Liebes Forum,
ich würde mich hier gerne vorstellen. Vielleicht erkennt sich jemand wieder und hat ein paar Ideen wie es weitergehen könnte.
Ich bin Ende 30, führe jedoch kein auch nur ansatzweise erfülltes Leben. Ich merke nur wie die Zeit vergeht und sich alle Wünsche nach Harmonie, Geborgenheit, Angekommensein bisher nicht erfüllt haben. Es ist ein langer Kampf, ein langer mentaler Überlebenskampf. Ich lebe fast schon immer allein. Bin als Einzelkind in einer sehr harmonischen und vielleicht überbehüteten Welt aufgewachsen. Einmal hatte ich eine Freundin aber das ist lange her. Ich habe immer nur auf befristeten Jobs gearbeitet. Studiert und promoviert habe ich im naturwissenschaftlichen Bereich. Möchte nicht zu viel schreiben damit es halbwegs anonym bleibt.
Um es mal einzuordnen, ohne mich negativ vergleichen zu wollen: in der Zeit, wo andere sich ein soziales Umfeld aufbauen konnten, vielleicht eine Familie gründen, auf die Unterstützung ihrer Eltern und Freunde zählen können, und täglich auch mal ein paar sorgenfreie Stunden verbringen, war es bei mir in den letzten ca. 15 Jahren das krasse Gegenteil. Ich lief bisher auf Sparflamme und war gleichzeitig überfordert mit allem. Meinen Eltern ging es lange Zeit nicht gut, mein Vater ist erkrankt und dann gestorben. Mein elterlicher Halt war plötzlich weg, als ich ihn während des Studiums brauchte. Vielmehr war es so, dass ich meiner Mutter über Jahre hinweg halt geben musste und dabei selber in der Luft hing. Ich war fast immer Einzelgänger, wobei sich das seit einigen Jahren nun etwas gebessert hat. Ständig Unsicherheit, 14 Umzüge in den letzten 20 Jahren, einmal auch aus meiner Stadt weg, aber das habe ich bitter bereut und bin zurück gekommen, denn die Stadt war mir zu groß und zu fremd. Rückblickend merke ich, dass der Leistungsdruck im Studium und in den bisherigen Tätigkeiten und meine persönlichen Sorgen mich überfordert und zermürbt haben. Täglich, gar stündlich mache ich mir Sorgen, wann sich das alles mal bessern soll.
Zum Glück gibt es aber auch einige positive Dinge (Charakter, Interessen, Fähigkeiten, Wohnort, zwei engere Freundinnen), die ich versuche mir immer wieder vor Augen zu halten, leider stets verbunden mit dem schmerzlichen Gefühl, dass die Liebe fehlt. Ich denke jeder von uns braucht neben den materiellen Voraussetzungen zur Existenz auch ganz besonders ein Gefühl der Bindung, der Orientierung, Halt, Lebensziele, Liebe, und Phasen des Nicht-Grübelns. Ich fühle mich so abgehängt und meine ganzen tollen Fähigkeiten - Einschätzung derjenigen die mich etwas besser kennen - kommen nicht zur Geltung.
Ich hänge sehr an meiner liebevoll eingerichteten Wohnung, an meiner Stadt, an meinem Umfeld, den kurzen Wegen, der Nähe zum Meer, und den Hobbies den ich nachgehen kann, vor allem Sport und kreative Hobbies. Von meinen Mitmenschen bekomme ich immer die Rückmeldung, dass ich so ein netter und empathischer, lustiger, kluger (und sogar gutaussehender) Mensch bin. Darüber freue ich mich natürlich. Aber ich habe dennoch, wenn es drauf ankommt, kaum Selbstvertrauen und denke zu viel nach.
Vor diesem Hintergrund stelle ich momentan alles in Frage. Insbesondere ist die berufliche Zukunft ungeklärt.
Für einen 40-Stunden-Job fühle ich mich nicht leistungsfähig und er schränkt mich zu sehr ein, dazu kommt noch dass ich mich mit meiner wissenschaftlich-analytischen Ausrichtung gar nicht mehr identifizieren kann. Selbstständiges wisschenschaftliches Denken ist mir ein Graus, denn es triggert die gleichen Geirnregionen die ich ohnehin schon überstrapaziere: Suchen von Lösungen, Wälzen von Problemen. Den ganzen Tag fast ohne soziale Interaktion vorm Computer zu sitzen bringt mich an meine psychischen Grenzen - mein jetziger Job ist sehr programmierlastig und ich kann ihn nicht mehr länger aushalten.
Mir geht es nicht primär ums Geldverdienen. Mir geht es um ein Gefühl der Integration in einen größeren Zusammenhang, ein Team, Freundeskreis. Die bisherige Lebensweise macht mich kaputt. Ich kann meinem Lebenslauf (Promotion, vielseitige Kenntnisse und Interessen, sprachbegabt, mit Ende 30 sollte da ein gestandener Mann stehen) überhaupt nicht gerecht werden. Ich fühle mich vielmehr wie ein 20-jähriger auf der Suche nach einer helfenden Hand, einer Begleitung, Orientierung.
Ich habe ja so vieles schon versucht. Vor schwierigen Problemen bin ich bisher nicht zurückgeschreckt. Ich habe verantwortungsvolle Aufgaben in der Forschung übernommen, und bin auch (jedoch immer im Team = Motivation) zu guten Ergebnissen gekommen. Meine Studienzeugnisse und Arbeitszeugnisse sind super. Habe ein Auslandsjahr absolviert. War bei der Armee. Fahre alleine in den Urlaub. War paar mal arbeitslos und habe mich da wieder rausgerappelt. Habe tausend Interessen. Bin sportlich, körperlich stark, vielleicht zu schlau.
Habe eine Psychotherapie absolviert und habe hin und wieder noch Termine dort (mit offenem Ergebnis, habe mich nur selber besser kennengelernt).
Themen wie Hochsensiblität und Teilzeitarbeit habe ich in den letzten Monaten und Jahren nur so in mich reingesogen.
Wo könnte ich meinen Platz finden? Ich weiß dass es ihn irgendwo gibt, aber nach meiner bisherigen Irrfahrt durchs Leben bin ich mit meinen Kräften echt am Ende. Meine Experimentierfreudigkeit dem Leben gegenüber ist verschwunden, da ich keine Niederlagen mehr wegstecken kann. Bin momentan sehr verletzlich und könnte einen Umzug in eine andere Stadt (z.B. wegen Arbeit) nicht verkraften. Habe ich ja bereits vor einigen Jahren durchgemacht und mir ging es elend.
Ich habe über einige Monate notfalls selbstfinanzierte Auszeit nachgedacht, um mich zu sammeln und Hilfsangebote anzunehmen.
Kann hier ein Jobcoach helfen?
Eine Umschulung? Ich fotografiere gerne und bin gerne draußen. Vermittle gerne Wissen. Bin geduldig, kreativ und geschickt. Arbeite gerne mit Texten, Sprache, Formulierungen, arbeite aber auch gerne handwerklich.
Ich denke, dass über einen erfüllenden, nicht überfordernden und abwechslungsreichen Arbeitsplatz mit nivauvoller sozialer Interaktion alles wieder besser werden könnte.
Oh das ist lang geworden.
Bitte seht es mir nach, wenn dieser Beitrag sehr egozentrisch geworden ist.
Lieben Gruß.
ich würde mich hier gerne vorstellen. Vielleicht erkennt sich jemand wieder und hat ein paar Ideen wie es weitergehen könnte.
Ich bin Ende 30, führe jedoch kein auch nur ansatzweise erfülltes Leben. Ich merke nur wie die Zeit vergeht und sich alle Wünsche nach Harmonie, Geborgenheit, Angekommensein bisher nicht erfüllt haben. Es ist ein langer Kampf, ein langer mentaler Überlebenskampf. Ich lebe fast schon immer allein. Bin als Einzelkind in einer sehr harmonischen und vielleicht überbehüteten Welt aufgewachsen. Einmal hatte ich eine Freundin aber das ist lange her. Ich habe immer nur auf befristeten Jobs gearbeitet. Studiert und promoviert habe ich im naturwissenschaftlichen Bereich. Möchte nicht zu viel schreiben damit es halbwegs anonym bleibt.
Um es mal einzuordnen, ohne mich negativ vergleichen zu wollen: in der Zeit, wo andere sich ein soziales Umfeld aufbauen konnten, vielleicht eine Familie gründen, auf die Unterstützung ihrer Eltern und Freunde zählen können, und täglich auch mal ein paar sorgenfreie Stunden verbringen, war es bei mir in den letzten ca. 15 Jahren das krasse Gegenteil. Ich lief bisher auf Sparflamme und war gleichzeitig überfordert mit allem. Meinen Eltern ging es lange Zeit nicht gut, mein Vater ist erkrankt und dann gestorben. Mein elterlicher Halt war plötzlich weg, als ich ihn während des Studiums brauchte. Vielmehr war es so, dass ich meiner Mutter über Jahre hinweg halt geben musste und dabei selber in der Luft hing. Ich war fast immer Einzelgänger, wobei sich das seit einigen Jahren nun etwas gebessert hat. Ständig Unsicherheit, 14 Umzüge in den letzten 20 Jahren, einmal auch aus meiner Stadt weg, aber das habe ich bitter bereut und bin zurück gekommen, denn die Stadt war mir zu groß und zu fremd. Rückblickend merke ich, dass der Leistungsdruck im Studium und in den bisherigen Tätigkeiten und meine persönlichen Sorgen mich überfordert und zermürbt haben. Täglich, gar stündlich mache ich mir Sorgen, wann sich das alles mal bessern soll.
Zum Glück gibt es aber auch einige positive Dinge (Charakter, Interessen, Fähigkeiten, Wohnort, zwei engere Freundinnen), die ich versuche mir immer wieder vor Augen zu halten, leider stets verbunden mit dem schmerzlichen Gefühl, dass die Liebe fehlt. Ich denke jeder von uns braucht neben den materiellen Voraussetzungen zur Existenz auch ganz besonders ein Gefühl der Bindung, der Orientierung, Halt, Lebensziele, Liebe, und Phasen des Nicht-Grübelns. Ich fühle mich so abgehängt und meine ganzen tollen Fähigkeiten - Einschätzung derjenigen die mich etwas besser kennen - kommen nicht zur Geltung.
Ich hänge sehr an meiner liebevoll eingerichteten Wohnung, an meiner Stadt, an meinem Umfeld, den kurzen Wegen, der Nähe zum Meer, und den Hobbies den ich nachgehen kann, vor allem Sport und kreative Hobbies. Von meinen Mitmenschen bekomme ich immer die Rückmeldung, dass ich so ein netter und empathischer, lustiger, kluger (und sogar gutaussehender) Mensch bin. Darüber freue ich mich natürlich. Aber ich habe dennoch, wenn es drauf ankommt, kaum Selbstvertrauen und denke zu viel nach.
Vor diesem Hintergrund stelle ich momentan alles in Frage. Insbesondere ist die berufliche Zukunft ungeklärt.
Für einen 40-Stunden-Job fühle ich mich nicht leistungsfähig und er schränkt mich zu sehr ein, dazu kommt noch dass ich mich mit meiner wissenschaftlich-analytischen Ausrichtung gar nicht mehr identifizieren kann. Selbstständiges wisschenschaftliches Denken ist mir ein Graus, denn es triggert die gleichen Geirnregionen die ich ohnehin schon überstrapaziere: Suchen von Lösungen, Wälzen von Problemen. Den ganzen Tag fast ohne soziale Interaktion vorm Computer zu sitzen bringt mich an meine psychischen Grenzen - mein jetziger Job ist sehr programmierlastig und ich kann ihn nicht mehr länger aushalten.
Mir geht es nicht primär ums Geldverdienen. Mir geht es um ein Gefühl der Integration in einen größeren Zusammenhang, ein Team, Freundeskreis. Die bisherige Lebensweise macht mich kaputt. Ich kann meinem Lebenslauf (Promotion, vielseitige Kenntnisse und Interessen, sprachbegabt, mit Ende 30 sollte da ein gestandener Mann stehen) überhaupt nicht gerecht werden. Ich fühle mich vielmehr wie ein 20-jähriger auf der Suche nach einer helfenden Hand, einer Begleitung, Orientierung.
Ich habe ja so vieles schon versucht. Vor schwierigen Problemen bin ich bisher nicht zurückgeschreckt. Ich habe verantwortungsvolle Aufgaben in der Forschung übernommen, und bin auch (jedoch immer im Team = Motivation) zu guten Ergebnissen gekommen. Meine Studienzeugnisse und Arbeitszeugnisse sind super. Habe ein Auslandsjahr absolviert. War bei der Armee. Fahre alleine in den Urlaub. War paar mal arbeitslos und habe mich da wieder rausgerappelt. Habe tausend Interessen. Bin sportlich, körperlich stark, vielleicht zu schlau.
Habe eine Psychotherapie absolviert und habe hin und wieder noch Termine dort (mit offenem Ergebnis, habe mich nur selber besser kennengelernt).
Themen wie Hochsensiblität und Teilzeitarbeit habe ich in den letzten Monaten und Jahren nur so in mich reingesogen.
Wo könnte ich meinen Platz finden? Ich weiß dass es ihn irgendwo gibt, aber nach meiner bisherigen Irrfahrt durchs Leben bin ich mit meinen Kräften echt am Ende. Meine Experimentierfreudigkeit dem Leben gegenüber ist verschwunden, da ich keine Niederlagen mehr wegstecken kann. Bin momentan sehr verletzlich und könnte einen Umzug in eine andere Stadt (z.B. wegen Arbeit) nicht verkraften. Habe ich ja bereits vor einigen Jahren durchgemacht und mir ging es elend.
Ich habe über einige Monate notfalls selbstfinanzierte Auszeit nachgedacht, um mich zu sammeln und Hilfsangebote anzunehmen.
Kann hier ein Jobcoach helfen?
Eine Umschulung? Ich fotografiere gerne und bin gerne draußen. Vermittle gerne Wissen. Bin geduldig, kreativ und geschickt. Arbeite gerne mit Texten, Sprache, Formulierungen, arbeite aber auch gerne handwerklich.
Ich denke, dass über einen erfüllenden, nicht überfordernden und abwechslungsreichen Arbeitsplatz mit nivauvoller sozialer Interaktion alles wieder besser werden könnte.
Oh das ist lang geworden.
Bitte seht es mir nach, wenn dieser Beitrag sehr egozentrisch geworden ist.
Lieben Gruß.