Hallo,
stecke in der gleichen situation seit bereits über 3,5 jahren, du kannst nur dich damit abfinden mit der heimlichkeit oder wenn er sein beruf aufgibt, wird er dir einmal die schuld dafür geben. man muss sich schon gründlich überlegen ob die liebe so stark ist dass sie die probleme "überlebt". wir haben uns auf das leben eingerichtet dass wir führen, einen anderen weg sehe ich nicht. da ich aber paare kenne die den weg an die öffentlichkeit gewagt haben kann ich nur sagen, richtet euch auf spissrutenlaufen, umzug am bessten ins ausland wo euch niemand kennt. und eins noch du wirst die sein die an allem schuld ist, es sind immer die frauen die die armen priester verführen, ihm wird sicher eine Therapie angeboten um ihm von dir zu heilen.
Alles liebe und vor allem viel Kraft
Bald erfuhr sie von einer jungen ev. Pfarrerin, die mit ihr den ökumenischen Bibelkreis gegründet hatte, dass diese Liebesgeschichte, durch pflichtbewusste Gemeindefrauen zur Affaire, in seiner Personalakte gelandet war und er dazu gehört worden war. Der Weihbischof sollte mit ihm zusammen ein Gespräch mit mir führen. Er hatte alles abgeleugnet und sie damit zur „dummen Gans“ gestempelt, die ihm gegen seinen Willen nachsetzt. So sollten diese beiden Priester sie gemeinsam „anhören“. Der Kaplan rief sie an. Sie lehnte einfach strikt ab. Zwingen konnten sie sie nicht. Sie wollte diese Liebe nicht zu Unrecht oder zu Schuld deklarieren lassen, und sich schon gar nicht von diesen Popen kleinmachen lassen oder ihn des Maineides beschuldigen. Mit ihr nicht!Nichts von dem!
Bald darauf wurde er versetzt, weit weg, in eine Gemeinde am äußersten Ende des Bistums.
Bei seiner Abschiedspredigt entschuldigte er sich „bei den Menschen, die er enttäuscht habe, weil sein Priestertum ihn dazu gezwungen habe“. Danach gab es eine Feier. Er sah betreten zu ihr herüber, dann kam er auf sie zu, gab ihr die Hand und meinte: „Es ist schön, dass Sie gekommen sind. Ich will nicht im Unfrieden gehen.“
Sie war trotz aller Härte, die er ihr gegenüber gezeigt hatte, glücklich, dass er sich versöhnen wollte. Die Geschichte hatte mit allen Höhen und Tiefen immerhin sechs Jahre gedauert. Sie konnte den Gedanken einfach nicht ertragen, ihn für immer zu verlieren. Sie schrieb ihm noch einmal an seine neue Adresse.
Es war Karfreitag, kurz vor der Messe rief er an...Wütend und laut war seine Stimme! Er verbat sich, ihn noch einmal zu belästigen. Sie hätte sich alles nur eingebildet!
An einem Karfreitag hatte er sie geopfert, und sie war gestorben ...nicht nur für drei Tage, sondern ihre Seele war noch Jahre lang tot.
Als viele Jahre später ihr ältester Sohn tödlich verunglückte hat jemand ihn angerufen und ihm das Unglück mitgeteilt. Er schrieb ihr ein Beileidskarte und legte ein neues Bild von sich dazu. Er hielt in seiner Gemeinde eine Totenmesse für ihren Sohn, mit dem er ja damals so liebevoll gespielt hatte, als der noch klein war.
Mit einer klitzekleinen Schrift stand unter dem schreibmaschinengeschriebenen Text der Beileidskarte: Wie geht es Ihnen?...
Sie antwortete wie erlöst, mit einem langen Brief. Das war im Jahre 2000. Danach hörte sie nie wieder von ihm.
Hier wurde eine wunderbare, reine Liebe zu Schuld gemacht, aus der dadurch immer neue Sünde und Schuld erwuchs.
Das halte ich vom Pflichtzölibat: Dass Menschen schuldig werden an ihren Gefühlen, an ihrem Bedürfnis nach Liebe und Nähe, wie soll das rechtens sein?