@Marisol
Im Grunde will ich nicht ihn ändern, sondern einen Teilaspekt seines Verhaltens. Aber wahrscheinlich ist auch das schwer bis unmöglich.
@Soley
Vom Verstand her weiß ich, dass Du Recht hast. Ja, in einer Beziehung sollte es keinen fehlenden Respekt und das Gefühl, sich schützen zu müssen, geben...
@Bärtiger Greis
Auch Du stellst Dich hier ein bisschen in den Gegenwind und machst Dir viele Gedanken - vielen Dank. Aber ich glaube, Du stellst Dir die Situation genau umgekehrt vor wie sie wirklich ist, also: ich Gefühl/Meinung, er Logik/Argumente. Aber er mag es ja gerade NICHT, wenn ich meine Meinung mit Argumenten begründe. Er ist dann immer schnell genervt und sagt sowas, wie "Wir wollen jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern reden im Allgemeinen". Und dann kommt eben immer schnell die Wut hoch, ich würde seine Meinung vom Tisch fegen, würde seine Ansicht für ungültig erklären, usw. Er will sich dann manche Argumente nichtmal anhören. Das ist ja gerade das Komische - die meisten Leute wären sauer, wenn jemand ohne Argumente irgendeinen Blödsinn redet. Aber er ist von den Argumenten an sich genervt, unterbricht mich, lässt mich fast nicht zu Wort kommen. Es ist auch sicherlich normal, dass man mal sauer, ist, wenn der andere Dinge völlig anders sieht. Aber da ist eben das Problem: 1. Seine Wut über mein "Widersprechen" ist einfach extrem und völlig überzogen, und 2. Wo bleibt meine Wut? Ich muss die Wut runterschlucken, wenn ich nicht will, dass es total eskaliert.
Allein schon Dein Satz "Natürllich gibt es entgegen landläufiger "Meinung" in sehr vielen Fällen die objektive Wahrheit, welche von der subjektiven zu trennen ist", ist so viel näher an meiner Art zu denken, als an seiner
.
Ich werde da in diesen Tagen nochmal näher drauf eingehen und eventuell ein Beispiel schildern. Bitte sieh/seht es mir nach, wenn ich dafür eine Weile brauche. Allein die Menge der Antworten hat mich überwältigt, und ich sitze schon sehr lange an diesem Posting und schreibe sowas auch nicht mal eben so runter, sondern muss zwischendurch viel nachdenken.
@Maigrün
Es tut mir Leid, dass Du offenbar viele Erfahrungen mit Gewalt und viel durchgemacht hast.
Was die 15 Jahre angeht - so lange kennen wir uns, aber wir waren zwischendurch eine sehr lange Zeit getrennt, sind also nicht 15 Jahre zusammen. Man kann auch nicht sagen, dass die Zeit die Hölle ist - sonst wäre ich tatsächlich nicht mit ihm zusammen, aber es gibt leider diese Höllenmomente. Ja, ich weiß, in einer gesunden Beziehung sollte es die nicht geben.
@unschubladisierbar
Ja, das stimmt, mit absoluter Sicherheit beurteilen könntet Ihr die Situation nur, wenn Ihr ein Gespräch miterleben würdet. Ich kann es jetzt ja nur aus meiner Sicht schildern, aber ich halte mich eigentlich für so reflektiert, dass ich Kritik auch annehme und auch Zugeständnisse mache, wo mein Verhalten mal nicht ok war. Der Punkt ist, mit mir kann man immer reden, meine Tür ist immer offen, während mein Freund diese extreme Wut an den Tag legt, überhaupt kein Fehlverhalten einsieht, Gespräche abbricht oder beängstigend aggressiv wird. Ich denke, ich weiß, wie man gewaltfrei kommuniziert, aber vielleicht weiß ich da tatsächlich noch nicht alles, und besonders der Punkt, was ein Gespräche kippen lässt, würde mich näher interessieren. Werde ich mir mal anschauen.
Klar kann jeder mal ausflippen und auch mal laut werden. Aber es ist ja gerade so, dass ich mich diesbezüglich extrem zurückhalte und auch zurückhalten muss, weil es sonst eskalieren würde. Für meine Wut gibt es ja in dieser Beziehung gar keinen Raum.
@Fantafine
Das stimmt. Ich habe selber ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater, und es liegt mir fern, Männer per se als die Bösen darzustellen.
@Buntehäsin
Vielen Dank für die Begrüßung . Ja, wir leben zusammen. Ja, ich frage mich, ob ich so weitermachen möchte, und ob die guten Momente die schlechten aufwiegen...
@Guestxy
Also, zu mir sagt er immer, dass er ja mit niemandem sonst diese Probleme hat, also müsse es an mir liegen. Dann erwähnt er aber immer mal, wie blöd sich der und der Arbeitskollege verhält, sagt mir, dass er über bestimmte Themen mit seiner Verwandtschaft nicht mehr redet, weil die alle blöd seien. Er meidet dann also bestimmte Themen. Bei Menschen, die ihm näher sind, tut er das auch, aber diskutiert dann auch mehr. Wenn ich sowas mal mitkriege, nehme ich ihn dan in seiner Art auch recht dominant war. Aber irgendwie bleibt er bei denen im Rahmen des Normalen, beleidigt nicht, schreit nicht, zumindest habe ich das noch nicht mitgekriegt.
Aber das Komische ist halt, dass er behauptet, er hätte nur mit mir Probleme, aber wenn man dann zuhört, zeigt sich über die Zeit, dass er mit allen Probleme hat. Dürfte man ihm aber nicht sagen, weil er dann wieder ausrasten würde...
@Erytheia
Ja, das ist durchaus wahr. Trotzdem ist es schwer...
@HeartAttack
Er sagt mir ja oft in Diskussionen, dass ich offenbar dumm sei, oder das ich mein Gehirn benutzen soll. Ich merke aber, dass er das nur aus Wut sagt, und weiß sicher, dass er mich in Wirklichkeit nicht für dumm hält. Er hasst einfach dieses Diskutieren und Argumentieren, das meint er mit "die Intelligente spielen".
Auch wenn ich (noch) an der Beziehung festhalte, kann ich Deine Reaktion (dass Du nicht weitergelesen hast, weil man mich sicher nicht davon überzeugen könnte, dass er mir nicht gut tut) verstehen. Ich würde so wahrscheinlich auch reagieren. Bin auch eigentlich so erzogen worden, mir sowas nicht gefallen zu lassen...
@FonStine
Wir waren nicht 15 Jahre zusammen. Genauer gesagt waren wir ca. vier Jahre zusammen, dann neun Jahre getrennt, und sind jetzt seit zwei Jahren wieder zusammen.
@Pfefferminzdrops
Ja, es geht um die Streitkultur, nicht ums Recht haben/bekommen. Früher war das Problem noch nicht ganz so groß, obwohl er nie gern diskutiert hat. Aber diese Wut ist echt extrem geworden, das war früher nicht so.
@Knirsch
Wieso bin ich nicht zur Tür raus? Hmm... 1. Vielleicht weil ich dann die ganze Situation zerdenke, und immer irgendwas finde, was ich gemacht habe, was vielleicht dazu beigetragen haben könnte. Auch wenn seine Reaktion völlig überzogen und unangebracht ist, aber letzten Endes fühle ich mich doch immer ein bisschen schuldig.
2. Weil ich furchtbare Angst habe vor der Traurigkeit, die kommen würde, wenn ich ihn verlasse, ihn das letzte Mal umarme, usw. .
3. Weil ich es in meinem Kopf nicht zusammen kriege, warum er so Momente haben muss. Er ist doch ansonsten ein Mensch, mit dem ich gerne zusammen bin.
So, und um noch zu sagen, wie es gestern weiterging. Ich dachte ja wirklich, er würde mir eröffnen, dass er Schluss macht. Ich wusste überhaupt nicht, wie ich mich verhalten sollte. Er war vor mir aufgestanden und saß im Arbeitszimmer am Computer. Ich habe dann angefangen, was zu putzen, irgendwann kam er kurz rein und hat Guten Morgen gesagt. Später hab ich dann was gekocht, er kam in die Küche, und wir haben irgendein belangloses, unverfängliches Zeug geredet, auch beim Essen. Nach dem Essen hat er mich dann völlig unerwartet umarmt, und meinte, er möchte, dass wir wieder gut miteinander sind und wir uns nicht über irgendein Zeug streiten, dass eigentlich gar nichts mit uns zu tun hat. In dem Moment ist man einfach erleichter, dass das Drama vorüber ist. Aber im Grunde ist ja eigentlich nichts geklärt, denn WARUM schaukelt sich denn irgendein Unsinn, der nichts mit uns zu tun hat, so hoch? Abgesehen davon hatte er bei dem Streit ja dann auch so viel Abfälliges über meine Familie und Freunde (die nichts damit zu tun hatten) und meine Persönlichkeit an sich gesagt, dass das allein für viele schon ein Grund gewesen wäre, die Beziehung zu beenden. Aber dazu kann ich mich nicht durchringen...