komm mit meinem Leben nicht mehr klar

Hi leutz,

mein problem ist, dass ich total schüchtern und introvertiert bin, schon seit beginn der pubertät. mir fällt es schwer gespräche mit anderen zu führen, der hauptgrund dafür ist allerdings, dass ich einfach nicht weiß, was ich sagen soll.mein kopf is leer, ich hab da iwie ne blockade. wenn mir doch was einfällt, ist es meistens zu spät. bin auch sehr unsicher, hab angst was falsches zu sagen/machen...hab einfach kein selbstbewusstsein.

Deshalb schaff ich es auch nicht, neue freundschaften zu schließen. ich hab zwar freunde, aber nur wenige und mit denen red ich auch nicht viel&meistens über schule. wir gehen zwar manchmal ins kino oder so, aber des geht dann meistens von mir aus, die andren fragen mich nie. und die sind a ziemlich brav und lästern über partys usw ab,und bleiben am we meistens daheim. ich würde da schon mal gern hingehen, kenn aber niemanden, der mitgehen würde. bin zurzeit ziemlich depriemiert, sitz eig nur noch daheim rum, und kann mich zu nichts aufraffen. in der schule kann ich mich nicht mehr konzentrieren, pass eig nie auf, schaffs nicht hausis zu machen und bin viel schlechter geworden, könnte aber eigentlich besser sein. ich schweif in letzter zeit andauernd ab, zieh mich in meine "traumwelt" zurück.

ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll, ich wär so gern offener und gesprächiger. ich will unternehmungen machen, leute kennenlernen auch jungs (hatte noch keinen freund) ,meine schüchternheit überwinden... einfach wieder leben. aber wie? ich versuch des schon seit 4jahren. ich nehm mir echt vor mehr zu reden, mich anzunehmen wie ich bin, erstmal kleine schritte zu machen usw. klappt aber alles nicht und mir gehts immer schlechter. des is wie ein teufelskreis, ich komm da net raus.

Wenns hier irgendjemanden gibt, dems auch so oder so ähnlich geht, dann schreibt mir bitte! Ich wär natürlich auch dankbar für Ratschläge.

Lg, mary

Hallo mary7,

ich glaub, so selten ist das gar nicht, was du da beschreibst. Ich habe Ähnliches durchgemacht und mache es phasenweise noch heute durch. Und dann brauch ich immer jemanden, der mir sagt: Mensch, du bist ja in Wirklichkeit gar nicht so, wie du dich fühlst. Und das stimmt wahrscheinlich auch, ich sehe es ja selbst am schlechtesten. Typisch ich halt.

Es ist häufig so, dass man sich selbst als schüchtern empfindet, dass man nicht weiß, was man sagen soll. Die einen lernen es zu überspielen, die anderen tun sich schwer damit. Früher war ich immer neidisch auf die anderen, die smalltalken konnten, was das Zeug hält (oder auch nicht hält). Dann habe ich sie regelrecht gehasst, weil ich sie als wahnsinnig oberflächlich empfunden habe und die Schüchternen als sehr tiefgründig. Ist alles Humbug. Jeder kämpft mit den selben Problemen, nur können sie einige besser überwinden als andere.

Hab Geduld mit dir selbst! Dass du mit dem Lernen nicht so gut zu Rande kommst, ist auch eben so. Traumwelt hin oder her - es ist schön, so lange man sich nicht vollends darin eingräbt.

Aber ich glaube, das tust du nicht. Dass du diesen Thread hier geschrieben hast, ist das beste Zeichen, dass du etwas ändern möchtest. Dass du mehr rausgehen willst, dass du mehr Leuten kennenlernen willst, dass du dich nach einem Freund sehnst. Nimm dir jeden Tag eine neue Kleinigkeit vor, die du ändern willst: deine Haarfarbe, mehr Lächeln, einmal pro Woche ins Kino, einen Bekannten ansprechen, ob du ihn mal auf eine "Saufparty" begleiten kannst, eine Einladung zum Abendessen "rausschinden"... Hört sich doof an, ist aber sehr wirksam.

Alles Liebe,

Otherland

Hey Mary,

du sprichst mir aus der Seele. Dein Beitrag hätte auch von mir stammen können, denn mir gehts ganz genauso.

Ich bin mittlerweile soweit, dass ich bei mir selber Soziale Phobie diagnostiziert habe und deswegen zum Arzt gehen werde. Vielleicht bekomm ich nen Therapieplatz. Denn ohne Hilfe komme ich aus diesem Teufelskreis nicht mehr heraus, versuche es schon seit knapp drei Jahren, bin aber immer wieder gescheitert.

Je nach dem, wie ausgeprägt/schlimm es bei dir ist, würde ich dir evtl. auch empfehlen, zu einem Arzt zu gehen. Ich denke mal, dass das der beste Weg ist, wenn du ohne Hilfe nicht weiter kommst.

Du bist nicht alleine mit deinem Problem!

LG
Anna

Hallo Mary....


Dein Problem kenn ich....bei mir war es früher sehr ähnlich und lange Zeit lief ich mit dieser Blockade in meinem Kopf durch mein Leben...

Erst ein wenig (oder besser gesagt: intensive) Ursachenforschung brachte mich dem Problem ein wenig näher...

Es liegt ja itgendwo in der Natur des Menschen das man auf fremde einen möglichst guten Eindruck hinterlassen will,zumal dann,wenn man sein Gegenüber auch sympathisch findet...
Dies setzt einen den enormen Druck aus sich (bei vielen zumindest anfangs) mit seinen Bemerkungen und seinem Verhalten sehr begrenzt zu halten,eben weil man Angst hat man könnte was sagen/machen was dem anderen missfällt...

Nun wird es sicher nicht nur mir so gehen das man es nicht vermeiden wird das andere einen von vornherein schon in eine gewisse Schublade stecken und abwerten (zum Beispiel weil du ne große Nase o.ä hast).
Sich diese Tatsache bewusst zu machen,und sich selbst eifach zu sagen: "Hey,ich werd sicher nicht mit jedem Freund aber ich bleib mir auf jeden Fall selbst treu!" hat zumindest mir ganz enorm da rausgeholfen denn so geht man ein ganzes Stück befreiter auch auf fremde Menschen zu.

Frag doch einmal deine Freunde welche Charakterzüge sie an dir schätzen!Merke dir gut was sie dir gesagt haben und versuche einmal genau diese Charakterstärken von dir möglichst schnell hervorzuheben wenn du jemanden neues kennenlernst.
Sofern er/sie nicht oberflächlich veranlagt ist werdet ihr sicherlich schon bald "warm" miteinander werden und Gesprächsthemen ergeben sich dann von ganz alleine...

Noch abschließend....du erwähnst das berühmte "Lästern" deiner Freunde auf Partys usw...
Das ist leider Gottes ein charakterlicher Tumor unserer heutigen Zeit den leider ganz viele Menschen draufhaben,auch wenn sie dich von vorne als "Freund/Freundin" bezeichnen...
Meine persönliche Meinung dazu ist dass wenn du weißt das sie das auch wenn du nicht da bist über dich machen,solltest du womöglich nochmal überdenken wie wichtig ihnen die Freundschaft zu dir ist,denn in wahrer Freundschaft spielt uneingeschränkte Loyalität und Rückendeckung seinem Freund/seiner Freundin gegenüber eine ganz große Rolle...


Viele liebe Grüße


Chaky

Hallo,

mir ging es damals ähnlich und an sich hilft nur eines: Mut fassen, sich immer wieder überwinden auf die Menschen zuzugehen und auch mal den Mut haben mit Freunden offener zu reden.

Arbeite an deinem Selbstbewusstsein, mach z.B Kampfsport, das macht dich selbstbewusster und bringt Schwung in A**** und Geist

Partylästerei ist normal und sollte zum einen Ohr rein und zum anderen rausgehen..über einigen Dingen muss man einfach stehen..und selber mitlästern.....

Ehrlich gesagt konnte ich in deinem Alter bis auf sehr wenige Ausnahmen nicht sehr viel mit gleichaltrigen Mädels (oder Jungs) anfangen....ich hatte damals zum Glück eine wesentlich ältere Freundin, von deren Lebenserfahrung ich profitieren konnte und die auch aus dem unreifen Kicheralter rauswar..was mich oft angenervt hat (die Kicherei hat genervt). Auf SAufpartys bin ich nie gegangen, sondern hatte meine eigenen Beschäftigungen und auch sehr früh Verantwortung (bringt Selbstbewusstsein und Anerkennung von Groß und Klein)..meinen Reitjob, Pflegepferde, dort auch jede Menge Freunde oder Reitschüler die mir gaben was ich brauchte: Anerkennung, Achtung, Aufmerksamkeit. Wichtig ist halt das man Dinge für sich findet durch die man sich definieren kann und die einen positiv bestärken...

Rückzug in Traumwelten ist nicht so gut..es sollte genug Ankopplung an die Realität da sein...ein wenig träumen ist schon o.k, aber nebenbei sollte der Tag hauptsächlich durch reale und bodenständige Beschäftigungen bestimmt sein, damit man Erlebnisse hat, Lebenserfahrung sammelt, womit man automatisch selbstbewusster und weniger schüchtern wird. auch für andere automatisch interessanter wird, halt Charisma hat und dann rennen die einem hinter einem her...ich hatte recht rasch "Fans"...ging leichter als ich dachte und obwohl ich zuvor total schüchtern war und Minderwertigkeitskomplexe hatte...mein Leistungswille und mein Engagement in Sachen Sport und Reiterei, meine Kunst etc. haben mir da sehr geholfen...sowas muss man für sich Stück für Stück ausbauen...mit rumsitzen und sich leid tun kommt man nicht weit...
Ich hatte damals meine Hobbies: Malen, Schreiben, Reiten, Laufen, insgesamt sehr viel Sport gemacht..das macht aktiv und selbstbewusst...
Ich denke auch du wirst Interessen haben, die du ausbauen kannst...und wenn noch nicht: schaff sie dir, probier mal einiges aus, probier dich aus!

Wenn du derzeit antriebslos bist...könnte sich eine Erkrankung, ggf. Depression anbahnen..du solltest dich mal ärztlich gründlich durchchecken lassen! Großes Blutbild ob Mängel bestehen, wenn körperlich alles o.k. ist zum Psychiater und auf Depression testen lassen.

Tyra

Danke für eure Antworten und Ratschläge!

@Chaky: Die Ursache liegt bei mir wahrscheinlich in der Erziehung. Meine Eltern sind extrem streng&gläubig und halten alles, was mit Gefühlen, Liebe usw. zu tun hat für schlecht und unanständig. Mein Vater kontrolliert ständig, schreit schnell rum, is gefühlskalt; meine Mutter is total unsicher&hat kein Selbstbewusstsein.Bei uns wird fast nicht geredet in der family.
Ein weiterer Grund ist, dass ich glaub, die anderen sind besser als ich und deswegen versuche, alles perfekt zu machen, nur um gut genug zu sein. Ich mach mir selber Druck und hab immer Angst, was falsch zu machen oder weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll, mach mir Gedanken drüber, was die anderen denken. Ich kann das nicht abstellen, obwohl ich weiß, dass ich mir solche Gedanken nicht machen brauch...des is iwie im Unterbewusstsein oder so.

@Anna:Gut zu wissen, dass ich nicht allein bin mit meinen Problemen. Soz. Phobie hab ich auch schon mal vermutet, bin mir aber nicht sicher...

@Tyra: Danke für den Tipp.Das mit dem Mut fassen versuch ich schon lange, bin aber immer wieder gescheitert.
In nem Sportverein bin ich seit 5Jahren, ich bin aber mit keinem von dort wirklich befreundet, weil ich einfach so wenig rede.

Bischen depressiv bin ich schon länger.Aber ich glaub, das ist nur ein Nebeneffekte davon, dass ich so viel allein daheim bin und wenig weggehe. Ich war schon immer ruhig, hatte zwar wenig Freunde, aber ich hatte welche und bis zur neunten auch mehrere beste. Aber ich zieh mich immer mehr zurück, hab keine tiefen Beziehungen mehr und ich hab Angst die anderen auch noch zu verlieren. ich will ja offener und mehr reden, aber über was? ich fühl mich gefangen in mir selbst...
Einerseits hab ich den Drang zu leben, aber gleichzeitig fühl ich mich wie gelämt.

Es gibt immer wieder Momente, in denen es mir besser geht, ich war z.B. auf ner Freizeit und hab dort echt liebe menschen kennengelernt; aber immer wenn ich wieder heimkomm, macht mich das einfach fertig... Ich bin echt verzweifelt, ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Ich will nicht so durch mein weiteres Leben gehen und mich ändern, falls es möglich ist???? ,komm da aber nicht alleine raus, ich schaffs einfach nicht und weiß nicht was mit mir los ist.

Das klingt jetzt alles ziemlich verwirrend,aber ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll.

Lg, Mary

mary7 meinte:

ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll, ich wär so gern offener und gesprächiger. ich will unternehmungen machen, leute kennenlernen auch jungs

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Manchmal hängt man vielleicht auch bloß in der falschen Umgebung mit den falschen Leuten ab. Will sagen...unter anderen Umständen, bei anderen Menschen wärst du vielleicht eine Plaudertasche? Da gäbe es dann plötzlich so viel zum erzählen und austauschen, der Humor würde stimmen und man könnte auch mal einfach dummes Zeug quatschen...Es muss also nicht unbedingt an dir liegen und wenn es nicht an dir liegt - dann kannst du auch machen, was du willst...es würde nichts daraus werden.

Du könntest mal etwas ganz anderes machen. Ich sag' mal als Beispiel: Einen Kurs in der Volkshochschule belegen. Damit du aus deinem Umkreis raus bist und ausprobieren kannst, ob dich Menschen, denen du bisher vielleicht keine Beachtung geschenkt hast, eher dazu verlocken können, dich zu öffnen. Das ist manchmal seltsam. Man redet sich sein, man sei irgendwie verkorkst und dabei klappt es nur gerade nicht mit den Menschen, mit denen man sonst abhockt.

Ich komme gerade darauf, weil mir einfiel, dass ich die besten Gespräche mit Menschen hatte, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind. Dann war ich mächtig überrascht, was die alles schon erlebt hatten und plötzlich habe ich mich selbst reden gehört, über Dinge, die ich noch nie jemandem erzählt hatte, weil ich dachte, das interessiert sowieso keinen.

Seitdem bin ich offen für alle, die mir der Tag schickt. Man weiß ja nie...

Danke für die Antwort!
Ja, stimmt, ich bin mit meinen Freunden nicht wirklich auf einer Wellenlänge. Vielleicht würde ich mich mit anderen Leuten besser verstehen. Das Problem ist nur, wenn ich irgendwo bin und niemanden kenne, sag ich halt fast garnichts, weil mir nichts einfällt und bin total angespannt...und so lern ich natürlich niemanden kennen.

Hallo Mary,

jeder Mensch ist anders. Die einen sind gut im Reden und haben meist einen ganzen Club Mädchen hinter sich laufen. Sie sprühen vor Lebenslust und haben sehr viele Ideen und Hobbys.

Die anderen sind schüchtern und gehemmt. Nachdenklich ziehen sich in ihr Schneckenhaus zurück und können mit ständigen Erneuerungen nicht so richtig umgehen. Und der Freundeskreis ist auch viel kleiner und meist sind es Mädchen die so sind wie sie.

Versuche aus dem Schneckenhaus herauszukommen und suche dir ein Hobby das dir sehr viel Freude machen würde und wo du stark werden kannst. Dann kommst du mit anderen Menschen in Berührung und das brauchst du.Versuche positiv in den Tag zu gehen. Schau jeden Tag in den Spiegel und strecke dir die Zunge raus und sage ich werde es euch zeigen was ich kann. Verändere dein Styling, deine Frisur suche dir Menschen wo du lachen kannst, dann wirst du für die interessant die kein Interesse für dich haben. Und lauf niemanden hinterher sondern lass sie hinterherlaufen. Mach dich stark.

Karma