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Liebe, was ist das?

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Dein Verständnis von Liebe liest sich in meinen Augen fast schon wie der Entwurf eines Vertragsanwalts.😉 Effizienz, Maximalität (Gigantismus?) Sicher würde man vmtl. (fast) alles für den geliebten Partner tun. Erwartet werden darf das aber nicht. Liebe stellt "nur" den Antrieb hinter den mehr oder weniger freiwilligen Handlungen dar.

Das Gefühl an sich existiert einfach nur um der Existenz willen. Der Mensch will lieben - und geliebt werden, so ist er "gestrickt". Und er sucht sich dann ein Objekt, auf das er seine Liebe projiziert, weil er als körperliches Wesen nur mit geistiger Erfüllung nun mal nicht glücklich wird (auch wenn die Kirche da etwas anderes behauptet). Das begründet sich einfach in der materiell-biologischen Anlage des menschlichen Körpers. Als ideal betrachtet es der Mensch, wenn seine Projektion auf Gegenliebe trifft.

In gewisser Weise ist der Wunsch nach Liebe mit einer Sucht vergleichbar. Der Mensch, der noch nie Liebe empfand, vermißt nichts. Wurde er aber geliebt und (vor allem) hat er geliebt, trifft ihn der Verlust seiner Projektionsebene wie ein kalter Entzug (Liebeskummer), das wurde tats. nachgewiesen. Der Mensch ist also - einmal mit dem Feuer der Liebe in Berührung gekommen - für alle Zeiten süchtig nach den Botenstoffen, welche eine glückliche Liebe seinen Körper ausschütten läßt. Das erklärt auch die Aussage, daß Liebe nur um ihrer Existenz willen besteht/erlebt wird.

Viele Grüße (als einen Gott betrachte ich mich auch weiterhin nicht.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ewige Mysterium: Ab wann ist es Liebe? |*ZEIT ONLINE



https://www.amazon.de/Liebe-dich-se...+dich+selbst+und+es+ist+egal+wen+du+heiratest


Das Buch ist gut.

Ich denke nicht, dass es egal ist wen man heiratet...aber es kommt in erster Linie darauf an wie man mit sich selber und dem Leben klar kommt.

Und wenn man zu grosse Angst vor Verletzungen hat (wegen der negativen Erfahrungen in der eigenen Kindheit ) wird man es auch nicht schaffen eine Beziehung und Bindung einzugehen.

Stimme weitestgehend zu.
 
Prinzipiell ist "Liebe" eine Bezeichnung für die höchste und tiefste Form von Gefühl, zu der ein Mensch fähig ist.
In einer idealen Welt würde jeder Mensch Liebe so ertreben, wertschätzen und pflegen, wie sie es prinzipiell verdient, und würden Partner, die zueinander passen, zu Beginn ihrer Beziehung einen Samen pflanzen, der ein Leben lang wächst, und zu einem immer schöneren, farbigeren, komplexeren und beständigeren Baum heranwachsen wird.

Dass wir in einer solchen Welt leider nicht leben, ist eine traurige Tatsache, dir wir Menschen sehr früh lernen müssen, und die unsere Lebenseinstellung und unser Verhalten von Anfang an beeinflusst, und es uns immer schwerer macht, je älter wir werden, die Magie zu erkennen und zu würdigen, die Liebe prinzipiell innewohnt.

Persönlich gehe ich davon aus, dass immer mehr Menschen im Laufe ihres Lebens den Glauben an Liebe, aber auch das Verständnis darüber, was Liebe tatsächlich bedeuten kann, und auch, was dazu gehört, dieses Potential tatsächlich zu realisieren, verlieren, und aufgrund dieses Fehlens eines Strebens nach einem höheren Zustand ihre eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen als das eigentliche Ziel einer Partnerschaft betrachten.

Als ein Beispiel möchte ich kurz ein Thema anführen, dass ich einmal in einem anderen Forum gelesen habe, und dass mir sehr nahe gegangen ist, dass in dieser oder einen ähnlichen Form jedoch jeden Tag neu eröffnet wird. Die Aussage lässt sich wie folgt zusammenfassen:
"Ich liebe meinen Mann, mit dem ich seit zehn Jahren verheiratet bin, aber ich liebe auch meine Affäre, die ich seit zwei Monaten kenne, und die mir körperlich alles gibt, was mir an meinem Mann fehlt. Und weil ich beide Menschen so liebe, möchte ich keinen von beiden verlassen, und meinem Mann nichts erzählen. Er, meine Affäre, handhabt es mit seiner Lebensgefährtin genauso".

Für mich persönlich ist das Verständnis von Liebe, das in diesem Zusammenhang deutlich wird, völlig deformiert, degeneriert. Liebe kann und darf, meiner Meinung nach, niemals dazu führen, zu verletzen, anderen Schmerz zuzufügen, es sei denn, aus reiner Selbstlosigkeit, um mehr Schmerz und Unglück bei einem geliebten Menschen zu verhindern. Tut sie es doch, handelt es sich nicht um Liebe, sondern um einen primitiven Akt der Selbstbereicherung, der tragischer Weise mit einer Erklärung von Liebe gerechtfertigt wird.
Der Großteil des Forums hatte jedoch Verständnis für das Verhalten und den Gedankengang der Themen-Erstellerin, war sich darin einig, dass Liebe sich in vielen Ausprägungen ausdrücken kann.

Ich war über diese Einstellung, und darüber, wie verbreitet sie ist, entsetzt, und bin es noch immer, wann immer eine ähnliche Geschichte lese.
Ich habe aus dieser Erfahrung aber auch gelernt, dass Liebe keine allgemeingültige Institution ist, sondern dass jeder für sich selbst entscheiden muss, was Liebe bedeutet, und was man damit verbindet.
Dazu einige Beispiele:

° Manche Menschen "lieben" ihren Partner nach zwei Tagen, andere erst nach zehn Jahren.
° Für manche ist Liebe nur ein Wort, ein Begriff für eine empfundene Zuneigung, die man hervorheben möchte. Für andere ist Liebe Sinn und Lebensinhalt.
° Manche verbinden mit Liebe gar nichts, für andere hat sie religions-ähnliche Züge, und geht mit einem ganzen Kompendium an Vorstellungen und selbst-auferlegten Vorschriften und Einschänkungen einher.
° Für manche kann Liebe auch aus reiner Körperlichkeit resultieren, für andere ist es ein seelisch-emotionaler Zustand, der sich nur im Herzen entwickeln kann, und in Körperlichkeit lediglich ausdrücken kann.
° Manche können und wollen primär nur sich selbst lieben, während Liebe für andere erst dadurch zustande kommen kann, dass man sie für einen anderen Menschen entwickelt.


Aus dieser extremen Spannweite von Auffassungen resultiert ein Teil all des Leids und Schmerzes, die unsere Gesellschaft so fest im Griff haben, und die auch dieses Forum permanent durchdringen.
Und jeden Tag führt ein unterschiedliches Verständnis von Liebe zu neuem Schmerz, nämlich immer dann, wenn zwei Menschen zusammenfinden, und erst im Verlauf einer langen Beziehung realisieren, wie unterschiedlich das jeweilige Verständnis von Liebe tatsächlich ist...

Ich glaube, die Welt wäre ein angenehmerer Ort, wenn Menschen sich schon vor Beginn einer Partnerschaft offen und ehrlich darüber austauschen würden, was Liebe für sie bedeutet...


Abschließend möchte ich noch betonen, dass ich der festen Überzeugung bin, dass jeder Mensch das Recht und die Möglichkeit hat, ehrlich und wahrhaftig zu lieben, dass es sich immer lohnt, für diese Hoffnung zu arbeiten und zu kämpfen, dass es nie zu spät dafür ist, lieben zu erlernen, und dass, ausdrücklich meiner subjektiven Meinung nach, der Sinn eines Lebens sich rückblickend darin bemisst, wie wir geliebt haben und geliebt wurden...



(Oh je, jetzt habe ich mich doch tatsächlich in einem Zustand philosophischer Hemmungslosigkeit verloren. Sorry für das trockene Dozieren :blume: )


Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, dass sich bei vielen Menschen Liebe einfach nur übersetzt mit "Hauptsache, was zum F*****." Diese verrohten Biester, die keinen Sinn für Romantik haben.
 
Manchmal oder auch sehr oft bedeutet Liebe im Sinne einer Partnerschaft aber wahrscheinlich auch nur, dass man einfach nimmt, was man bekommen kann.
 
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