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Kollegin versucht mich zu manipulieren

Bonnie1312

Mitglied
Liebe Community,
ich bin so verzweifelt und brauche euren Rat. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Bitte nur seriöse und gut gemeinte Antworten.
Ich bin seit einigen Jahren Assistentin einer Bereichsleitung. Die Chefin ist schwierig, steht selten hinter mir, aber sonst (arbeitsmäßig) kommen wir gut aus. Es gibt 3 übergeordnete Chefs, wovon 1 Assistentin 2 davon betreut - einer ist auch unser höherer Vorgesetzter. Kurz nachdem ich begonnen habe, wurde mir ein Teilbereich zu Betreuung dieses übergeordneten Chefs - nennen wir ihn K. - zugeteilt. Ich konnte nicht wählen, es war einfach so. Bekam dafür auch eine kleine Gehaltsanpassung. Dadurch wurde seine direkte Assistentin entlastet, da sie immer wieder wg. Überlastung geklagt hat.
Nun ist es so, dass wir eine monatliche Aufgabe mit einer recht kurzen Frist bekommen haben. Für den Notfall - falls ich mal krank oder in Urlaub wäre - sollte mich die Assistentin von K. in dieser Sache vertreten - er hat das so entschieden. Ich wollte mit ihr bereden, wie wir das am besten handhaben und stieß dabei auf ärgsten Widerstand. Sie hat geklagt, da sie selbst gerade einen neuen Vorgesetzten bekommen hat, dass sie kurz vorm Burnout wäre und diese Aufgabe keinesfalls annehmen könnte. Desweiteren hat sie mir vorgeworfen, dass ich indirekt entschieden hätte, dass sie diese Vertretung (im Ausnahmefall) bekommen hätte. Und sie wirft mir gleichzeitig vor, dass ich für K. nicht arbeiten wollte, obwohl ich das seit über 5 Jahren mache, inzwischen sogar noch mehr als vereinbart! Sie meinte, ich hätte ihn von Anfang an "ganz" betreuen sollen und ich solle das jetzt gefälligst tun, da sie ja so überlastet ist und nicht mehr für K. arbeiten könnte. Diese Vorwürfe waren alle in einem Chat, wo ich dann auch entsprechend geantwortet habe. Meine letzten Antworten waren dann auch nicht mehr so "sanft". Wir hatten davor ein freundschaftlich-kollegiales Verhältnis, was hiermit von meiner Seite beendet ist. Und jetzt kommt das schlimmste: ich habe meiner Chefin in einer Nachricht angedeutet, dass sie diese Vertretung nicht machen wollte und dass es arge Vorwürfe gab, die ich so nicht stehen lassen kann. Sie kam an dem NAchmittag von einer Dienstreise zurück und hat ein Gespräch im Kalender abgelehnt. Ich fühle mich total im Stich gelassen. Die beiden waren schon einmal gegen mich wegen einer Lapalie, ich fürchte das wird wieder eintreten. Kann man mir die Arbeit einer Kollegin, die wesentlich höher eingestuft und bezahlt wird, einfach ohne weiteres umhängen? Ich arbeite selbst schon Vollzeit und mag meinen Aufgabenbereich. Ich möchte diese ganzheitliche Assistenztätigkeit für einen noch höheren Vorgesetzten nicht (hätte mich NIE darauf beworben). Außerdem sehe ich keine Kapazitäten mehr bei mir - wie gesagt, ich habe schon einen Vollzeitjob! Ich habe schon solche Zustände, fühle mich total ungerecht und undankbar behandelt. Auch die menschliche Enttäuschung ist sehr groß. Würde am liebsten alles hinschmeißen und wegrennen. Es ist übrigens nicht der 1. schlimmere Vorfall, es gibt sie in regelmäßigen Abständen. Was würdet ihr mir raten? LG, Bonnie
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Hallo Bonnie,

es tut mir leid, dass du so durch den Wind bist

zuerst würde ich dir die vielzitierte Nacht Schlaf drüber raten und dass du dir angewöhnt, zukünftig immer erst innezuhalten, ein bisschen Zeit vergehen zu lassen und erst dann wohl durchdacht und freundlich zu reagieren. Grundsätzlich solltest du versuchen, stets auf der Sachebene zu bleiben, vor allem aber auch nicht zu viele Themen zu vermischen. Jetzt steht das Wochenende vor der Tür - nutze es, um deine Gedanken zu sortieren und zu überlegen, wie du weiter vorgehen kannst.

Grundsätzlich würde ich mit dieser Kollegin nicht über Zuständigkeiten streiten, zumal ihr einander auch nicht weisungsbefugt seid. Viel zu schnell kommen dann persönliche Befindlichkeiten ins Spiel und es wird unschön. Größe beweist du, wenn du nächste Woche auf sie zugehst mit dem Angebot, euren Zwist bei einer Tasse Kaffee auszuräumen. Wenn ich das richtig verstanden habe arbeitet ihr im jeweiligen Dunstkreis der anderen. Wenn ihr es da nicht hinbekommt, eine gute Atmosphäre und einen guten Umgang zu pflegen, belastet das auf Dauer und beeinträchtigt dein Wohlbefinden. Streit ist nie gut, der gehört ausgeräumt.

Schreib dir in Ruhe auf, was du in deiner zur Verfügung stehenden Zeit machen kannst und an welcher Stelle es schwierig wird, so dass du jederzeit reflektiert Auskunft geben kannst. Du kannst nur zu 100% arbeiten. Wenn das durch zusätzliche Tätigkeiten zuviel wird, muss etwas anderes liegen bleiben. Das musst du mit deiner Chefin besprechen.

Nicht immer sind Lösungen im Berufsleben optimal, nicht immer fair. Ich bin mittlerweile fast 40 Jahre im Beruf, daher erlaube ich mir ein Urteil. Ober sticht da häufiger unter. Ältere haben gegenüber Jüngeren gelegentlich einen Bonus. Vor allem aber verhalten sich Chefs nicht immer so , wie sie es idealerweise tun sollten. Das kannst du zur Kenntnis nehmen, aber nur bedingt etwas dagegen machen.

Du erzählst relativ wenig vom Gesamtumfeld, in dem du arbeitest. Ist es ein größeres Unternehmen? Wie sind hier deine Pläne, wie möchtest du dich entwickeln? Wäre ein Wechsel angezeigt? Welche Möglichkeiten hast du? Wie lange bist du schon auf deiner aktuellen Stelle?

In kaum einem Job geht alles immer friedlich und fröhlich zu. Wo Menschen zusammenarbeiten sind Konflikte vorprogrammiert Wichtig ist, sie zu lösen. Sauer zu sein ist legitim; Zickigkeit und Eingeschnapptsein allerdings keine guten Ratgeber für das gemeinsame Miteinander.

Denk lösungsorientiert. Welche Alternativen gibt es? Gibt es womöglich noch weitere Kolleg*innen, die unterstützen können? Könnten Tätigkeiten entfallen?
 

Bonnie1312

Mitglied
Hallo Pfefferminzdrops,
danke für deine ausführliche Antwort und dein Verständnis!
Ich habe mit der Kollegin sonst kaum Berührungspunkte, da ich in einem Team arbeite - wo mein Hauptaufgabengebiet liegt. Ich habe somit gar keine Kapazitäten, meine Zeit ist aufgefüllt und abgeben darf ich lt. meiner Chefin nie etwas. Das Problem ist, ich möchte mein Aufgabengebiet nicht grundlegend verändern, es gefällt mir so wie es ist. Altersmäßig sind wir ungefähr gleich, aber sie ist schon länger im Unternehmen. Es ist ein großes, eher konservatives Unternehmen, wo es durchaus Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Ich schaue schon länger, habe aber noch nichts passendes gefunden. Zeitweise leide ich sehr, da das Klima eher kalt und unpersönlich ist. Es gibt viele Intriganten und Kollegen, die selbst nicht viel tun, aber anderen vieles unterjubeln.
Ich habe im Eingangspost vergessen zu erwähnen, dass sie noch angedeutet hat, "wenn ich für K. nicht arbeiten wolle, dann würde es sozusagen zu einer Auflösung kommen". Was völlig absurd ist, denn ich arbeite bereits für K. - wie vereinbart! Und dass sie zu ihrem anderen Chef nur ein einziges Wort sagen müsste und schon könnte sie K. komplett "abgeben". Damit meint sie dann wohl an mich! Ich finde sie äußerst unkollegial! Ich entlaste sie seit Jahren mit dem Arbeitspaket, welches ich damals bekommen habe und mittlerweile noch mehr, aber sie schätzt das einfach nicht. Stattdessen will sie mir einreden, dass ich K. von Anfang an hätte betreuen sollen. Davon war NIE die Rede, es steht nicht in meiner Stellenbeschreibung und war mit meiner Chefin nie so vereinbart. Das ist alleine ihre Wunschvorstellung und sie versucht mir das nun einzureden oder mir ein schlechtes Gewissen zu machen.
Ich sehe mich momentan leider nicht in der Lage, auf sie zuzugehen und auch nächste Woche nicht, da ich in vollem Umfang von ihr enttäuscht bin. Vorher hatte sie Kolleginnen, beide sind weggerannt und wollten dann keinen Kontakt mehr mit ihr. Jetzt weiß ich wieso.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Okay, ich hatte gehofft, dass ihr die Klärung des Problems bei einem Kaffee und wie unter erwachsenen Menschen noch einmal in Angriff nehmt. Ob sie zuvor schon Kolleginnen verschlissen hat sollte dich nicht interessieren - ihr scheint doch auch zu tratschen, davon solltest du dich distanzieren.

Die Diskussionen mit der Kollegin über Nebenschauplätze wer für wen nicht arbeiten will, die Info zu ihrem neuen Vorgesetzten, dass sie vor einem Burnout steht etc. pp. - all das solltest du einstellen und sie bitten, das mit ihrem Chef zu klären. Auch ihre Interpretationen hinsichtlich deiner Person würde ich mir verbitten. Sie überschreitet da ihre Kompetenzen, wenn sie meint über deine Beweggründe zu spekulieren. Das darfst du ihr gerne auch im O-Ton mitteilen. Ich würde ihr maximal entgegnen, dass euch diese Diskussionen beim Lösen des eigentlichen Problems nicht weiterhelfen. Lasst es, Giftpfeile hin- und herzuschießen - das führt zu nichts.

Eigentlich ist es ein Unding, dass dein Chef-Chef dir Aufgaben überträgt und du dann seiner Assistentin verklickern sollst, dass sie da gelegentlich einspringen muss. Das wäre sein Job gewesen und genau dorthin würde ich den Sachverhalt jetzt auch wieder zurückgeben. Die Entscheidung, die er getroffen habe, würde von seiner Assistentin nicht akzeptiert - zumindest nicht über deine Vermittlung, sie sei darüber sehr verärgert gewesen. Du seiest ihr gegenüber allrdings auch nicht weisungsbefugt und würdest ihn daher freundlich bitten, das für eine bessere Akzeptanz mit ihr zu klären. Dafür würdest du dich schon jetzt bei ihm bedanken.

Ich würde übrigens auch nicht sagen, dass es um Not- oder Krankheitsfälle geht. Wenn du Urlaub hast muss in dieser Zeit doch auch jemand übernehmen; es geht also um eine reguläre Vertretungslösung. Oder planst du deinen Urlaub jetzt nach deinen neuen Aufgaben? Das würde ein Fass ohne Boden und dich stark einengen.

Der normale Weg in einem hierarchisch geordneten Unternehmen wäre eigentlich, dass du den Konflikt über deine Chefin löst. Ihr sagst, was dich bewegt und sie um Klärung mit ihrem Chef bitten. Sicherlich haben die doch so etwas wie regelmäßige jours fixes? Direkt den Chef-Chef anzusprechen ist eigentlich eher nicht üblich. Vielleicht schaffst du ja doch noch ein Gespräch mir ihr zu organisieren?

Kann es sein, dass du all das, was zwischen deiner Kollegin und dir passiert ist, an eine E-Mail an deine Chefin geschrieben und darüber dann um einen Gesprächstermin gebeten hast? Wenn sie dann von einer Dienstreise kam hatte sie wegen so eines Mumpitz wahrscheinlich den Papp auf und hat deshalb abgelehnt - hätte ich übrigens auch, denn das ist eigentlich Kindergarten. Grundsätzlich gehören solche Dispute nicht in E-Mails; du büßt damit an Souveränität ein, im schlimmsten Fall nimmt man dich nicht mehr ernst,, wenn so etwas häufiger passiert und du deine Chefin dann als Klagemauer nutzt.

Ich kann nur meine Empfehlung wiederholen, den Sachverhalt auf die Fakten zu reduzieren und in Ruhe die diversen Optionen durchzuspielen. Bitte dann deine Chefin um einen Termin, als Titel vielleicht einfach "Abstimmungsgespräch Zuständigkeiten/Resourcen" . Wenn du dann vor ihr sitzt kannst du den Sachverhalt schildern und sie um eine Lösung bitten. Frag welchen Weg sie zur Klärung vorschlägt, nur lehne es ab, erneut als Überbringer der schlechten Nachrichte an diese Kollegin zu fungieren. Das ist schon einmal gescheitert; es braucht nun einen anderen Ansatz.

Sollte sie dich tatsächlich nicht unterstützen bleibt dir eigentlich nur zur eigenen Absicherung eine E-Mail an den Chef-Chef zu senden mit dem Hinweis, dass diese Kollegin seine Entscheidung, im Bedarfsfall die Vertretung zu übernehmen, abgelehnt hat und sich auch sonst auf keine Lösung eingelassen hat. Du kämst an dieser Stelle leider nicht weiter.

Grundsätzlich empfehle ich dir, solche Sachverhalte - gerade wenn sie häufiger vorkommen - zu dokumentieren. Nur dann kannst du im Bedarfsfall auch Wochen später noch sagen, wie etwas gelaufen ist. Falls du also den Chatverlauf abspeichern kannst solltest du das unbedingt tun.
 

Bonnie1312

Mitglied
Ich habe in der email an meine Chefin nur kurz geschrieben, wie die Lage jetzt ist. Dass sie die Vertretung nicht machen möchte und mir einiges unterstellt hat, was nicht der Wahrheit entspricht und das ich nicht so stehen lassen kann. Mehr war es nicht. Ich weiß, dass sie "Mumpitz" nicht hören will, aber solche Dinge gehören eben auch geklärt, wenn man eine Führungsposition inne hat. Ich kiefle seit Tagen daran, dass mich die Kollegin so angegangen hat, obwohl ich bisher gedacht hätte, wir hätten ein gutes Verhältnis und wären uns gegenüber kollegial. Leider habe ich mich da wohl sehr getäuscht.
Meine Chefin wird morgen das JF mit dem Über-Chef haben und ich habe keine Ahnung, was dabei herauskommt. Es könnte leicht sein, dass die Kollegin schon beide Chefs dahingehend manipuliert hat, dass ich eine große Aufgabe (die ganzheitliche Betreuung des Über-Chefs) umgehängt bekomme, schlimmstenfalls ohne Upgrade oder Gehaltsanpassung. Was mache ich dann? Es ist echt schwierig, mit meiner Chefin vernünftig was zu besprechen. Auch ein Grund, warum ich mich dort noch nie richtig wohlgefühlt habe. Grundsätzlich ist man immer zuerst "die Schuldige" und hat einen "Konflikt" wenn solche Sachen passieren. Dann muss man sehr mühsam gegenargumentieren und beweisen - notfalls auch mit schriftlichen Unterlagen - dass dies nicht der Fall ist und die Sachlage anders aussieht. Meistens "gewinnt" ohnehin derjenige in der besseren STellung, da ihr diese Person mehr von Nutzen sein kann. Und ich gehe jedes Mal völlig fertig aus so einem Gespräch heraus, brauche über 1 Woche um mich mental davon zu erholen.
Sicherheitshalbe ich für morgen schon einen Termin mit einer Art "Vertrauensperson" im Unternehmen, um mich dbzgl zu beraten. Ob es mir weiterhilft, kann ich noch nicht sagen.
Diese ganze Situation in dieser Firma ist mittlerweile so schwierig und belastend für mich, dass ich jeden Tag daran denke, den Job hinzuschmeissen und mir übergangsmäßig etwas mental "Leichtes" zu suchen, zB 30 Std. Kaffee verkaufen oder Daten eingeben, was auch immer, einfach um mich neu zu sortieren und danach evt. etwas anderes zu machen, auf jeden Fall in einer anderen Firma, die besser zu mir passt. Ich fühle mich im Bankenbereich einfach total unwohl, die meisten Leute sind sehr kalt und rücksichtslos! Bitte nicht angegriffen fühlen - das ist (leider) meine persönliche Erfahrung, die ich gemacht habe!
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
So wie ich das verstanden habe, hast Du mit dieser "netten" Arbeitskollegin grundsätzlich nichts zu tun.
Sie soll Dich im Krankheits- Urlaubsfall vertreten. Fakt ist, diese Entscheidung wurde übergeordnet getroffen. Wenn ihr eigentlich nicht zusammen arbeitet, könntest Du sie doch eigentlich ignorieren.
Sie will scheinbar gezielt Einfluß nehmen ohne dazu befugt zu sein. Warum lässt Du Dich auf sie ein - das es der Punkt, den ich nich verstehe.
 

Bonnie1312

Mitglied
Wie ich schon schrieb, leider habe ich mich sehr in ihr getäuscht! Ich dachte es wäre kein Problem für sie, wenn sie mich im Notfall vertritt. Der "Fehler" aus ihrer Sicht war auch, dass sie nicht höflich gefragt wurde, sondern dass ich gleich mit den Tatsachen gekommen bin und gesagt habe: XY hat entschieden, dass du mich im Notfall vertrittst - wie wollen wir es machen... ich hätte da schon eine Idee. Wie gesagt, nur im Notfall, der vielleicht nie eintritt. Ansonsten vertritt mich ja niemand bzw. wendet sich direkt an meine Chefin, wenn während meiner Abwesenheit was sein sollte. Nur für diesen einen Fall brauche ich halt jemanden...
Persönlich habe ich mit ihr abgeschlossen. Ich kommuniziere mit ih nur noch dienstlich, wenn es notwendig ist. Ist eben auch traurig, wenn so was passiert. Andererseits weiß ich jetzt, woran ich bin.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Naja, einfach abwarten kann es ja auch nicht sein. Die Vertretung sollte zumindest geregelt werden. Der Fehler lag beim Chef-Chef, der nicht direkt kommuniziert hat. Da kommt dann "eine, die nicht weisungsbefugt ist und will mir sagen, was ich zu tun habe". Dass man darauf verschnupft reagiert habe ich in meiner wirklich langjährigen Laufbahn schon zig Male erlebt und zwar über alle Hierarchiestufen hinweg - in der Regel hatten die Betroffenen allerdings immer noch weitere Baustellen und der Frust entlädt sich dann gegenüber dem "Überbringer der schlechten Nachrichten". In vielen Unternehmen liegen die Nerven blank - nicht umsonst steigen seit Jahren die AU wegen mentaler Indikationen. Dass man während des Disputs zum eigentlichen Punkt dann vom Hölzchen aufs Stöckchen kam spricht ebenfalls dafür. So etwas kannst du i. d. R. nicht aussitzen.

Beide Beteiligten haben ihre Bedürfnisse, die eben so gut es geht befriedigt werden sollten. Die TE hat ja nicht nur das Problem mit der Kollegin, sondern auch eines mit der eigenen Chefin und ist grundlegend unzufrieden. Prio 1 hätte für mich daher auch der Wechsel; bis dahin muss man sich irgendwie arrangieren. Sich kühl, aber professionell zu begegnen, wäre da ein gangbarer Weg, wenn man so arbeiten kann.

Dringend abraten würde ich allerdings von einem vorübergehenden Wechsel auf eine fachfremde 08/15-Stelle. Möglicherweise dauert es da doch länger als gedacht bis man wieder etwas Neues findet und dann muss man dieses Intermezzo im Rahmen von Vorstellungsgesprächen erläutern. Dass jemand nicht klar kam - ob begründet oder selbst verschuldet - macht sich niemals gut im Lebenslauf und gibt Raum für (Fehl-)Interpretationen. Einen potenziellen Streithammel mag sich kein Arbeitgeber ins Haus holen.

Nach meiner Wahrnehmung wendet sich auch gerade das Blatt im Einstellungsverhalten der Arbeitgeber - es gibt deutliche Zurückhaltung/Stagnation beim Personalaufbau. Wenn man dann nicht in einem Bereich arbeitet, in dem händeringend gesucht wird, kann es schwierig werden, einen neuen Job zu finden.

Bei uns im Unternehmen wird neuerdings vorzugsweise mit Kettenlösungen nachbesetzt, also intern oder die Arbeit wird auf die Zurückbleibenden umverteilt; neuerdings sogar sehr genau geschaut, wie Prozesse maximal verschlankt werden können, so dass auch darüber Ressourcen frei werden. Normale Kaufleute - für mich klingt der Job er TE nach Sachbearbeitung/Assistenz - können da kaum noch Fuß fassen.

Die Finanzbranche zahlt ja auch ganz gut, d. h. es ist womöglich ein gewisser monetärer Anspruch beim neuen Job. Ich habe vor Jahrzehnten mal wechseln wollen, bei uns wird extrem gut gezahlt. Die Differenz war so immens bei sämtlichen Stellen, die mir angeboten wurden, dass ich dann doch dankend abgelehnt habe.

Mein Rat wäre daher tatsächlich eine Klärung über den Chef-Chef bzw. dessen Info an die betreffende Kollegin. Amused wird die darüber auch nicht sein, aber dann sind zumindest die Fronten bzw. Zuständigkeiten geklärt und du, liebe TE, musst dich damit nicht mehr auseinandersetzen.

Bleibt dann nur noch die Abstimmung, was im Abwesenheitsfall zu tun ist.
Hier würde ich vorschlagen, eine Prozessbeschreibung zu erstellen, in der alles Wisssenswerte steht. Wenn jemand nur sporadisch an einem Thema arbeitet ist das Wissen zwar präsent, wenn man eingewiesen wird. Wenn es aber nicht aktiv genutzt wird, verblasst es. Also alles zu Papier bringen, damit im Bedarfsfall nachgeschlagen werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bonnie1312

Mitglied
Danke für eure Denkanstöße!
Ich weiß, dass es nicht die ideale Lösung ist, zu kündigen und einen Übergangsjob zu nehmen. Andererseits, wenn der Leidensdruck immer größer wird, was soll ich dann tun? Mir fehlt oftmals die Kraft in der Freizeit um mich überhaupt auf Portalen umzusehen und wenn, dann sehe ich auch nur sehr selten Jobs, die mich ansprechen. Obwohl es in meinen Bereich mehr als genug davon gibt.
Für mich ist das Monetäre nicht mehr das Ausschlaggebende, sondern ob ich glücklich bin. Das merke ich erst, seit ich gut verdiene und leider dennoch sowas von unglücklich bin - mit den Umständen in der Firma, wie mit Leuten umgegangen wird, mit der Chefin (die mich trotz guter Leistung die sie mir immer wieder bestätigt, doch nur duldet und sonst ihre "Lieblinge" hat, die ständig hervorgehoben und gelobt werden für 08/15 Aufgaben). Ich könnte die Liste noch unendlich fortsetzen.... Gerade komme ich vom Arzt und habe jede Menge physikalische Therapiestunden verschrieben bekommen - bin also auch auf dem Gebiet schon beeinträchtigt von der jahrzehntelangen Arbeit am PC. Ich denke mir oft, ich würde gerne mal was ganz anderes machen, kürzer treten und mehr für mich tun. Und nicht mehr morgens aufwachen und mich auf den Tag fürchten und hoffen, dass die Woche schnell vorübergeht!
Was die Kollegin betrifft - sie hat heute im Chat weitergeschrieben, ich habe nur ein Teil eines Satzes in der Vorschau gesehen "Ich habe dir nie vorgeworfen.... " Sie wird jetzt alles abstreiten.
Ob es zu einer Lösung der Vertretung kommt, werde ich wohl diese Woche erfahren. Ich weiß nur eines: ich habe diesen "Konflikt" nicht angezettelt und egal was man mir nun wieder vorwirft, ich werde mich nicht wehrlos hinstellen und mir etwas ankreiden lassen, was ich nicht getan habe. Wenn sie die Vertretung auch nur im geringsten hätte machen wollen, wäre es nicht soweit gekommen. Sie ist sich ganz einfach zu fein dafür, das ist der Grund, den ich dahinter vermute.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Vielleicht würde es dir schon helfen, wenn du dich unabhängiger machst von der Wertschätzung durch deine Chefin. Du haderst damit, dass sie Lieblinge hat und andere lobt, bestätigst aber auf der anderen Seite schon, dass sie auch dir gute Leistungen attestiert. Wo ist also dein Problem?

Womöglich wirkst du nach außen stark und unabhängig als bräuchtest du nicht viel - genügsam wie das gute Arbeitspferd im Stall. ;) So etwas gibt es tatsächlich und dann kommt man eben ein wenig zu kurz bei verbalen Streicheleinheiten. Ich musste mir früher übrigens auch vieles im Job erkämpfen, während ich bei anderen oft den Eindruck hatte, als würde ihnen alles zugeworfen. Vorgesetzte, die so unterwegs sind, ändere ich aber nicht, also musste ich meinen Umgang damit bzw. meine Haltung diesbezüglich verändern.

Wenn du es dir leisten kannst, dann brich aus und mach etwas ganz anderes, von dem du denkst, dass es dich glücklicher macht. Hast du mal über ein Coaching nachgedacht? Ein guter Coach stellt die richtigen Fragen - vielleicht kommst du darüber auf Lösungen, die du jetzt noch gar nicht siehst.

Bzgl. der Kollegin bist du m. E. noch viel zu sehr im Hadermodus. Wer war Schuld? Wie gibt sie sich jetzt? Du schaust aufs Problem, doch das bringt dich nicht weiter. Schalte um auf Lösungsorientierung, damit dich das alles nicht soviel Energie kostet.

Und ja, Stress geht auf die Muskulatur. Man sagt, dass bis zu 80% aller Rückenschmerzen psychische Ursachen haben. Wenn du von jahrzehntelanger Arbeit am PC sprichst kann es allerdings auch durchaus sein, dass deine Muskultur sich einfach durch das viele Sitzen verkürzt hat. Stress setzt dann einfach noch einen drauf und der Mix macht dann die Beeinträchtigung. Um die Muskeln wieder zu strecken helfen rückwärtsgerichtete Bewegungen. Viele Fitness-Studios hatten das bisher nicht auf dem Schirm, da gab es immer nur Ausdauer-Training oder Muskelaufbau. Mittlerweile trifft man aber immer häufiger auch Geräte zur Beweglichkeitssteigerung dort an - (z. B. das Five-Konzept oderr auch Flexx) top für Schreibtischtäter. Das könnte dir zumindest bei der Verbesserung deiner Physis helfen.
 

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