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Kontaktabbruch zur Pflegefamilie?

Leo4125

Mitglied
Vorwarnung ausführlicher Text!

Ich bin 24 Jahre alt und meine Kindheit war nicht wirklich schön. Ich wurde drogensüchtig geboren und ersteinmal ein halbes Jahr im Spital auf Methadonentzug und ich erfuhr, dass meine leibliche Mutter mich als Baby geschüttelt hat.

Mit Jährig kam ich in eine sehr christliche Pflegefamilie, weil meine leiblichen Eltern sich nicht mehr um mich kümmern konnten und dort fing meiner Meinung nach das seelische Leid an. Ich wuchs dort mit sehr strengen Regeln und Verboten auf. Durfte nie mich selbst sein und man hatte irgendwie immer was auszusetzen an mir. Z.B Du msst gesünder essen, ich sollte gerade laufen, ich werde immer so dünn bleiben, Pokemon ist dämonisch und weitere Sprüche. Irgendwie nie gut genug gab mir das Gefühl. Ich wurde als Mädchen Geboren und im Teeniealter merkte ich, dass ich trans bin (im falschen Körper geboren) und ich fing an mich zu outen und es zu leben. Ich war soo glücklich aber da stand dieses christliche und meine Pflegemutter im Weg. Immer kam sie und auch teils mein Pflegevater mit der Bibel und ich sei doch ein Mädchen und Gott hat mich so gemacht und ich unterstelle Gott, dass er mich nicht gut gemacht hat.. kurz gefasst, es gab immer irgendwie Kritik oder etwas, das nicht gut war. Ich spürte nie diese Liebe, Sicherheit und Geborgenheit von der Pflegefamilie wie ich sie gebraucht hätte. Schlimm war auch, dass ich für meine Pflegemutter immer nur das Pflegekind war bei anderen.. meine Kindheit war sehr geprägt von Ängsten (vorallem gegenüber meiner Pflegemutter, die sehr dominant ist) teils konnte ich nicht mehr alleine nach Hause auf Besuch zu ihr weil ich so Angst hatte vor ihr. Meine Pflegemutter ist sehr kontrollierend..

Nach 6 Jahren Outing wo ich immer noch nicht als ihren Sohn akzeptiert wurde, brach ich den Kontakt ab und schrieb ihnen einen 9 Seitigen Brief über meine Kindheit, wie ich sie empfunden habe und was ich damals gebraucht hätte. Vor einem halben Jahr nahm ich nach 1,5 Jahren Kontaktabbruch wieder Kontakt auf um es zu klären auch in der Hoffnung, dass sie sich geändert haben. Habe in dieser Zeit viel an mir gearbeitet und Traumas aufarbeitet. Jedenfalls suchte ich das Gespräch und sie gingen aber kein einziges mal auf den Brief ein und wir sprachen nur pber den Glauben, dass da doch nix schlimmes passiert sein hätte können und dass sie denken, dass alle meine psychischen Probleme von damals von meinen leiblichen Eltern kommen und von dem Drogenmissbrauch.. das hat mich sehr verletzt und vorletzten Sonntag konfrontierte ich sie nochmals damit, wieso ich in meiner Kindheit sovieles nicht durfte und sie sagten zuerst nichts und dann kam einfach ein Satz wie „das müssen wir jetzt einfach so stehen lassen“ und vorallem die Pflegemutter kam dann wieder mit dem Glauben und Bibelsprüchen und respektierte nicht, was ich durchgemacht habe mit dem religiösen Missbrauch. Sie sehen das nicht. Sie haben das Gefühl, sie haben vieles richtig gemacht und geben andern die Schuld (Oma, leiblichen Eltern, Beistand von damals) mir selbst sogar mit dem Vorwurf, ich hätte ja Aussteigen können.. als Kind wunsste ich das ja gar noch nicht. Ich konnte als Kind/Teenie nie zu ihnen kommen wenn es mir nicht gut ging, es kam Kritik oder unverständnis oder Beschuldigungen wie ich sei selbst Schuld oder wieso ich jetzt traurig sei etc…

Ich habe noch 3 andere Geschwister die die leiblichen Kinder von meiner Pflegefamilie sind und mit einem Bruder versteh ich mich wirklich gut und mit den andern zwei ist es sehr oberflächlich. Mit denen kann ich nicht über Probleme reden, die verstehen das nicht und interessieren sich auch nicht gross für mich oder es wird in der Familie nie wirklich gefragt, wie es einem geht oder was einem beschäftigt. Es kommt mir wie eine richtige Scheinfamilie vor, in der alles immer nur gut ist und sie haben ja Jesus und dann gibts keine Probleme.. mir fehlten in dieser Familie die Liebe und das angenommen sein wie man ist. Oder wenn man mal die Meinung höflich geschrieben hat, dann musste man schon mal ein Monat warten, bis Antwort kam oder man schreibt erst paar Tage später zurück wenn es ihnen nicht passt. Da fühl ich mich einfach klein, nicht gesehen und nicht willkommen auf dieser Welt (da sagten sie auch, das kommt von damals von meinen leiblichen Eltern)

Seit dem letzten Gespräch mit meinen Pflegeeltern habe ich wieder vermehrt mit plötzlichen Panikattacken, Angstzuständen und stark psychosomatischen Beschwerden zu kämpfen und es geht mir nicht gut. Ich habe Hoffnung dass sie sich ändern werden aber das wird wohl nicht sein. Diese Familie tut mir nicht gut und ich frage mich, ob ich den Kontakt ausser zu dem einen Bruder komplett abbrechen soll oder nicht. Ich habe fürchterliche Angst vor den Konsequenzen oder dass irgend ein dummer Spruch kommt oder so. Was meint ihr?

Danke vielmals fürs Lesen!
 

weidebirke

Urgestein
Nein, sie werden sich nicht ändern. Niemand anderes ändert sich so, wie Du es willst oder brauchst.

Mich persönlich irritiert deine Angst vor einem "dummen Spruch", wenn Du den Kontakt abbrichst. Wenn ja, hörst Du den doch gar nicht, denn Du hast ja keinen Kontakt mehr. Und hast Du nciht schon 20 Jahre lang dumme Sprüche gehört? Willst Du wegen eines dummen Spruchs viele dumme Sprüche in der Zukunft auf Dich nehmen?

Die Konsequenzen sind ja eher, dass man seine Familie verliert. Das ist viel tragischer als ein dummer Spruch. Hast Du ncoh weitere Familie? Großeltern oder Angehörige Deiner biologischen Familie? Gibt es dorthin Kontakt?
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Du hast den Kontakt doch schon 1,5 Jahre unterbrochen und es hat dir gut getan. Du hast Therapie gemacht und bist deinen eigenen Weg gegangen.

Jetzt weißt du, dass du deine Pflegeeltern und speziell deine Pflegemutter nicht ändern kannst. Die Kontaktaufnahme haben dir Panikattacken und schlechte Gefühle eingebracht.

Was in dir drin steckt sind die Glaubenssätze deiner Mutter. Du hast das Gefühl, von ihr eine Erlaubnis für dein eigenes Leben zu benötigen. Diese Erlaubnis wird sie dir aber nie erteilen. Diese Frau verantwortet sich vor Gott, und nicht vor dir. das musst du verstehen, du musst sie ernst nehmen. Deine Pflegemutter will ein gottgefälliges Leben führen, daran bemisst sie ihren eigenen Wert.

Ich rate dir, den Kontakt zu den Pflegeeltern einzustellen und den Kontakt zu dem einen Bruder gut zu pflegen.

Auch wenn es dir jetzt nicht hilft: Ohne diese Pflegeeltern hättest du wahrscheinlich nicht überlebt. Schütteltrauma bei Babys sind lebensgefährlich, dazu noch der Drogenkonsum. Versuche anzuerkennen, dass dir diese Menschen ein Leben ermöglicht haben, wie es jetzt ist. Das braucht sicher Jahre, um zu dieser Einsicht zu kommen. Mit dieser Einsicht kann man aber innerlich Frieden finden. Ich wünsche es dir.
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Es tut mir leid, dass du so einen schlechten Start hattest und unter so schwierigen Bedingungen aufgewachsen bist.

Ich denke nicht, dass du dir einen Gefallen damit tust, dich weiter damit aufzureiben.
Sie haben das Gefühl, sie haben vieles richtig gemacht
...und das wird sich auch nicht ändern. Sie müssten in dem Fall ihr ganzes Leben, die Erziehung ihrer 4 Kinder und vor allem ihren Glauben hinterfragen, der das Fundament ihres Lebens zu sein scheint. Das wird nicht passieren.

„das müssen wir jetzt einfach so stehen lassen“
Da haben sie etwas Wahres gesagt, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass dir das sehr weh tut.

Die Frage, die du dir beantwortet musst, ist, ob du das kannst. Wenn nicht, könnte ein Kontaktabbruch für dich sinnvoll sein. Du solltest jedenfalls aufhören, dich an ihnen abzuarbeiten, das ist in meinen Augen sinnlos und raubt dir nur Energie, die du für dich selbst gebrauchen könntest.

Ich wünsche dir alles Gute.
 

cucaracha

Urgestein
Ich habe selber erwachsene Pflegekinder und habe zum Glück zu ihnen eine gute Beziehung.

Du hast viele sehr schlimme Dinge erlebt und wärst vermutlich bei deinen leiblichen Eltern gestorben, wenn du keine Hilfe bekommen hättest.

Solche engstirnigen christlichen Pflegeeltern sind natürlich auch schrecklich.
Vermutlich ...konnten....sie sich nicht verändern und keine Kritik annehmen.

Diese Eltern wirst du nicht verändern können.

Sie werden für sich selber den Glauben brauchen..dass sie alles ganz toll mit dir gemacht haben.
Ein Kritik an ihnen wird sinnlos sein, weil sie diese Kritik nicht verkraften würden und an ihrer schönen Scheinwelt weiterhin festkrallen wollen.....sowie auch andere zahlreiche leibliche Eltern.

Ich gebe dir den Tipp mit ihnen nur oberflächliche Gespräche zu führen und dir einen Halt, Liebe, Offenheit und Verständnis bei anderen Menschen und bei einem Partner zu suchen.

Auch könnte eine Therapie bei einem sympathischen Therapeuten hilfreich sein, wenn du selber mit dem Leben viele Probleme hast.
 

Sonic

Aktives Mitglied
Deine Pflegeltern werden sich vermutlich nicht mehr ändern.
Ein Kontaktabruch wird für dich das Einzige sein was dir erst mal gut tut. Halte aber den Kontakt zu deinem Bruder. Hast du ihn schon mal gefragt, wie er über das Verhalten der Eltern denkt?

Einen 9-Seitigen Brief zu schreiben ist bei solchen Menschen überflüssig, da sie sich sowieso keine Gedanken darüber machen.
Manchmal reicht nur ein einziger Satz (oder auch Zwei) um heraus zu finden ob sich jemand Gedanken macht.
Z.B:
- "Warum könnt ihr mich nicht akzeptieren wie ich bin?"
- "Was habe ICH falsch gemacht?"
- "Hat Gott entschieden, dass ich mein Leben lang für etwas büsen muss was ich nicht getan habe?"
- "Ich habe mir ein Leben lang gewünscht geliebt zu werden, von Eltern die mich akzeptieren wie ich bin. Warum habt ihr mir nie beigebracht was es bedeutet akzeptiert und geliebt zu werden?"
 

Leo4125

Mitglied
Nein, sie werden sich nicht ändern. Niemand anderes ändert sich so, wie Du es willst oder brauchst.

Mich persönlich irritiert deine Angst vor einem "dummen Spruch", wenn Du den Kontakt abbrichst. Wenn ja, hörst Du den doch gar nicht, denn Du hast ja keinen Kontakt mehr. Und hast Du nciht schon 20 Jahre lang dumme Sprüche gehört? Willst Du wegen eines dummen Spruchs viele dumme Sprüche in der Zukunft auf Dich nehmen?

Die Konsequenzen sind ja eher, dass man seine Familie verliert. Das ist viel tragischer als ein dummer Spruch. Hast Du ncoh weitere Familie? Großeltern oder Angehörige Deiner biologischen Familie? Gibt es dorthin Kontakt?
ja da hast du wieder Recht. Lieber nehme ich einen dummen Spruch in Kauf als mich zu quälen. Und ja ich habe noch Gotte/Götti und meine leibliche Grossmutter die mich lieben wie ich bin
 

Leo4125

Mitglied
Du hast den Kontakt doch schon 1,5 Jahre unterbrochen und es hat dir gut getan. Du hast Therapie gemacht und bist deinen eigenen Weg gegangen.

Jetzt weißt du, dass du deine Pflegeeltern und speziell deine Pflegemutter nicht ändern kannst. Die Kontaktaufnahme haben dir Panikattacken und schlechte Gefühle eingebracht.

Was in dir drin steckt sind die Glaubenssätze deiner Mutter. Du hast das Gefühl, von ihr eine Erlaubnis für dein eigenes Leben zu benötigen. Diese Erlaubnis wird sie dir aber nie erteilen. Diese Frau verantwortet sich vor Gott, und nicht vor dir. das musst du verstehen, du musst sie ernst nehmen. Deine Pflegemutter will ein gottgefälliges Leben führen, daran bemisst sie ihren eigenen Wert.

Ich rate dir, den Kontakt zu den Pflegeeltern einzustellen und den Kontakt zu dem einen Bruder gut zu pflegen.

Auch wenn es dir jetzt nicht hilft: Ohne diese Pflegeeltern hättest du wahrscheinlich nicht überlebt. Schütteltrauma bei Babys sind lebensgefährlich, dazu noch der Drogenkonsum. Versuche anzuerkennen, dass dir diese Menschen ein Leben ermöglicht haben, wie es jetzt ist. Das braucht sicher Jahre, um zu dieser Einsicht zu kommen. Mit dieser Einsicht kann man aber innerlich Frieden finden. Ich wünsche es dir.
vielen Dank für deine Antwort! Ja du hast natürlich Recht, dass sie mir ein Leben ermöglicht haben aber nicht so, wie ich es als Kind gebraucht hätte. Ich merke wieder sehr, dass mir der Kontakt nicht gut tut aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass ich ihnen etwas schuldig bin. Ich bin noch in Theraphie und arbeite zurzeit diese Traumas auf und auch meine Therapheutin meint, dass mir dieser Kontakt nicht gut tut.
 

Leo4125

Mitglied
Es tut mir leid, dass du so einen schlechten Start hattest und unter so schwierigen Bedingungen aufgewachsen bist.

Ich denke nicht, dass du dir einen Gefallen damit tust, dich weiter damit aufzureiben.


...und das wird sich auch nicht ändern. Sie müssten in dem Fall ihr ganzes Leben, die Erziehung ihrer 4 Kinder und vor allem ihren Glauben hinterfragen, der das Fundament ihres Lebens zu sein scheint. Das wird nicht passieren.


Da haben sie etwas Wahres gesagt, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass dir das sehr weh tut.

Die Frage, die du dir beantwortet musst, ist, ob du das kannst. Wenn nicht, könnte ein Kontaktabbruch für dich sinnvoll sein. Du solltest jedenfalls aufhören, dich an ihnen abzuarbeiten, das ist in meinen Augen sinnlos und raubt dir nur Energie, die du für dich selbst gebrauchen könntest.

Ich wünsche dir alles Gute.
Ich war vor kurzem in einer Klinik und habe mich sehr hochgearbeitet und war endlich glücklicher wie schon lange nicht mehr und seit dem Kontakt mit ihnen, geht es wieder bergab mit mir. Ich denke es ist wirklich für mich das Beste, mich zu trennen und mein eigenes Leben zu leben, ohne immer wieder beeinflusst zu werden unterbewusst.
 

Leo4125

Mitglied
Ich habe selber erwachsene Pflegekinder und habe zum Glück zu ihnen eine gute Beziehung.

Du hast viele sehr schlimme Dinge erlebt und wärst vermutlich bei deinen leiblichen Eltern gestorben, wenn du keine Hilfe bekommen hättest.

Solche engstirnigen christlichen Pflegeeltern sind natürlich auch schrecklich.
Vermutlich ...konnten....sie sich nicht verändern und keine Kritik annehmen.

Diese Eltern wirst du nicht verändern können.

Sie werden für sich selber den Glauben brauchen..dass sie alles ganz toll mit dir gemacht haben.
Ein Kritik an ihnen wird sinnlos sein, weil sie diese Kritik nicht verkraften würden und an ihrer schönen Scheinwelt weiterhin festkrallen wollen.....sowie auch andere zahlreiche leibliche Eltern.

Ich gebe dir den Tipp mit ihnen nur oberflächliche Gespräche zu führen und dir einen Halt, Liebe, Offenheit und Verständnis bei anderen Menschen und bei einem Partner zu suchen.

Auch könnte eine Therapie bei einem sympathischen Therapeuten hilfreich sein, wenn du selber mit dem Leben viele Probleme hast.
Ja leider habe ich selbst bemerkt, dass sie sich nie verändern werden. Ich habe so viele Schritte getan und sie sehen keinen einzigen von mir. Das tut weh und ja ich habe noch Kontakt zu meiner leiblichen Grossmutter und meinem Onkel und meiner Tante. Die geben mir die Liebe die ich brauche
 

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