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Kinderwunsch

Hallo ihr lieben,

ich befinde mich aktuell in einer Situation in der sich sicherlich viele Frauen auch befinden oder mal befunden haben.
Ich weiß also zum Glück, dass ich damit nicht alleine bin, dennoch fühlt es sich manchmal so an.

Ich versuche mal die Situation so kurz wie möglich zu skizzieren:

Ich bin 33 1/2 Jahre alt und mein Partner 31. Ich habe seit bereits zwei Jahren eine ausgeprägten Kinderwunsch. Wir sind seit vier Jahren zusammen und seit drei Jahren wohnen wir zusammen. Mein Freund hat mir einmal bereits 2020/2021 eine Kinderplanung für 2022 in Aussicht gestellt. Wich dann aber wieder davon ab. Seine Begründungen waren zu Beginn sehr nachvollziehbar: Studium erst Fertig stellen, Festvertrag, noch einmal groß reisen, ein paar Beziehungskriesen überwinden.
Ich habe alle Punkte verstanden, nach und nach waren alle Punkte "erledigt". Ende 2021 hatten wir uns noch einmal doll über das Thema gestritten und so hab ich mir gedacht, dass ich ihn erstmal etwas damit in Ruhe lasse. Nach ca einem halben Jahr hab ich es aber nicht länger ausgehalten und ihn nochmal ganz konkret gefragt und auch gesagt, dass ich einen Zeitraum benötige, einen Plan für mich. Er hat mir dann gesagt, dass wir im Herbst starten können. Im Herbst jedoch hat er einen Rückzieher gemacht, weil er jetzt doch noch nicht möchte.

Er sagt, er möchte definitiv Kind(er) und auch definitiv mit mir. Aber nicht jetzt. Warum kann er aber nicht erklären, es sei ein Gefühl. bzw. das Gefühl fehlt, das in ihm steckt und nach einem Kind ruft.

Jetzt sind zwei Monate vergangen und ich merke das die Situation unsere Beziehung aber natürlich auch insbesondere mich sehr belastet. Mir ist natürlich klar, dass ich entweder auf meinen Freund warten muss oder mich trennen kann. Das sind die Optionen, ich weiß. Aber wie trennt man sich nur von jemanden, den man so sehr liebt und der einen auch immer wieder versichert, dass man gemeinsam Kind(er) bekommen wird..... Mein Freund ist ein wahnsinnig lieber Kerl, der lügt mich nicht an. Da bin ich mir sicher, und er hält mich auch nicht mit Absicht hin oder will mich extra "warm halten" und dennoch fühlt es sich so an.

Da ist mein langer Kinderwunsch, die Enttäuschung und die Angst nie Mutter zu werden und für meine Vorstellungen "zu alt" Mutter zur werden. Aber auch die wahnsinnige Liebe zu diesem Mann....

Ich sehe mich vor einer unmöglichen Situaton und habe das Gefühl zwischen Schrecklich und Schrecklich zu wählen....
 

Hallo Gelöscht 124764,

schau mal hier: Kinderwunsch. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Och, sehe ich nicht so eng.
Natürlich kann man es ihm auch im Vorfeld sagen.
Wenn er dann den Koitus einstellt, ist der Fall ja glasklar.
Man sollte schon Sex ohne Verhütung haben, wenn beide das wollen.
Dann ist es ohne auch okay dem Partner das Kind eines anderen unterzuschieben.

Was für Ratschläge in diesem Faden vergeben werden. Unglaublich.

Da wundert es mich echt, wenn hier manche dieser Personen überhaupt eine Beziehung haben.
Weil bei manch derart kindischen Ratschlägen muss wohl der Partner der Erwachsene sein um das alles zu kompensieren.

Heimlich Verhütung ansetzen.
Geht es noch?
Dann braucht man echt nicht mehr von gemeinsamen Plänen sprechen oder von Vertrauen.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass Druck bei diesem Thema nur zu Zerwürfnis, aber nicht zum Kinderwunsch führt. Klar, damit ist die Eierei dann auch beendet, ohne dass man das explizit entscheiden musste.

Ich finde den Ansatz von @bird on the wire super.
Ich kenne einen Fall, der darauf passt. Der Mann hatte massive Probleme mit seinem Vater und hat Kinder gehasst, Heiraten wollte er auch nicht.
Das Entscheidende war: Die Frau hat ihre Abwägung so getroffen, dass es ihr am wichtigsten war, mit diesem Menschen zusammen zu bleiben. Heirat wäre nett, Kinder wären toll, aber am wichtigsten war ihr dieser Mensch. Sie hat ihren Frieden damit gemacht, dass es dabei bleiben würde.
Seit langem sind sie verheiratet und haben Kinder.
Die meisten dieser Geschichten gehen anders aus. Das muss man ohne schlechte Gefühle akzeptieren können, sonst endet so eine Geschichte viel eher, im Zerwürfnis (wie oben geschrieben).
Das Druck doof ist weiß ich.

Den Fall denn du beschreibst, der ist toll. Aber er hat dennoch vorausgesetzt, das die Frau auch wirklich von Herzen mit guten Gefühl ohne Kinder leben kann. Und das kann ich mir zwar versuchen einzureden, aber nicht wirklich fühlen und ernst meinen. Ich würde mich dann selbst betrügen und könnte keinen Frieden finden.
 
Liebe TE,
Bei den Paaren in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, die in den letzten Jahrzehnten Eltern geworden sind und Kinder großgezogen haben, war das eigentlich von vornherein verabredet in der Partnerschaft. Das war eine der basisbildenden Fundamente der Beziehung. Eine klare Übereinkunft. Naja, außer ein glückliches Versehen bei einer Freundin.

Aber diejenigen, deren Partner oder Partnerin sie ewig vertröstet hat, sind heute kein Paar mehr. Selbst wenn sich der Partner mit Kinderwunsch abfinden, gedulden wollte etc. hat die Beziehung diese Ungewißheit und dieses Thema zwischen den Partnern nicht ausgehalten. Einige haben einen neuen Partner gefunden und mit ihm den Kinderwunsch verwirklichen können. Andere haben einen Partner gefunden, der schon Kinder hatte. Wieder andere sind kinderlos geblieben.
Alle, die ich kenne, wie gesagt ist nur mein kleiner Lebensausschnitt mit meinen Kontakten, sagen im Nachhinein, sie hätten nicht so lange an einem Partner festhalten sollen, wo der Punkt nicht klar ist.

Was ich bei meinen Beobachtungen festgestellt habe, ist es bei den unsicheren Männern oft so gewesen, daß sie selbst kein klares oder gutes Vaterbild hatten. Oft ein eigener innerlich oder tatsächlich abwesender Vater. Da wußte das Herz gar nicht wofür es sich entscheiden sollte. Denn wenn ich als Sohn im Verhältnis zum Vater nicht verankert bin, wie will ich dann diese Rolle anstreben?
Oder - ähnlich gelagert - daß sie eher jungenhaft waren und vor der Rolle des erwachsenen Mannes zurückschreckten und eher in der sorglosen eher unverbindlichen Freundesposition verharren wollten. Alles eher offen halten wollten. Und auch eher den Verzicht auf bisher Schönes als die Bereicherung durch Neues in der Vaterrolle sahen.
Die konnten das sicher alle nicht so auf Anhieb benennen, aber wenn man Einblick in die Familienverhältnisse der Herkunftsfamilien hat, reimt man dich schon das eine oder andere zusammen...

Vielleicht hilft es Dir ja mal in Richtung seiner Lebensgeschichte und Herkunftsfamilie zu schauen.
Und mit ihm nicht zu besprechen, ob er ein Kind möchte, sondern ob er Vater sein möchte. Wie das Verhältnis zu seinem Vater ist. Wie er sich Vater sein vorstellt. Welchen und wie viel Kontakt er zu anderen Vätern hat. Was er empfindet, wenn er Freunde mit ihren Kindern besucht. Nur weil einer gut mit den Kindern von Freunden umgehen kann oder die Kinder in der Verwandschaft bespaßt, heißt das nicht, daß jemand selbst Vater sein möchte. Oft möchten die lieber Kind oder Bespaßer bleiben, aber nicht verbindlich Verantwortung übernehmen.
Und sprich doch auch ruhig mal das Thema Heirat an. Auch das kann in dem Zusammenhang ja aufschlußreich sein. Da mangelt es ja auch am Willen zur Verbindlichkeit. Frag ihn, was er gut findet und was schlecht am Ehemann. Was das für ihn bedeuten würde. Was er erwartet, was Vater sein oder Ehemann sein bedeutet.
Laß Dich nicht abspeisen mit "keine Ahnung, ich fühls gerade nicht, aber im nächsten Jahr fühle ich es bestimmt. Ich verspreche es."

Du hast alles Recht der Welt, bei dem grundlegenden Thema herauszufinden, was los ist. Wichtig ist, es geht nicht ums Kind haben und wann und Deine Sehnsüchte, sondern ums Vater sein, um seine Seite und seine Geschichte. Es hilft Euch beiden, wenn da Klarheit reinkommt. Kein Streitgespräch, kein ich will, wann willst Du auch endlich? Sondern wie tickst Du? Was sind deine Vorbilder, Ängste, nogos? Letztendlich ist es echtes Interesse an deinem Partner, wenn Du versuchst mehr Einblick zu bekommen und ihn zu verstehen. Das ist nicht so leicht, weil Du Deine Position dabei ganz in Ruhe lassen musst, um seine Geschichte zu erfahren. Und da reicht wahrscheinlich nicht ein Gespräch.
Auch musst Du Dich darauf einrichten, vielleicht Deine Illusion über Eure Partnerschaft loszulassen.

Aber so hast Du vielleicht eine Chance einzuschätzen, woran es hängt, was wirklich los ist und ob es überhaupt noch Sinn macht, ihn weiterhin einzuplanen.

Ich will Dir keine große Hoffnung machen, ich kenne niemanden, wo sich dadurch die Einstellung beim Partner zum Kinderthema geändert hat. Aber für den Partner mit Kinderwunsch wurde es dadurch einfacher und klarer, eine Entscheidung zu treffen.
Hier steckt so viel wahres hinter. Danke für deinen Beitrag. Dieses Gespräch versuche ich mit ihm zu führen und habe mir schon Gedanken dazu gemacht, aber natürlich muss er sich diese Gedanken machen und mir dann davon berichten.

Ich weiß das ich eine Entscheidung treffen muss, weil er sie nicht trifft. Und ich weiß, dass wenn ich sie nicht rechtzeitig treffe es für mich zu spät sein könnte. Leider hilft das reine Wissen an diesem Punkt nicht immer. Und das loslassen ist schwer.
 
Du hast ihn gebeten, sich zeitnah Gedanken zu machen? Du eierst auch ganz schön rum und gibst ihm viel Macht.
Mein Tipp: Entweder kommt er nicht dazu, sich Gedanken zu machen oder es kommt nichts dabei raus.
Es gehören halt immer zwei dazu und du machst es halt noch länger mit. Viel Glück, dass das für dich passt!
Ich gebe dir recht, ja ich Eier rum, weil ich mich festhalte an der Hoffnung und dem Wunsch mit ihm eine Familie zu gründen. Weil es schwer ist jemanden zu verlassen den man sehr liebt und mit dem man sich genau das wünscht. Eine Familie. Und der sagt, dass es auch sein Wunsch ist eines Tages eine gemeinsame Familie zu gründen. Der sich dann zeit nehmen möchte für das Kind und sich wirklich darauf einlassen möchte. Und dem genau deshalb es so wichtig ist, das er bereit sein möchte. Weil wenn, dann richtig.
Und das macht es mir umso schwerer.....
 
Klingt anstrengend für dich. Gut, dass du nochmal klar mit ihm gesprochen hast und er jetzt nen Rahmen hat, um sich Gedanken zu machen. Da würde ich dann jetzt auch standhaft bleiben und keine nebulösen Gefühle dazu mehr akzeptieren.
Das hier werde ich mir merken! In Verbindung mit den Anmerkungen von @bird on the wire Die Antworten sind wesentlich um die eine oder andere Entscheidung treffen zu können. Vielleicht dann auch gemeinsam. Aber er muss sich klar darüber werden, ob er sich wirklich als Vater sieht. Was er da genau sieht, wie er sich das Familienleben vorstellt usw.
 
Ich bin der gleichen Meinung wie @Fantafine, heimlich absetzen wäre ein schwerwiegender Vertrauensbruch, der bei mir zur Trennung führen würde.
Ich habe mir auch zu Beginn unserer Beziehung nicht vorstellen können, Vater zu sein.
Etwa 5 Jahre später hat sich das geändert, warum, keine Ahnung, es fühlte sich auf einmal gut an.
Wir waren aber erheblich jünger.

Liebe TE,
Du solltest ein ernstes Gespräch mit Deinem Partner führen, sage ihm, dass Du nur noch begrenzt bereit bist zu warten.
Sollte er sich innerhalb eines von festgelegten Zeitraums nicht dazu entschließen können, wirst Du die Konsequenzen ziehen.
Eine Erpressung ist nicht fair, allerdings, nachdem er Eure Absprache nicht einhält das einzige Mittel, welches mir einfällt.

Du schreibst das du dir zu Beginn deiner Beziehung auch nicht vorstellen konntest Vater zu sein, was hat sich bei dir verändert? Mein Freund und ich sind mittlerweile nicht mehr am Anfang unserer Beziehung. Wir sind seit vier Jahren zusammen und haben auch schon einige Krisen überstanden. Das hat natürlich nichts mit dem Gefühl zu tun, Vater werden zu wollen oder nicht. Das verstehe ich natürlich.
 
Was mir noch einfällt, ich glaube das das Thema Ängste und Verantwortung ganz doll mitschwingt. Und das ich grundsätzlich mit allem immer etwas weiter bin als er. Nach einem Jahr Beziehung wollte ich auch gern das wir zusammen ziehen. Mein Freund wollte es nicht. Dann hat sich durch Zufall eine sehr gute Gelegenheit ergeben für eine günstige Top Wohnung die wir haben konnten. Ich habe sehr viel gebettelt und gebeten, irgendwann hat mein Freund sich darauf eingelassen. Er hat mir selbst mal gesagt, dass er nicht einen Tag bereut hat mit mir zusammen zu ziehen und das er es so sehr liebt.

Natürlich kann man die Entscheidung zusammen zu ziehen oder ein Kind zu bekommen überhaupt nicht miteinander vergleichen. Dennoch spuckte diese Erinnerung gerade durch meinen Kopf.
 
Ich denke, er wartet auf ein Gefühl, was es nicht gibt. Das wirkliche Gefühl ist erst da, wenn man schwanger ist bzw das Kind da ist. Vorher sind alles nur Vorstellungen. Entweder man will es oder nicht. Und wenn man es will dann, doch am besten gleich. Und wenn nicht gleich, dann wenn alles passt. Was passt denn bei ihm noch nicht? Ihr seid alt genug, reich genug, lang genug zusammen usw...

Ich befürchte, er "dachte" immer er will Kinder haben (mal ehrlich, das sind doch Standards im Leben, da denkt man schnell man will auch, weil es ja "jeder" will) und jetzt wo es konkret wird, merkt er dass es doch nicht so ist und ist vielleicht überrascht und enttäuscht von sich selbst.
 

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