Kein Ziel im Leben

Liebeskummmer ist noch gar nichts...

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Das war nur ein Beispiel, nicht dass ihr denkt, dass mein Leben nur aus Leid bestünde (außerdem hatte ich dank des Liebeskummers 1 Jahr lang ne schwere Depression, gefolgt von einem halben Jahr Mangel an Selbstvertrauen, was zu psychischen Zwangsstörungen führte, das ist gar nichts?)

Opa war übrigens auch "berühmt", diente in der Wehrmacht.

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Ich meine es jetzt aber so: Würde dein Opa desertieren und gegen die Wehrmacht und Hitler wettern, so würde er einen Teil zur Widerstandsbewegung beitragen und vielleicht eben genau den einen Teil, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat (also der Sieg der Widerstandsbewegung). Wäre dein Opa dann überhaupt net auf der Welt, könnte als Folge dessen die Widerstandsbewegung nicht siegen und alles wäre, auf gut deutsch gesagt, sche*ße. Um das geht es mir.

Hallo!

Was machst du denn im Moment?

Ich glaube eher, dass du mehr nach dem Sinn deines Lebens suchst anstatt nach einem Ziel. Ein Ziel ist nämlich relativ leicht zu finden: denke an etwas, was dich glücklich machen könnte und arbeite daran das zu erreichen. Wobei arbeiten nicht immer der richtige Begriff ist. Wenn es dich zum Beispiel glücklich machen könnte, alle Folgen Game of Thrones zu gucken, dann müsstest du dich nur lange vor den Fernseher setzten um das zu erreichen. Da du aber von einer "Karriere" sprichst, die übrigens auch eher Definitionssache ist, musst du dich auch nach Dingen richten, die du gut machen kannst. Wie ich das verstehe, sind das deiner Meinung nach viele Dinge. Welche denn zum Beispiel?

Außerdem glaube ich, dass du bei der "Karriere" den 0815-Managerweg vor dir siehst. Ein langes Studium, viele Praktika, Auslandsaufenthalte, nur um dann bis zum Ende deines Lebens zu ackern. Das muss aber nicht sein. Du musst dir einfach nur etwas suchen, was du sehr gut kannst (zum Beispiel Schreiben, Zeichnen, Gärtnern, Häuser entwerfen, Forschen, Rechnen, was auch immer) und das machen und immer weiter perfektionieren. Auch das ist eine Karriere, wenn du einfach deinen Weg gehst. Deine persönliche Laufbahn.

Was den Sinn deines Lebens angeht: Tut mir Leid, aber die gesamte Menschheit und die Weltgeschichte betreffend, ist dein Leben sinnlos. Du könntest genauso gut nicht existent sein, das macht bei 7 Milliarden Menschen keinen Unterschied. Du wirst vergessen werden. Ganz einfach.
Aber: du bist hier. Du atmest, dein Herz schlägt, du kannst dich bewegen, sehen, schmecken, fühlen. Du kannst hassen und lieben, Angst empfinden, traurig sein, vor Wut schreien und vor Freude lachen bis dir der Bauch wehtut. Du kannst die Wunder der Natur betrachten, Berge erklimmen, Feuer entfachen. Schokolade schmecken, Meerwasser probieren, Musik spüren und dich davon leiten lassen. Wenn du tot bist, kannst du das alles nicht mehr. Was macht es schon, dass in 200 Jahren keiner mehr deinen Namen kennt? So lange du die Magie des Augenblicks in dich aufnehmen kannst, ist dein Leben voller Sinn.
Und ich bin ziemlich sicher, dass diese Erinnerungen für dich nach dem Tod nicht einfach verloren gehen. Aber das ist ein anderes Thema.

Liebe Grüße,
Amy