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Macht der öffentliche Dienst mehr Sinn?

gast33

Mitglied
Ich bin derzeit am grübeln, ob eine Karriere im öffentlichen Dienst doch nicht die bessere Alternative wäre als in der freien Wirschaft.Man ist verbeamtet auf Lebenszeit, hat ein leicht kalkulierbares Einkommen (Brutto=Netto) und hat einen sicheren Arbeitsplatz. In der freien Wirtschaft muss man ziemlich viele Steuern zahlen. Bei z.b 5000 brutto bleibt am Ende ungefähr nur noch 3000. Da hat man schon fast die Hälfte des Gehaltes nicht auf dem Konto. Da macht es doch Sinn wenn man ein Abi hinlegt und dann nach dem Studium im öffentlichen Dienst beginnt. Da liegt man meiner Meinung nach deutlich über dem Netto-Durchschnitt aus der freien Wirtschaft, liege ich da falsch?
 
Man ist verbeamtet auf Lebenszeit, [...]

da musst du auch erst mal hinkommen

hat ein leicht kalkulierbares Einkommen (Brutto=Netto)

wie kommst du denn auf das schmale brett??
auch beamte zahlen steuern. als beispiel: 4.600 brutto --> 3.300 netto und da kommt noch krankenversicherung dazu; die beihilfe hat mittlerweile auch einen ganz netten selbstbehalt.

und hat einen sicheren Arbeitsplatz.

den man mit abhängigkeit vom dienstherrn bezahlt. der kann dich hinversetzen wohin er will und auf welche stelle er will.

Da liegt man meiner Meinung nach deutlich über dem Netto-Durchschnitt aus der freien Wirtschaft, liege ich da falsch?

wie du siehst: ja, da liegst du falsch.
dazu kommt: es gibt kaum möglichkeiten, sich finanziell zu verbessern. in der freien wirtschaft ist das risiko zwar höher, du kannst bei entsprechendem engagement aber auch zu deutlich mehr geld kommen.

natürlich kann es eine gute idee sein, eine beamtenlaufbahn anzustreben. wenn einem das liegt. zuvor aber: bitte besser informieren.


hth
aiu
 
Hallo Gast33,

wie schon geschrieben wurde, bezahlen Beamte auch Steuern. Je nach Eingruppierung sind das gewöhnlich zwischen 15 und 22% (Lohnsteuer + Soli + Kichensteuer) des Einkommens. Die PKV schlägt mit rund 200€ zu Buche, wenn du keinen Zuschlag kriegst. Dieser beträgt mittlerweile meist Pauschal 30% der Versicherungsbeiträge. Während der Ausbildung bist du als Beamter definitiv besser dran, da dort nur knapp 3% an Steuern abgezogen werden und die PKV Beiträge meist so bei 50€ liegen.

Ich z.B. bin Verwaltungsbeamter im gehobenen Dienst (A9) in NRW. Die Voraussetzung für den gehobenen Dienst ist es, dass man entweder ein duales Studium absolviert oder vorher ein einschlägig brauchbares Studium mit Bachelor abgeschlossen hat. Auf Öffentlicher-Dienst.Info kannst du sehen, dass ich 2400,89€ zzgl. einer allg. Stellenzulage von 86,88€, insgesamt also 2487,77€ brutto verdiene. Davon bleiben nach Abzug der Steuern 2056,21€ übrig. Die PKV senkt das Einkommen dann in meinem Fall um weitere 290€ (Zuschlag und freiwillige Zusatzleistungen), womit bei mit 1766,21€ netto übrig bleiben. Auf derselben Seite kannst du auch sehen, wie sich die Bezüge über die Zeit hinweg entwickeln. Bis zur letzten Erfahrungsstufe dauert es 28 Jahre. Erfahrungsstufen steigt man automatisch auf, die Ämter (Ax) durch Beförderung, die aber nicht sicher sind.

Zuzüglich zu den normalen Bezügen bekommen Beamte eine Sonderzahlung i.H.v. 30% ihrer Dezemberbezüge. Der ist natürlich auch steuerpflichtig.

Lohnerhöhungen sind Beamten auch nicht garantiert. Der Dienstherr bzw. das Land oder der Bund kann die Beamtenbesoldung nach freier Entscheidung festlegen, sofern das was dabei rauskommt "Amstangemessen" ist. Was das konkret heißt, muss im Zweifelsfall vor Gericht entschieden werden. Durch den Wegfall des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes sind die Beamtenbezüge dadurch in den letzten 10 Jahren real um fast 10% gesunken.

Wie auch schon richtig geschrieben wurde, kann dein Dienstherr dich innerhalb seines Machtbereiches auch gegen deinen Willen überall hin versetzen, solange es eine gleich- oder höherwertige Aufgabe ist. Streiken darfst du ebenfalls nicht, deine Freiheit bzgl. politischer Aktivitäten (z.B. Parteizugehörigkeit) ist zusätzlich eingeschränkt. Daselbe gilt für dein Privatleben, da du dich auch privat so verhalten musst, dass das Berufsbeamtentum in seiner Gesamtheit nicht geschädigt wird (eine potentiell nachhaltige Rufschädigung wäre ausreichend). Faktisch spielt der letzte Punkt aber kaum noch eine Rolle, sofern du nicht Bestechungsgelder o.ä. annimmst, da die Gerichte dazu übergegangen sind im Gegensatz zu früher einen Dienstbezug zu fordern.

In das duale Studium reinzukommen ist je nach Dienstherr auch nicht einfach. In meinem Jahrgang haben sind knapp 3500 Leute auf 60 Stellen beworben. Da du im dualen Studium auch keine Vorlesungsfreie Zeit hast, muss die Klausurvorbereitung, sowie Hausarbeiten parallel zur Zeit in der FH geschehen. Trotzdem ist es nicht das schwerste Studium. Bei weitem nicht.

In Bezug auf die Altervorsorge lohnt sich das Beamtentum definitiv, da derzeit 71,75% des letzten Monatsbezuges als Ruhegehalt gezahlt werden. Ich würde mich aber darauf einstellen, dass das bis in 40 Jahren noch um 10-20% gesenkt wird. Trotzdem bist du damit meist besser dran als viele Arbeitnehmer, da für die das durchschnittliche Einkommen zählt.

Gleichzeitig musst du aber auch bedenken, dass die Ausbildung zum Beamten extrem fachspezifisch ist und du ein paar Jahre nach der Ausbildung in der freien Wirtschaft praktisch keine Chance mehr hast etwas brauchbares zu kriegen.

Trotz allem würde ich aber jederzeit wieder Beamter werden. Es hat sich, für mich, definitiv gelohnt. s ist aber nicht wirklich für jeden etwas.
 
Beamtenstatus ist natürlich geil, ohne Frage. So richtig versetzt werden kannst du auch nicht, insbesondere sobald du verheiratet bist oder gar Kinder hast.

Das große aber für mich persönlich ist, dass es einfach keine interessanten Tätigkeiten dort gibt. Letzenendes wirst du als Beamter Formularschubser und Stempelheini. Dafür ist mir mein Leben zu kurz.
 
Das große aber für mich persönlich ist, dass es einfach keine interessanten Tätigkeiten dort gibt. Letzenendes wirst du als Beamter Formularschubser und Stempelheini. Dafür ist mir mein Leben zu kurz.

Auch das muss gemacht werden und es gibt Leute (wie mich) die sich damit sehr wohl fühlen. Aber man muss dafür geboren sein. Eine kreative Tätigkeit wäre für mich die absolute Hölle, da ich bereits ind er Schule Kunst und Musik immer absolut grauenhaft fand und Wochenlang einfach nur auf ein leeres Blatt gestarrt habe, wenn wir eine bestimmte Maltechnik auf ein Werk unserer Wahl anwenden sollten.

Als Beamter hat man auf jeden Fall mehr Gelegenheit was von der Welt zu sehen als als normaler Arbeitnehmer, da unbezahlte Pausen bis hin zu mehreren Jahren eine Auswirkung auf die Existenz des eigenen Arbetsplatzes haben. Zwar halte ich das für Zeitverschwendung, da ich für mich nach Reisen durch Europa und China und durch die Erfahrungen von Freunden die schon in aller Welt waren gemerkt habe, dass es im wesentlichen überall im wesentlichen gleich ist, aber das ist ja jedem selbst überlassen. Die Möglichkeit zu haben ist aber trotzdem nett finde ich.
 
Ich bin derzeit am grübeln, ob eine Karriere im öffentlichen Dienst doch nicht die bessere Alternative wäre als in der freien Wirschaft.Man ist verbeamtet auf Lebenszeit, hat ein leicht kalkulierbares Einkommen (Brutto=Netto) und hat einen sicheren Arbeitsplatz. In der freien Wirtschaft muss man ziemlich viele Steuern zahlen. Bei z.b 5000 brutto bleibt am Ende ungefähr nur noch 3000. Da hat man schon fast die Hälfte des Gehaltes nicht auf dem Konto. Da macht es doch Sinn wenn man ein Abi hinlegt und dann nach dem Studium im öffentlichen Dienst beginnt. Da liegt man meiner Meinung nach deutlich über dem Netto-Durchschnitt aus der freien Wirtschaft, liege ich da falsch?

Der öffentliche Dienst bietet eine Vielzahl an Arbeitsmöglichkeiten.Die Zahl der Bewerbungen sind leicht mehrere hundert und es ist nicht einfach eine Stelle zu bekommen und die Auflagen sind sehr hoch, ausserdem werden Beamtenstellen immer häufiger von Angestellten besetzt und der Verdienst ist auch nicht so toll, wie allgemein angenommen.Ganz so sicher ist der Arbeitsplatz auch nicht, wenn Du Mist baust, kannst Du gehen.
 
Das große aber für mich persönlich ist, dass es einfach keine interessanten Tätigkeiten dort gibt. Letzenendes wirst du als Beamter Formularschubser und Stempelheini. Dafür ist mir mein Leben zu kurz.

Sorry, aber das ist Unsinn.

Ich habe oft mit Beamten zu tun gehabt. Studierte Statiker, Wasserbauer. Architekten..........
Und wenn Du meinst, dass zB Stadtteilentwicklung uninteressant ist, hast Du da wohl noch nie reingerochen......
 
Das große aber für mich persönlich ist, dass es einfach keine interessanten Tätigkeiten dort gibt. Letzenendes wirst du als Beamter Formularschubser und Stempelheini. Dafür ist mir mein Leben zu kurz.

Aha? Warst du überhaupt jemals Beamter? Wenn ja, was hast du gemacht und was machst du jetzt in der freien Wirtschaft?

Schön, wie auch immer von “dem“ Beamten geredet wird....den gibt es nicht! Es gibt dein einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienst, alle haben verschiedene Voraussetzungen und dann gibt es im öD so viele Einsatzgebiete.
Welcher Beamte ist denn nun “Formularschubser und Stempelheini“ und woher kennst du sein ganze Aufgabenspektrum?
 

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