Ich denke, die größte Schwierigkeit sind die ungleichen Verhältnisse, aus denen beide Partner kommen. Für viele - arme - Frauen in Osteuropa gilt ein deutscher Mann (bzw. eben einer aus dem "Westen" als Fahrschein in eine finanziell gesicherte Zukunft. Das Grundproblem ist, dass die Frauen die in ihrer Heimat oft nicht haben. Also klammert man sich an diesen Partnergedanken.
Das mag wohl so sein, jedoch kann man das nicht allgemein so sagen. Auch viele wohlhabende Frauen suchen einen "europäischen" Mann. Die Gründe sind vielseitig. Da ich mit Vorurteilen aufräumen möchte, muß ich das auch kommentieren.
Z.B. in Russland, dort leben ca 1 - 1,5 Mio. mehr Frauen als Männer. Dort haben Männer eine gute Auswahl und suchen sich natürlich "das Beste" aus. Das heißt, jung und kinderlos.
Geschiedene Frauen, so über 30, mit Kind(er) hat in Russland keine Chance mehr, einen guten Mann zu bekommen. Das ist Fakt. Das ist dann oft auch ein Grund, warum diese Frauen im Ausland suchen.
Deshalb treten viele der Frauen wohl betont unterwürfig auf, weil sie meinen, sie müssten dem Mann auf jeden Fall in jeder Hinsicht "zu Willen" sein, sich unterordnen, damit er sie auch ja mitnimmt in eine "bessere Welt".
Sie treten nicht so auf, sie werden so erzogen. Nicht ganz so krass, wie geschrieben, aber trotzdem ist noch von der typischen Frau-Mann Rolle viel vorhanden. Das ist auch Fakt.
Ganz so emanzipiert wie deutsche Frauen sind sie nicht. Doch Karriere wollen viele machen. Das zeigt sich daran, dass sehr viele russische Frauen studieren.
Wie gesagt, ich habe sehr guten Einblick, da ich sehr oft (ca. 1-2 Wochen im Monat) dort bin.
Viele Männer wiederrum wollen aus genau solchen Gründen eine Frau aus dem Osten. Die Vorstellung: die widerspricht nicht, die macht alles, die ist komplett abhängig, hat keine Karrierepläne, für die bin ich der Held. Leider werden eben auch Männer, die nicht so sind, schnell in diese Schublade gesteckt, wie du ja merkst.
Das glaube ich auch, dass viele Männer das denken, sind aber Vorurteile, die oft so nicht stimmen.
Wenn die Paare dann in Deutschland zusammen leben, kann es freilich passieren, dass die Frau auf die Idee kommt, doch ne eigene Meinung zu entwickeln, sich zu emanzipieren...= Probleme.
Oder der Mann lebt seinen "Herr-im Haus-Anspruch" zu heftig aus, schlägt sie, sperrt sie ein - ihr bleibt nur die Flucht ins Frauenhaus oder zurück in ihr Land = Dilemma.
Hier zeigt sich das GROSSE Problem. Die Männer und Frauen können sich nicht lang genug kennenlernen, da einfach die Zeit fehlt.
Außerdem ist es immer wie Urlaub, wenn die Männer dann mal eine Woche in Russland zusammen mit ihr sind. Hotel-Leben sag ich da nur.
Ich kenne meine Freundin über ein Jahr. Sie ist ab und zu hier, oder ich bei ihr. Wir leben gemeinsam in einer Wohnung (dort wie hier) und können uns sehr gut richtig kennenlernen.