Tja, Liebe und Weisheit. Damit haben sich wohl schon die alten Philosophen herumgeschlagen.
Sokrates ging wohl davon aus, dass unser Glück in Weisheit besteht und dass Liebe letztlich ein Streben nach Glück ist – wie eigentlich alles andere Streben und Verlangen beim Menschen überhaupt. Klingt vielleicht etwas schräg. Aber andere Menschen zu lieben, helfe uns Sokrates zufolge dabei, weise zu werden. Hilft uns Liebe dabei, die Welt besser zu verstehen?
Ich denke, als eher rationaler Mensch habe ich den Stellenwert von Liebe in meiner persönlichen Lebensphilosophie lange unterschätzt. Wie das leider so ist. Meistens erkennt man den Wert von etwas erst dann, wenn man es verliert. Verstand und Liebe sollen sich ja eher gegenseitig ausschließen. Die Liebe sei reines Gefühl und als solches weit von Nachdenken entfernt, heißt es. „Aber Gefühle sind meines Erachtens selbst verdichtete Gedanken über die Welt“, schreibt die Philosophin Nora Kreft. Ein interessanter Ansatz.