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Lösung gesucht

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Ich habe zwei landwirtschaftl. Schulen besucht. Eine praktische mit "Berufsbefähigungsnachweis" und anschließend noch zwei Jahre bis zur Matura an einer Fachschule für Landwirtschaft. Ich mach hin und wieder Kurse, die mich interessieren zum Gemüsenabau, Imkerei.. Aber ich habe nicht den nötigen Mut etwas zu versuchen, ich müsste etwas pachten, weil wir zuhause keine LW haben. Aber viele meinen das ist sowieso nicht schaffbar. Ich weiß eben noch nicht so genau wo ich hin will und was mir gut tut.
Lass dich nicht entmutigen!

Sieh dir mal dieses Konzept an, läuft z. B. in Österreich unter 'Green Care Bauernhöfe':


Dann gibt es Seiten wie 'Hof sucht Bauer', bei einigen kann man auch langsam einsteigen, muss nicht sofort komplett übernehmen (was auch wieder seine Tücken beinhalten kann).
Und mit so einem Zukunftsprojekt einem zusätzlichen Standbein oder einer kompletten Umstrukturierung, rennt man bei einigen manchmal Türen ein.
Wenn klar ist, dass ist das langfristig gedacht ist, gut durchgeplant, mit entsprechender Beratung angegangen werden soll, vielleicht ein schrittweises Konzept.

Man muss auch nicht einen Hof alleine stemmen. Ich habe von Projekten gelesen, da haben sich Leute zusammengetan, jeder eine andere Zuständigkeit.
Wie mit den Einnahmen verfahren wird, ist wieder unterschiedlich.
Gewagt, aber wenn die richtigen Menschen sich finden...

Selbst und ständig gilt genau dann, wenn dein Konzept nicht aufgeht und du auf jeden Cent angewiesen bist - dann wirf schleunigst hin.
Oder, wenn dir Geld wichtiger ist als freie Zeit mit deinen Lieben.

Allerdings alleine eine Landwirtschaft stemmen und dabei regelmäßig ausreichend Freizeit haben zu wollen, wie soll das gehen?
Und wie soll sich so ein kleiner Hof rechnen?

Wie steht's um kaufm. Wissen, Buchhaltung, Marketing?

Konzept ausarbeiten, gut durchplanen, Business- und Finanzierungsplan erstellen, erstmal nur für dich. Weiterbilden und wo nötig Wissenslücken schließen.

Du bist jung, dynamisch und hast Ziele!
Das ist gut!
 

Piepel

Aktives Mitglied
Hallo Löwenzähnchen.

Als ich damals vor meiner Berufswahl stand, wollte ich Landwirt werden. Meine Eltern haben mich (zunächst) Schlosser werden lassen. Das sind Leute, die alles können, aber nichts perfekt.
Heute seh ich es so, dass ich bestenfalls beide Berufe hätte lernen sollen (bin heut letztlich Beamter).

Was aber eh fehlte war das Land.

Landwirte leben gut - wenn sie Erfolg haben.
Aber nur dann, wenn der Betrieb über Generationen aufgebaut wurde.
Und ausbaufähig ist.
Kleinere Betriebe um 30 Morgen können maximal mit Gewächshäusern überleben.

Landwirtschaft verlangt „alles“.
Täglich – und ohne Ausnahme muss man sorgen, wenn es Tiere gibt.
Pflanzen mögen es etwas langsamer angehen. Und trotzdem wird man das Fortschreiten des Wachstums sehr oft beobachten müssen, und braucht dafür Zeit und Kenntnis.

Zudem geht es um „ Gewalt“, der man unschuldigerweise trotzen muss!

Traktoren fahren Furchen, Bullen verschieben Gitter, Hagel zerschlägt Keimlinge, Regen überschwemmt Niederungen, Schädlinge zerfressen Ernte und nicht zuletzt zerstört Erde die Anbaugeräte durch enormen, stets schmirgelnden Verschleiß.

Als Landwirtin bekämst Du Subventionen.
Der Preis dafür wäre, diese endlos verwalten und rechtfertigen zu müssen.
Daher wärst Du sodann selbständig – und würdest selbst und ständig arbeiten müssen.
Als Anfängerin würdest Du Dich innerhalb einer Generation kaum gegenüber dem Heute verbessern können.

Dein Weg der selbst gewählten Einsamkeit, in der du Dich ausschließlich um Deinen Betrieb drehst, könnte so aussehen, das Du Dich mit einem Landwirt verbündest, der seine Perspektive ähnlich sieht.

Danach würde sich Dein Leben ausschließlich - wie heute auch - um den Betrieb drehen, weil anders kein Fortkommen möglich ist.

Habt ihr es zusammen dann geschafft Leute einzustellen, die die Aufgaben für Euch erledigen, so bleibt nur noch die ständige Überwachung der Arbeitskräfte.
Diese könnt ihr Euch teilen.

Das funktioniert dann so wie bei meinem Jugendfreund und seiner Frau, dass man abwechselnd in Urlaub fährt – aber nie gemeinsam…

Letztlich geht es um nichts anderes als darum, was Du wirklich willst.
Werde Dir darüber klar - und dann machst Du das.
 
Zuletzt bearbeitet:

Abendlicht

Mitglied
Ich finde es klingt so, als würdest du von deinem jetzigen Arbeitgeber ziemlich ausgenutzt werden. Kein Wunder, dass du dich isolierst. Dein Arbeitspensum klingt sehr hoch und dann auch noch die Tatsache, dass du jedes Wochenende ohne Ausnahme arbeiten musst, ich finde das geht nicht! Ich frage mich nur, warum du dich nicht traust, das anzusprechen - dein Chef wird wohl wissen, was er an dir hat. Wenn du plötzlich weg bist, fällt ja alles zusammen. Also wäre er schön blöd, dir das zu ,,verbieten" und damit in Kauf zu nehmen, dass du gehst. Sollte er das doch tun, würde ich genau so argumentieren: Entweder ihr findet einen gemeinsamen Kompromiss, sodass du wieder mehr Work-Life-Balance hast, oder du schaust dich nach etwas anderem um.

Das mit der Selbstständigkeit sehe ich etwas kritisch:

1. Hast du dir das wirlich mal in Ruhe durchgerechnet? Wieviel Eigenkapital benötigst du, was musst du erwirtschaften um am Ende Betrag XXXX rauszuhaben um damit leben zu können, usw.? Von irgendwas musst du ja leben und gleichzeitig gerade zu Beginn deine Selbstständigkeit finanzieren können.

2. Wie hier schon geschrieben wurde, Selbstständig = selbst und ständig. Wenn du jetzt schon das Gefühl hast, sozial isoliert zu sein, wie soll das erst werden wenn du selbstständig bist? Da gibts im Zweifel, gerade zu Beginn, gar keine freien Tage mehr.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Hallo Löwenzähnchen.

Als ich damals vor meiner Berufswahl stand, wollte ich Landwirt werden. Meine Eltern haben mich (zunächst) Schlosser werden lassen. Das sind Leute, die alles können, aber nichts perfekt.
Heute seh ich es so, dass ich bestenfalls beide Berufe hätte lernen sollen (bin heut letztlich Beamter).

Was aber eh fehlte war das Land.

Landwirte leben gut - wenn sie Erfolg haben.
Aber nur dann, wenn der Betrieb über Generationen aufgebaut wurde.
Und ausbaufähig ist.
Kleinere Betriebe um 30 Morgen können maximal mit Gewächshäusern überleben.

Landwirtschaft verlangt „alles“.
Täglich – und ohne Ausnahme muss man sorgen, wenn es Tiere gibt.
Pflanzen mögen es etwas langsamer angehen. Und trotzdem wird man das Fortschreiten des Wachstums sehr oft beobachten müssen, und braucht dafür Zeit und Kenntnis.

Zudem geht es um „ Gewalt“, der man unschuldigerweise trotzen muss!

Traktoren fahren Furchen, Bullen verschieben Gitter, Hagel zerschlägt Keimlinge, Regen überschwemmt Niederungen, Schädlinge zerfressen Ernte und nicht zuletzt zerstört Erde die Anbaugeräte durch enormen, stets schmirgelnden Verschleiß.

Als Landwirtin bekämst Du Subventionen.
Der Preis dafür wäre, diese endlos verwalten und rechtfertigen zu müssen.
Daher wärst Du sodann selbständig – und würdest selbst und ständig arbeiten müssen.
Als Anfängerin würdest Du Dich innerhalb einer Generation kaum gegenüber dem Heute verbessern können.

Dein Weg der selbst gewählten Einsamkeit, in der du Dich ausschließlich um Deinen Betrieb drehst, könnte so aussehen, das Du Dich mit einem Landwirt verbündest, der seine Perspektive ähnlich sieht.

Danach würde sich Dein Leben ausschließlich - wie heute auch - um den Betrieb drehen, weil anders kein Fortkommen möglich ist.

Habt ihr es zusammen dann geschafft Leute einzustellen, die die Aufgaben für Euch erledigen, so bleibt nur noch die ständige Überwachung der Arbeitskräfte.
Diese könnt ihr Euch teilen.

Das funktioniert dann so wie bei meinem Jugendfreund und seiner Frau, dass man abwechselnd in Urlaub fährt – aber nie gemeinsam…

Letztlich geht es um nichts anderes als darum, was Du wirklich willst.
Werde Dir darüber klar - und dann machst Du das.
Sehr schöner und differenzierter Beitrag mit vielen wichtigen Punkten, die man berücksichtigen sollte, bevor man sich für eine Selbständigkeit in der Landwirtschaft entscheidet.
:love:

Vielleicht schaut Shorn hier auch noch vorbei. Er war ja m.W. Landwirt und kann bestimmt auch noch Erfahrungen beisteuern.

Ich finde auch wichtig, dass du keine falsche Bescheidenheitan den Tag legst, dich abgrenzt und auf deine Gesundheitund dein Wohlbefinden achtest. Auf Dauer hält man sonst nicht durch und das In-sich-Hineinhorchen ist wichtig und richtig.

Du hast jedes Recht der Welt, auch deine Bedürfnisse zu platzieren. Wenn es nicht passt, zieh weiter.
 

Mirila

Aktives Mitglied
Sieh es mal so, wenn du selbstständig werden willst, ist das jetzt eine gute Möglichkeit schonmal für dich selbst einzustehen und deine Rechte durchzusetzen. Fordere was ein. Die Boomer können gerne über junge Leute lästern, aber die Zeiten des Totschuftens sind lange vorbei!
 
R

Realist.

Gast
Ferienzimmer, Landwirtschaft oder Gemüsebau sind Bereiche, bei dem wirtschaftlicher Erfolg sich häufig nicht einstellt bzw. sich nur durch sehr viel Arbeit finanziell tragfähig ist. Solche Tätigkeiten werden deshalb fast immer auch als Familienbetriebe geführt. Auch bedarf es einer gewissen Betriebsgröße, damit es wirtschaftlich darstellbar ist. Hinzu kommt die Höhe Kapitalintensität, die ausreichendes Eigenkapital benötigt,auch um Durststrecken zu überstehen.
Ich habe den Eindruck,dass du diese Umstände noch nicht ausreichend betrachtest hast.
 

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