also studiert habe ich aus urmenschlicher Neugier mal zu gucken wie Menschen so denken und diese Logikseminare waren da ein guter Augenöffner....Es wäre vermessen und überheblich zu behaupten es gäbe nur eine Art Logik, eine Art des Denkens....es gibt auf der Welt und innerhalb der Menschheit viele verschiedene Arten der Logik und des Denkens..die Zweitwertlogik war/ist allerdings ein erfolgreiches, da gut nutzbares und praktikables Konzept...aber sie ist nur Mittel zum Zweck, repräsentiert nicht die Wirklichkeit die wesentlich komplexer ist...nur wir Menschlein können nur einen Bruchteil der Wirklichkeit erfassen und um das besser zu können unterteilen wir mit unseren Gedanken die Welt, formen Begriffe...um zu be-greifen, Dinge begreifbar, ergreifbar und kontrollierbar zu machen.
Wir Wessis neigen ggf. manchmal ein klein wenig zur Überheblichkeit und denken weil unser Denken so erfolgreich scheint das dies die einzige Möglichkeit ist zu denken oder rumzulogikeln....
Es gibt da weltweit noch ganz andere interessante Systeme, auch an Mathematik mit anderem Zahlensystem...nicht Dezimal, sondern anders....
Also grundsätzlich kann einem schon bei manchen Gedankengängen sehr schwindlig werden...Momente der Verwirrung hervorrufen..insbesondere wenn man eine zeitlang einseitig gedacht hat und erstmal be-greifen muss wie ne andere Denke ggf. funktioniert...
Das mit dem Auflösen des rationalen Denkens und Ersetzen mit Intuition im Buddhismus stimmt nicht so ganz..es ist eher eine Synthese...also zusammenführen zu einer Einheit.
Zen und gewissen Arten der Logik, z.B. der Fuzzy-Logik (vgl. das sehr gute und leicht verständliche Buch von Mc.Neill/Freiberger) sind durchaus vereinbar...
Synthese finde ich schlauer....die Zweiwertlogik und Entweder-Oder/ wahr oder unwahr finde ich zu knapp und unrealistisch gedacht..in manchen Bereichen ganz praktisch, aber in anderen Bereichen halt fehlgehend. Synthese, also sowohl-als auch finde ich besser....wenn auch manchmal durch das Auftreten von Paradoxien manchmal etwas verwirrend. Die Systemtheorie (gesellschaftliche oder auch wissenschaftliche) arbeitet synthetisch...das mag ich...sowas ist entwickelbar und diese Theorie maßt sich auch nicht an fertig oder aber einzig gültig zu sein...weil sie halt synthetisch ist, sammelt und sammelt und für ewig sammeln muss da sie von der Grundprämisse ausgeht, dass wir nur Bruchstücke erfassen und zusammensetzen können. Dennoch funktioniert die Systemtheorie sehr gut....gerade deshalb vielleicht. Mittels der Systemtheorie und ihrer Art mit Paradoxien (logischen Widersprüchen die aufgrund der Zweitwertlogik entstehen...) kann man die Welt irgendwie besser erklären...finde ich jedenfalls...
Wir brauchen keine eindeutige Logik...manchmal macht gerade Undeutlichkeit die Dinge verständlicher...mal nachzulesen in dem vorerwähnten Buch "Fuzzy Logic von McNeill/Freiberger..geniale Sache das..wenn begriffen hat wie es ungefähr funktioniert hat man sone Art kleine Erleuchtung....Und an sich gibt es ja auch keine eindeutige Logik...wird es nie geben...Eindeutigkeit ist glaube ich Wahnvorstellung von Leuten die dem menschlichen Geist zu viel zutrauen und zu viel Bedeutung zumessen oder Wunschvorstellung sehr unsicherer, ängstlicher Menschen, die den Gedanken an Uneindeutigkeit nicht ertragen können.
Wer ne eindeutige Logik braucht, die man ohnehin nie erschaffen kann..der ist glaube ich ängstlich oder hat von den Dingen zu wenig Ahnung oder Vorurteile etc....was wir brauchen ist eher selbstbewusstere und gedanklich aber auch mental-intuitiv besser geschulte Menschen..ich wäre ja direkt für Einführung von Philosophieseminaren ab der Grundschule...an sich kann bereits in Kind Fuzzy-Logik gut verstehen...wenn man es kindgerecht rüberbringt...Man muss sich nur für diese Dinge ein wenig interessieren und lesen, lernen..nicht an Vorurteilen anhaften oder anderen nach dem Maul reden, anfangen selber zu denken....was glaube ich sehr wenige Menschen tun...viele lassen sich so durchs Leben lotsen, denken und leben vorgekäute Gedanken....natürlich kostet Wissen-schaft auch Zeit und nicht jeder hat diese Zeit...Und die Frage ist natürlich ob selbstbewusste, gedanklich starke Menschen eher förderlich oder hinderlich sind für das Funktionieren einer hierarchischen Gesellschaft? Ich denke es gibt ne Schar an Leuten, die Gedanken entwerfen und produzieren und ne Schar an Leuten die gewisse Gedanken oder Logiken ausführen..beide Seiten sind wichtig...aber gut wäre es wenn jede Seite ein wenig von der anderen Seite hätte....
Stimmt die Fuzzy-Logik ne Ergänzung zur Zweiwertlogik bzw treibt einen Keil darein..mit ihren Zwischenwerten, spaltet sie auf und ist daher schon ne etwas andere Logik. Die Zweiwertlogik ist halt nicht da Nonplusultra und v.a. repräsentiert sie nicht die Wahrheit über die Welt nur manche Menschen halten daran fest und tun so als ob...z.B in Kombination mit Glauben ist die binäre Logik eher scheisse....indem man sagt: Glaube oder Nichtglaube und dem einem Wert = Glauben höheren Stellenwert beimisst...schon hat man den Glaubenskrieg am Start...Es kommt halt immer auf den Funktionsbereich an in dem man eine Logik einsetzt...
Was das Rechenbeispiel angeht...wer sagt, dass es ums Rechnen geht? GGf geht es um Empirie, also Beobachtung? Oder ein Zen-Koan? Und die mathematische Logik (Denkweise) ist halt ein Ding für sich aber mit Zengeist oder Zenlogik oder adäquat mit der Logik von Systemtheorie und Verzeitlichung durchdacht sind halt andere Ergebnisse möglich...wie wahrscheinlich sie sind ist ne andere Frage
...Viele mögen solche Gedankenspiele nicht und klammern sich lieber an die alte gute Zweiwertlogik die alles so schön übersichtlich macht und Ruhe in den Geist bringt....ich kann Unruhe jedoch gut vertragen, den Gedanken ertragen, dass die Welt nicht in einer Logik erfassbar ist und es verschiedene Möglichkeiten zu denken gibt... und bilde manchmal meine eigene Tyra-Logik aus
. Als Vertreterin des Konstruktivmus glaube ich eh nicht an eine reine objektive Logik, also eine Logik die unabhängig vom Subjekt existiert, sondern an verschiedene Logiken...
Und natürlich gucke ist global...rede von verschiedenen Logiken auch im Osten...die westliche Welt und ihre Denkart/Logik (...nix gegen den guten alten Aristoteles oder Platon..ich mag die Jungs) ist ja nicht alles, oder? Am Beispiel der westlichen Welt kann man ggf. zeigen, dass die Zweiwertlogik oder modifiziert (in meinen Augen Verbesserung) Fuzzy-Logik ziemlich erfolgreich und gut händelbar ist...mehr jedoch nicht...das heißt jedoch noch lange nicht, dass wenn ich zweimal auf einen Baum klettere das Herunterholen von 2 Äpfeln die einzige Lösungsmöglichkeit ist und die einzige Wahrheit repräsentiert....wer das denkt hat zu knapp (mathematisch..zweiwertlogisch gedacht.) Ich bitte um Achtsamkeit, Synthese und die Mitbeachtung weiterer Möglichkeiten...und über die Höhe der Wahrscheinlichkeit einer jeweiligen Möglichkeit kann man sich dann noch bis in die Ewigkeit weiter streiten...oder auch nicht....?