LÜGEN

Postman meinte:

Ich verstehe dieses Beispiel nicht. Wenn jemand kurz vor seinem Tod steht, dann müsste er das doch eigentlich wissen/mitgekriegt haben. In diesem Beispiel weißt du etwas, was der andere nicht weiß?

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Es geht um eine alte Dame, die seit Jahren im Altenheim lebt. Ihre Ärzte reden im Prinzip nur mit der Familie. Sie selbst will man nicht mit der Wahrheit belasten.

Aber ich denke, sie weiß auch so, wie es um sie steht. Aber wäre es für alle Beteiligten nicht wesentlich befreiender, mit der Wahrheit umzugehen? Anstatt rumzueiern nach dem Motto "wird schon wieder"?

Es gibt alte Menschen, welche die Wahrheit wissen wollen und andere Leute nicht.

Das heisst es kommt auf den Einzelfall drauf an.

Roselily meinte:

Es geht um eine alte Dame, die seit Jahren im Altenheim lebt. Ihre Ärzte reden im Prinzip nur mit der Familie. Sie selbst will man nicht mit der Wahrheit belasten.

Aber ich denke, sie weiß auch so, wie es um sie steht. Aber wäre es für alle Beteiligten nicht wesentlich befreiender, mit der Wahrheit umzugehen? Anstatt rumzueiern nach dem Motto "wird schon wieder"?

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Also in dem Fall bin ich bei dir. Ich kenne die Frau natürlich nicht, aber vielleicht hat es auch etwas mit Fairness zu tun, den Stand der Dinge zu schildern? So wird ja so getan, als sei diese Frau der Wahrheit nicht mächtig. Und so unterschwellige, unausgesprochene Dinge sind oft nicht gut.

cucaracha meinte:

Es gibt alte Menschen, welche die Wahrheit wissen wollen und andere Leute nicht.

Das heisst es kommt auf den Einzelfall drauf an.

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Das heißt konkret? Man soll die alte Dame fragen, ob sie die Wahrheit über ihren Zustand wissen will?
Damit wäre die Katze aber sozusagen aus dem Sack, oder?

Es gibt Menschen bei denen man es spürt, dass sie depressiv werden würden....wenn sie wüssten, dass sie bald sterben müssen.

Andere Leute wollen unbedingt einen ehrlichen Umgang haben und die Wahrheit wissen.

In diesen Einzelfällen ist eine gute Menschenkenntnis und eine individuelle Einschätzung der Person gefragt um zu wissen wie man sich verhält und was man demjenigen sagt.

Postman meinte:

Also in dem Fall bin ich bei dir. Ich kenne die Frau natürlich nicht, aber vielleicht hat es auch etwas mit Fairness zu tun, den Stand der Dinge zu schildern? So wird ja so getan, als sei diese Frau der Wahrheit nicht mächtig. Und so unterschwellige, unausgesprochene Dinge sind oft nicht gut.

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Wie gesagt, ich würde es zumindest wissen wollen.
Meine Schwiegermutter ist inzwischen fast 90 Jahre alt. Ich schätze, sie hat sich in Gedanken mit dem Tod durchaus schon beschäftigt.

Wenn sie nicht den Anfang macht...würde ich vermutlich nicht über den Tod reden.

Roselily meinte:

Dürfen wir lügen? Wenigstens ein bisschen?

Aus aktuellem Anlass – hat wirklich rein gar nichts mit diesem Forum zu tun – stelle ich mir diese Frage. Religionen, Philosophie, Psychologie und Pädagogik sind in ihren Aussagen gar nicht so eindeutig, was die Pflicht zur Wahrheit angeht. Notlügen sind ja legitim, oder? Andererseits meinen andere, dass Lügen grundsätzlich das Vertrauen zerstören.

Dürfen wir jemandem, der kurz vor seinem Tod steht, verschweigen, wie es um ihn steht? Um ihn zu schonen? Ich denke, ich möchte es wissen, wenn es soweit ist.

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Müssen wir nicht wenn der Tod an der Türe klopft merken wir es warum also lügen.

Shorn meinte:

Müssen wir nicht wenn der Tod an der Türe klopft merken wir es warum also lügen.

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Das denke ich auch.
Vermutlich ist es einfach Feigheit. Die Verwandtschaft wollte nicht darüber reden.
Aber inzwischen ist die alte Dame so dement, dass sie niemanden mehr erkennt.

Der Mensch, um den der Thread damals ging, ist meine betagte Schwiegermutter, die in der Zwischenzeit sehr dement und ein Pflegefall ist.

Das Thema ist wohl tatsächlich zu ernst, um es mit einigen Floskeln abzuhandeln. Wenn jemand eine Krankheit hat, die ihn zunehmend einschränken wird und seine Lebensdauer definitiv begrenzt, wird ihm das selbst ja nicht verborgen bleiben. Es gibt sicher die unterschiedlichsten Krankheiten.

Ich unterhalte mich über das Thema häufiger mit einer Freundin, die an COPD im fortgeschrittenen Stadium leidet. Durch das frühzeitige Wissen um die Krankheit konnte sie bislang den Verlauf durch alle möglichen Maßnahmen positiv beeinflussen. Letztendlich wird die Krankheit ihr Leben aber sicher verkürzen.
Aber wie gesagt, das Thema ist sehr komplex und vom Einzelfall abhängig.