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kein Verständnis für Berufswunsch....

little-bird

Mitglied
Hallo liebe Community,

erst vor einer Woche wollte ich hier meinen Account löschen, hab es aber nicht gemacht und bin nun doch wieder hier gelandet:(

Das Problem ist, dass ich von meinen Eltern absolut kein Verständnis und keine Unterstützung für meinen Berufswunsch bekomme. Ich mache zur Zeit meine Mittlere Reife, werde danach mein Abitur machen und will nach dem Abi Film studieren, also Regisseurin werden. Das Studium ist teuer (ca. 350 € pro Semester). Dazu kommt, dass alle Filmhochschulen recht weit weg sind, ich also wegziehen müsste (was wieder viel Geld kostet).
Mir ist klar dass die Finanzierung alles andere als einfach wird, trotz Kindergeld, Arbeiten und Bafög.
Meine Eltern meinen einfach, nur weil wir das Geld nicht haben, muss ich einen Beruf ergreifen, der ins Budget passt. Ein Regisseur zu werden hat ihrer Meinung nach keine Zukunft und ist nur etwas für reiche Menschen.
Ich bin mir im klaren, dass es schwierig werden wird. Aber es ist mein Traum und meine Leidenschaft. Und mir ist es egal ob ich am Ende versage oder nicht. wenigstens ich kann sagen, ich habe es probiert.
Ist mein Berufswunsch wirklich so unverständlich und unmöglich zu realisieren?
 
A

Anythingbutme

Gast
Hey du,

wenn es wirklich das ist, was du möchtest, dann solltest du es auch tun. Ein Versuch schadet ganz bestimmt nicht. Außerdem soll dir dein Studium ja auch Freude bereiten und dich interessieren.

Ich weiß ja nicht, wie es bei euch finanziell aussieht, aber vlt. kannst du dich ja mit deinen Eltern einigen? Während des Studiums kannst du jobben und WGs für Studenten können wohl auch recht kostengünstig sein.

Gib nicht auf und zeige deinen Eltern, dass dir das äußerst wichtig ist. Und: rede vernünftig mit ihnen, suche aktiv nach Lösungen für Finanzielles.
 
N

noch nicht

Gast
Es ist dein Leben.

Ich kenne die rein rechtliche Seite nicht (was dir von Gesetzes wegen an finanzieller Unterstützung zusteht).

Allerdings ist es, denke ich jedenfalls, vielleicht nicht verkehrt, selbst für das Finanzielle zu sorgen.
Dann brauchst du auch auf niemanden Rücksicht zu nehmen, wenn du dich einmal dazu entschieden hast.
 
M

Monarose

Gast
"...Ich mache zur Zeit meine Mittlere Reife, werde danach mein Abitur machen und will nach dem Abi Film studieren, also Regisseurin werden."

Zitat Ende.

Wie kommt es zu diesem Berufswunsch?
Hast du Erfahrungen in dem Bereich gemacht?
Vor dem Studium würde ich ein Praktikum machen.
 

Arragorn

Aktives Mitglied
Monarose hat recht: Du hast ja noch etwas Zeit bis Du Dein Abitur und Dein Studium machst/anfangen kannst. Insofern würde ich schauen, dass Du irgendwie in Kontakt mit Theater, theater- und filmrelevanten Firmen kommst, dass Du da evtl. mal ein Praktikum oder ein Ferienjob machen kannst. Dann hast Du mehr Einblick in die Branche.
Ich würde ehrlich gesagt auch nicht die ganze Zeit mit den Eltern darüber diskutieren - je mehr man Druck aufbaut, desto mehr Gegendruck kommt von Deinen Eltern - außerdem hast Du ja noch ein bisschen Zeit (wenn jetzt die Realschule abschließt und dann Abi machst, sind es ja noch mind. 2-3 Jahr zum Studium).

Nutze die Zeit bis zu einer tatsächlichen Entscheidung, sprich Bewerbung an der Uni, um Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen etc. Je mehr Du bereits jetzt in Aktion trittst, desto besser für später - und außerdem zeigst Du Deinen Eltern so, ohne groß was zu sagen, wie wichtig Dir das ganze ist.

Viel Glück
 
G

Gast

Gast
Wollte ich auch mal, auch ohne Geld und Connections. Hat alles grandios NICHT geklappt, weil ich vieles nicht wusste. Also BITTE lies Dir folgendes durch und beherzige es. Es ist alles was ich gerne früher gewusst hätte:

Ich würde an Deiner Stelle so früh wie möglich Filme selber machen. Offener Kanal ist das Stichwort. Kurzfilme, Dokus...egal wie schlecht, je jünger Du Deine schlechten Erstlingswerke drehst desto besser bist Du zur Aufnahmeprüfung. ;) Lerne aus jedem Werk, nimm im OK jeden Workshop mit.

Die suchen an den Filmschulen keine Leute die Filmer "werden" wollen und auf Anweisungen warten. Das kann man gar nicht laut genug sagen! KEINE "ich will irgendwann mal". Sondern welche die es im Grunde schon sind, aber noch das grosse Handwerk mit den teuren Spielzeugen brauchen. Also nicht lange fackeln und Filme machen, je mehr desto besser. Und immer in die Vollen mit Gleichgesinnten, je mehr Leute Du kennst desto besser.

Nächster Schritt, wenn Du Leute kennst: nicht nur eigene Sachen machen, sondern bei den etwas besseren gratis helfen und immer von ihnen lernen. Wenn Du aktiv mitmischst, wird irgendwann jemand auftauchen bei dem Du mal richtig hospitieren oder sogar assistieren kannst. Und zwar 1-2 Jahre nach dem Abi, Vollzeit.

Damit beim Thema Geld. Das Problem ist die ganze unbezahlte Arbeit in dieser Szene. Es wird nicht viel drüber geredet, aber richtig viele von denen sind in irgendeinem Umfang gesponsert. Leute mit armen Eltern sind selten in der Kunst, jedenfalls da wo das Material aufwändig ist. Wieder etwas was man nicht laut genug sagen kann: Du MUSST irgendein anderes Standbein haben. Und dafür Zeit investieren. Ideal sind natürlich Jobs in der Szene (Equipmentverleih o.ä. wo Du viele Leute kennen lernst und im Fach bleibst). Halte Dich aber NIE damit auf, sowas jahrelang zu erarbeiten oder gar (die Todsünde) dort hängen zu bleiben. U.U. kann es sich echt auszahlen, nach dem Abi oder besser schon in den Sommerferien der Oberstufe irgendwelche Industriejobs klarzumachen die Du immer mal wieder aktivieren kannst. VW am Band, Postsortierung, irgendwas wo Du lernst schnell einen Malocherjob aufzutun der in der Sommersaison oder in Nachtarbeit auf kurze Zeit genug Geld für 3-6 Monate Miete bringt. Auch das ist Künstlerhandwerk. Und wenn ich sage Industrie/Lager, dann nicht aus Zufall: Kellnern, Service, die ganzen Mädchenberufe fressen Zeit, binden Dich und sind unterbezahlt. NICHT MACHEN. Ansonsten halt Lebensstandard auf Null: Billigste WG der Stadt und 3x am Tag Aldi, Du musst flexibel wochenlang auf Projekte anspringen können. Und immer immer weiter lernen, Kurse machen, mitarbeiten, selber machen.

Dann kommt ein wichtiger Schritt: der Absprung aus dem Assistentenleben. Das beste ist, dies in Form Deines Bewerbungsfilmes für die Filmschule zu tun. Jetzt bist Du dran mit jungen OK Hoffnungen Assistentenstellen zu geben (gratis natürlich). Und damit musst Du dann wohl oder übel bei den Schulen tingeln.

Also zusammengefasst:

- gleich anfangen mit kleinen Filmen, Qualitätsanspruch Null, Hauptsache lernen
- immer weitermachen, lernen und mit vielen Leuten zusammenarbeiten, immer bessere Projekte
- in der Oberstufe in den Ferien gute Industrie-Jobs klarmachen und viel Geld sparen
- nach dem Abi eventuell 6-12 Monate voll in der Industrie arbeiten, bei Eltern bleiben und alles sparen
- immer für 3 Monate die Fixkosten bunkern
- mit Malocherjobs in der Hinterhand und billigstem Lebensstandard mit Biegen und Brechen in semi-pro Projekte einsteigen
- Zeit und Grips investieren um Förderwege zu durchschauen, SEHR WICHTIG
- bis zu drei Jahre so weitermachen, dann eigenen Bewerbungsfilm drehen

So, wenn das bei Dir alles einfachere und schnellere Wege nimmt, dann herzlichen Glückwunsch. Wenn nicht, siehe oben.
 
G

Gast

Gast
Kann mich dem Gast von 19:01 nur zu 100% anschließen! Das läuft leider bei allen "kreativen" Berufen so ähnlich! Man geht nicht auf eine Filmhochule, oder Musikhochschule, oder Kunstakademie, weil man das Fach lernen will, sondern weil man es im großen und ganzen schon kann. Die Aufnahmeprüfungen sind auch nicht ohne und vermutlich wirst Du einige an verschiedenen Schulen machen müssen und vielleicht auch nicht im ersten Jahr schon nen Platz kriegen.
Das bringt natürlich Probleme mit sich. Deshalb haben Deine Eltern auch Vorbehalte. Je besser Du aber VOR dem Studium vorsorgst, desto mehr werden auch Deine Eltern sehen, dass es Dir ernst ist.
Praktika und eigene Projekte sind Pflicht. Auch um den Alltag des Berufes kennenzulernen und um zu sehen, ob es wirklich was für einen ist. Wichtig ist auch ein Plan B, wenn es nicht klappt. In dem Bereich muss man flexibel sein. Also mach dich auch mal mit den "Nachbardisziplinen" vertraut. (also: Was kann man mit dem Studium evtl sonst noch machen? Wie kann man es erweitern?)
Evtl. kannst(oder musst) Du an ein Studium an der Filmhochschule noch z.B noch eine Ausbildung (Photographie/ Bühnengestaltung...) oder ein zweites Studium (Kulturmanagement, Mediendesign, Theaterwissenschaft...) dramhängen.
Alles Gute!
Gast VV
 
G

Gast

Gast
Naja, man muss nicht alles bereits können. Ich würde es so formulieren:

Die Akademien sind keine Orte wo man sich "ausbilden lässt". Es sind Orte wo Gleichgesinnte, Lehrer und Ausstattung geballt vorhanden sind. Die nehmen Leute auf bei denen sie sehen, der/die ist schon voll im Prozess des Werdens, arbeitet bereits aus eigenem Antrieb, und sucht hungrig nach einer großen Spielwiese zum Entwickeln und Reifen des eigenen Stils, und nach einem Rahmen zum Sprung in die Profiliga.

Es ist wie die Fussballinternate der großen Clubs, die Jungs da sind auch noch unfertig aber die haben sich schon gezeigt. Du musst schon Player sein, um dort auszureifen.

Und es ist halt auch echt nix für Nebenbei. Ich würde sagen, setz nach dem Abi 5 Jahre für das Projekt ab. Deine Eltern werden toben, aber das muss Dir gleich mal scheißegal sein sonst wird das eh nix mit Kunst. Daher auch so wichtig, ganz früh lernen nicht vom Geld der Alten oder des Staates abhängig zu sein. Wenn Du irgendwann den Eindruck hast, auf dem Holzweg zu sein, bist Du mit 24 immer noch absolut jung genug, was solides zu studieren oder eine Ausbildung zu machen, oder Du wirst halt was technisches wie Cutter oder Kamera. Niemals einreden lassen es müsste alles in kurzer Zeit laufen, das hier ist ein länger Weg.

Fang sofort an, gib Dir bis Mitte 20 und dann sieh weiter. Das liest sich heute alles unvorstellbar für Dich, aber wenn ich noch mal 25 wäre, das wäre herrlich. Wenn man kein Feigling und Kriecher ist kann man bis Ende 20 so gut wie alles noch anfangen. Du hast Zeit, aber nutze sie. Volles Leben!
 
G

Gast

Gast
Mein Neffe ist Regisseur. viele Jahre Schule, viel Arbeit und trotzdem kein Geld. Konnte er sich aber leisten. Ist von Beruf "Sohn". Selbst jetzt wo er verheiratet ist und ein Kind hat. Frau muss arbeiten, Elten stellen alles zur Verfügung.

Brotlose Kunst!!!
 

Eisfeuer

Neues Mitglied
Hallo!
Da haben meine Vorredner Recht, du musst es jetzt schon sein und nciht erst während des Studiums werden wollen!
Allerdings kenne ich mich in der Branche nicht allzu gut aus.
Ich weiß ja nciht, wie sehr du jetzt schon da drin bist, ob du Filme sogar schon selbst drehst etc.
Aber was das Studium allgemein angeht: Lass dir von deinen Eltern ncith reinreden! Klar, du bist teilweise von ihnen abhängig, aber vielleicht kannst du ihnen ja irgendwie dennoch klar machen, dass das dein Traum ist!? Wenn nicht, gibt es immer noch BAföG und jede Menge Stipendien.
Du solltest zwar realistisch sein, denn man kann bei sowas auchs chnell ohne Job nach dem Studium dastehen, aber trotz allem solltest du etwas studieren, was dir Spaß macht und was du auch kannst und möchtest.
Ich wünsche dir alles Gute
Liebe Grüße
Eisfeuer
 

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