kaela
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Dieser Thread ist für alle Jungen, Männer und für alle Menschen, die sich als eher männlich empfinden, gedacht, die hier schreiben wollen, wie sie sich vor allem in der Kindheit und Jugend, aber auch später als Erwachsene gefühlt haben, wenn sie ausgelacht, kritisiert, verhöhnt, körperlich attackiert wurden, weil sie sich in bestimmten Situationen verletzlich gezeigt haben. Weiteres dazu am Ende dieses Posts.
Meiner Ansicht nach gibt es auf diesem Planeten kaum etwas, das für die Gesellschaften langfristig zerstörerischer ist als die Unterdrückung von Trauer, Angst und Unsicherheit bei Jungen und Männern. Die Mehrheit der Männer darf sich immer noch nicht verletzlich zeigen. In sehr vielen Familien müssen Jungen und Männer immer noch „echte Kerle“ sein, wenn sie von anderen Menschen respektiert werden wollen. Es geht dabei um Oben und Unten, um Macht- und Prestigehierarchien. „Männlich“ oder „stark“ sein heißt wahlweise „auf keinen Fall weiblich sein“, „immer die Kontrolle über die eigenen Gefühle und das eigene Leben behalten“, „alles können“, „mächtiger oder besser als andere sein“, oft auch „Kontrolle über Frauen und Kinder haben“. Trauer, Tränen, Sehnsucht nach Nähe zu den Vätern, Sehnsucht nach Trost, Angst, Unsicherheit, Verzweiflung, Einsamkeit, Schmerz, Misserfolge und psychische Krankheiten oder Behinderungen etc. dürfen nicht sein, dürfen nicht gezeigt werden. Jungen und Männer werden gemaßregelt, kritisiert, gemobbt, gedemütigt, ausgeschlossen, körperlich attackiert, wenn sie ganz normale Gefühle zeigen oder Misserfolge haben – was etwas völlig Natürliches ist. Oft werden auch Interessen oder Verhaltensweisen der Jungen, die als „weiblich“ gelten, kritisiert und unterdrückt. Sehr viele Jungen entscheiden sich aufgrund dessen, Machos, Mobber, autoritäre Väter und autoritäre Vorgesetzte zu werden, d. h. bauen eine imposante, mehr oder weniger aggressive Fassade auf, die mit dem eigentlichen Menschen dahinter nur noch wenig zu tun hat. Sie werden zum Machtmenschen und Täter, missachten oder unterdrücken selber mehr oder weniger stark alles „Weibliche“ und „Schwache“ – Mädchen, Frauen, Homosexuelle, queere Personen und Jungs und Männer, die Verletzlichkeit zeigen und viele andere Personen, die sie als schwach oder anders empfinden. D. h. sie projizieren ihre Schwäche auf andere Menschen. Oder sie werden infolge der Unterdrückung und Lieblosigkeit psychisch sehr krank bzw. flüchten in Süchte, oft aufgrund der Kälte ihrer Macho-Väter oder narzisstischen Mütter. Meiner Ansicht nach haben patriarchale Strukturen viel mit Narzissmus zu tun, aber das ist ein anderes Thema und würde hier zu weit führen. Selbstverständlich gibt es auch kalte, herrschsüchtige Frauen, Mädchen und vermutlich auch queere Personen, die die Gefühle von Jungen und Männern unterdrücken. Diese Menschen sind ebenfalls Teil der patriarchalen Strukturen, aus der unsere Gesellschaft ursprünglich stammt.
Mit anderen Worten: Die Welt ist voll aufgeblähter Männer, die in hierarchischen Familien oder sogar hierarchischen Gesellschaften aufgewachsen sind und keinen Kontakt mehr zu ihren Gefühlen von Schwäche und Hilflosigkeit haben. Die bösartigsten werden Mörder und Massenmörder. Einer von ihnen (samt Gleichgesinnten und Entourage) sitzt gerade im Kreml, betreibt einen Männlichkeits- und Personenkult, denkt politisch und militärisch nur in Kategorien von Sieg oder Niederlage, lässt Zigtausende unschuldiger Menschen abschlachten und stürzt die ganze Welt in eine extrem gefährliche Krise.
Was diese toxischen Männer und Frauen nicht sehen oder nicht sehen wollen: Niemand ist immer schwach. Und wer nur die vermeintlich „starken“ Alpha-Männchen respektiert und schätzt, der hat narzisstische Züge und ist nicht wirklich gesund. Psychische Gesundheit bedeutet unter anderem: Sich selbst zu lieben, so, wie man ist. Die eigenen charakterlichen Schwächen zu sehen, zu analysieren und versuchen, sie zu beheben – was nie zu 100 Prozent gelingt. Die eigenen Gefühle wahrnehmen und angemessen ausleben zu können. Sich selbst trösten zu können. Sich anderen nahen Menschen öffnen zu können. Um Hilfe bitten können. Die Grenzen anderer Menschen zu respektieren. Langfristige echte Freundschaften und enge Liebesbeziehungen eingehen zu können. Kompromisse schließen zu können. Gut arbeiten zu können. Die eigenen Kinder so zu erziehen, dass sie eine sog. sichere Bindung an die Eltern entwickeln (siehe Bindungsforschung).
Zurück zu euch, wenn ihr hier schreiben wollt: Wer hat euch attackiert? Welches war der Grund? Wie wurdet ihr beschimpft oder auf andere Weise niedergemacht? Was wurde euch wie lange / wie oft angedroht? Wie habt ihr euch dabei gefühlt? Was hättet ihr euch damals gewünscht? Was wünscht ihr euch heute? Habt ihr euch aufgrund dieser Erlebnisse verändert?
Natürlich waren viele von euch auch wütend oder hasserfüllt wegen der Unterdrückungssituation; Wut und Hass auf den Aggressor sind oft wichtig, um die persönliche Integrität wiederherzustellen. Aber um diese „starken“ Gefühle soll es hier nur am Rand gehen, denn den meisten Männern fällt es leicht, Wut zu spüren.
Die Gefühle der Verletzlichkeit, die bei Jungen und Männern so unendlich oft unterdrückt werden, sollen hier im Mittelpunkt stehen. Es geht nicht um allgemeines Jammern, sondern um konkrete eigene Erlebnisse. Diskussionen will ich hier nicht haben, denn dann verschwindet Mann wieder in den Kopf. Wer diskutieren will, soll einen anderen Thread aufmachen. Der Thread soll auch offen einsehbar bleiben, damit möglichst viele Männer auf das Thema aufmerksam werden.
Und: Ich hoffe, ihr kommt damit klar, dass eine Frau diesen Thread eröffnet.
Respekt vor jedem, der hier schreibt.
Meiner Ansicht nach gibt es auf diesem Planeten kaum etwas, das für die Gesellschaften langfristig zerstörerischer ist als die Unterdrückung von Trauer, Angst und Unsicherheit bei Jungen und Männern. Die Mehrheit der Männer darf sich immer noch nicht verletzlich zeigen. In sehr vielen Familien müssen Jungen und Männer immer noch „echte Kerle“ sein, wenn sie von anderen Menschen respektiert werden wollen. Es geht dabei um Oben und Unten, um Macht- und Prestigehierarchien. „Männlich“ oder „stark“ sein heißt wahlweise „auf keinen Fall weiblich sein“, „immer die Kontrolle über die eigenen Gefühle und das eigene Leben behalten“, „alles können“, „mächtiger oder besser als andere sein“, oft auch „Kontrolle über Frauen und Kinder haben“. Trauer, Tränen, Sehnsucht nach Nähe zu den Vätern, Sehnsucht nach Trost, Angst, Unsicherheit, Verzweiflung, Einsamkeit, Schmerz, Misserfolge und psychische Krankheiten oder Behinderungen etc. dürfen nicht sein, dürfen nicht gezeigt werden. Jungen und Männer werden gemaßregelt, kritisiert, gemobbt, gedemütigt, ausgeschlossen, körperlich attackiert, wenn sie ganz normale Gefühle zeigen oder Misserfolge haben – was etwas völlig Natürliches ist. Oft werden auch Interessen oder Verhaltensweisen der Jungen, die als „weiblich“ gelten, kritisiert und unterdrückt. Sehr viele Jungen entscheiden sich aufgrund dessen, Machos, Mobber, autoritäre Väter und autoritäre Vorgesetzte zu werden, d. h. bauen eine imposante, mehr oder weniger aggressive Fassade auf, die mit dem eigentlichen Menschen dahinter nur noch wenig zu tun hat. Sie werden zum Machtmenschen und Täter, missachten oder unterdrücken selber mehr oder weniger stark alles „Weibliche“ und „Schwache“ – Mädchen, Frauen, Homosexuelle, queere Personen und Jungs und Männer, die Verletzlichkeit zeigen und viele andere Personen, die sie als schwach oder anders empfinden. D. h. sie projizieren ihre Schwäche auf andere Menschen. Oder sie werden infolge der Unterdrückung und Lieblosigkeit psychisch sehr krank bzw. flüchten in Süchte, oft aufgrund der Kälte ihrer Macho-Väter oder narzisstischen Mütter. Meiner Ansicht nach haben patriarchale Strukturen viel mit Narzissmus zu tun, aber das ist ein anderes Thema und würde hier zu weit führen. Selbstverständlich gibt es auch kalte, herrschsüchtige Frauen, Mädchen und vermutlich auch queere Personen, die die Gefühle von Jungen und Männern unterdrücken. Diese Menschen sind ebenfalls Teil der patriarchalen Strukturen, aus der unsere Gesellschaft ursprünglich stammt.
Mit anderen Worten: Die Welt ist voll aufgeblähter Männer, die in hierarchischen Familien oder sogar hierarchischen Gesellschaften aufgewachsen sind und keinen Kontakt mehr zu ihren Gefühlen von Schwäche und Hilflosigkeit haben. Die bösartigsten werden Mörder und Massenmörder. Einer von ihnen (samt Gleichgesinnten und Entourage) sitzt gerade im Kreml, betreibt einen Männlichkeits- und Personenkult, denkt politisch und militärisch nur in Kategorien von Sieg oder Niederlage, lässt Zigtausende unschuldiger Menschen abschlachten und stürzt die ganze Welt in eine extrem gefährliche Krise.
Was diese toxischen Männer und Frauen nicht sehen oder nicht sehen wollen: Niemand ist immer schwach. Und wer nur die vermeintlich „starken“ Alpha-Männchen respektiert und schätzt, der hat narzisstische Züge und ist nicht wirklich gesund. Psychische Gesundheit bedeutet unter anderem: Sich selbst zu lieben, so, wie man ist. Die eigenen charakterlichen Schwächen zu sehen, zu analysieren und versuchen, sie zu beheben – was nie zu 100 Prozent gelingt. Die eigenen Gefühle wahrnehmen und angemessen ausleben zu können. Sich selbst trösten zu können. Sich anderen nahen Menschen öffnen zu können. Um Hilfe bitten können. Die Grenzen anderer Menschen zu respektieren. Langfristige echte Freundschaften und enge Liebesbeziehungen eingehen zu können. Kompromisse schließen zu können. Gut arbeiten zu können. Die eigenen Kinder so zu erziehen, dass sie eine sog. sichere Bindung an die Eltern entwickeln (siehe Bindungsforschung).
Zurück zu euch, wenn ihr hier schreiben wollt: Wer hat euch attackiert? Welches war der Grund? Wie wurdet ihr beschimpft oder auf andere Weise niedergemacht? Was wurde euch wie lange / wie oft angedroht? Wie habt ihr euch dabei gefühlt? Was hättet ihr euch damals gewünscht? Was wünscht ihr euch heute? Habt ihr euch aufgrund dieser Erlebnisse verändert?
Natürlich waren viele von euch auch wütend oder hasserfüllt wegen der Unterdrückungssituation; Wut und Hass auf den Aggressor sind oft wichtig, um die persönliche Integrität wiederherzustellen. Aber um diese „starken“ Gefühle soll es hier nur am Rand gehen, denn den meisten Männern fällt es leicht, Wut zu spüren.
Die Gefühle der Verletzlichkeit, die bei Jungen und Männern so unendlich oft unterdrückt werden, sollen hier im Mittelpunkt stehen. Es geht nicht um allgemeines Jammern, sondern um konkrete eigene Erlebnisse. Diskussionen will ich hier nicht haben, denn dann verschwindet Mann wieder in den Kopf. Wer diskutieren will, soll einen anderen Thread aufmachen. Der Thread soll auch offen einsehbar bleiben, damit möglichst viele Männer auf das Thema aufmerksam werden.
Und: Ich hoffe, ihr kommt damit klar, dass eine Frau diesen Thread eröffnet.
Respekt vor jedem, der hier schreibt.