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Leben und Jahre

S

Steffen113389

Gast
Das Gefühl hab ich manchmal auch.
Ob es mich wirklich stört? Ich bin mir unsicher.
Ob ich zukünftig was ändern würde? Wohl eher nicht.

Leider ist das bei mir eigentlich mehr als ein Gefühl.
Du würdest nichts ändern, weil du es nicht kannst oder nicht willst?

Ich kann irgendwie momentan nur geringsfügig was ändern,
weil mich die Erfahrung welche ich gemacht habe lähmt.
Hat viel mit Entäuschung zu tun.

Was ist denn deine Definition von Leben? Was heißt das überhaupt?
 
E

einsame Katze

Gast
Ich denke, mein Gefühl hat was mit der Tatsache zu tun, dass einem überall vermittelt wird, wie super perfekt alles ist und wie viel jeder immer erlebt.

Ich bin auf keinem der einschlägigen Portalen wie Instagramm oder Twitter zu finden und doch erreichen mich auf diversen Medienplattformen immer wieder diese Bilder von jungen Menschen, die grad mal wieder weit weg auf einer idyllischen Insel im Urlaub sind, die grad irgendwas total Abgefahrenes wie z. B. ein Fallschirmsprung gemacht haben oder vll doch einfach nur bei schönem Wetter in einem Sonneblumenfeld stehen.
Die scheinen richtig was zu erleben. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute.

Wenn ich von einem meiner Tage erzählen würde, dann wirkt es wohl eher langweilig: Ich stehe auf, ich mach mich fertig, ich kümmere mich um meine beiden Katzen und den Haushalt, ich gehe arbeiten, ich komme nach Hause, ich kümmere mich um die Katzen und den Haushalt, ich koche Essen, unterhalte mich mit meinem Mann. Wenn ich nicht zu viel mit dem Haushalt zu tun hab oder vll auch einfach mal keine Lust, dann mach ich gerne mal ein kurzes Sudoku und am Wochenende darf‘s dann gerne auch ein Buch und eine heiße Tasse Tee sein. Ab und an unternehmen mein Mann und ich so typische Sachen wie Ausflüge zu Mittelalter- oder Kunsthandwerkermärkten, mal ein Spaziergang oder sogar ein Kino- und Konzertbesuch. Zweimal im Jahr ein kleiner Urlaub innerhalb Deutschlands. Alles nichts ultra aufregendes.
Da kann man schon mal das Gefühl erhalten, dass man im Gegensatz zu anderen vielleicht einfach zu wenig erlebt und lebt.

Warum ich zukünftig nichts ändern würde?
Eben weil es nur ein Gefühl ist.

Das Leben leben bedeutet für mich -in einfachster Form- glücklich und zufrieden zu sein. Und ich bin meistens glücklich und zufrieden. Hochs und Tiefs sowie Unstimmigkeiten gibt es immer mal wieder, aber ich versuche mich davon nicht unterkriegen zu lassen.
Aber manchmal eben, wenn ich so im Netz surfe, da bekomm ich das Gefühl, dass es nicht genug ist einfach nur glücklich und zufrieden zu sein, dass man immer irgendwas super spektakuläres machen muss um sein Leben wirklich gelebt zu haben.

Was bedeutet es für dich das Leben zu leben?
Warum ist es für dich mehr als nur ein Gefühl? Glaubst du, dein Leben entgleitet dir?
 
S

Steffen113389

Gast

hier nochmal mein Text

Es freut mich, dass du mir so ausführlich geantwortet hast, da mich das Thema schon lange beschäftigt.
Damit ich besser darauf eingehen kann, beantworte ich deinen Text stückchenweise oder wie man das nennt...Zeile für Zeile.
Ich bin noch recht neu hier und hab nicht allzu viel Übung, was das Schreiben angeht.:)



Ich denke, mein Gefühl hat was mit der Tatsache zu tun, dass einem überall
vermittelt wird, wie super perfekt alles ist und wie viel jeder immer erlebt.



Zitat von einsame Katze

Ja, denke ich auch. Denn bei mir ist es ähnlich. Deshalb führe ich mir immer wieder vor Augen, wie sehr sich Menschen verstellen können. Es gibt phänomenal viele Leute die etwas Anderes vor geben, als sie wirklich sind.
Meine Mutter, um mal ein Beispiel zu nennen, war innerlich extrem leer gelangweilt und hatte Ängste. Ihre Bekannten und Freunde, nahmen sie jedoch als glücklich und liebevoll wahr. Während sie mich Zuhause missbraucht hat.


Ich bin auf keinem der einschlägigen Portalen wie Instagramm oder Twitter zu finden und doch erreichen mich auf diversen Medienplattformen immer wieder diese Bilder von jungen Menschen, die grad mal wieder weit weg auf einer idyllischen Insel im Urlaub sind, die grad irgendwas total Abgefahrenes wie z. B. ein Fallschirmsprung gemacht haben oder vll doch einfach nur bei schönem Wetter in einem Sonneblumenfeld stehen.
Die scheinen richtig was zu erleben. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute.

Vielleicht ist dir ja schon alles bewusst was ich dir erzähle, allerdings sollte man auch immer das Innere dieser Personen bedenken. Es kommt ja nicht nur darauf an, was man erlebt, sondern auch wie man es empfindet. Und jeder nimmt das was er erlebt auf seine weise war. Es gibt unendlich viele Menschen die genauso gut gegen eine graue Wand starren könnten, statt sich einen Sonnenuntergang anzuschauen. Die lächeln für die Kamera und um Eindruck zu schinden.
Die Gesellschaft in der wir Leben ist krank, von sich selbst entfremdet. Es geht ums funktionieren und wer zugibt, ein Mensch zu sein welcher auch leidet, gilt hier als kaputt, unbrauchbar und nutzlos. Es ist zur Pflicht geworden andere (und eventuell sich selbst) zu belügen.

Wenn ich von einem meiner Tage erzählen würde, dann wirkt es wohl eher langweilig: Ich stehe auf, ich mach mich fertig, ich kümmere mich um meine beiden Katzen und den Haushalt, ich gehe arbeiten, ich komme nach Hause, ich kümmere mich um die Katzen und den Haushalt, ich koche Essen, unterhalte mich mit meinem Mann. Wenn ich nicht zu viel mit dem Haushalt zu tun hab oder vll auch einfach mal keine Lust, dann mach ich gerne mal ein kurzes Sudoku und am Wochenende darf‘s dann gerne auch ein Buch und eine heiße Tasse Tee sein. Ab und an unternehmen mein Mann und ich so typische Sachen wie Ausflüge zu Mittelalter- oder Kunsthandwerkermärkten, mal ein Spaziergang oder sogar ein Kino- und Konzertbesuch. Zweimal im Jahr ein kleiner Urlaub innerhalb Deutschlands. Alles nichts ultra aufregendes.
Da kann man schon mal das Gefühl erhalten, dass man im Gegensatz zu anderen vielleicht einfach zu wenig erlebt und lebt.

Ich will das ganze jetzt nicht bagatellisieren, weil ich weis wie sehr dieses Gefühl einen manchmal belasten kann.
Aber ich beneide dich für dein Glück. Ich bin seit meiner Kindheit mit diversen psychischen Leiden gestraft(Depression, Panik Attacken usw) ,habe kaum Freunde...
Verstehe mich nicht falsch ich will dir keinen vorjammern, aber mir hilft es eben einfach, wenn ich höre, wie gut ich es im Gegensatz zu anderen habe.
Deshalb hör ich auch ständig Domian:D, was besser als jede Therapie zu wirken scheint. Denn auch wenn es ein Gefühl ist muss ich es bekämpfen und immer wieder hören.

Warum ich zukünftig nichts ändern würde?
Eben weil es nur ein Gefühl ist.

Dein Alltag muss ja verrückte Unternehmungen nicht ausschließen. Was steht denn einem Fallschirmsprung im Wege?


Das Leben leben bedeutet für mich -in einfachster Form- glücklich und zufrieden zu sein. Und ich bin meistens glücklich und zufrieden. Hochs und Tiefs sowie Unstimmigkeiten gibt es immer mal wieder, aber ich versuche mich davon nicht unterkriegen zu lassen.
Aber manchmal eben, wenn ich so im Netz surfe, da bekomm ich das Gefühl, dass es nicht genug ist einfach nur glücklich und zufrieden zu sein, dass man immer irgendwas super spektakuläres machen muss um sein Leben wirklich gelebt zu haben.


Ich denke, diese spektakulären Sachen, sind häufig nichts weiter, als ein Rausch der schnell verfliegt. Was genau stellst du dir denn unter spektakulär vor und was hält dich davon ab. (mal von Dem Fallschirmsprung und dem Karibik Urlaub abgesehen)? Kleine Dinge empfinde ich häufig viel intensiver...ein Gespräch in welchem man sich zutiefst verstanden fühlt, ein einsamer Waldspaziergang, bei welchem man in der schönen romantik, der Natur versinkt...eine Errinnerung an jemand, den man mal geliebt hat...

Was bedeutet es für dich das Leben zu leben?

Mich selbst, das Leben und andere zu erkennen. Verstehen,verstanden werden lieben und geliebt werden. Nach Wahrheit suchen, und diese finden. Sich bewusst machen, wie wertvoll die Dinge sind, welche man zu wenig schätzt. Es geht um das innere, was die Erlebnisqualität ausmacht.
Nur an der Umsetzung hapert es noch:D

Warum ist es für dich mehr als nur ein Gefühl? Glaubst du, dein Leben entgleitet dir?





Weil ich durch meine seelische Situation mehr Tage hatte die von Angst, leere und psychischem Schmerz geprägt waren. Wobei das auch zu einem ziemlich verrückten Leben geführt hat.:D In dem ich mich häufig Gefühlt habe, wie in einem komplett durchgeknallten fantasy Horrorfilm (oder was weis ich), was zumindest nicht immer langweilig war... Hoffe mal ich konnte meine Sicht ein wenig vermitteln.

Mein Leben ist mir oft katastropal entglitten, aber es geht im Moment langsam wieder bergauf. Es gibt so viele die schlimmer Leiden müssen oder schon lange unter der Erde liegen. Also versuch ich mir zu denken: Was solls:D


hier nochmal mein Text
Liebe Grüße

Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
E

einsame Katze

Gast
Es gibt Domian noch? :erschrocken: Ich dachte, er hätte aufgehört.

Ach, ich geb nicht allzu viel auf Twitter und Co. und mir ist durchaus bewusst, dass vieles einfach nur heuchlerische Selbstdarstellung ist und teilweise sogar Fake, aber trotzdem lässt es mich manchmal eben nicht ganz kalt.

Da hast du recht, nicht jeder der glücklich und zufrieden wirkt, ist das aucb tatsächlich. Es kommt halt immer drauf an, wie gut man sich der Außenwelt präsentieren kann.

Wenn wir jetzt konkret bei dem Beispiel des Fallschirmsprunges bleiben, dann meine Angst :D
Aber es gibt auch Dinge, die mir einfach zu viel Zeit kosten (z. B. irgendwo hinreisen und einen Berg besteigen) und mir dadurch dann auch schon wieder die Lust nehmen. Ich bin noch nie Bersteigen gewesen und bei uns im Flachland gibt es auch keine. Da müsste ich schon weiter weg und dann müsste ich wohl auch erstmal in einer Kletterhalle üben, das auch nicht mal eben so um die Ecke ist. Nenn mich faul, aber das wird mir dann für diesen einen Moment zu anstrengend und ich und mein Fahrrad sind eben nur begrenzt mobil.
Aber wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich es wirklich wollen, dann hätte ich es wohl schon längst gemacht. Und so bleibt es eine kleine Fantasie á la: wär ja mal ganz cool.

Letztendlich ist alles irgendwie fast alles spektakulärer als ein Buch zu lesen und dabei Tee zu trinken :bauchkribbeln: ABER ich liebe es mich in die Bücherwelt hinein zu träumen, mir die Charaktere auszumalen und zu entspannen und wieder mein "langweiligen" Alltag zu leben.
Trotzdem bleibt dieses Gefühl, welches das Internet teilweise auf mich ausübt, dass ich nicht genug in meinem Leben mache.
Ist halt immer so eine Sachw mit Gefühlen, das kollidiert häufig mit dem Kopf ;)

Da hast du recht, die kleinen Dinge schätzt man einfach häufig zu wenig wert :(

Es freut mich, dass es bei dir wieder bergauf geht, versuch dich auf deinem Weg zur Wahrheit und deinem inneren Glück nicht unter kriegen zu lassen!
 

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