Diese Angst kann ich auch gut verstehen. Die Angst vor Liebesentzug bei z.B. unterschiedlichen Ansichten, Hobbys etc. Wenn ich frueher ungluecklich verliebt war, habe ich versucht, es meiner Angebeteten so Recht wie möglich zu machen... habe ihr nach dem Mund geredet und solche Sachen. Kein angenehmer Zustand. Ist es diese Art von Selbstverleugnung, die Du fuerchtest?
Hm, nein, da sind wir wieder verschieden. Wir werden verschiedene Voraussetzungen haben.
Ich hole jetzt vielleicht etwas weit aus, aber meine Geschichte beruht auf einer Mutter, die ihre Kinder nicht erwachsen werden lassen wollte. Ich war der Nachzügler, entsprechend hat sie an mir besonders festgehalten.
So ist mein Verhältnis zu Frauen von meiner Geschichte geprägt. Ich habe kein Problem im Umgang mit Frauen, es sei denn, es wird nahe, dann wird mir unheimlich, weil ich mich sehr leicht eingeengt fühle. Gleichzeitig bin ich auf solche engen Beziehungen fixiert. Ich suche sie, und laufe Gefahr, in ihnen unterzugehen, wenn ich sie habe.
Trennungen waren einmal unvorstellbar für mich. Für mich war so eine Beziehung sicher, ich hatte keine Angst, sie jemals zu verlieren. Nur, wenn es denn einmal zur Trennung kam, bin ich aus dem Gleichgewicht geraten, weil es mir unbekannt war, unvorstellbar halt.
Und "etwas von mir zeigen" ist mir auch immer schwer gefallen. Ich vermute, dass meine Befreiung aus diesem Verhältnis etwas schiefgelaufen ist. Anstatt mich tatsächlich aus der Beziehung zu lösen, bin ich jahrelang ausgewichen, habe mich undurchschaubar gemacht, um so notdürftig meine Unabhängigkeit bewahren zu können.
Das war jetzt etwas knapp und theoretisch. So ungefähr erkläre ich mir den Ursprung meines Umgangs mit Frauen. Halt alles erlernte Umgangsformen und Taktiken. So viele Erfahrungen macht man im Leben nicht, da spielt jede ihre Rolle.
Günter
