Nohope
Aktives Mitglied
Ach, Lena... ich weiß nicht, was ich sagen soll.Ich war erst wenige Monate davor zum Glauben gekommen. Ich hatte vor meiner Bekehrung mit vielen okkulten Sachen zu tun. Als ich zum Glauben kam, erfuhr ich auf recht heftige Art und Weise, das es nicht nur einen Gott gibt sondern auch eine ebenso realistische "Finsternisswelt". Diese Seite hat sich natürlich über meine Bekehrung nicht so sehr gefreut(...)
Ich respektiere natürlich Dich und Deinen Glauben.
Hmmm... ich selbst bin ein Mensch, bei dem alles schnell gehen muss, deshalb gingen wohl auch die Phasen meiner sog. "Bekehrung" (auch ich nutzte das Wort), meiner Konversion, meines Glaubens, meines Fanatismusses und schließlich meines Zweifels und (Fast)abfalls vom Glauben nahezu fließend ineinander über... ich glaub, ich hab alle Phasen im Schnelldurchgang genommen...
Viele Dinge habe ich in der fanatisch-gläubigen Phase auf Gott geschoben, damals war immer klar, dass das natürlich Gott war...
Allerdings sind mir in dieser Phase, sei es real, sei es virtuell, auch oft genug Menschen begegnet, die die Grenze zum Aberglauben bereits überschritten hatten und deren "Glauben" und Gebahren absolut nicht mehr von der katholischen Lehre gedeckt war.
Ich wunderte mich auch erst kürzlich darüber, dass ausgerechnet ganz konservativ-strenggläubige Menschen mir KETTENBRIEFE mit einem Gebet weitersenden, wo es angeblich von einem Weiterleiten an 11 Personen innerhalb von 5 Minuten abhängt, ob mir dieses oder jenes erfüllt wird... was ein Schwachsinn.
Meine Antwort war dementsprechend frostig und verständnislos, und dabei war mir egal, von wem die Mail kam. Ich hab sie nämlich sogar zweimal erhalten. Das ganze ist und bleibt ein Kettenbrief, dessen einziger Sinn darin liegt, Mailserver zu überlasten, wie alle Kettenbriefe...
Aber das wollte ich gar nicht erzählen.
Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich formulieren soll.
Ich weiß nur, dass ich ein komisches Gefühl bekomme, wenn ich Deine Zeilen lese.
Irgendwie kann man nämlich alles übertreiben.
Der Mensch sollte sich meines Erachtens von allen Zwängen freimachen. Er sollte aus sich heraus gut sein und sein bestes geben, unabhängig von der Existenz oder Nichtexistenz eines "Gottes", wie ihn die Bibel und/oder die Kirche darstellt.
Und was Du von dem Auto erzählst... sorry, aber... also, ich verstehe Dich schon... aber... wenn sich alles im Leben um Gott dreht, dann ist das natürlich Gott, der einem das Auto geschenkt hat.
Aber wie ich an anderer Stelle im Forum schon mal begann, es kann auch etwas ganz anderes sein als dieser "Gott"...
Ich habe vor einiger Zeit folgende Bücher gelesen:
"Wunder" von Stuart Wilde
"Erfolgreich wünschen" von Pierre Franckh sowie
"Bestellungen beim Universum" von Bärbel Mohr.
Was Du von dem Auto erzählst, passt perfekt ins Bild!!!
Das ist dann aber nicht der Gott der Christen. Das ist etwas völlig anderes.
Der Gott der Christen ist nämlich KEINE Wunschmaschine...
Klar heißt es zwar, "bitte und es wird dir gegeben", aber mal ganz ernsthaft, liebe Lena, was wäre das denn für ein Gott, der Dir, obwohl Du alles ganz wunderbar zu Fuß und mit ÖPNV erreichen konntest, auch wenn es etwas mühsam war (ich darf keinen Führerschein machen, insofern weiß ich selbst, wie mühsam das Leben sein kann, auch wenn ich keine Kinder zu versorgen habe), 1000,- Euro schenkt (obwohl es dem ein oder anderen selbst schwerfiel, Dir das Geld zu geben), während auf der anderen Seite genügend Kinder in Deutschland WIRKLICH HUNGER LEIDEN... 😕
Nee. Das kann alles einfach nicht Gott sein. Das passt nicht in mein Gottesbild.
Da passt es eben viel besser, was in o. g. Büchern geschrieben steht. Dass das halt etwas anderes ist... das "Universum"... bzw. letztlich wir selbst, indem wir mit unseren Wünschen und Gedanken die Realität dazu zwingen, sich anzupassen.
Aber das ist natürlich genauso abstrus, deshalb weiß ich momentan auch nicht mehr, was und woran ich nun noch glaube oder eben nicht...
Schöne Grüße,
Nohope.