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Lauter Nachbar - Zimmerwechsel oder Fenster zu?

Naddlchen

Mitglied
Guten Morgen,

bitte entschuldigt den seltsamen Titel, ich weiß nur nicht, wie ich den Fall sonst benennen soll. :)

Kurz zu den Fakten:
Mein Mann und ich haben 2020 eine wunderschöne Eigentumswohnung gekauft und waren sehr glücklich damit.
Nette Nachbarn und eine schöne, grüne und ruhige Umgebung, alles super.
Finanziert haben wir auf 20 Jahre.

Ende 2020 ist gegenüber ein junger Mann in eine Mietwohnung eingezogen.
Gegenüber heißt: In das Haus, das an unser Schlafzimmerfenster grenzt.

Regelmäßig und damit meine ich leider wirklich täglich fängt er püntklich ab 22 Uhr an, laut zu telefonieren, zu beten, laute Musik zu hören, Freunde zu empfangen oder was weiß ich nicht alles.
Das zieht sich immer durch die ganze Nacht.
Wenn ich um 5 Uhr aufstehen muss, schläft er.

Sein Fenster ist dabei immer gekippt, ob Sommer oder Winter.
Leider ist er so laut, dass wir fast immer das Fenster schließen müssen um schlafen zu können.
Das Problem: Ich bin ein Frischluftfanatiker. :-(
Mit geschlossenen Fenstern zu schlafen ist für mich pure Folter.
Ich habe zwar einen leisen Ventilator, der muss aber wirklich die ganze Nacht laufen, damit ich überhaupt schlafen kann.
Am Liebsten würde ich natürlich das Fenster aufmachen aber es geht einfach nicht...

Wir haben in den letzten Jahren ALLES versucht.
Mit ihm geredet, Deutsch, Englisch, aber er verhöhnt uns einfach und lacht uns aus.
Briefe geschrieben mit der Bitte, die Nachtruhe einzuhalten.
Zig Mal die Polizei gerufen als es immer schlimmer wurde, ich kann es gar nicht mehr zählen, wie oft die kamen.
Sobald sie weg waren, wurde es wieder laut.
Manchmal haben wir 2-3x pro Nacht angerufen, irgendwann kam die Polizei nicht mehr (ich verstehe es sogar)
Lärmprotokoll geführt und an seinen Vermieter geschickt.
Über den Anwalt laufen lassen, der ihn mehrere Male abgemahnt hat, es passiert trotzdem nichts.

Ich kann nicht mehr - Ich habe resigniert, weil sich nichts ändert und auch nicht ändern wird.

Es gibt nun 2 Möglichkeiten und da brauche ich einfach mal eure neutrale Meinung:

a) Wir ziehen mit unserem Schlafzimmer in unser Bürozimmer um.
Dies liegt an der befahrenen Seite und an den Gärten der anderen Nachbarn, die auch mal länger draußen sitzen.
Allerdings hätte ich nicht JEDE Nacht einen lauten Nachbarn am Schlafzimmer.
Wir müssten jedoch eine neue Tür, neue Lampen und Tapeten bestellen was sicherlich nicht billig werden würde und das Zimmer ist etwas kleiner

b) Wir bleiben im jetzigen Schlafzimmer und ich schlafe weiterhin täglich mit Ventilator oder alternativ Oropax (wobei das auf Dauer Beides eigentlich keine Option ist - oder kann man sich irgendwann doch daran gewöhnen?)

Ich weiß, dass das Luxusprobleme sind aber da ein Auszug nicht in Frage kommt und es mich wirklich extrem belastet, wollte ich hier einmal um Hilfe bitten.

Danke für jeden Rat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ärgerlich, aber ihr habt ja offenbar schon alles versucht, so dass lediglich ihr noch reagieren könnt, indem ihr euer Verhalten dauerhaft anpasst.

Wenn du mich fragst ist an O(h)ropax doch nichts Schlimmes und man kann sich tatsächlich daran gewöhnen. Warum also sollte das keine Lösung - auch auf Dauer - sein?

Es gibt übrigens auch Gehörschutz extra für die Nacht, wie ich gerade gesehen habe: https://www.ohropax.de/produkte/ohropax-gute-nacht
 
Zuletzt bearbeitet:

Naddlchen

Mitglied
Dankeschön für die lieben Rückmeldungen.

Es ist wirklich unheimlich traurig, dass ein einziger Nachbar so viel kaputt machen kann wenn sonst alles stimmt und er sich nicht mal ein bisschen einsichtig zeigt.

Wir sind leider die Einzigen, die auf seiner Seite raus schlafen.
Die anderen Nachbarn im Haus wohnen schon länger hier und hatten damals ihre Schlafzimmer direkt auf der Straßenseite eingerichtet (in weiser Voraussicht...)

Die Nachbarn in seinem Haus stören sich scheinbar nicht daran aber da sind auch Nachts immer alle Fenster zu.

Somit waren wir immer alleine auf weiter Flur was die Beschwerden gegen den Nachbarn betrifft.

Vielleicht probiere ich Oropax einfach mal aus und schaue, ob ich damit gut schlafen kann.

Ich kann auf jeden Fall einfach nicht mehr gegen ihn vorgehen.
Die Jahre haben mich so mürbe gemacht, die Nächte ohne Schlaf, die Polizeianrufe und dass der Nachbar uns einfach auslacht und trotz Abmahnung vom Rechtsanwalt einfach weiter macht.

Deshalb bin ich da bei Pfefferminzdrops - WIR müssen etwas ändern denn er wird sich nicht ändern.
 
W

Wangerland76

Gast
Wegen der Gefahr derartiger Nachbarn haben wir uns dauerhaft für Mietwohnungen entschieden.

Ich würde das Schlafzimmer verlegen. Ich würde aber weiterhin konsequent die Polizei rufen - und mich gegebenenfalls auch mit anderen Anwohnern zusammenschließen. Die haben eigentlich nicht die Wahl, ob sie so etwas verfolgen.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Vor allem denke ich, dass ihr beginnen müsst, euch mit der Situation zu arrangieren und aufzuhören zu hadern. Denn genau das führt dazu, dass man zermürbt. Ein kleiner Trost mag sein, dass ihr nicht allein seid. Allein in diesem Forum findest du unglaublich viele ähnliche Threads. Allen gemein ist die Erkenntnis, dass die meisten Störer selbst dann nichts ändern, wenn man harte Geschütze wie Polizei oder Anwalt einschaltet. Da Selbstjustiz keine Lösung ist muss man dann auf der anderen Seite suchen - und da landet man dann wieder beim eigenen Verhalten.

Sich mit Dingen zu arrangieren, die man nicht ändern kann und zu erkennen, dass das die Lösung ist, die einem Frieden beschert, ist ein Lernprozess. Das Gute ist, dass das eigentlich jeder Mensch schaffen kann - mal ist es etwas anstrengender, anderen wiederum fällt es leichter. M. E. müsste es euch gelingen, den Fokus von dieser Reizfigur wegzulenken auf andere, schöne Dinge des Lebens. Hast du dich schon einmal mit dem Thema der Positiven Psychologie beschäftigt? Die Forschung dazu wurde durch Martin Seligmann angestoßen - es ist noch eine relativ junge Disziplin, aber de facto hilfreich. Die Auseinandersetzung mit dem Thema könnte helfen, dass dieses Steuern des Blickes weg bzw. eher hin zu Positivem auch in mentaler Hinsicht gelingt und du zu mehr Gelassenheit gelangst. Die eingängige Literatur hält dazu viele praktische Tipps bereit und man kann das tatsächlich lernen; bestimmt wird dir dabei auch der Begriff der Resilienz begegnen. M. E. lohnt es sich, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Wenn du das Problem schon selber als Luxusproblem bezeichnet, interpretiere ich es so, dass es euch eigentlich gut geht. Die Wohnung hat so viele Vorteile und trotzdem schafft es dieser eine Blödmann, euch so zu stressen. Und überleg mal - es ist ja eigentlich nur eine kurze Zeit und zwar die der Einschlafphase. Hier würde ich ansetzen. Den Störschall über Gehörschutz ausblenden und dann aber eben auch nicht mehr zulassen, dass der Nachbar Raum in euren Gedanken bekommt. Vielleicht kannst du mit meinen Tipps etwas anfangen - zumindest ist das der Weg, den ich wohl gehen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:

Blaumeise

Aktives Mitglied
Ich würde das Fenster schließen und dafür in einem anderen Raum (oder gar allen anderen Räumen) das Fenster öffnen und dann eben die Türen aufmachen. Das ist zwar nicht ganz so, als wenn man direkt neben einem offenen Fenster liegt, funktioniert aber auch ganz gut. Da braucht es auch keinen Ventilator.
 
W

Wangerland76

Gast
Ich finde es prinzipiell bedenklich, wenn man als Bürger so gegenüber unerträglichen Mitbürgern resigniert. Klar, das schont die eigenen Nerven kurzfristig. Langfristig loten aber Menschen wie dieser Nachbar immer weiter aus, was sie sich erlauben können.

Offenheit und Nachgiebigkeit wird als Schwäche empfunden und, wie du ja schreibst, verhöhnt. Für mich wäre das Grund genug, mit aller Härte zu reagieren.

Vielleicht würde ich das Schlafzimmer verlegen für meine eigene Ruhe. Aber ich würde ganz bestimmt nicht das Signal senden, dieser Mensch habe "gewonnen".

Ich würde z.B. eine Weile lang während jedes lauten nächtlichen Gebets stören: klingeln, laut "Ruhe" rufen, immer wieder die Polizei rufen.
 

Walin

Aktives Mitglied
Regelmäßig und damit meine ich leider wirklich täglich fängt er püntklich ab 22 Uhr an, laut zu telefonieren, zu beten, laute Musik zu hören, Freunde zu empfangen oder was weiß ich nicht alles.
Das zieht sich immer durch die ganze Nacht.
Hallo Naddlchen,
das tut mir echt leid! Und ich finde, ihr solltet weiterhin versuchen, dass ER eine Abmahnung oder was auch immer bekommt. Ich meine, ab 22 Uhr ist Nachtruhe auch für Mieter! Ich verstehe nicht, dass er da nicht rausfliegt. Könnt ihr nochmal seinen Vermieter anschreiben?
Ich meine, es kann nicht sein, dass ihr euer Schlafzimmer verlegen müsst, ihr mit Ohrstöpseln schlafen müsst usw. und er darf die ganze Nacht Radau machen. Das kann echt nicht sein.
Vermutlich stammt er aus einer anderen Kultur, wegen beten und so, aber er kann hier nicht machen, was er will.

An eurer Stelle würde ich es nochmal bei seinem Vermieter probieren oder einen anderen Anwalt, evtl. Beratungsstelle.
Alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet:

Abendlicht

Mitglied
Offenheit und Nachgiebigkeit wird als Schwäche empfunden und, wie du ja schreibst, verhöhnt. Für mich wäre das Grund genug, mit aller Härte zu reagieren.

Vielleicht würde ich das Schlafzimmer verlegen für meine eigene Ruhe. Aber ich würde ganz bestimmt nicht das Signal senden, dieser Mensch habe "gewonnen".

Ich würde z.B. eine Weile lang während jedes lauten nächtlichen Gebets stören: klingeln, laut "Ruhe" rufen, immer wieder die Polizei rufen.
Ich finde diesen Ratschlag falsch. Die TE gibt doch Gegenwehr seit 2020 (!), warum sollte sie sich weiter quälen? Was heißt ,,eine Weile lang"? Hast du den Text überhaupt richtig gelesen? All das was du vorschlägst, macht sie sei 4 Jahren. Ich verstehe total, dass sie müde ist und nicht weiter kämpfen will.

Ob dieser Nachbar mich für schwach hält oder denkt er hätte gewonnen wäre mir total Schnuppe.

@TE: Ich wundere mich, dass du es mit Ohropax noch gar nicht probiert hast in den 4 Jahren. Das wäre doch, nach Gegenwehr, die offensichtlichste Lösung. Probiere das auf jeden Fall aus. Ich schlafe zu einer Straße raus und daher seit Jahren mit Ohropax (nicht immer, aber häufig) und es ist super und ich habe damit keine Probleme. Es gibt sonst auch deutlich bessere (und teurere) Ohrstöpsel etc. die individuell angepasst werden können. Das wäre an deiner Stelle bestimmt auch ein Versuch wert und günstiger als ein Zimmer neu einzurichten.
 

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