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keine Freunde

Irish Rose

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

es geht um ein Thema das mich immer wieder sehr beschäftigt.

Ich habe keine Freunde.

Ich bin jetzt 34 Jahre alt und alleinstehend, seit vielen Jahren leide ich unter mittel bis starken Depressionen, zudem habe ich eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung. Ich bin in Behandlung, aber ich habe nicht den Eindruck dass sich etwas verändert im Bezug auf meinen "Freundeskreis"...
Ich habe mich schon immer anders gefühlt und hatte nie das Gefühl irgendwo dazu zu gehören. Ich bin in meiner Schulzeit immer geärgert, gehänselt und gemobbt worden. Wenn sich jemand für mich interessiert hat und ich dieser Person Vertrauen entgegen gebracht habe hat die Person mich früher oder später immer verlassen oder hintergangen.
Außerdem bin ich an Liebesbeziehungen nicht interessiert wodurch ich auch keine Beziehungen und zwischenmenschlichen kontakte auf dieser Ebene habe.
Meine (Herkunfts-)Familie ist sehr klein und der Kontakt ist nicht gut und daher selten.
Ich habe eine Bekannte seit 18 Jahren von der ich eigentlich dachte sie sei meine Freundin, aber die letzten Jahre wird es immer mehr dass sie sich nur alle 6 Wochen oder so mal meldet (immer bin ich es die zuerst kontakt sucht), ich habe immer stärker das Gefühl sie möchte keine Zeit mehr mit mir verbringen und ich merke wie sehr wir uns auseinander entwickelt haben.
Im Grunde bin ich gerne alleine, aber zur Zeit fühle ich mich sehr einsam und frage mich was mit mir nicht stimmt? Es fällt mir schwer zu verzrauen und oft überfordern die Menschen mich... aber WARUM HABE ICH KEINEN EINZIGEN FREUND?
In der Vergangenheit wurde mir immer wieder gesagt dass man sich gut mit mir unterhalten kann und wie nett ich doch sei... aber Freunde habe ich trotzdem keine.
Ich fahre alleine in den Urlaub, ich gehe allein ins Theater oder ins Kino... niemand sonst den ich kenne macht so was, alle gehen immer mit Freunden oder Partnern. Oft wird mir gesagt dass Kollegen ect. mich dafür bewundern, dass sie sich das nicht trauen würden... aber ich habe keine andere Wahl. Ich bin ganz allein...

Hat jemand Erfahrung damit?

Liebe Grüße

Irish Rose
 

Hallo Irish Rose,

schau mal hier: keine Freunde. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Hallo Irish Rose,

in vielem was du schreibst erkenne ich mich wieder. Keine Freunde, nur eine einzige Bekannte,Schwierigkeiten anderen
Menschen zu vertrauen, wenig Kontakt zur kleinen Herkunftsfamilie, ja, ich auch.
Wie Sch... das ist alles allein unternehmen zu müssen das kenne ich nur zu gut.
Mir hat allerdings noch nie jemand gesagt das ich nett wäre oder das man sich gut mit mir unterhalten kann.
Da hast du mir einiges voraus.
Welche Erwartungen hast du an eine Freundschaft ?
Ich neige dazu zu klammern, habe zu hohe Ansprüche und Erwartungen an die anderen und treibe sie so von mir fort.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit über ein Hobby im Verein, über VHS-Kurse o.ä. erst einmal Bekanntschaften
zu knüpfen und zu schauen ob sich daraus vielleicht eine Freundschaft entwickelt.
Erst einmal den Ist-Zustand annehmen, nicht mehr dagegen kämpfen, nimmt den Druck, das ich muß, ich brauche raus und öffnet vielleicht neue Türen.
Das du dich traust allein in den Urlaub zu fahren, Respekt. So was könnte ich nicht.

LG cats
 
Hallo und schön dass du Antwortest,

mit Vereinen usw. ist leider gar nicht mein Ding. Ich bin sehr Introvertiert und fühle mich in Gruppen und unter fremden Menschen extrem Unwohl. Es fällt mir verhältnismäßig leicht mich mit Kollegen oder z.b Urlaubsbekanntschaften zu Unterhalten aber eben auch nicht mehr...
Ich neige dazu mich bei beginnenden Kontakten eher zurück zu halten, gerade weil ich nicht zu aufdringlich oder "klammerig" erscheinen möchte. Außerdem ist da noch die Sache mit dem Vertrauen... Ich bin schon oft enttäuscht worden und habe Angst dass es wieder passiert.
Die meiste Zeit bin ich gerne allein und ich denke das ist einfach auch Teil meiner Persönlichkeit aber das Problem ist ich habe niemanden mit dem ich über Wünsche, Probleme, Ängste usw. reden kann... Ich hatte Anfang des Monats Geburtstag und genau wie z.B. Weihnachten sind das Momentan in denen ich mich sehr Einsam fühle.

lg

Irish Rose
 
Hallo Irish Rose,

mit fast jedem deiner Worte beschreibst du auch mich. Die Schreckgespenster Weihnachten und Geburtstag
sind mir sehr vertraut. Die Angst wieder enttäuscht zu werden ebenfalls.
Ich sehe meine Bekannte einen Nachmittag in der Woche ansonsten habe ich resigniert und mein RL komplett
in die Foren verlagert.

LG cats
 
Hallo Irish Rose,

Mit Traurigkeit habe ich deinen Beitrag gelesen und finde es immer deprimierend wenn Menschen alleine leben müssen. Du sagst , dass du dich bei fremden Menschen unwohl fühlst? Warum ist das so? Ich meine, die meisten Menschen tun dir ja überhaupt nichts?

Das mit dem introventiert kenne ich bei mir teils auch. Aber ich denke, da muss man durch. Es hat sehr viel it der inneren Einstellung zu tun. Wenn du sasgst, dass du es vermisst mit jemandem zu reden, dann musst du dich halt aber unter fremden Leuten wagen und so Menschen kennen lernen. Spring einfach über deinen Schatten. Du wirst merken, jemerh Übung du hast, desto besser wird es.

Klar wird man im Leben von Leuten oft enttäuscht, bin ich auch. Aber trotzem lerne ich gerne neue Menschen kennen und da kann sich immer was entwickeln.

Nur Muut
 
Erst einmal finde ich es super, dass sich die Threaderstellerin traut, so offen auszusprechen, dass sie sich einsam fühlt und ihr Freunde fehlen. Mit diesem Zustand ist sie auch nicht alleine, ganz im Gegenteil: Einsamkeit und soziale Isolation sind ein regelrechtes Massenphänomen.

Ich denke, dass es mit zunehmendem Alter sehr schwierig wird, wirklich neue Freunde zu finden. Während der Schulzeit hat man meistens einen riesigen Freundeskreis, sodass es fast unmöglich ist, überhaupt alle unter einen Hut zu bringen. Das setzt sich häufig auch noch mit dem Studium fort. Danach, so ungefähr ab 25, driften die Welten zunehmend auseinander. Man zieht in andere Städte, hat berufsbedingt immer weniger Zeit, man zieht sich in eventuelle Liebesbeziehungen zurück, niemand meldet sich mehr von sich aus, und oftmals ist man nach einem stressigen Arbeitstag auch einfach nur froh, wenn man sich auf die Couch fallen lassen kann und seine Ruhe hat.

Bei mir war es auch so, dass ich mit Mitte 20 noch einen riesigen Freundes- und Bekanntenkreis hatte. Schleichend kamen dann die unterschiedlichen Lebenseinstellungen dazwischen: Freunde heirateten, bekamen Kinder, ihr Leben drehte sich dann nur noch um den Nachwuchs, um Karriere, um Finanzen, Hausbau, Urlaub und sonst nichts mehr. Vorbei waren die Zeiten, als man bis 6 Uhr morgens zusammensaß, Filme schaute, über Literatur und das Leben diskutierte, oder das spontane Treffen im Café plötzlich um 2 Uhr nachts in einem Diskobesuch endete.

Heute bin ich 32, und geblieben ist mir noch ein richtiger Freund, den ich vielleicht drei oder vier Male im Jahr treffe. Auch mit ihm ist es aufgrund verschiedener Einstellungen schwierig geworden, und es bedarf einer enormen Kraftanstrengung, diese letzte Freundschaft irgendwie aufrechtzuerhalten. Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich das Alleinesein zu 85% genieße und nur zu 15% unter der Einsamkeit leide. Ich kann tun und lassen, was ich will, mich ausführlich meinen Interessen widmen und einfach ein unbeschwertes Leben genießen. Und wenn ich manchmal doch zu Feiern von Bekannten und Verwandten eingeladen werde, merke ich auch immer wieder, wie wenig mich die Gesprächsthemen, das immergleiche Gerede von Geld, Beruf, Urlaub, Kindern und Häusern doch langweilt. Wenn ich dann wieder zuhause bin, denke ich immer, wie viel toller mein Abend gewesen wäre, wenn ich einfach alleine zuhause geblieben wäre.

Manchmal wage ich mich aber auch richtig aus meinem Schneckenhaus heraus und frage Fremde oder flüchtige Bekannte, ob sie denn mal Lust hätten, etwas mit mir zu unternehmen. Im November habe ich das bei fünf Leuten gemacht, und zwar bei zwei früheren Studienkollegen, zwei Arbeitskollegen und einer Dame, die ich irgendwoher flüchtig kannte. Das Resultat war folgendes: die eine Studienkollegin antwortete gar nicht, die andere oberflächlich in drei Sätzen, aus denen hervorging, dass sie keinerlei Interesse an erneutem Kontakt mit mir habe, mit dem einen Arbeitskollegen war ich für heute abend eigentlich zum Fußball schauen verabredet (er sagte mir eben per SMS ab, während ich diesen Beitrag verfasste), die flüchtige Bekanntschaft meldete sich nach meiner letzten Nachricht nicht mehr, und lediglich mit einer Arbeitskollegin war ich jetzt zweimal abends unterwegs und habe mich dreimal zum Kaffeetrinken getroffen. Bei unserem letzten Gespräch ließ sie jedoch durchklingen, dass sie auch kein Interesse daran hat, sich regelmäßig mit mir zu treffen.

Alles in allem habe ich durch dieses "Experiment" gemerkt, dass die meisten Leute keinerlei Interesse an neuen Kontakten besitzen, da ihr Leben bereits perfekt ausgefüllt ist. Mir geht es nach dieser enttäuschenden Aktion auf jeden Fall bedeutend schlechter als vorher, und das ganze hat dann wohl zur Folge, dass ich noch skeptischer und misstrauischer an neue Kontakte herangehen werde. Die Erfahrung war es auf jeden Fall wert.
 
Hallo zusammen, hallo Oceansize,

Alles in allem habe ich durch dieses "Experiment" gemerkt, dass die meisten Leute keinerlei Interesse an neuen Kontakten besitzen, da ihr Leben bereits […. lass mal weg bitte: perfekt] …… ausgefüllt ist.
(wieso: neue Kontakte ??)

Genau darin sehe ich aber „Euer“ Problem.

Die Menschen, mit denen ihr Euer vorhergehendes Leben gelebt habt, leben jetzt IHR NEUES LEBEN. Und haben für Euch keine echte Zeit.

Vermutlich ward ihr auch damals, als ihr noch Zeit miteinander teiltet, „nur“ Kollegen/Freunde/Partner etc. auf Zeit. Auf damalige Zeit. Nicht (mehr) heute und jetzt. Sie leben „ihr“ Leben und können Euch darin nicht – mehr – unterbringen.

Ist aber meist sicher nix „persönliches“. Ist einfach so.

Und. Ich glaube wirklich, wenn man darüber nachdenkt, geht’s jedem so.
Manche Menschen sind einem „eine Zeit lang“ wichtig. Und irgendwann „verlieren“ sie die Wichtigkeit. MANCHE. Halt nicht alle.

Philosophie aus.

Gruß und guten Abend allen.

Udo
 
Hallo,

es scheint ja wirklich mehr Menschen so zu gehen...
Die meiste Zeit geht es mir auch so dass ich mir selbst genüge. Ich kann meine Zeit mit den Sachen verbringen die mir Spaß machen, bin nicht gebunden, kann tun und lassen was ich will... ich würde sogar sagen ich bin zu
95 % zufrieden mit der Situation, doch die restlichen 5 % sind das Problem. Ich mache ja wirklich viel allein, Urlaub, Theater usw. aber alleine Essen gehen oder in eine Bar/Pub traue ich mich nicht. Ich fühle mich dann total verlassen und auch irgendwie seltsam. Wenn man ganz alleine am Tisch sitzt und einsam sein Essen ißt...
Dadurch dass ich sehr Introvertiert und schüchtern bin lerne ich auch nie jemand neues kennen, da ich mich nicht traue jemanden anzusprechen.
Wie gesagt, besonders Weihnachten, Geburtstag usw. sind die kritischen Zeiten.

Viele Grüße

Irish Rose
 

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