ableisten mit psychisch kranken Menschen. Es war so ein tolles Gefühl derartige Menschen zum lächeln zu bringen. Ich habe mit ihnen viel unternommen. Es war wie eine Art Ersatzfamilie für mich. Wie Großeltern die ich nie hatte. Genauso hatte ich das Gefühl, dass sie mich aufgenommen haben. Wie einen Enkel den sie nicht haben. Es war toll. Ich hätte mir auch schon einmal überlegt da vielleicht arbeiten anzufangen. Allerdings kann ich für soetwas kein Geld verlangen. Denn wenn ich für so etwas Geld bekommen würde hätte ich ein schlechtes Gewissen. Darum suche ich eigentlich einen Beruf in dem man viel machen kann, zeigen kann, dass man was drauf hat, sich aber auch richtig "austoben" kann, viel Geld verdient, um dann hinterher anderen menschen was Gutes tun zu können. Ich hätte mir ja schon einen Tagesablauf vorgestellt, allerdings weis ich nicht wie ich ihn umsetzen könnte und wie ich alle Aktivitäten unterbringen kann, die ich gerne machen möchte, dafür sind die Tage einfach viel zu kurz. Ich würde gerne früh aufstehen so um 6, dann eine halbe Stunde bis Stunde laufen, frühstücken natürlich auch, um 8 in die Arbeit, um 18 uhr nach Hause. Eine halbe Stunde radfahren. Was kochen, etwas entspannen. Um 20 Uhr dann irgendetwas unternehmen, mit Freunden weggehen, oder ins Theater. Theater interessiert mich wahnsinnig, da ich gern jemand bin, der ich eigentlich nicht bin. Ich spiele gerne. Ausserdem ist mein Bedarf an derartigen Dingen hoch. Mir fällt gerade die richtige Bezichnung nicht ein. Theater, Musik, Kunst. Am Wochenende würde ich liebend gerne Klavierunterricht nehmen und vielleicht so Dinge machen wie die Leute in dem Pflegeheim zu besuchen.
Puh schon wieder so ein langer Text. Ich hör mal auf. Du hattest aber recht. Es tut gut so etwas einmal zu "sagen". Genau wie das Bild mit der Treppe. Es stört mich nun gar nicht mehr. Es ist mir egal. Ich habe (wieder) Hoffnung, dass der gewünschte Tagesablauf vielleicht doch nicht mehr so weit entfernt ist, mir fällt grad ein ich hab da Fußball miteinzuplanen ganz vergessen! Das einzige Problem momentan ist: Mit was fange ich an? Das wichtigste wäre mir eine eigene Wohnung und ein eigener Verdienst. Der erste Weg in mein eigenes Leben.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
und an Werner:

MIt was soll ich denn deiner meinung dann anfangen?
Hallo wbiü,
ich würde mit etwas anfangen, bei dem du eine recht hohe Motivation verspürst - eine Mischung aus Leidensdruck und Lust am Erfolg. Etwas, von dem du sagst: Wenn das sich verändert hat, macht das einen deutlichen Unterschied.

Sicher gibt es dann auch hier Tipps und Erfahrungen, die dich unterstützen. Versuchs mal, beschränke dich auf ein Thema bzw. ein Ziel und poste es (vielleicht auch unter einem eigenen Thread?)

Gruß, Werner
 
Hallo werbinichüberhaupt,

Jetzt kann ich dich schon besser verstehen, was du für ein Problem mit deinen Eltern hast. Eltern, dass sind ja in erster Linie Erwachsene, die wissen sollten, was sie tun. Sie sollen ihr Leben im Griff haben und ihren Kindern Stabilität vermitteln. Sie sollen das Beste für ihr Kind tun und es beschützen, es lieben, es loben und es optimal fördern, richtig? - Früher dachte ich mal, Erwachsene sind unfehlbar. Sie sind älter und darum klüger, weiser, lebenserfahrener, sie wissen, was richtig ist. Und ich hatte eine Riesenwut, wenn ein Erwachsener sich in meinen Augen falsch verhalten hat. Auf meinen Vater hatte ich Wut, weil er uns Kinder oft wegen Kleinigkeiten angeschrien oder geschlagen hat. Ich hab daraufhin aufgehört mit ihm zu reden bis ich 16 war, denn da hatte er sich wieder eingekriegt, war nur noch selten launisch. Ich fing wieder an mit ihm zu sprechen, weil ich noch immer auf der Suche nach seiner Anerkennung und Liebe war. Und es entstand ganz langsam wieder ein neues Vertrauen, weil ich es wollte, weil ich den Kontakt gesucht habe, anfing ihm wichtige Gedanken über mein Leben zu erzählen. Am Anfang wenig, denn ich hatte noch wenig Vertrauen, inzwischen viel. Auch er begann wieder zu reden, nicht viel, aber er wollte mir gern helfen.

Ich weiß jetzt: er hatte damals arge Probleme auf Arbeit, wurde gemobbt, und daheim warten drei Kinder, die Hunger hatten. Aufhören dort konnte er nicht. Er war überfordert, hat wie die meisten Männer nicht darüber reden können und seinen Frust daheim abgelassen. Daraufhin hatte er unser Vertrauen verloren, was ihn noch mehr fertig machte, wodurch er noch aggressiver wurde. Eine Negativspirale.

Heute bin ich 26 und bin damit "erwachsen". Aber so perfekt in meinen Entscheidungen bin ich nicht, wie ich es damals von den Erwachsenen gefordert hatte. Ich mache Fehler, und wenn ich mal Kinder habe, werden die sicher nicht zufrieden mit mir sein. Erwachsene machen auch Fehler und übersehen Bedürfnisse ihrer Kinder, weil sie von ihren Problemen überrannt werden. Wie deine Eltern. Ihre Ehe ging den Bach runter, sie haben sich nicht mehr verstanden. Vielleicht hätten sie sich eher getrennt, wenn es keine hungrigen Kinder gegeben hätte? Aber du sagst selbst: 90% Streit. Das ist Dauerstreß für alle! Für deine Mutter, deinen Vater und alle Kinder, die das miterleben müssen. Zu Hause muss man sich wohl fühlen, muss man entspannen können, neue Energie für die Welt da draußen aufladen. Dein Vater hat nach langem Zögern eine richtige Entscheidung getroffen: den Streit und damit den Streß beenden. Dein "schönes Heim" gab es so nie. Mach dir deutlich wie es wirklich war.

Dein Vater hat dich als Kind geliebt, du siehst es auf den Bildern von früher. Er hat dich zu sich geholt, hat dir gegeben, was er geben konnte (in emotionalen Dingen sind Väter nun mal oft nicht so einfühlsam wie Mütter). Und er liebt dich sicherlich immernoch, sonst würde er dich vor die Tür setzen. Schau mal, was du dir alles erlauben kannst: du kannst deinen Tag vertrödeln, dich in deinem Zimmer einmauern, ihm aus dem Weg gehen, und du darfst ihn sogar hassen, und trotzdem darfst du bleiben. Glaub nicht, dass er deine Abneigung nicht spürt, glaub nicht, dass ihm das nicht weh tut.

Einem Kind kann man natürlich viel einfacher sagen, dass man es liebt: einfach auf den Arm nehmen. Einem Jugendlichen und gerade erwachsen gewordenem Sohn, der seinen Vater sogar hasst, dem kann man es nicht so zeigen. Er liebt dich und zeigt das, indem er dir versucht zu helfen. Er will mit dir reden, damit es beruflich bei dir weiter geht. Er versucht es mit reden, aber es hilft nichts. Er versucht es mit Drohen, aber auch das hilft nicht. Er weiß sich sicher keinen Rat mehr. Du redest ja auch nicht mit ihm.

Er hat ne Menge Fehler gemacht, aber grundsätzlich ist er für dich. Niemand, der Kinder kriegt, weiß wie man sie am Besten erzieht. Und niemand sagt einem: Du sollst dein Kind loben. Diesen Punkt hat er schlicht vergessen. Keiner ist unfehlbar!

Wegen deinem Job: wenn du noch keinen Plan hast, was du machen willst, wäre da nicht ein freiwilliges soziales Jahr das Richtige? Da kannst du bischen Geld kriegen, dich orientieren und auch Anerkennung für deine Arbeit bekommen. Den Schuldenberg solltest du kurz mal außer Acht lassen für diese Entscheidung. Wenn du weißt, was du willst, kannst du dafür nach einer Lösung suchen.

Gruß,
Salome
 
W

werbinichüberhaupt

Gast
@ Werner:

Das wichtigste momentan ist wohl ein eigenes Einkommen, eine Arbeit. Das ist vorerst das wichtigste für mich, um mir somit meine eigene Wohnung finanzieren zu können. Ich brauche nicht viel. Ich komme bzw. bin momentan auch immer schon mit wenig Geld klar gekommen. Ich wohne hier nur in einem Ort, in dem es für mich keine Arbeit gibt. Ein kleines Kaff einfach. Bis zur nächst "größeren" Stadt sind es doch so an die 20 km. Und dort sind die Arbeitsaussichten auch nicht gerade viel größer und es gibt da auch noch ein Problem dort hinzugelangen. Fahrrad hab ich keines mehr. Und zu Fuß bin ich die Strecke schon einmal heimgegangen von der Schule, da der Bus einfach nicht gekommen ist, was des öfteren passiert... Da habe ich 3 Stunden heimgebraucht und war hinterher völlig fertig und bin nur noch in mein Bett gefallen, da es ständig bergauf-bergab geht. Darum wollte ich hier wegziehen. Ich werde diese Woche aber noch mit meiner Alkoholberaterin reden, weis jetzt nicht wie ich die Dame sonst nennen soll, ich bin zwar nicht Alkoholiker, aber ich musste da 3 Stunden hin laut Gerichtsbeschluss. Die hatte nämlich zu mir gemeint, ich könne jederzeit zu ihr kommen und sie um Rat fragen. Die kennt sich auch etwas mit den ganzen Gesetzen aus, wo man Zuschüsse für was bekommt und und und... Ich wollte eigentlich ja schon eher zu ihr, aber habe mich nicht so richtig getraut, da ich wahrscheinlich auch noch nicht so recht wusste was ich überhaupt will. Mal sehen was da dann rauskommt.

@jungfrau salome:

Puh...da ist was wahres dran... "Früher dachte ich mal, Erwachsene sind unfehlbar. Sie sind älter und darum klüger, weiser, lebenserfahrener, sie wissen, was richtig ist." Das könnte aus meinem Munde kommen. Genau das gleiche dachte ich auch. Ich weis gar nicht so Recht was ich auf deinen Beitrag antworten soll. Es ist eine völlig neue Betrachtungsweise, die ich bisher so noch nie gesehen habe. Wenn ich eines weis, dann ist es das, dass er mich niemals vor die Türe setzen würde, egal was ich auch anstellen mag. Aber ich brauche Abstand, einfach nur mal eine Zeit für mich alleine. Über das soziale Jahr weis ich gar nichts. Darüber muss ich mich nachher gleich mal informieren und eventuell auch mit der Beraterin da reden.


Danke für eure Antworten. Ihr habt mir eine Menge geholfen. Ich habe vor kurzem einen Film gesehen. In dem hies es mal: "Ich kann dir nur die Tür zeigen, durchgehen musst du selber." Ich denke, es ist an der Zeit selbst aktiv zu werden. Ich bin gespannt auf das Gespräch mit meiner Beraterin.

Lg
 
Hey du, werbinichüberhaupt,

Ich find deinen Entschluss was zu ändern prima! Ich bin auch gerade dabei mein Leben neu zuordnen. Der Frühling wirds bingen, wird dir und mir neue Energie geben. Heute hab ich mir einen Plan gemacht, was ich alles in meine Bewerbung reinpacken kann. Einen Plan machen ist immer gut. :)

Wenn du ausziehst, dann rede vorher mit deinem Vater darüber. Oder schreib ihm einen Brief, dass du dein Leben selbst in die Hand nimmst und du dir dafür seine Unterstützung oder Zustimmung wünschen würdest. Weißt du, damit du ihn nicht auch einfach so "verlässt". Das würde ihn treffen, er hat ja genau wie du die Hälfte seiner Familie verloren und als Erwachsener fühlt man sich auch alleine. Ich weiß nicht, ob er eine neue Frau mal kennengelernt hat oder ob er noch jemand anderen zu versorgen hat, aber wenn er dann niemanden mehr hat, wird es für ihn sehr schwer. Wenn man älter ist und nur für sich selbst Geld verdient, dann kann sich das sinnlos anfühlen. Aber wenn er weiß, dir gehts gut, du magst ihn noch und ab und an lässt du was von dir hören - oder noch besser, besprichst deine Probleme mit ihm, dann hat er einen Sinn.

Schreib mal, wie lief es bei deiner Beraterin?

Salome
 
W

werbinichüberhaupt

Gast
Hoi,

Also mein Vater hat schon länger wieder eine neue Freundin, ebenso wie meine Mutter einen Freund hat. Die sind eigentlich auch ganz un Ordnung. Jeder spinnt halt auf seine Art und Weise. ^^ Naja zu der Beraterin muss ich erst noch, muss mit der Freundin meines Vaters abklären wann die Zeit hat, weil die muss da auch wo in der Nähe hin und kann mich deshalb mitnehmen, deswegen muss ich da noch schauen wann die zeit hat und die Beraterin.

Lg
 
G

Gast

Gast
Hallo,

Kann mir jemand weiterhelfen? Ich will einfach nur heim. Das Problem ist, es existiert nicht mehr. Ich/wir mussten wegziehen weil meine Geschwister alle ausgezogen sind und die Wohnung zu groß war für 2 Personen. Meine Mutter ist dann gleich ganz woanders weiter weg gezogen und ich bin zu meinem "vater". Der einzige Grund dafür war, weil ich nicht von meinen Freunden wegwollte. Allerdings war es doch recht weit, sodass ich diejenigen in meinem Umfeld verloren habe. Jedoch war ich noch auf der gleichen Schule. Ich bin ganz wirr im Kopf mir gehen tausend Dinge umher, also verzeiht meine eventuell zusammenhangslosen Absätze. Ich werde 21 habe mein Abitur absolviert. Doch ich gammel momentan einfach nur noch rum. Ich kenne mich so gar nicht. Früher hätte es nie einen Moment gegeben in dem ich nicht gewusst hätte was ich machen könnte. Doch jetzt sitze ich 24 Std. am Tag vorm PC, bzw. meist 20-30 dann etwas Schlaf und das gleich Prozedere wieder. Doch es macht mir keinen Spaß. Ich brauch nur Ablenkung, dass ich nicht wieder an daheim denke. Wenn ich da mal bis spät in die Nacht auf war, wars mit Freunden aufm Fußballplatz. Das Problem ist, ich will einfach wieder nach Hause, zu meinen Geschwistern, zu meinen Eltern, wie sie einmal waren. Ich halte es einfach nicht aus, so wie es momentan ist. Wenigstns trinke ich nun keinen Alkohol mehr, allerdings ist Internet vergleichsweise ja das gleiche. Aber wenigstns lenkt es ab. Doch was bringt die Ablenkung? Rein gar nichts, es ändert nichts an der Tatsache. Ich realisiere es einfach nicht, dass ich da nie wieder zurück kann. Ich realisiere bald gar nichs mehr. Ich wache morgens auf und seh mich um, denke mir, wo bin ich? Ich weis zwar wo ich bin, aber es fällt mir schwer anzuerkennen das es wirklich auch so ist. Wenn ich in den Spiegel sehe, denke ich mir nur wer das ist. Seit einem halben Jahr mach ich nun schon nichts. Führerschein weg (Alkohol). Arbeit - keine Ahnung. Ich weis nicht was mich intressiert, da eh alles falsch ist was ich mache mag ich auch nichts mehr machen. Ich will nur heim. Das lächerliche ist ja, dass ich mir hier ernsthaft erhoffe, dass mir jemand eine Möglichkeit bietet wieder nach Hause zu kommen. Kann mir da jemand weiterhelfen? :(

Hi das klingt wirklich nicht schön :-( Was ist mit Sport? oder Beratungsstellen? joggen, schwimmen irgendwas was DIr Spass macht um es zu kompensieren, Gespräche mit Deiner Familie suchen- wer ist Dein Ansprech Partner?
Was machst Du gerne? Versuche Dir was gutes zu tun.

Alles Gute
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Das mit der Beratung klingt für mich gut - und dort dann auch die Themen ansprechen, die eine wirkliche Veränderung in deinem Leben bewirken ... und dann die Konsequenzen ziehen (und z.B. in die Stadt ziehen).

Alles Gute!
Werner
 

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