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Komme nicht mehr klar....

Jarro

Neues Mitglied
Hallo,

Bitte lest den ganzen Text bevor ihr etwas dazu sagt, auch wenn er länger ist...Danke euch

Im Jahr 2000 lernte ich meine Frau kennen die zu diesem Zeitpunkt noch verheiratet war. Sie ist 9 Jahre älter als ich und brachte drei Kinder mit in die Beziehung. Die Kinder waren damals 3, 4 und 14.
Von Anfang an hatte ich super Verhältnis zu den Kindern, besonders zu den zwei Mädchen (3 und 14)
Sie nannten mich schnell Papa und haben mich voll akzeptiert.

Meine Frau hatte eine sehr schwierige Kindheit und hat den Kontakt zu ihrer Familie komplett abgebrochen. Sie hing an ihren Vater, dürfte diesen aber nicht mehr besuchen. Sie litt arg unter dieser Situation und bekam nach seinem Tod im Jahr 2016 Depressionen.

In der ersten Zeit nach unserem Kennenlernen bräuchte ich sehr viel Geduld um sie wieder aufzubauen.
Das gelang mir mit der Zeit und sie begann sogar eine Ausbildung zur Altenpflegerin. Ich unterstützte sie so gut es ging.

Im Jahr 2010 heirateten wir und im Jahr 2012 bauten wir die Scheue meines Elternhauses aus. Das Verhältnis zwischen meiner Frau und meiner Mutter war lange Zeit sehr schwierig. Ja sogar so schwierig das ich unter der Situation depressiv wurde und in Behandlung bin seit dem. Im Jahr 2015 war ich ein paar Wochen in der in der Klinik.
Erst nach dem Tod meines Schwiegervater würde komischer Weise das Verhältnis zwischen meiner Frau und meiner Mutter gut. Das war bis zu Frühjahr 2017 als meiner Mutter starb.

So das ist knapp die Rahmengeschichte.....jetzt zu meinem Problem

Schon als ich meine Frau kennengelernt habe, hat sie den Bub von vorn bis hinten verwöhnt. Die Mädels standen immer hinten an. Sie hat ihm alles durchgehen gelassen. Sobald ich versucht hatte diese Ungerechtigkeiten offen anzusprechen, machte meine Frau komplett dicht. Kein Gepräch möglich. Die Mädels kamen zu mir und könnten es nicht verstehen warum sie immer zurückstecken mussten und anders behandelt wurden.
Ich versuchte immer wieder die Gerechtigkeit herstustellen, würde dabei aber jedesmal so arg von meiner Frau angegangen, daß es sogar fast zur Trennung gekommen wäre. Auch die Mädels hatten null Einfluss auf die Situation und so war es nicht verwunderlich , dass sie Grosse direkt mit 18 auszog und einige Jahre den Kontakt abbrach. Die kleine wiederum viel selbst in eine Depression. Sie wurde zum Hypochonder. War ständig krank, hatte Todesängste und Panikattacken. Eine Therapie brach sie ab.

Der Bub wurde älter und verbrachte 99% seiner Zeit vor dem Fernseher oder der Playstation. Er brach die Schule ab als er die Schulpflicht erfüllt hatte. Meine Frau unterstützte es. Er sagte er kommt mit seinen Mitschülern nicht klar und meine Frau nam ihn von der Schule. Er war etwa ein Jahr zuhause bevor er eine Ausbildung im Einzelhandel begann. Zu meiner Verwunderung hat er die Ausbildung durchgezogen ohne nennenswerte Ausfälle. Allerdings setzte er seine komplette Ausbildungsgehalt um in Spiele und Filme. In seinem Zimmer standen alle Spielkonsolen die es auf dem Markt gibt. Dazu noch ein PC.
Unterstützung im Haushalt leistete er gar nicht.
Meine Frau schimpfte mit der der kleinen wenn sie nicht halt oder ihr Zimmer dreckig war und neben an bei ihrem Bruder ... ohne Übertreibung lag der der Müll auf 14qm etwa 50cm hoch im gesamten Zimmer. Es war kein Fussboden mehr zu sehen. Wie bei einem Messi.
Wenn ich etwas zu ihm sagte, dann ging meine Frau hin und räumte bei ihm auf. Ich bin mit keinem Argument an sie ran gekommen. Sofort machte sie dicht und es gab Streit.

Wir wohnen auf dem Dorf und er hat Arbeitszeiten zwischen 6 und 22 Uhr. Die Busverbindungen waren schlecht. Meine Frau fuhr ihn zur Arbeit und holte ihn wenn er Schluss hätte.
Als er 17 war sollte er den Führerschein machen. Zum 18 Geburtstag bezahlten wir ihm die Grundgebühr. Er will keine Führerschein sagte er. Egal was wir sagen er weigerte sich und meine Frau fuhr ihn. Auch als in der Zwischenzeit die Busverbindungen deutlich besser wurden, müsste er gefahren werden.
Selbst ich musste entgegen meiner Einstellung fahren weil es sonst bitter böse Streit gäbe. Als die Kleine dann den Führerschein hätte, würde sie von meiner Frau zum Chauffeur ernannt. Ob sie wollte oder nicht.
Um Streit zu vermeiden machte sie es. Ja sogar teilweise morgen um halb 6 bevor sie zur Berufsschule muss. Der Bub sieht unser tun als selbstverständlich an.

Noch heute steht der Müll in seinem Zimmer 50cm hoch. Da wir ins Erdgeschoss gezogen sind, hat er mit seiner Schwester unsere alte Wohnung. Inzwischen liegen seine guten Anziehsachen in der Küche. Zum Essen kommt er runter, holt sich aber teilweise noch in ded Nacht was aus dem Kühlschrank. Da nimmt er das Geschirr mit hoch, was dann in dem Müllberg liegt. Schüsseln von Tupper, Geschirr, Besteck , Handtücher.... alles im Müllberg.

Da bei mir vor 2 Jahren eine OP schief gelaufen ist, kann ich kaum noch laufen und weiss nicht wie es weiter gehen soll. Meine Frau macht nur Nachtschicht damit wir über die Runden kommen. Allerdings ist es ein Knochhenjob für sie und eine enorme Qual. Sie ist ständig gereizt und will zuhaus ihre Ruhe.
Ich versuche den Haushalt zu werfen so gut es geht wären meine Frau die Brötchen verdient. Die beiden Kinder geben zwar Kostgeld ab, aber mehr auch nicht.....

Ich möchte nicht das ein falscher Eindruck entsteht - ich liebe meine Frau und die Kinder. Und die Beziehung zwischen meiner Frau und mir ist sonst vollkommen in Ordnung. Meine Beziehung zu dem Bub ist eigentlich keine mehr. Wir leben nebenher und ich hab eine riesen Wut auf ihn.
Mit unseren Mädels ist es dafür umso besser.

Wie gesagt ich hab eine riesen Wut auf ihn, sein Verhalten und das Verhalten meiner Frau in dieser Beziehung und das ich ohnmächtig bin.
Entweder geht es mir schlecht wegen dieser Situation oder ich setzte mich durch und dann geht es mir schlecht weil meine Frau weg ist.......und das wäre sicher....
 
G

Gelöscht 94095

Gast
Eine sehr schwierige Situation, ich kann dich sehr, sehr gut verstehen.
Aber was soll man da raten? Ich könnte dir nicht sagen, was du anders oder besser machen könntest, ich denke du tust alles was möglich ist.
Mir tun die beiden Mädels leid.
Hat deine Frau denn eine Therapie gemacht? Die bräuchte sie wohl, aber man kann sie auch nicht zwingen, wenn sie nicht hingeht.
Für den Jungen ist die Situation ja eigentlich auch nicht gut, für keinen im Grunde, aber wie soll man so eine Dynamik durchbrechen, leider weis ich das auch nicht.
Und wenn du deiner Frau mal eine Eheberatung oder Paartherapie vorschlägst, weil du dich überfordert fühlst?
Vielleicht würde das was ändern?
Wenn es, gesundheitlich und finanziell, so schwer ist, wie wäre es denn, wenn ihr in eine kleine(re) Wohnung zieht, die weniger Geld und Arbeit kostet? Und die Kinder dann eben ihre eigene Bleibe suchen? Dann kocht jeder sein eigenes "Süppchen", ihr habt eure Ruhe, die "kleine" auch und der Sohn kann halt machen was er will, vielleicht lernt er dann mal, dass er sich bisschen zusammenreissen muss.

Vorwürfe bringen sicher nichts, wenn, dann kannst du deiner Frau nur sagen, dass sie dem Jungen doch keinen Gefallen tut, dass es doch besser wäre ihm jetzt mal auf die eigenen Füsse zu helfen (= Auszug).
Oder dass du es halt so auch kaum noch schaffst, schon gesundheitlich, das wäre doch nachzuvollziehen...
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Jarro,

wenn freundliche Unterstützung und Hilfe nichts bringen und sowohl bei ihrem Sohn als auch bei Deiner Frau keine Einsicht möglich ist, dann kannst Du nur überlegen, was Dir eine Veränderung der Situation wert ist und was Du dafür aufzugeben bereit bist. Es scheint, als ob bei jeder Entscheidung nur alle verlieren können. In dieser dysfunktionalen Art und Weise dann auch noch auf einander angewiesen zu sein, verschlimmert es nur noch.

Ohne schmerzhafte Entscheidungen wird sich auf absehbare Zeit wohl nichts ändern. Ist es das wert? Das kann wohl nur jede(r) für sich entscheiden. Gehört das Haus Dir oder euch gemeinsam? Könntest Du die Wohnung nach seinem Auszug vermieten und würde das Geld für den Unterhalt reichen, wenn Deine Tochter noch etwas beisteuert? Auf der einen Seite ist es ein Rechenexempel und doch ist die Frage, ob die Katastrophe nicht unausweichlich wird. Es ist in aller Regel besser zu entscheiden, solange einem noch Optionen zur Verfügung stehen, als wenn man nur noch reagieren kann und muss.

Ich wünsche Dir viel Kraft und dass Du gesundheitlich im wahrsten Sinn wieder auf die Beine kommst.
 

violina

Mitglied
Hallo Jarro,

deine Situation klingt qualvoll. Ich kann sie etwas nachvollziehen, weil ich einen Bruder habe, der ähnlich strukturiert war/ist. Ich bin dann ebenfalls ausgezogen, wie deine ältere Tochter. Die Situation Zuhause war für mich nicht lösbar und hat mich auf Dauer krank gemacht. Sie ist übrigens auch bis zum heutigen Tag genau so geblieben.
Ich glaube, dass die Situation bei dir Zuhause für dich auch nicht lösbar ist. Ich kann dir nur raten, auszuziehen. Vielleicht kannst du auch den Töchtern noch ein Stück Heimat bieten, wenn sie es wollen.
Deine Frau steht letztlich nicht zur Gänze zu dir. Mir würde eine Beziehung, in der ein Teil ausgenommen ist, nicht genügen. Bitte pass auf dich und deine Gesundheit auf.
 

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