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Leben in Traumwelt ausgelöst durch Depression

4evealone

Mitglied
Hi,
also mein Problem ist, dass ich eine chronische Tagträumerin bin. Schon als kleines Kind hab ich mich in sozialen Situationen, in denen ich mich übrigens immer unwohl gefühlt hab, weggeträumt um das alles zu "überstehen" und um mich abzulenken von meinen depressiven und ängstlichen Gedanken. Auch wenn ich zuhause war und niemanden zum spielen hatte (da keine Freunde) war ich immer in meiner Fantasiewelt. Teilweise, als ich 12 war, hab ich auch versucht meine Träume zu verwirklichen, aber natürlich war das unmöglich, da meine Ziele unrealistisch waren. Ich wollte zum Beispiel immer berühmt werden, bin aber leider musikalisch und schauspielerisch nicht begabt. Irgendwann lernte ich meine erste große Liebe kennen und meine Ziele wurden wieder erreichbarer und realitätsnah, aber als die Liebe entgültig zerbrach und alle meine Hoffnungen auf Gerechtigkeit und das Menschen sich ändern können zerbrach, geriet ich tiefer in den Strudel der Traumwelt. Durch ihn und die Menschen, auf die ich durch ihn traf, bin ich endgültig und irreparabel davon überzeugt, dass alle Menschen falsch sind und chronisch lügen. Mittlerweile hab ich auch schon das Gefühl, dass ich jeden Tag meine Maske aufhabe und nur noch das sage und tue, was andere von mir verlangen, um gemocht zu werden und kein Streit einzugehen, obwohl ich so eine Verhalten an Menschen hasse. Das ganze Träumen und Recherchieren im Internet, um meine Träume noch detaillierter fortzuführen, hat zur Folge, dass ich keine Zeit mehr für die Schule hatte und deshalb sogar abgebrochen habe. Ich kann mich emotional auch nicht mehr an Menschen "hängen" oder gar jemand richtig mögen, da Menschen ja niemals so sind, wie man sie gerne hätte. Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich daraus kommen soll. Ich weiß ja auch, dass mir meine eigene Welt selber absolut nichts bringt und ich nur mein Leben vergeude und somit immer weiter in die Depression verfalle.
 

Burgerpants

Mitglied
Du solltest deine Traumwelt nicht verteufeln. Sie bringt dir nämlich sehr wohl was: Sie schafft einen Ausgleich zu der Welt, in der du dich momentan nicht wohlfühlst, bietet dir Entspannung und Erholung. Sie ist quasi dein Rückzugsort und das ist gut so. Denk auch immer daran: Träumen macht kreativ. Ohne die gäbe es weder Bücher, noch Filme, noch Musik, noch hätte die Menschheit es je vom Baum runter geschafft. Alles ist zuerst im Kopf entstanden und sehr viele Leute machen ihre Kopfwelt zu Geld. Dieses ewige "mit beiden Beinen im Leben stehen/Nur die Realität ist wichtig" ist größter Unsinn und bedeutet lediglich, dass man ins andere Extrem pendelt. Genauso ungesund wie umgekehrt.

Für dich gilt es doch, die goldene Mitte zu finden. Die Vorzüge aus beiden Welten zu bekommen. Dass Menschen nicht so sind, wie im Kopfkino - nee, sind sie nicht. Aber sie können dort einspringen, wo man mit dem Kopfkino nicht weiterkommt. Beispielsweise füllt ein Besuch bei Burger King mit einem deiner Kopfleute deinen realen Magen nicht, auch, wenn die Gesellschaft vermutlich angenehmer ist. Aber für sowas wären reale Leute doch dann gut. Vielleicht würde es dir also helfen, dir einfach mal gezielt Leute zu suchen, mit denen du erstmal was ganz lapidares machst. Wie eben um BK gehen, so als Beispiel. Das ist unverfänglich, du investierst nix (ausser Geld fürs Essen) und es bringt einen auch nicht in die emotionale Zwickmühle. Und dann schauste mal, was sich aus dem BK Kontakt ergibt auf lange Sicht.

Je eine Welt komplett aufzugeben ist jedenfalls nicht der Weg der Wahl.
 
M

Mr. Pinguin

Gast
Hi,
also mein Problem ist, dass ich eine chronische Tagträumerin bin. Schon als kleines Kind hab ich mich in sozialen Situationen, in denen ich mich übrigens immer unwohl gefühlt hab, weggeträumt um das alles zu "überstehen" und um mich abzulenken von meinen depressiven und ängstlichen Gedanken. Auch wenn ich zuhause war und niemanden zum spielen hatte (da keine Freunde) war ich immer in meiner Fantasiewelt. Teilweise, als ich 12 war, hab ich auch versucht meine Träume zu verwirklichen, aber natürlich war das unmöglich, da meine Ziele unrealistisch waren. Ich wollte zum Beispiel immer berühmt werden, bin aber leider musikalisch und schauspielerisch nicht begabt. Irgendwann lernte ich meine erste große Liebe kennen und meine Ziele wurden wieder erreichbarer und realitätsnah, aber als die Liebe entgültig zerbrach und alle meine Hoffnungen auf Gerechtigkeit und das Menschen sich ändern können zerbrach, geriet ich tiefer in den Strudel der Traumwelt. Durch ihn und die Menschen, auf die ich durch ihn traf, bin ich endgültig und irreparabel davon überzeugt, dass alle Menschen falsch sind und chronisch lügen. Mittlerweile hab ich auch schon das Gefühl, dass ich jeden Tag meine Maske aufhabe und nur noch das sage und tue, was andere von mir verlangen, um gemocht zu werden und kein Streit einzugehen, obwohl ich so eine Verhalten an Menschen hasse. Das ganze Träumen und Recherchieren im Internet, um meine Träume noch detaillierter fortzuführen, hat zur Folge, dass ich keine Zeit mehr für die Schule hatte und deshalb sogar abgebrochen habe. Ich kann mich emotional auch nicht mehr an Menschen "hängen" oder gar jemand richtig mögen, da Menschen ja niemals so sind, wie man sie gerne hätte. Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich daraus kommen soll. Ich weiß ja auch, dass mir meine eigene Welt selber absolut nichts bringt und ich nur mein Leben vergeude und somit immer weiter in die Depression verfalle.
Hoffe nicht darauf, dass (schlechte) Menschen sich ändern werden. Diese haben kein Bewusstsein für die Gefühle von anderen und die seelischen Verletzungen, die sie bei anderen anrichten. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass sie trotz ihrer gefühlsrohen Art bei Mitmenschen sehr gut ankommen, also in Gruppen sehr gut integriert sind, als sympathisch gelten und beliebt sind. Dass sie immer wieder neue Liebeleien anfangen können. Dass ihr Verhalten, wenn sie andere schädigen, auf keinerlei negative Reaktionen durch ihr Umfeld stößt. Warum sollten sie etwas an sich ändern? Das würden sie erst, wenn es von außen missbilligt werden würde. Von selber kommen sie nicht darauf, weil es aus deren Perspektive keinen Sinn macht.

Eine Maske aufzusetzen und konform zu gehen, ist übrigens gesellschaftsbedingt ganz normales soziales Verhalten. Man darf nicht zeigen, dass man leidet, dass man sich hintergangen und verletzt fühlt. Die Mitmenschen wollen davon nichts wissen, es gilt als Tabu. Wenn man sich nicht maskiert, grenzt man sich aus. Dass sowas krank macht, sich immer nur künstlich geben zu können, ist eigentlich keine Frage. Aber das zu durchbrechen ist für die meisten so gut wie unmöglich. Niemand möchte ausgeschlossen sein und auf gestelltes, künstliches Verhalten ist man von Kindesbeinen an geprägt.

Das hört sich jetzt alles sehr schlimm an. Was es für mich auch ist. Aber es ist nicht alles nur schwarz. Es gibt viele Menschen, die es ebenso hassen eine Maske aufzusetzen und damit kämpfen. Sehr viele verlieren auch den Kampf. Lassen sich einreden, dass sie es eben kapieren müssten anderes zu sein, weil die Welt ja voller herzlicher Menschen sei... Die weden dann auch etwas (mehr oder weniger) verrückt, weil man so einfach nicht normal bleiben kann, wenn man etwas als etwas sehen muss, was es nicht ist.

Aber, um nochmal zu sagen, dass nicht alles schwarz ist: Es gibt auch die Menschen, die nicht falsch sind oder chronisch lügen. Es gibt die Menschen, die ein ausgeprätes Gewissen haben, eine ausgebildete Gefühlswelt besitzen, die sich nicht nur auf die eigenen egoistischen Bedürfnisse begrenzt, sondern die ein Bewusstsein und ein Ein- und Mitfühlen für die Bedürfnisse und Emotionen von anderen haben, die ebenso ein gesundes Gerechtigkeitsempfinden haben.

Eine Abkapselung in die eigene Traumwelt ist eine Flucht, die einen auch schützen kann. Unser Leben wird aber grundsätzlich mit dem Zusammenleben mit Mitmenschen bereichert. Dass wir Beziehungen führen dürfen und schöne und bereichernde Erlebnisse führen dürfen. Eine gewisse Offenheit und eine Hoffnung auf integre Menschen sollte man sich deswegen immer bewahren.
 
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