Hallo Träumerin,
wir haben leider auch die Erfahrung mit Mobbing gemacht, welches bereits im Kindergarten begann und sich in der Schule manifestieren konnte, weil die Kinder nicht mehr so unter Beobachtung stehen wie in der Kita.
Mein großer Sohn ist jetzt 14 und wir haben alles unternommen, was aus unserer Sicht möglich war. Schulwechsel: war sehr gut und absolut wichtig, hat aus ihm einen glücklichen Jungen gemacht, aber nur weil einen Platz an einer kleinen freien Schule ergattern konnten. Leider ging es dort nur bis zur 4. Klasse und das Problem kam mit Beginn des Gymnasiums wieder. Es folgten wieder harte Zeiten, aber mit den begleitenden Maßnahmen hat er es irgendwie überstanden und hat sich über die Jahre einen kleinen Freundeskreis aufgebaut.
Psychotherapie: war einige Jahre lang absolut notwendig, um das Mobbing verarbeiten zu können, aber auch um mal von jemandem, der nicht Eltern ist, einen positiven Spiegel vorgehalten zu bekommen
Meine Erfahrung ist die, dass man das Mobbing in den seltensten Fällen einfach abschalten kann, egal mit welchen Mitteln. Unser Sohn hat sogar schon mehrfach ganz mutig vor der Klasse über seine Situation und seine Gefühle gesprochen. Das brachte immer für den Moment einen Effekt, aber nach ein paar Tagen oder Wochen haben sich die alten Muster wieder eingeschlichen. Wer anders ist als die anderen, der hat es halt schwer und wird es immer schwer haben. Man muss schauen, dass das Kind sich eine kleine Welt aufbaut, und das geht meiner Meinung nach nur in kleinen Schritten. Positive Momente schaffen, immer ein kleines bisschen am Selbstbewusstsein arbeiten, Kontakte fördern, auch außerhalb der Schule. Das Ding ist: die Kinder wollen ja auch nicht mit jedem befreundet sein. Mein Sohn war zwar auch oft verzweifelt... wollte aber dennoch mit einigen, die vielleicht gewollt hätten, nicht seine Zeit verbringen. Es muss passen und lässt sich nicht erzwingen.
Du kannst mich gerne auch per pn anschreiben, unser zweiter Sohn hat auch wieder Probleme. Zwar andere, aber er hat es auch nicht einfach, weil er so sensibel ist. Vielleicht können wir uns austauschen.
LG, Anne