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Kommunikation unmöglich

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Liebe @Sorgenkind des Lebens
mir ist noch etwas eingefallen. Mein Partner und ich haben tatsächlich zwei Paartherapiestunden gemacht und die Therapeutin hatte einen guten Tipp.

Wenn mein Partner wütend wird, frage ich ihn einfach, warum bist du so wütend gerade. Das hilft. Erstmal muss er innehalten, weil das unser Hin und Her unterbricht und dann erfahre ich zudem, was ihn wirklich so aufregt.

Dein Partner scheint doch auch eher ein Kopfmensch zu sein, vielleicht bekommst du ihn so aus der Emotion ins (vernünftige) Denken.
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul-Sister

Aktives Mitglied
G

Gelöscht 127684

Gast
Hey, ich würde diesem Mann jetzt nicht unbesehen eine Störung andichten. Vielleicht ist das wirklich eine Beziehungsdynamik, die es zu durchbrechen gilt.
Genau das habe ich versucht zu sagen, in ausführlicherer Form. Die Sache einseitig zu sehen tut der Situation vermutlich unrecht.
Mit dem Finger nur auf einen zu zeigen bringt nichts. Ich verstehe auch absolut nicht wieso Menschen oft so dermaßen undifferenziert denken.
Es ist auch ein Muster: Sobald der Mann böse wird und sich nicht mehr im Zaum halten kann, wird ihm die Alleinschuld zugeschrieben. Manche verwenden dies sogar als MITTEL im Streit.
Alles schon erlebt....Mehrfach.
Aber das bringt nichts solange man nicht mal ein Beispiel bekommt...
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Jo. Und ab da ist man doch eigentlich zur Tür raus. Wieso du nicht?
Ihr seid diesbezüglich alle so klar. Habt ihr euch im Streit noch nie aufgeregt, habt noch nie etwas Gemeines zu eurem Partner gesagt?

Nehmen wir mal an, Sorgenkind bohrt da immer wieder (nicht unbedingt bewusst) in einer Wunde. Etwa, sie diskutiert ihren Partner in Grund und Boden und das ist sein wunder Punkt, weil er manchmal das Gefühl hat, sich nicht gut genug durchsetzen zu können (im akademischen Bereich wird doch schon ziemlich rücksichtslos diskutiert zum Teil, das ist ein hartes Pflaster). Also schlägt er zurück, zu heftig, klar, aber vielleicht weiß er sich nicht anders zu helfen. Ist in dem Augenblick so emotional, dass er die Kontrolle verliert (über sein Reden (!)). Mein Partner sagt manchmal im Nachinein auch, er weiß gar nicht mehr, was er genau gesagt hat, weil er so im Stress war, sich so aufgeregt hat. Das ist natürlich nicht schön für das Gegenüber, aber für den Betroffenen doch auch nicht?

Das könnte man übrigens eventuell tatsächlich dadurch lösen, dass man nicht einfach über die augenscheinlichen Gefühle des anderen (Wut) hinweggeht und weiterdiskutiert, sondern einfach mal fragt, warum bist du denn wütend? Dann würde man wahrscheinlich auch mehr darüber erfahren, was in dem anderen vorgeht und was man selbst verändern kann, um diese Situationen für beide Seiten zu entschärfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend, Ihr Lieben! So nenne ich Euch jetzt einfach mal, obwohl ich Euch noch nicht kenne, denn ich bin überwältigt von der Menge der Antworten! Wahnsinn, DANKE😊😊😊!!! Und so differenzierte Gedankengänge - was Ihr Euch für eine Mühe gemacht habt, wirklich tausend Dank!
Ich werde mal versuchen, auf alles einzugehen. Ich werde chronologisch durchgehen. Wenn mehrere von Euch das Gleiche/was Ähnliches sagen, gehe ich darauf bei der ersten Person ein, die das äußert, - die anderen dürfen und sollen sich dann natürlich auch angesprochen fühlen. Ich hoffe, ich werde alllen gerecht, die sich hier für mich Zeit und Mühe gemacht haben.

Zunächst ein paar allgemeine Punkte, die von mehreren Leuten angesprochen werden:
Ja, ich denke auch eine Paartherapie könnte helfen. Einfach, dass jemand von außen mal erkennt, welche Dynamik da zwischen uns losbricht und uns erklärt, was da eigentlich passiert. Ich glaube, grundsätzlich wäre mein Freund da schon zu bereit.

@Binchy
Ja, ich denke auch, bei uns beiden kommen da irgendwelche Kindheitsmuster durch. Ich bin mir dessen bewusst, aber er verneint es rundweg, meint, er hätte absolut kein Problem.
Ich selber habe schon einen Hang zum Diskutieren, das gebe ich zu. Ich habe auch von Familie und Freunden öfter zu hören bekommen, dass ich zu viel diskutiere, und habe das seitdem auch zurückgefahren. Allerdings waren die anderen nie sauer oder wütend auf mich, höchstens genervt, dass ein Thema kein Ende nahm. Aber es hat sich sonst nie jemand angegriffen gefühlt oder wurde wütend wie mein Freund.
Ja, über lang oder kurz steht natürlich die Frage im Raum, ob wir zusammen bleiben sollten.

@cucaracha
Er hat tatsächlich viel Stress und teils brennt es bei ihm auch an allen Ecken und Enden, was sicherlich seine Ausbrüche begünstigt. Ich denke auch, dass er ein Problem hat, aber er ist fest davon überzeugt, dass bei ihm alles "normal" läuft. Ich denke auch, dass er die Schwelle zu psychischer Gewalt überschreitet.

@Soul-Sister
Danke, Du machst Dir sehr viele und ausführliche Gedanken, und stellst Dich hier auch ein bisschen in den Gegenwind. Das finde ich gut, denn ich bin ja hierher gekommen, um unterschiedliche Meinungen zu hören. Es tut mir Leid, dass Du ähnliche Probleme mit Deinem Mann und auch mit Deinem Vater hast.
Was meine sozialen Kontakte angeht, hast Du es etwas zu krass verstanden. Ich habe durchaus soziale Kontakte, sowohl in der Familie als auch im Freundeskreis. Auch in meinem Job habe ich mit Menschen zu tun. Ich bin nur halt nicht jemand, der sich jede Woche oder alle paar Tage mit Freunden trifft oder tausend verschiedene Bekannte in seinem Leben braucht. Somit treffe ich mich nicht so furchtbar oft mit Freunden oder Familie, weiß aber, dass diese Menschen mich schätzen, bekomme auch auf der Arbeit viel positive Resonanz. Von daher halte ich mich selber nicht für so einen extremen Soziallegastheniker;). Aber mein Freund nimmt das als Argument, mir z.B. zu sagen, dass alle nur losen Kontakt mit mir wollten weil ich so anstrengend oder komisch sei und "nicht mit Menschen umgehen könnte". Warum er das sagt, ich weiß es nicht. Vom Gefühl her würde ich auch sagen, er macht sich damit selbst größer, in dem er mich klein macht. Obwohl er das eigentlich gar micht nötig hätte.
Diskussionen vermeiden versuche ich schon. Bei wirklich unwichtigen Sachen, sage ich schon nicht viel. Dann gibt es natürlich auch die Themen, wo man schon weiß, dass es sich um Minenfelder handelt. Auch da versuche ich schon, meine Klappe zu halten. Aber dann sind da die Situationen, wo man einfach an nichts Böses denkt, und einem einfach ein spontanes "Nein, find ich nicht" oder ähnliches rausrutscht, und schon gehen die Vorwürfe los. Und das Ungerechte dabei ist einfach, dass er überhaupt kein Problem hat, mir zu widersprechen. Das finde ich auch absolut normal, aber ich stehe dann immer staunend davor, weil ich mich frage, wo da jetzt der Unterschied zu meinem Verhalten ist. Aber wie gesagt, ansprechen kann ich das nicht, weil er dann entweder das Gespräch abbricht oder aggressiv wird.
Ich bin also tatsächlich nicht vereinsamt und total auf meinen Partner fixiert. Aber generell sind mir Trennungen immer schwer gefallen. Ich finde es geradezu absurd, heute jemanden zu lieben und morgen ciao zu sagen und dann mit all den schönen Erinnerungen zurückzubleiben. Von einer Trennug hält mich ab, dass ich Angst vor der Traurigkeit habe, die dann unweigerlich kommen würde.
Ich werde das mit der Frage, warum er so wütend ist, mal versuchen. Aber ich denke, er wird dann auch wieder begründen, dass es an MEINEM Verhalten liegt. Da fängt halt das Problem schon an, dass wir auch nicht darüber reden können, warum es Probleme zwischen uns gibt. Da artet immer zu einem zähen Ringen aus, und wenn es ihm dann passt, dann bricht er das Gespräch ab oder wird eben extrem aggressiv (damit meine ich beängstigend). Gerade wenn er so wütend ist, will ich immer erkären, warum ich etwas gemacht oder gesagt habe, will ihm erklären, wie ich etwas gemeint habe. Aber gerade das will er dann ja gar nicht hören. Er sagt dann zu mir, ich würde es alles nur schlimmer machen. Der Tipp, ihn zu fragen, warum er so wütend ist, scheitert einfach schon an einem seiner fehlenden Selbstreflexion.
Ich verstehe, was Du meinst, dass Du mit offenen Aggressionen eher klarkommst als mit passiv aggressivem Verhalten. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn wir uns beide mal hitzig streiten würden. Aber für MEINE Wut ist in dieser Beziehung ja kein Raum, weil ich einfach immer aufpassen muss, dass es nicht total eskaliert, weil ich dann Angst vor ihm habe, oder er das Gespräch abbricht. Und das kenne ich so eben nicht aus anderen Beziehungen (seien es Liebesbeziehungen oder Beziehungen zu Freunden/Familienmitgliedern).
 
@Marisol
Im Grunde will ich nicht ihn ändern, sondern einen Teilaspekt seines Verhaltens. Aber wahrscheinlich ist auch das schwer bis unmöglich.

@Soley
Vom Verstand her weiß ich, dass Du Recht hast. Ja, in einer Beziehung sollte es keinen fehlenden Respekt und das Gefühl, sich schützen zu müssen, geben...

@Bärtiger Greis
Auch Du stellst Dich hier ein bisschen in den Gegenwind und machst Dir viele Gedanken - vielen Dank. Aber ich glaube, Du stellst Dir die Situation genau umgekehrt vor wie sie wirklich ist, also: ich Gefühl/Meinung, er Logik/Argumente. Aber er mag es ja gerade NICHT, wenn ich meine Meinung mit Argumenten begründe. Er ist dann immer schnell genervt und sagt sowas, wie "Wir wollen jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern reden im Allgemeinen". Und dann kommt eben immer schnell die Wut hoch, ich würde seine Meinung vom Tisch fegen, würde seine Ansicht für ungültig erklären, usw. Er will sich dann manche Argumente nichtmal anhören. Das ist ja gerade das Komische - die meisten Leute wären sauer, wenn jemand ohne Argumente irgendeinen Blödsinn redet. Aber er ist von den Argumenten an sich genervt, unterbricht mich, lässt mich fast nicht zu Wort kommen. Es ist auch sicherlich normal, dass man mal sauer, ist, wenn der andere Dinge völlig anders sieht. Aber da ist eben das Problem: 1. Seine Wut über mein "Widersprechen" ist einfach extrem und völlig überzogen, und 2. Wo bleibt meine Wut? Ich muss die Wut runterschlucken, wenn ich nicht will, dass es total eskaliert.
Allein schon Dein Satz "Natürllich gibt es entgegen landläufiger "Meinung" in sehr vielen Fällen die objektive Wahrheit, welche von der subjektiven zu trennen ist", ist so viel näher an meiner Art zu denken, als an seiner ;).
Ich werde da in diesen Tagen nochmal näher drauf eingehen und eventuell ein Beispiel schildern. Bitte sieh/seht es mir nach, wenn ich dafür eine Weile brauche. Allein die Menge der Antworten hat mich überwältigt, und ich sitze schon sehr lange an diesem Posting und schreibe sowas auch nicht mal eben so runter, sondern muss zwischendurch viel nachdenken.

@Maigrün
Es tut mir Leid, dass Du offenbar viele Erfahrungen mit Gewalt und viel durchgemacht hast.
Was die 15 Jahre angeht - so lange kennen wir uns, aber wir waren zwischendurch eine sehr lange Zeit getrennt, sind also nicht 15 Jahre zusammen. Man kann auch nicht sagen, dass die Zeit die Hölle ist - sonst wäre ich tatsächlich nicht mit ihm zusammen, aber es gibt leider diese Höllenmomente. Ja, ich weiß, in einer gesunden Beziehung sollte es die nicht geben.

@unschubladisierbar
Ja, das stimmt, mit absoluter Sicherheit beurteilen könntet Ihr die Situation nur, wenn Ihr ein Gespräch miterleben würdet. Ich kann es jetzt ja nur aus meiner Sicht schildern, aber ich halte mich eigentlich für so reflektiert, dass ich Kritik auch annehme und auch Zugeständnisse mache, wo mein Verhalten mal nicht ok war. Der Punkt ist, mit mir kann man immer reden, meine Tür ist immer offen, während mein Freund diese extreme Wut an den Tag legt, überhaupt kein Fehlverhalten einsieht, Gespräche abbricht oder beängstigend aggressiv wird. Ich denke, ich weiß, wie man gewaltfrei kommuniziert, aber vielleicht weiß ich da tatsächlich noch nicht alles, und besonders der Punkt, was ein Gespräche kippen lässt, würde mich näher interessieren. Werde ich mir mal anschauen.
Klar kann jeder mal ausflippen und auch mal laut werden. Aber es ist ja gerade so, dass ich mich diesbezüglich extrem zurückhalte und auch zurückhalten muss, weil es sonst eskalieren würde. Für meine Wut gibt es ja in dieser Beziehung gar keinen Raum.

@Fantafine
Das stimmt. Ich habe selber ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater, und es liegt mir fern, Männer per se als die Bösen darzustellen.

@Buntehäsin
Vielen Dank für die Begrüßung . Ja, wir leben zusammen. Ja, ich frage mich, ob ich so weitermachen möchte, und ob die guten Momente die schlechten aufwiegen...

@Guestxy
Also, zu mir sagt er immer, dass er ja mit niemandem sonst diese Probleme hat, also müsse es an mir liegen. Dann erwähnt er aber immer mal, wie blöd sich der und der Arbeitskollege verhält, sagt mir, dass er über bestimmte Themen mit seiner Verwandtschaft nicht mehr redet, weil die alle blöd seien. Er meidet dann also bestimmte Themen. Bei Menschen, die ihm näher sind, tut er das auch, aber diskutiert dann auch mehr. Wenn ich sowas mal mitkriege, nehme ich ihn dan in seiner Art auch recht dominant war. Aber irgendwie bleibt er bei denen im Rahmen des Normalen, beleidigt nicht, schreit nicht, zumindest habe ich das noch nicht mitgekriegt.
Aber das Komische ist halt, dass er behauptet, er hätte nur mit mir Probleme, aber wenn man dann zuhört, zeigt sich über die Zeit, dass er mit allen Probleme hat. Dürfte man ihm aber nicht sagen, weil er dann wieder ausrasten würde...

@Erytheia
Ja, das ist durchaus wahr. Trotzdem ist es schwer...

@HeartAttack
Er sagt mir ja oft in Diskussionen, dass ich offenbar dumm sei, oder das ich mein Gehirn benutzen soll. Ich merke aber, dass er das nur aus Wut sagt, und weiß sicher, dass er mich in Wirklichkeit nicht für dumm hält. Er hasst einfach dieses Diskutieren und Argumentieren, das meint er mit "die Intelligente spielen".
Auch wenn ich (noch) an der Beziehung festhalte, kann ich Deine Reaktion (dass Du nicht weitergelesen hast, weil man mich sicher nicht davon überzeugen könnte, dass er mir nicht gut tut) verstehen. Ich würde so wahrscheinlich auch reagieren. Bin auch eigentlich so erzogen worden, mir sowas nicht gefallen zu lassen...

@FonStine
Wir waren nicht 15 Jahre zusammen. Genauer gesagt waren wir ca. vier Jahre zusammen, dann neun Jahre getrennt, und sind jetzt seit zwei Jahren wieder zusammen.

@Pfefferminzdrops
Ja, es geht um die Streitkultur, nicht ums Recht haben/bekommen. Früher war das Problem noch nicht ganz so groß, obwohl er nie gern diskutiert hat. Aber diese Wut ist echt extrem geworden, das war früher nicht so.

@Knirsch
Wieso bin ich nicht zur Tür raus? Hmm... 1. Vielleicht weil ich dann die ganze Situation zerdenke, und immer irgendwas finde, was ich gemacht habe, was vielleicht dazu beigetragen haben könnte. Auch wenn seine Reaktion völlig überzogen und unangebracht ist, aber letzten Endes fühle ich mich doch immer ein bisschen schuldig.
2. Weil ich furchtbare Angst habe vor der Traurigkeit, die kommen würde, wenn ich ihn verlasse, ihn das letzte Mal umarme, usw. .
3. Weil ich es in meinem Kopf nicht zusammen kriege, warum er so Momente haben muss. Er ist doch ansonsten ein Mensch, mit dem ich gerne zusammen bin.

So, und um noch zu sagen, wie es gestern weiterging. Ich dachte ja wirklich, er würde mir eröffnen, dass er Schluss macht. Ich wusste überhaupt nicht, wie ich mich verhalten sollte. Er war vor mir aufgestanden und saß im Arbeitszimmer am Computer. Ich habe dann angefangen, was zu putzen, irgendwann kam er kurz rein und hat Guten Morgen gesagt. Später hab ich dann was gekocht, er kam in die Küche, und wir haben irgendein belangloses, unverfängliches Zeug geredet, auch beim Essen. Nach dem Essen hat er mich dann völlig unerwartet umarmt, und meinte, er möchte, dass wir wieder gut miteinander sind und wir uns nicht über irgendein Zeug streiten, dass eigentlich gar nichts mit uns zu tun hat. In dem Moment ist man einfach erleichter, dass das Drama vorüber ist. Aber im Grunde ist ja eigentlich nichts geklärt, denn WARUM schaukelt sich denn irgendein Unsinn, der nichts mit uns zu tun hat, so hoch? Abgesehen davon hatte er bei dem Streit ja dann auch so viel Abfälliges über meine Familie und Freunde (die nichts damit zu tun hatten) und meine Persönlichkeit an sich gesagt, dass das allein für viele schon ein Grund gewesen wäre, die Beziehung zu beenden. Aber dazu kann ich mich nicht durchringen...
 
G

Guestxy

Gast
@Marisol
Im Grunde will ich nicht ihn ändern, sondern einen Teilaspekt seines Verhaltens. Aber wahrscheinlich ist auch das schwer bis unmöglich.

@Soley
Vom Verstand her weiß ich, dass Du Recht hast. Ja, in einer Beziehung sollte es keinen fehlenden Respekt und das Gefühl, sich schützen zu müssen, geben...

@Bärtiger Greis
Auch Du stellst Dich hier ein bisschen in den Gegenwind und machst Dir viele Gedanken - vielen Dank. Aber ich glaube, Du stellst Dir die Situation genau umgekehrt vor wie sie wirklich ist, also: ich Gefühl/Meinung, er Logik/Argumente. Aber er mag es ja gerade NICHT, wenn ich meine Meinung mit Argumenten begründe. Er ist dann immer schnell genervt und sagt sowas, wie "Wir wollen jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern reden im Allgemeinen". Und dann kommt eben immer schnell die Wut hoch, ich würde seine Meinung vom Tisch fegen, würde seine Ansicht für ungültig erklären, usw. Er will sich dann manche Argumente nichtmal anhören. Das ist ja gerade das Komische - die meisten Leute wären sauer, wenn jemand ohne Argumente irgendeinen Blödsinn redet. Aber er ist von den Argumenten an sich genervt, unterbricht mich, lässt mich fast nicht zu Wort kommen. Es ist auch sicherlich normal, dass man mal sauer, ist, wenn der andere Dinge völlig anders sieht. Aber da ist eben das Problem: 1. Seine Wut über mein "Widersprechen" ist einfach extrem und völlig überzogen, und 2. Wo bleibt meine Wut? Ich muss die Wut runterschlucken, wenn ich nicht will, dass es total eskaliert.
Allein schon Dein Satz "Natürllich gibt es entgegen landläufiger "Meinung" in sehr vielen Fällen die objektive Wahrheit, welche von der subjektiven zu trennen ist", ist so viel näher an meiner Art zu denken, als an seiner ;).
Ich werde da in diesen Tagen nochmal näher drauf eingehen und eventuell ein Beispiel schildern. Bitte sieh/seht es mir nach, wenn ich dafür eine Weile brauche. Allein die Menge der Antworten hat mich überwältigt, und ich sitze schon sehr lange an diesem Posting und schreibe sowas auch nicht mal eben so runter, sondern muss zwischendurch viel nachdenken.

@Maigrün
Es tut mir Leid, dass Du offenbar viele Erfahrungen mit Gewalt und viel durchgemacht hast.
Was die 15 Jahre angeht - so lange kennen wir uns, aber wir waren zwischendurch eine sehr lange Zeit getrennt, sind also nicht 15 Jahre zusammen. Man kann auch nicht sagen, dass die Zeit die Hölle ist - sonst wäre ich tatsächlich nicht mit ihm zusammen, aber es gibt leider diese Höllenmomente. Ja, ich weiß, in einer gesunden Beziehung sollte es die nicht geben.

@unschubladisierbar
Ja, das stimmt, mit absoluter Sicherheit beurteilen könntet Ihr die Situation nur, wenn Ihr ein Gespräch miterleben würdet. Ich kann es jetzt ja nur aus meiner Sicht schildern, aber ich halte mich eigentlich für so reflektiert, dass ich Kritik auch annehme und auch Zugeständnisse mache, wo mein Verhalten mal nicht ok war. Der Punkt ist, mit mir kann man immer reden, meine Tür ist immer offen, während mein Freund diese extreme Wut an den Tag legt, überhaupt kein Fehlverhalten einsieht, Gespräche abbricht oder beängstigend aggressiv wird. Ich denke, ich weiß, wie man gewaltfrei kommuniziert, aber vielleicht weiß ich da tatsächlich noch nicht alles, und besonders der Punkt, was ein Gespräche kippen lässt, würde mich näher interessieren. Werde ich mir mal anschauen.
Klar kann jeder mal ausflippen und auch mal laut werden. Aber es ist ja gerade so, dass ich mich diesbezüglich extrem zurückhalte und auch zurückhalten muss, weil es sonst eskalieren würde. Für meine Wut gibt es ja in dieser Beziehung gar keinen Raum.

@Fantafine
Das stimmt. Ich habe selber ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater, und es liegt mir fern, Männer per se als die Bösen darzustellen.

@Buntehäsin
Vielen Dank für die Begrüßung . Ja, wir leben zusammen. Ja, ich frage mich, ob ich so weitermachen möchte, und ob die guten Momente die schlechten aufwiegen...

@Guestxy
Also, zu mir sagt er immer, dass er ja mit niemandem sonst diese Probleme hat, also müsse es an mir liegen. Dann erwähnt er aber immer mal, wie blöd sich der und der Arbeitskollege verhält, sagt mir, dass er über bestimmte Themen mit seiner Verwandtschaft nicht mehr redet, weil die alle blöd seien. Er meidet dann also bestimmte Themen. Bei Menschen, die ihm näher sind, tut er das auch, aber diskutiert dann auch mehr. Wenn ich sowas mal mitkriege, nehme ich ihn dan in seiner Art auch recht dominant war. Aber irgendwie bleibt er bei denen im Rahmen des Normalen, beleidigt nicht, schreit nicht, zumindest habe ich das noch nicht mitgekriegt.
Aber das Komische ist halt, dass er behauptet, er hätte nur mit mir Probleme, aber wenn man dann zuhört, zeigt sich über die Zeit, dass er mit allen Probleme hat. Dürfte man ihm aber nicht sagen, weil er dann wieder ausrasten würde...

@Erytheia
Ja, das ist durchaus wahr. Trotzdem ist es schwer...

@HeartAttack
Er sagt mir ja oft in Diskussionen, dass ich offenbar dumm sei, oder das ich mein Gehirn benutzen soll. Ich merke aber, dass er das nur aus Wut sagt, und weiß sicher, dass er mich in Wirklichkeit nicht für dumm hält. Er hasst einfach dieses Diskutieren und Argumentieren, das meint er mit "die Intelligente spielen".
Auch wenn ich (noch) an der Beziehung festhalte, kann ich Deine Reaktion (dass Du nicht weitergelesen hast, weil man mich sicher nicht davon überzeugen könnte, dass er mir nicht gut tut) verstehen. Ich würde so wahrscheinlich auch reagieren. Bin auch eigentlich so erzogen worden, mir sowas nicht gefallen zu lassen...

@FonStine
Wir waren nicht 15 Jahre zusammen. Genauer gesagt waren wir ca. vier Jahre zusammen, dann neun Jahre getrennt, und sind jetzt seit zwei Jahren wieder zusammen.

@Pfefferminzdrops
Ja, es geht um die Streitkultur, nicht ums Recht haben/bekommen. Früher war das Problem noch nicht ganz so groß, obwohl er nie gern diskutiert hat. Aber diese Wut ist echt extrem geworden, das war früher nicht so.

@Knirsch
Wieso bin ich nicht zur Tür raus? Hmm... 1. Vielleicht weil ich dann die ganze Situation zerdenke, und immer irgendwas finde, was ich gemacht habe, was vielleicht dazu beigetragen haben könnte. Auch wenn seine Reaktion völlig überzogen und unangebracht ist, aber letzten Endes fühle ich mich doch immer ein bisschen schuldig.
2. Weil ich furchtbare Angst habe vor der Traurigkeit, die kommen würde, wenn ich ihn verlasse, ihn das letzte Mal umarme, usw. .
3. Weil ich es in meinem Kopf nicht zusammen kriege, warum er so Momente haben muss. Er ist doch ansonsten ein Mensch, mit dem ich gerne zusammen bin.

So, und um noch zu sagen, wie es gestern weiterging. Ich dachte ja wirklich, er würde mir eröffnen, dass er Schluss macht. Ich wusste überhaupt nicht, wie ich mich verhalten sollte. Er war vor mir aufgestanden und saß im Arbeitszimmer am Computer. Ich habe dann angefangen, was zu putzen, irgendwann kam er kurz rein und hat Guten Morgen gesagt. Später hab ich dann was gekocht, er kam in die Küche, und wir haben irgendein belangloses, unverfängliches Zeug geredet, auch beim Essen. Nach dem Essen hat er mich dann völlig unerwartet umarmt, und meinte, er möchte, dass wir wieder gut miteinander sind und wir uns nicht über irgendein Zeug streiten, dass eigentlich gar nichts mit uns zu tun hat. In dem Moment ist man einfach erleichter, dass das Drama vorüber ist. Aber im Grunde ist ja eigentlich nichts geklärt, denn WARUM schaukelt sich denn irgendein Unsinn, der nichts mit uns zu tun hat, so hoch? Abgesehen davon hatte er bei dem Streit ja dann auch so viel Abfälliges über meine Familie und Freunde (die nichts damit zu tun hatten) und meine Persönlichkeit an sich gesagt, dass das allein für viele schon ein Grund gewesen wäre, die Beziehung zu beenden. Aber dazu kann ich mich nicht durchringen...
Nachdem du mehr Details geschrieben hast, eine wilde Vermutung von mir:

Tickt er vielleicht in erster Linie in Diskussionen mit dir aus, in denen er in irgendeiner Form seine Werte (politisch, religiös, ethisch) berührt sieht?

Viele Menschen reagieren bei derartigen Themen heftiger gegenüber abweichenden Meinungen, wenn sie von Menschen vorgetragen werden, die sie als Gruppenzugehörige wahrnehmen.

Und es gibt kaum eine exklusivere Gruppe als eine Partnerschaft.

Vielleicht reagiert er darum so emotional?
 

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