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Leute im Speisesaal ansprechen, wie?

Ich weiß auch gar nicht wie ich das anstellen soll. Nehmen wir Mal das Beispiel im Speisesaal. Wie kann ich da die Leute zu Bringen mit mir zu essen/reden?

Indem du schon vorher mit ihnen redest und fragst, sollen wir (jetzt) zusammen mittagessen gehen? Oder: Ich gehe essen, kommst du mit?

Es gibt unter den Leuten meistens ein paar, die sehr gesellig oder redselig sind und von sich aus ein Gespräch tragen können. Wenn du so jemand ansprichst, reicht evtl. ein einziger Satz, und den Rest kannst du sozusagen demjenigen überlassen. Und wenn du mit so jemand zum Essen gehst, kennt der dort bestimmt wieder andere Leute, so dass du in einen Kreis kommst. Oder sprich jemand an, der sozial und reflektiert wirkt. So eine Person erkennt vielleicht deine Not und versucht dich zu integrieren. Sprich deine Kontakt-Probleme auch in den Gruppensitzungen oder bei den Therapeuten an.

Eine etwas härtere Übung wäre, an einen Tisch zu gehen, wo schon Leute sitzen, und zu fragen "Darf ich mich hier dazusetzen? Ich esse so ungern alleine."

Wie reagiere ich auf mögliche Ablehnung und wie reagiere ich wenn peinliches Schweigen entstehen sollte...?

Du weisst, dass du sehr unsicher bist. Du wirst dann wohl auch so wirken. Das musst du erst mal so akzeptieren. Du bist halt in deiner Entwicklung auf einer bestimmten Stufe im Moment. Das ist nicht schlimm, in ein paar Jahren wirst du auf einer anderen Stufe sein. Es ist völlig okay und normal (normal insofern, als es nun mal unsichere Menschen gibt). Allerdings gehört zur jetzigen Stufe, dass du auf andere Menschen vielleicht nicht als ein super-interessanter, spritziger, witziger Gesprächspartner wirkst. Meistens kommt es nicht so gut an, wenn man sehr unsicher und krampfhaft auf Anerkennung oder Anschluss bedacht wirkt. Eine souveräne, selbstbewusste Haltung ist attraktiver, erstens weil man dann ein echtes Gegenüber hat (statt einem Jasager), zweitens muss man nicht fürchten, dass jemand an einem klammert. Hinzu kommen Missverständnisse und Fehleinschätzungen.

Was ich sagen will, ist: Finde dich im Vorhinein damit ab, dass du nicht jedermanns Typ bist (und selbst dann nicht wärst, wenn du "perfekt" wärst) und dass nicht jeder Kontakt mit dir will. Das ist okay. Verbuche die Ablehungen unter "hat halt nicht gepasst".

Was peinliches Schweigen und Gesprächsführung angeht: Überlege dir im Vorhinein ein paar Themen und Aufhänger, z.B. praktische Fragen ("Wo ist hier eigentlich ...? Kann man eigentlich auch ...? "), Personal der Klinik ("Ist Dr. Sowieso eigentlich immer so mürrisch oder hat der nur einen schlechten Tag?"), die aktuelle Situation/Umgebung ("Ich hätte Ihr Gericht wählen sollen, ich bin nur immer skeptisch, ob die Fisch gut hinbekommen, aber Ihrer sieht gut aus."), persönliche Eindrücke ("Ich bin zum ersten Mal in so einer Klinik und ganz überrascht, dass ... Ist das immer so? ... Waren Sie schon öfters in so einer Klinik? Ich hab da ja null Erfahrung bisher.") Fragen zu deinem Gegenüber ("Kommen Sie aus dem Raum ...? Ich höre da so einen leichten Akzent. ... Wie lange fahren Sie denn von da bis hierher? ... Mit dem Zug oder dem Auto? Ich bin mit XY angereist, das war (un)praktisch, weil ... Hier scheinen ja die Leute aus ganz Deutschland her zu kommen.") und die eine oder andere Anekdote oder witzige Geschichte, die du erzählen kannst. Je mehr du selbst an Wissen, Lebenserfahrung, Interessen usw. hast, desto eher findest du auch Anknüpfungspunkte.

Ob Schweigen peinlich ist, ist eher eine subjektive Wahrnehmung. Achte mal darauf, ob es dem Anderen auch unangenehm zu sein scheint oder ob es dir nur in deiner Unsicherheit so geht. Man muss nicht die ganze Zeit quasseln. Schon gar nicht beim Essen.
 
Hallo,
ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, deshalb weiß ich nicht ob es schon angesprochen wurde.

Vermutlich, da du immer nur für dich bist und keine Kontakte zu Mitpatienten hast, könntest du auch unbewußt signalisieren, natürlich von dir nicht gewollt, dass du lieber für dich alleine bleiben möchtest.
So das dich die Mitpatienten aufgrund des falschen Signal das du ausstrahlst den Kontakt gar nicht erst zu dir suchen.

Da bleibt dir nur übrig auf die Mitpatienten zuzugehen.
Ich denke einige Tipps von den Mitgliedern hier wirst du schon bekommen haben.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 
Sag einfach: "Hallo, bist du öfters hier? Schönes Wetter heute!"

So beginnst du ganz ungezwungen ein lockeres Gespräch. Das nennt sich smalltalk. Vermeide Themen mit Konfliktpotenzial wie z.B. Religion, Politik... etc.

LG,
SFX
Insgesamt eine gute Idee, auch im Alltag. Allerdings würde die Frage 'Bist Du öfters hier?' im Klinikumfeld ganz sicher negativ aufgenommen werden. Bestimmt gibt es eine andere ungewzungene Frage, die man stattdessen stellen kann.
 
Ich kenne ja nicht so genau die Zusammenhänge, in denen Du steckst, Vollkatastrohpe, aber in Coronazeiten wäre ich froh, wenn ich alleine in Ruhe im Speisesaal mein Essen genießen könnte.

Meine Ratschläge wären in Nicht-Corona-Zeiten ganz anders.

Ganz nebenbei frage ich mich, ob die HygieneRegeln beim Essen innerhalb dieser Klinik eingehalten werden.
 
Naja also
Ich kenne ja nicht so genau die Zusammenhänge, in denen Du steckst, Vollkatastrohpe, aber in Coronazeiten wäre ich froh, wenn ich alleine in Ruhe im Speisesaal mein Essen genießen könnte.

Meine Ratschläge wären in Nicht-Corona-Zeiten ganz anders.

Ganz nebenbei frage ich mich, ob die HygieneRegeln beim Essen innerhalb dieser Klinik eingehalten werden.
Bei uns ist es so, dass wir in ganzen Klinikgelände Masken tragen müssen und diese auch täglich gewechselt wird. Beim Essen haben wir eine Plexiglas Scheibe zwischen den Patienten, damit man sich auch ohne so viel Abstand noch unterhalten kann.

Also was das angeht ist es hier schon sehr sicher. Zudem haben wir alle einen Corona Test am Anfang des Aufenthalts vorlegen müssen und es wurde nach einer Woche noch ein Test durchgeführt.

Naja und zum Thema alleine essen wollen. Ich bin da eigentlich eher nicht so. Ich brauche Natürlich auch meine Zeit für mich, aber so beim Essen habe ich schon gerne wen und auch allgemein wäre es ganz schön jemanden zu haben finde ich. Denn wenn du alleine bist, dann hast du niemanden mit dem du dich austauschen könntest. Wenn du mindestens eine Person hast, auf die du zählen kannst, weißt du immerhin, dass man auch außerhalb der Therapeuten jemanden zum Reden hat.
Ich finde das schon wichtig.
 
So, ich wollte Mal den aktuellen Stand der Dinge mitteilen.
Aktuell geht es mir besser, ich habe mittlerweile 4 Leute, mit denen ich so gut wie immer Zwischen den Therapien reden kann und ich sitze auch kaum mehr alleine.

Dies liegt denke ich daran, dass ich von einer Mitpatientin angesprochen wurde und sie mich dann unbewusst irgendwie in die Gruppe integriert hat.

Dadurch wurde ich irgendwie selbstbewusster und so langsam habe ich das Gefühl, hier auch mehr oder weniger angekommen zu sein. Ich traue mich mittlerweile mehr selbst mit Fremden Mal ein kurzes Pläuschchen zu halten.

Zudem gibt es hier eine Therapie, in der man soziale Situationen übt, in der ich seit ca einer Woche jetzt bin. Diese ist auch sehr aufbauend.

Danke auch an jeden von euch, der mir Tipps gegeben hat. Diese waren auch sehr hilfreich!

Allerdings eine negative Sache zu den ganzen positiven Dingen:

Ich hatte mir in meiner aktuellen Euphorie vorgenommen, eine Person hier anzusprechen, die mich immer sehr nett angelächelt hat und die sehr sympatisch auf mich wirkte. Anfangs traute ich mich nicht, da meine Unsicherheit so stark war und weil ich mich selber nicht gut leiden kann, sodass ich dachte, das es eh schlecht laufen würde.
Durch die in letzter Zeit, ziemlich guten Erfahrungen, war ich jetzt allerdings motiviert gewesen, sie anzusprechen. Nur leider ist sie jetzt abgereist. Und ich kenne den Namen nicht und habe mit niemandem zu tun, der mit ihr zu tun hatte.
Das macht mich ein wenig traurig, weil ich gerne auch dies geschafft hätte.
Zudem frage ich mich die ganze Zeit, was wohl ihre Antwort gewesen wäre, wenn ich sie angesprochen hätte.

Naja, aber es ist wie es ist. Ich versuche mich mehr auf das Positive zu konzentrieren. Auch, wenn mich das trotzdem ein wenig zum Nachdenken bringt.

So, das wollte ich einfach nochmal mitteilen.
In diesem Sinne:
Frohe Weihnachten. Ich hoffe, dass ihr euch trotz der aktuellen Pandemie irgendwie noch eine schöne Zeit machen konntet und könnt!
 

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